09.05.2023 – Mount Lemmon

Kennt Ihr das, wenn an einem Tag nichts nach Plan läuft? Und es trotzdem ein superschöner Tag wird? So einen hatten wir heute.

Genau genommen begann es damit, dass um 3.30 Uhr mein Telefon klingelte. Da ich die (deutsche) Nummer nicht kannte, habe ich sie erstmal weggedrückt.

Genau wie den Schlaf.

Es ging damit weiter, dass unser wunderbarer Ford F150 am Abend zuvor gemeldet hatte, dass er gerne einen Ölwechsel haben möchte. Und das mit ca. 8.500 Meilen? Ungewöhnlich. Aber gut. Nun fährt man mit einem Mietwagen nicht einfach in eine Werkstatt und lässt sich das Geld wiedergeben. Man muss sich durch diverse Hotline-Menüs bei Hertz quälen, um dann schließlich die Adresse einer authorisierten Werkstatt genannt zu bekommen, die den Ölwechsel vornehmen darf.

Die Werkstatt war zum Glück nur 5 Meilen entfernt, aber sie hatte logischerweise das Voucher nicht erhalten, aber wir hatten uns das auch zuschicken lassen, so dass der Vorgang starten könnte. Dauer? 2 Stunden. Ich setzte mich in ein Eckchen und schloss die Augen, um ein wenig Schlaf nachzuholen.

Irgendwann war der Wagen dann fertig (ich habe nicht auf die Uhr geschaut) und wir machten uns auf den Weg zum Mt. Lemmon. Der Name stammt übrigens nicht von den säuerlichen Früchten, wie Ihr wahrscheinlich anhand des 2. “m” vermutet habt. Eine Frau namens Sarah Plummer Lemmon hat ihn im Jahre 1881 bestiegen (ob es die Erstbesteigung war, ist dem Chronisten nicht bekannt).

Jedenfalls zieht sich die Straße in langgezogenen Kehren nach oben und immer wieder gibt es Aussichtspunkte, damit das Auto verschnaufen kann und die Insassen den Blick genießen können.

Säulenkakteen und interessante Felsformationen säumen den Weg.

Ziemlich weit oben überrascht der Berg dann mit einem Haufen Zivilisation: Ein Ortschaft namens Summerhaven erwachte gerade aus dem Winterschlaf oder probte gerade den Übergang zum Sommerbetrieb.

Es fahren nämlich wirklich Skilifte hier oben. Und wenn mal gerade kein Schnee liegt, ist das Klima im Gegensatz zu den 40 und mehr Grad im Tal deutlich besser zu ertragen.

Aber wie gesagt, noch war nicht viel los.

Wir fuhren fast bis zur Spitze (also zumindest so weit man fahren konnte) und begannen unsere Wanderung. Geplant war der Weg 5a zu einer Meadows.

Aber irgendwie vertrugen sich Alltrails und der GPS-Empfänger nicht, so dass wir die geplante und die gelaufene Route so gut wie nicht in Übereinstimmung bringen konnten. Dafür landeten wir – Highlight dank Fehler – an einem alten Fire Lookout. 

 

 

Man konnte drinnen noch die Gerätschaften sehen. Außen ragte ein Duschkopf aus der Wand hervor. Und ein Donnerbalken war in einiger Entfernung aufgestellt. Ehrlich gesagt kein Job für mich.

In etwas anderer Runde ging es wieder zurück zum Wagen (auf Alltrails und das GPS wollte ich mich nicht mehr verlassen, also folgte ich zielsicher meiner Nase, die hat auch eingebautes GPS).

Auf dem Weg nach unten mit dem Wagen machten wir noch einen Stop an der Windy Ridge. Diesen Aussichtspunkt kann ich jedem wirklich nur empfehlen.

Einfach von der Straße aus ein paar hundert Meter auf den Felsen entlang laufen und die Landschaft genießen.

Eigentlich hatte ich mich auf den Sonnenuntergang dort gefreut, aber wie schon am Gates Pass festgestellt, geht die Sonne ein ganzes Stück weiter rechts unter und das war eher suboptimal.

Also gondelten wir gemütlich nach Tucson im Abend- und Gegenlicht runter

bis zum Panda Express für eine Ladung Chow Mein Nudeln und Orange Chicken.

WIeder im Hotel der letzte große Fauxpas: Unser Zimmerschlüssel funktionierte nicht (mehr). Ich ging zur Rezeption und erfuhr dort, dass wir für heute nacht nicht hier reserviert hätten.

Ups. Was ist das? Schnell die App auf dem Handy aufgerufen: Ja, heute sollten wir in Globe, Arizona eingecheckt haben. Haben wir aber nicht. Mist. Was nun?

Der Hotelangestellte buchte uns auf unser Zimmer wieder ein und versprach zu versuchen, das Hotel in Globe für uns zu stornieren.

Ob ihm das gelungen ist, werden wir wohl morgen erfahren. Jedenfalls geht es morgen direkt nach Payson, das wird bestimmt auch schön.