29.09.2023 – Colorado Springs

Was haben wir gut geschlafen. Die Betten waren extrem weich, eine Wohltat für unsere Rücken. Die Dusche verdiente zum ersten Mal  wirklich den Namen Dusche, was ganz anderes als die röchelnden Giraffen der letzten Wochen.

Für heute steht als erstes der “Garden of the Gods” auf dem Plan. Dies ist ein ca. 5,2 km² großer Park, der durch seine roten Sandsteinfelsen jedes Jahr viele Besucher zum Durchwandern anlockt. 1897 kaufte Charles Elliott Perkins hier ein Grundstück, um sich darauf niederzulassen, was allerdings nie geschah. Als er 1907 starb, bewahrten seine Kinder sein Vermächtnis und vermachten es der Stadt Colorado Springs. In eine Steinplatte eingraviert stehen die Worte:

where it shall remain free to the public, where no intoxicating liquors shall be manufactured, sold, or dispensed, where no building or structure shall be erected except those necessary to properly care for, protect, and maintain the area as a public park.

Wahrhaft edel und die Bevölkerung von CS und auch Besucher aus der ganzen Welt erfreuen sich an diesem Anblick.

Wir starteten relativ früh am Morgen, denn von einem früheren Besuch her wussten wir, dass es am Wochenende dort sehr schnell sehr voll werden kann.

Am Hauptparkplatz im Park (ausserhalb gibt es noch viel mehr) P2 fanden wir ein Auto, welches gerade ausparkte und nutzten die Gelegenheit.

Es gibt verschiedene Wanderwege, wir nutzten die meisten davon und bestaunten und bekletterten diese fantastischen Felsen.

Die Berge sind grundsätzlich für Bergsteiger freigegeben, allerdings nur nach Registrierung. An einer der senkrecht emporsteigenden Wände kann man noch Teile der Kletterausrüstungen sehen.

Ich weiß nicht, wieviele Kinder diese Felsspalte zum Versteckspiel genutzt haben, ich jedenfalls konnte meine Göttergatting wegen ihres Shirts sehr schnell finden.

Wir beschränkten uns auf normale Fussmärsche und kamen nach ca. zwei Stunden wieder am Auto an.

An einem weiteren Parkplatz hat man von anderer Stelle auch eine gute Rundumsicht. Unter anderem auf den Pikes Peak (im Hintergrund, hinter meiner Göttergattin) auf der gegenüberliegenden Seite.

Diesen hatten wir im letzten Jahr mit dem Auto bestiegen, ein Viertausender, auf den man einfach so rauffahren kann.

Nun sind wir erstmal durch, was machen wir jetzt? Auf dem Kartenmaterial der besten Kartenleserin von allen war in der Nähe ein Wasserfall mit dem Namen Helen Hunt Falls verzeichnet. Fahren wir einfach hin. Der Weg führte durch schöne Wohngebiete, bis wir die Zivilisation hinter uns gelassen hatten und auf dem Parkplatz zu den Falls standen.

Diese sind nach wenigen Metern zu besichtigen. Falls jemand fragen sollte: Sie sind nicht nach der Schauspielerin benannt – sie hätte sich sicher gefreut, sondern nach Helen Maria Hunt Jackson, einer US-amerikanischen Dichterin und Schriftstellerin, die sich für eine bessere Behandlung der amerikanischen Ureinwohner durch die US-Regierung einsetzte.

Dort trafen wir eine Dame aus der Gegend, die uns empfahl, noch zu den Seven Falls zu fahren. Einfach die Straße weiter. Wäre zum Teil einspurig, mit einem Tunnel. Aber sie war mit ihrem Dodge Ram gerade dort hergekommen.

Einspurig? Tunnel? Das deucht mir so bekannt. Also ab auf die Straße. Zwischendurch immer wieder Radfahrer, die sich die Dirt Road raufquälten. Die wissen schon, dass sie das nicht müssen?

Den Tunnel gab es auch und als kostenlose Beigabe einen Blick auf Colorado Springs.

Zu den Seven Falls hätten wir deutlich schneller kommen können, indem wir einfach zurückgefahren und dann rechts abgebogen wären, aber das wäre zu einfach gewesen und hätte uns um diese landschaftlich sehr schöne Strecke gebracht.

Als wir an den sieben Fällen angekommen waren, erwartete uns schon eine Einweiserin und Shuttle Busse waren unterwegs. Soviel Tourismus brauchen wir nicht mehr.

Also gaben wir unser nächstes Ziel ein: Boot Barn. Ich wollte mich noch einmal nach Stiefeln umschauen, allerdings ohne Absicht, welche zu kaufen. Mein Gepäck ist ausgereizt.

Mit leeren Händen ging es dann noch einmal nach Costco, einfach nur durchschlendern. Wer meine Göttergattin kennt, weiß, dass es nie dabei bleibt. Wo will sie diese Sachen noch hintun? Ihr Handgepäck dürfte langsam die 30 kg erreichen…

Irgendwie ist die kölsche Mentalität abgefärbt: Et hat no immer jut jejangen.

Shoppen macht hungrig und zum Abschluss des Urlaubs gönnten wir uns noch einen Panda Express.

Dieser lag – welch ein Zufall – ganz in der Nähe des Parks, den wir heute morgen schon besichtigt haben. Bitte nur eine kleine Runde drehen, das Licht ist so schön.

Und das ist es auch. Merkwürdigerweise war nicht viel mehr Verkehr als sonst.

Ich hatte Stoßverkehr mit Autos Stoßstange an Stoßstange vermutet.

Aber machen wir auch an am Morgen besuchten Aussichtspunkt ein Foto in die eine und eines in die andere Richtung.

Und jetzt wirklich ins Hotel, Koffer packen. Mir graust.