19.05.2023 – Sycamore Falls

Was machen wir an unserem letzten Tag in Flagstaff? Das Wetter ist so wie in den vergangenen Tagen: Am Morgen strahlend blauer Himmel, der sich im Lauf des Tages immer mehr eingraut.

Also frühstücken wir (sogar draußen) und machen uns auf die Socken. Ziel waren (mal wieder?) die Sycamore Falls. In der Hoffnung, dieses Mal etwas mehr Wasser vorzufinden als bei unserem letzten Besuch vor einigen Jahren. Wir fuhren also den I40 Richtung Westen bis zur Ausfahrt 178, Parks Road, um uns von dort via Google Maps Richtung Süden leiten zu lassen.

Es ging über die Garland Prairie Road vorbei an einzeln stehenden Häusern (was machen die Menschen dort, wovon leben sie?)

und langsam vor sich hinrottenden Scheunen.

Irgendwann hörte dann der Asphalt auf, aber die Straße blieb weiterhin zweispurig und gut befahrbar.

Zwischendurch immer wieder Schilder zum Whitehorse Lake. Was solls, machen wir einen Abstecher dahin. Ein Campground, ein Erholungsgebiet, die Amerikaner werden heute, am Freitag, für das Wochenende eintrudeln.

Noch ein paar Meilen weiter, die Straße war nunmehr einspurig und nicht unbedingt besser,

landeten wir in der absoluten Einöde auf einem Parkplatz mit Toilettenhäuschen und einem weiteren Pickup, der dort auf seine Besitzer wartete. Also nicht viel los hier.

Alltrails hatte uns einen Rundweg empfohlen. Von dem wir natürlich abwichen. Wäre ja langweilig, da zu bleiben. Und standen dann vor einer Schlucht aus Basaltfelsen, an deren einem Ende sich die letzten Reste Schmelzwassers zaghaft nach unten stürzten.

Eine absolut malerische Kulisse, die zum Verweilen einlädt.

Das dachte auch die Großfamilie, die mit Kindern und Hund in unseren Fußstapfen gewandert war. Aber zum Glück ist das Gelände ja groß und es verläuft sich alles wieder. Laut Alltrails waren das noch nicht die Fälle. Aber auf alle Fälle schonmal gut.

Wir wanderten weiter und verstanden, welches Hobby die Menschen hierher einlädt. Felsenkletterer, Mensch gegen Natur, klebten wie die Fliegen an den senkrechten Wänden.

Ein paar Meter weiter dann die “echten” Fälle, auf alle Fälle waren sie jedenfalls trocken.

Ich marschierte ein paar Meter zu anderen Seite, um auch von dort zu fotografieren und dann gingen wir auf dem anvisierten Rundweg wieder zurück.

Mittlerweile hatten sich fast ein Dutzend Autos auf dem Parkplatz eingefunden. Wie ich schon sagte, Amerika beginnt das Wochenende.

Damit meine Göttergattin auch ein wenig Spaß hat, setzte ich sie ans Steuer und wir ließen uns von Bärbel weiter navigieren. Zum Sycamore Point. Auch diesen hatten wir schon einmal besucht, aber beim Betrachten der alten Bilder konnte ich keine direkte Ähnlichkeit feststellen. Haben sich die Canyons so verändert?

Wir genossen den Ausblick, betrachteten aber auch mit ein wenig Sorge den dunkler werdenden Himmel. Auf nach Hause.

Und dann öffneten sich die Schleusen von oben.

Ein Hagelschauer, an dem alles dran war, prasselte auf uns herab.

Erbsengroße Hagelkörner bedeckten die Straße. Und meine Chauffeuse hatte nach eigenem Bekunden viel Spaß. Irgendwann waren wir auch da wieder durch und wir rollten gemütlich in Williams ein. Komplett andere Strecke, aber es ist offensichtlich so, dass man mit weniger Dirtroad zwar eine längere, aber auch angenehmere Strecke fährt.

Im Hotel angekommen, gönnten wir uns mit Käse überbackene Baguettes und danach ein kleines Mittagsschläfchen.