10.05.2023 – von Tucson nach Payson

Nachdem wir uns planungstechnisch so wahnsinnig mit Ruhm bekleckert hatten, galt es heute, diese Scharte auszuwetzen. Für heute steht als Hotel das BW-Hotel in Payson. Und wir werden alles dransetzen, dort auch hinzukommen.

Für das Navi gibt es mehrere Möglichkeiten: Einmal westlich über den Interstate 10 so weit wie möglich nach Norden und dann auf der 87 nach Payson. Oder die Ostroute, ginge tatsächlich über Globe, aber das wollten wir jetzt auch nicht mehr.

Wir wählten die mittlere Route, die 77 von Tucson aus über Oracle nach Nordenführt. Vorher noch bei Costco den Tank füllen, die Kleiderabteilung etwas erleichtern und auch ein paar Baguettes einpacken.

Die Strecke ist “eigentlich” eintönig, wären da nicht die Kakteen und gelb leuchtenden Büsche, die sich so herrlich gegen den blauen Himmel abheben. Die Saguaro Kakteen sind fast alle in Blüte, ein Schauspiel, an das ich mich die letzten 36 Jahre so nicht erinnern kann.

Wir fahren an Apache Junction vorbei, bis wir auf dem Weg nach Norden den Salt River beim Pebble Beach kreuzen.

Welch ungewohnter Anblick, natürlich fließendes Wasser in der Wüste. Das haben sich viele andere auch gesagt, weshalb sie wohlorganisiert via Tubing den Fluss runtertreiben.

Wir fahren noch ein Stück weiter nördlich, bis wir einen Abzweig zum Saguaro Lake sehen. Kam mir bekannt vor, hier waren wir schonmal.

Und richtig, an einem schattigen Picknick-Platz hatten wir früher schon eine Pause eingelegt.

Es geht auf dem North Bush Highway weiter, bis wir auf die 87 stoßen, der wir dann bis Payson folgen.

Hier ist es landschaftlich deutlich abwechselungsreicher, es macht Spaß, die Berge rauf- und runterzudüsen.

Im Hotel checken wir ein und lassen uns bgzl. einer Abendwanderung beraten. Aber die Tipps sind mehr oder weniger nichts sagend, also bemühen wir unsere eigenen Quellen. Und heraus kommt der Waterwheel Falls Trail.

Im nördlichen Payson verlassen wir die Hauptstraße nach rechts auf die Houston Mesa Road, der wir ca. 6-7 Meilen folgen. Schilder, die auf den Kauf des Tonto-Passes dringend hinweisen, ignorieren wir geflissentlich. Denn wir haben uns kürzlich im Saguaro NP schon mit dem sg. Interagency Pass eingedeckt. Dieser eröffnet für ein Jahr nicht nur den Eintritt in alle Nationalparks, -monumente und sonstiges “national”. Es werden auch alle möglichen Feriengebiete, hier der Tonto-Rim, aber auch die Sedona-Gegend davon abgedeckt. Nicht eingeschlossen sind State Parks und Regional Parks.

Der Weg vom Parkplatz aus fängt schön unter Sycamoren an, immer am Bach entlang. Sorry, es ist der East Verde River. Eine herrliche Umgebung, es ist auch nicht zu heiß.

Langsam kommen die ersten Felsen in Sicht, die Schuhe haben einen super Grip, als wären sie mit den Steinen verwachsen.

Kleinere Fälle machen das Laufen und die Verschnaufpausen abwechselungsreich.

So einen schönen Trail hatten wir schon seit langem nicht mehr.

Dann zeigte uns die Alltrails-App (ja, sie funktionierte ausnahmsweise mal und stimmte mit unseren Vorstellungen überein), dass wir nach rechts Richtung Osten abbiegen sollten.

Aber da befand sich ein Übergang über den Fluss, der sich gerade mit dem Elison Creek vereinigte. Und leider war dieser Übergang weder mit den Knöcheln meiner Göttergattin noch mit meiner Fotoausrüstung kompatibel.

Kein Problem, wir haben bis hierhin auch schon eine wunderschöne Landschaft gesehen, gehen wir einfach wieder zurück.

Auf dem Rückweg auch gerne wieder Stopps a) wegen der wunderschönen Flora

und b) auch wegen der vielen Eidechsen, die uns immer wieder zwischen den Füßen umherhuschten.

Auf jeden Fall ein toller Weg.

Und morgen gehen wir die Falls einfach von einer anderen Seite an. Genaueres Studium der Karten zeigt, dass man quasi von oben und ohne sich die Füße nass zu machen, wahrscheinlich auch die Fälle und auch die Elison Cascades erreichen kann.