14.09.2023 – Yellowstone Nationalpark, Teil 1

Heute fahren wir ganz bewusst in den Yellowstone NP ein. Wir haben uns in West Yellowstone fünf Nächte einquartiert, damit wir den Park endlich mal in Ruhe erkunden können.

Das Frühstück war gut, der Frühstücksraum zwar ziemlich klein, aber das Personal freundlich und die angebotenen Speisen fanden auch unseren Geschmack. Als ich nachfragte, ob ich unsere Coffee Mugs auffüllen dürfte, strömte die Dame an der Rezeption fast über vor Begeisterung und Freundlichkeit: Natürlich, Kaffee, soviel ich mag. Also sorgte ich für einen entsprechenden Koffeinschub für einen Teil der Fahrt. Das Debakel von gestern passiert mir nicht nochmal.

Dann ging es auf die Piste. Nur etwa 3 Meilen vom Hotel entfernt ist schon das Gate zum Park. Die Schlangen hielten sich in Grenzen und wir waren schnell drin.

Was erwartet uns? Zuerst mal dichter Nebel. Man konnte die Hand vor Augen nicht erkennen, aber da hatte ich sie ja auch nicht. Das kann ja (hoffentlich) heiter werden.

Die 191 nach Osten führt bis zur Madison Junction immer schön am Madison River entlang. Logisch, dass man sich dort schon die Augen aus dem Kopf starrt, um die lang ersehnen Elche (Moose) zu sehen.

Der Nebel hatte am Fluss ein wenig aufgeklart und der Wetterbericht versprach noch mehr Besserung.

An der Madison Junction bogen wir nach Süden ab, weiter auf der 191 bleibend, um kurz danach in die Firehole Canyon Road abzubiegen. Dies ist eine Parallelstraße, die direkt an den Firehole Falls vorbeiführt.

Der Nebel hatte sich wieder zugezogen, aber bis zu den Fällen reichte die Sicht zum Glück noch.

Wieder auf der Hauptstraße, brach sich die Sonne den Weg durch die Wolken, aber der Kaffee vom Frühstück drängte mit Macht nach draußen. Und während ich auf meine Göttergattin wartete, konnte ich diesen hübschen Vogel ganz aus der Nähe auf die Platte bannen.

Kurz vor dem Fountain Paintpot ergab sich die Gelegenheit, die dampfenden Solfataren vor dem blauen Himmel und dem gelben Gras und einer Bisonherde im Vordergrund abzulichten.

Auf dem Parkplatz der Fountain Paintpot ließ sich recht schnell ein Parkplatz ergattern und wir drehten eine Runde um die Schlammlöcher, die nebenbei auch nicht angenehm rochen.

Eine Libelle hatte es sich auf dem Weg gemütlich gemacht und hatte sich für die Fotografen in Pose gesetzt.

Weiter geht es. Meine Göttergattin wollte unbedingt zur Grand Prismatic Spring, aber diese nicht aus nächster Nähe, sondern von oben betrachten.

Also reihten wir uns in die Schlange derer ein, die auf den Parkplatz zu dieser Attraktion wollten. Gerade bevor es reinging, kam ein Parkranger angelaufen und machte uns einen Strich durch die Rechnung: Der Parkplatz ist voll, hier kommt keiner mehr drauf. Also etwas missgelaunt weiterfahren zum nächsten Parkplatz, dem für die Fairy Falls.

Hier hatten wir mehr Glück, ich quetschte unseren Dicken rückwärts in eine mir passend erscheinende Lücke und wir machten uns auf die Wanderung.

Zuerst über den Fluss

an einem schönen Blue Hole vorbei zog sich der Weg in die Länge.

Irgendwann stand dann ein Schild da: Zum Prismatic Spring Overlook. Damit hatten wir nicht gerechnet. OK, der Weg bergauf brachte uns ein wenig ins Keuchen, aber der Anblick der Quelle von oben machte das mehr als wett.

Nächstes Ziel war Old Faithful, ein regelmäßig springender Geysir. Wobei man mal erwähnen sollte, dass alle Geysire dieser Welt ihren Namen von einer Springquelle in Island haben. Diese hat(te) den Namen Gesyir. Der Namensgeber auf der Insel im Nordatlantik ist mittlerweile erloschen, seinen Job dort hat eine Quelle namens Strokkur übernommen.

In einem riesigen Halbkreis waren in drei Reihen Bänke aufgestellt. Wir hatten das Glück, in der ersten Reihe eine Bank mit zwei anderen Besucherinnen zu teilen. Und dann heißt es warten. Old Faithful springt ca. alle 90 Minuten. Wie wir hinterher erfuhren, steht die Information zu seinem Springplan im Visitorcenter. Irgendwann kam eine Parkrangerin vorbei und rief wie ein Nachtwächter überall aus: Nächster Ausbruch: 15.05 Uhr. Das lässt mir genug Zeit, unsere Futtertasche zu holen und bis zur Eruptuion ein wenig zu essen.

Halbwegs pünktlich trat Old Faithful in Aktion, allerdings in meinen Augen wenig spektakulär. Ich hatte schon höhere Ausbrüche in Erinnerung.

Ein Stück hinter dem Halbkreis steht das Old Faithful Inn, ein komplett aus Holz gebautes Hotel für die gut betuchten Besucher. Ist übrigens ein Jahr vorher ausgebucht.

Innen kann man die fantastische Holzkonstruktion sehen, die heute gar nicht oder nur mit unendlichen Kosten rekonstruiert werden könnte.

Weiter ging es zum Mud Volcano, wo wir einen schönen Rundweg liefen.

Dieser begann am Dragon’s mouth spring. Die Sonne ging langsam auf den Horizont zu und wir genossen den Weg, den Gestank allerdings weniger.

Zum Schluss sahen wir noch den Mud Caldron,

bis es zum Hayden Valley ging. Das Tal ist für seine großen Tierpopulationen bekannt.

Auch hier konnten wir Büffel aus der Nähe betrachten, mittlerweile nichts Neues für uns. Werde bei der Parkverwaltung mal Elche und Adler bestellen.

Kurz bevor es dann bei Canyon Village wieder nach Westen ging, statteten wir noch dem Grand Canyon of the Yellowstone einen kurzen Besuch ab.

Die Fälle liegen um die Uhrzeit im Schatten,

wir werden morgen früh wiederkommen.

Dann ab auf die Piste in Richtung West Yellowstone. Immer wieder Schlangen, die sich lange hinzogen, vermutlich, weil mal wieder ein Büffel über die Straße zockelte.

Als wir dann auf dem letzten Stück zwischen Madison Junction und West Yellowstone waren, dunkelte es schon ein wenig und wir standen wieder in der Schlange. Endlich waren alle Autos vor uns weg, nur ein Büffel schlich ganz gemütlich schräg von links nach rechts über die Straße. Diese Gemütsruhe möchte ich haben. Aber mal eben überholen ist da verboten.

Meine Göttergattin stieß mich an: Los, fotografier ihn. Ich antwortete: Möchtest Du wirklich, dass ich auf meiner Webseite und in den sozialen Medien ein Büffelhinterteil mit deutlich sichtbarem Gehänge poste?

Zack, danach war Ruhe.

Und irgendwann waren wir dann auch zu Hause. Mal wieder ein toller Tag.