16.09.2023 – Yellowstone Nationalpark – Teil 3

Endlich haben wir es geschafft, ohne extern geweckt zu werden bis 5.30 Uhr zu schlafen. Ein Erfolg.

Was machen wir heute? Fahren wir mal wieder in den Yellowstone? Gute Idee, wir haben noch nicht alles gesehen.

Heute wird uns die Tour in den nordöstlichen Teil der 8 führen, das ist der Teil mit der Tower Junction, die in Richtung Billings in Montana über den Beartooth Pass führt.

Aber bevor es losgeht, möchte ich Euch das magische Trio vorstellen, welches uns den Aufenthalt so angenehm gestaltet hat:

Jamie, Sue und Hal kümmern sich wirklich liebevoll um die Gäste und man hat gar nicht mehr den Eindruck, in einem Hotel zu sein.

Wir starten erstmal mit dem Grand Canyon of the Yellowstone. Da waren wir ja auch erst zweimal.

Schon gestern Abend haben wir Quincy am Madison River vermisst. Heute morgen war er auch nicht da. Hat er Urlaub? Oder am Wochenende frei? Wir werden mal bei der Parkverwaltung nachfragen müssen.

Am Grand Canyon interessierten uns zwei Dinge: Zum einen waren wir schon mehrfach am “Brink of the Lower Falls” vorbeigefahren und wir wollten die Lower Falls mal in der Sonne sehen. Wer z.B. bei deepl.com das Wort Brink eingibt, wird erstaunlicherweise nicht fündig. Erst die Suche bei Google ergab das Wort Rand. Was auch absolut passend ist, gibt es dort eine Aussichtsplatform, die genau da gebaut wurde, wo das Wasser viele Meter in die Schlucht herabstürzt. Wir hatten die Plattform von oben schon gesehen, aber es erschien nicht wirklich wichtig. Aber jetzt haben wir Zeit. Und sind noch energiegeladen (und dumm) genug, um die hundert Meter runterzulaufen.

Unten sehen wir genau das, was wir erwartet hatten: Einen Wasserfall von oben, wie das Wasser in die Schlucht stürzt.

Wie das Wasser unten ankommt.

Wie das Tal dahinter aussieht.

Und die glückliche Göttergattin davor.

Hatte ich schon erwähnt, dass wir auch in diesem Fall die 100 Meter wieder rauf mussten. Aber irgendwie ging es leichter als beim letzten Mal, wir haben halt schon mächtig an Kondition zugelegt. Oder ist es einfach nur die bessere Akklimatisation an die Höhe von über 2000 Meter?

Es geht weiter auf dem North Rim Drive und wir schauen uns den Wasserfall, diesmal besser beleuchtet, an.

Und dann geht es auf dem Rim Drive ohne Unterbrechungen weiter (ist ja eine Einbahnstraße) und von da aus auf die Grand Loop Road Richtung Norden.

Wir passieren wunderschöne Meadows (Wiesen), allerdings ohne irgendwelche Elche zu sichten, die eigentlich dort hineingehören.

Dann erreichen wir den Abzweig zu den Tower Falls. Meiner Göttergattin sind einige Ereignisse mit den Kindern in Erinnerung geblieben, mir kommen hauptsächlich die Fälle bekannt vor.

Und dann führt ein Weg nach unten. Wer lesen kann, ist klar im Vorteil: Dort stand irgendwo ein Schild: Unten kein Zugang zu den Fällen. Aber weil wir so gerne bergab und vor allen Dingen bergauf wandern, überlesen wir das Schild und machen uns auf den Weg nach unten.

Der Zugang zur Schlucht bleibt uns verwehrt, wie uns ein anderer Wanderer mitteilte, dafür aber hatten wir den Blick in dieses wunderschöne Tal. Erinnerungen an Idaho, Riggins und den Salmon River werden wach. Ach, hätten wir doch nur ein paar Campingstühle und unbegrenzt Zeit mitgebracht.

So bleibt uns nicht anderes übrig, als uns wieder mal nach oben zu kämpfen.

Nachdem wir das Sauerstoffzelt abgebaut und wieder im Wagen verstaut hatten, ging es noch ca. eine Meile weiter bis zum Calcite Springs Overlook.

Auch hier bietet sich ein Atem beraubender Anblick auf das Tal des Yellowstone River, den man nicht verpassen sollte.

Weitere 2 Meilen später biegt man an der Tower Junction auf die 212 nach Osten ab. Dort öffnet sich irgendwann das Lamar Valley, welches auch für seinen Tierreichtum bekannt ist.

Auf dem Weg begegneten uns aus der Entfernung Büffelherden, die wir aber links (bzw. rechts) liegen ließen, mittlerweile sind wir verwöhnt. Dann eine Ansammlung von Autos am Straßenrand und viele Leute, die in die gleiche Richtung schauen. Manche davon mit dicken Teleobjektiven an den Kameras.

Wir fahren an den Straßenrand und sehen eine Herde Pronghorn Antilopen. Ich mache ein paar Aufnahmen, dann fahren wir weiter. Bis wir am Ende einer Schlange stehen, Straßenbauarbeiten. Zum Glück können wir problemlos umdrehen, wir fahren den Teil der Strecke übermorgen noch einmal.

Dann nicht unweit des linken Straßenrandes, ganz unauffällig, liegt ein großer Pronghorn-Bock.

Den zeige ich jetzt, der macht was her.

Wir hatten umgedreht, da wir jetzt so langsam den Rückweg antreten wollen. Dauert sowieso immer alles länger, als das Navi vorschlägt.

Auf dem Hinweg war alles schön frei gewesen, jetzt in dieser Richtung lagerte mal wieder eine Büffelherde am Straßenrand. Da wir mittlerweile ein wenig Hunger bekommen hatten, beschlossen wir, unser Picnic in direkter Nachbarschaft dieser possierlichen Tierchen einzunehmen. Ich pflanzte mein Stativ auf der Ladefläche auf und hatte so einen klasse Blick auf die Herde, ohne befürchten zu müssen, dass uns einer der Pflanzenfresser zu nahe kommt.

Es war schon interessant, die Tiere zu beobachten. Einige Kälbchen waren dabei, manche noch sehr jung.

Bei denen muss man wirklich hoffen, dass sie den nahenden Winter überstehen.

Ander hingen noch an Mutters Brust und ließen es sich gut gehen.

Die weitere Tour geht über Mammoth Hot Springs, eine der attraktivsten Heißquellengebiete des Park. Zumindest war es das früher. Die teilweise schneeweißen Sinterterrasen sind ein unnachahmliches Naturschauspiel, so denn Wasser herunterläuft. Karin und ich erinnern uns noch daran, wie das vor 36 Jahren war. Heute sind leider viele der “Fälle” ausgetrocknet und starren einfach nur weiß den Besucher an.

Kurz vor Mammoth gibt es noch die Undine Falls, ein kurzer Abstecher ohne großen Zeitverlust.

Wenn man von der Tower Junction kommt, sieht man die Terrassen schon von weitem weiß aus der restlichen grünen Natur hervorstechen.

Dann geht es auf Bretterbohlenwege, von denen leider ein paar gesperrt sind.

Wir machten uns trotzdem auf den Weg und sahen einen schönen Pool.

Dann weiter oben die fast trockenen Sinterterrassen und

noch ein Stück weiter ein paar bräunliche Stufen, die noch gut mit Wasser versorgt waren.

Leider war das eine Sackgasse, ich durfte wieder zurückmarschieren.

Wir kehrten zum Auto zurück, um eine Meile weiter die “Upper Terrace Loop” zu durchfahren. Hier hatten wir am ersten Stop kein Glück mit dem Parkplatz und fanden erst am Ende der Loop eine Quelle, die uns gefiel:

Dann erneut auf die Schleife und diesmal erfolgreich. Ein kurzer Marsch zur Canary Spring lohnte sich.

Gerade als ich in den Wagen einsteigen wollte, hielt neben mir ein Dodge Ram und der Fahrer meine, etwas südlich auf der Hauptstraße gäbe es einen Elk-Bullen, einen kapitalen.

Wieder in der Schleife bei Cheops Mound noch ein Foto gemacht

und dann wieder auf die Straße. Und richtig. Nach einer viertel Meile staute sich schon der Verkehr. Schnell an den Straßenrand gefahren und die dicke Berta auf die Kamera gesetzt. Und da stand er auch schon in voller Größe und Schönheit im Wald. Was bin ich froh, dass ich das lange Tele mitgenommen habe.

Jetzt aber ab zum Hotel.

Wir machen noch einen Stop in der Nähe der Bijah Spring, einfach weil das Tal so schön im Abendlicht aussah.

18.46 waren wir dann zu Hause, wieder ein erlebnisreicher Tag.