20.09.2023 – Badlands National Park

Unsere erste Nacht in Rapid City begann etwas unruhig: Obwohl ich den Schalter der Klimaanlage auf “off” gestellt hatte, blies sie munter und fröhlich weiter Luft ins Zimmer. Ein Anruf bei der Rezeption sollte mich wohl beruhigen, sie würde sich irgendwann ausstellen. Und wirklich. Zumindest das Gebläse beruhigte sich irgendwann und wir konnten gut schlafen. Computer sind auch nur Menschen.

Das Wetter – so man der App “Fenster” trauen durfte (aber die im Handy war ausnahmsweise der gleichen Meinung), würde der Himmel heute den ganzen Tag über bedeckt sein mit eventueller Verschlechterung in den nächsten Tagen. Damit müssen wir leben, aber wir können versuchen, das Beste daraus zu machen.

Wir fahren in den Badlands Nationalpark. Ich weiß noch, dass wir im Rahmen unserer Hochzeitsreise 1990 während einer Spritztour von Moab “mal eben” hier raufgefahren und dabei in mieses Wetter geraten waren. Sprich, der NP war nicht in bleibende Erinnerung geraten.

Etwa eine Stunde fährt man auf eintöniger Autobahn nach Osten, die einzige Abwechselung bieten die vielen Schilder zum “Wall Drug”. Es waren ihrer genau 1792. Aber dazu kommen wir später.

An der Ausfahrt 131 verließen wir den Highway in südlicher Richtung auf die 240, um kurze Zeit später an einem berühmten Grassodenhaus zu stehen.

Da wir nicht wussten, wie knapp später unsere Zeit werden würde, beschränkte ich mich auf ein Foto von aussen und eines der dort ansässigen weißen Prarie Dogs (mit weißer Riese gewaschen).

Dann ging es in den Park rein. Das Licht war nicht wirklich toll, obwohl sich die Sonne entgegen aller Vorhersagen alle Mühe gab, die Wolken zu verdrängen und direkt bis zu der tollen Landschaft durchzudringen.

Die ersten drei Fotos entstanden beim Big Badlands Overlook.

 

Man fährt die 240 im Uhrzeigersinn bis zum Pinnacles Overlook, um dann über das weitere Vorgehen zu entscheiden.

Für uns hieß das, dass wir an vielen, vielen “Viewpoints” stoppten, um das eine oder auch andere Foto zu machen.

Das nächste entstand am “Door Trailhead”, einem Ausgangspunkt für Wanderungen in diese unwirkliche Landschaft.

Es geht weiter bis zu einem kurzen Stopp irgendwo entlang der Straße kurz vor dem Ben Reifel Visitor Center.

Hier erfahren wir einiges über die Historie und die Geologie des Parks. Unter anderem, dass hier einmal Krokodile heimisch waren, bis sie den letzten Flug, der nach Florida abging, buchen konnten.

Aber auch andere, mittlerweile ausgestorbene Tiere werden als Fossilien immer wieder durch die Witterung freigelegt.

Vom Center selbst hat man natürlich auch den Blick auf tolle Berge.

Selbst für Hoodoos ist gesorgt. Immer wieder schweifen die Gedanken ab an Erinnerungen an andere Parks, die mit der einen oder anderen Formation an sie erinnern: Hoodoos gibt es in Utah zu Hauf.

Dann wieder glaubt man sich im Capitol Reef wiederzufinden.

Und dann sieht man, wo der Erfinder des Joysticks seine Idee herbekommen hat:

Am Pinnacles Overlook schließlich glauben wir ob der tollen Aussicht, es hätte uns in den Canyonland NP verschlagen.

Von hier aus machen wir einen kleinen Abstecher nach Norden, zum Wall Drug.

Um das kurz zu erklären: Die Stadt heißt Wall, der “Laden” Wall Drug. Von Siedlern in die Welt gesetzt im Jahre 1931, gaben sich die Besitzer 5 Jahre Zeit, um ihn zum Laufen zu bringen. Zuerst brummte das Geschäft nicht wirklich, bis ein cleverer Marketing-Manager die Idee hatte, kostenlos Eiswasser zum Trinken anzubieten. Das war etwas, was die Menschen wirklich brauchten. Und von da an war die Not zu Ende.

Mittlerweile ist daraus eine Mischung aus Las Vegas und Carls Erdbeerhof geworden. Es gibt Läden für fast alles, Restaurationsbetriebe,

Vergnügungsecken und vieles mehr. Natürlich dürfen die im Westen häufig aufzufindenden Fabelwesen, die Jackelopes, nicht fehlen.

An den Wänden Fotos aus den alten Zeiten. Man ist auf seine Historie stolz.

Wir legten im Auto ein kurzes Päuschen ein, bevor wir wieder in den Park zurückfuhren.

Zur Auswahl hatten wir noch die Sage Creek Rim Road, die als Dirt Road vom Pinnacles Overlook nach Westen wohin auch immer führt. Ein paar Meilen ließen wir unseren Dicken einstauben, aber die Landschaft wurde nicht wirklich interessanter.

Am Overlook “Prarie Dog Town” drehten wir schließlich um,

machten noch ein Foto und beschlossen, die gleiche Strecke im Park zurückzufahren, um im Licht der tieferstehenden Sonne noch ein paar Fotos zu schießen.

Dank der fortgeschrittenen Tageszeit wurden die Schatten logischerweise länger und am Pinnacles Overlook schoss ich noch dieses Foto:

In der Nähe des Burns Basin Overlook hatten es mir diese Felsen besonders angetan:

Und am Yellow Mounds Overlook strahlten diese Felsen besonders schön:

Kurz vor der Cedar Pass Lodge wurden die Wolken besonders schön angestrahlt.

Und am Notch Trailhead ging die Sonne dann schließlich unter.

Jetzt müssen wir nur noch eine Stunde nach Hause fahren, dann haben wir wieder einen tollen Tag hinter uns.