19.09.2023 – Von Billings nach Rapid City

Guten Morgen Billings, Du größte Stadt in Montana. Wir haben eine sehr angenehme Nacht im modernen Surestay Plus Hotel verbracht. Das Frühstück war excellent und wir können uns gut gestärkt auf die Reise machen. Heute steht ein fast ausschließlicher Fahrtag auf dem Programm mit Ziel Rapid City in South Dakota, wo wir fünf Nächte verbringen werden.

Aber bevor es auf die Autobahn geht, gibt es noch etwas Wichtiges zu erledigen: Montana hat – wie auch Wyoming – keine Mehrwertsteuer auf Lebensmittel. Und noch weiterführend hat nur Montana auch keine MwSt. (Sales tax) auf andere Güter, die man z.B. bei Costco erwerben kann.

Also enterten wir erstmal den Walmart, um uns dort mit möglichst vielen, nicht verderblichen, Lebensmitteln einzudecken. Ein ähnlicher Einkauf in Denver hatte uns zu Anfang des Urlaubes ca. 140 USD gekostet. Hier war der Wagen noch ein wenig voller und wir legten 113 USD auf die Ladentheke.

Nun war es doch mittlerweile 10 Uhr geworden und Costco hatte seine Pforten geöffnet. Das gab meiner Göttergattin die Gelegenheit, GANZ kurz reinzuspringen und noch zwei steuerfreie Hosen abzugreifen, von denen sie gestern schon eine erworben und für gut befunden hatte.

Jetzt geht es aber endlich los. Durch das Land des Big Sky (Montana) kamen wir in das Land der Rolling Hills (Wyoming).

Die Sonne schien, aber ich konnte als Beifahrer trotzdem die Gunst der Stunde für ein Schläfchen nutzen.

So wirklich unterschiedlich sind die Landschaften nach Überschreiten der Landesgrenzen nicht.

Nach mehreren Stunden auf der I90 bogen wir dann in Moorcroft auf die SR14 ein, um uns einen Abstecher zum Devils Tower National Monument zu gönnen. Dies liegt ca. 30 Meilen nördlich des Interstate und manchmal ist der imposante Lavaturm schon von weitem zu sehen.

Ich hatte eigentlich angenommen, der Turm steht inmitten der flachen Ebene. Da hat mich mein Gedächtnis nach über 30 Jahren doch ein wenig im Stich gelassen.

Es ist eine zumindest hügelige Gegend und zum Fuß des Towers fährt man schon ein paar Meter rauf.

Dann aber steht man auf dem Parkplatz vor dem imposanten Lava-Gebilde, welches durch einen Vulkanschlot entstanden ist. Die umgebende Erde wurde in den letzten 50-60 Millionen Jahren abgetragen. Können auch 1 oder 2 Jahre mehr oder weniger gewesen sein.

Man kann den Tower auf zwei Wanderwegen umlaufen. Wir entschieden uns für die kürzere Variante (ca. 2,65 km) gegen den Uhrzeigersinn, weil wir ja noch ein Stückchen Fahrt vor der Nase hatten.

Immer wieder geht der Blick nach links oben bis zur Halsstarre, weil wir ja vielleicht den einen oder anderen Bergsteiger sehen wollen.

Wenn man so vor dem Geröllfeld steht, merkt man erst, wie klein der Mensch in Relation zur Natur ist.

Aber damit der Hals auch wieder einen Ausgleich bekommt, gibt es ab und zu Aussichtspunkte in die andere Richtung, in die schöne Landschaft.

Da sieht man dann auch, wie hügelig es ist. Kleine Anekdote: Vor einigen zig Jahren hat ein Fallschirmspringer den Absprung genau auf den Tower gewagt. Es ist ihm auch gelungen, er ist heil gelandet. Aber dann ist ihm das Seil, mit welchem er sich nach unten begeben wollte, aus den Händen geglitten und es hat 6 Tage gebraucht, bis er gerettet wurde.

Aber der Fels hat nicht nur eine Bedeutung für Kletterenthusiasten und andere Verrückte. Er hatte, als die Ureinwohner noch das Land durchstreiften, eine Schutzfunktion. Es gibt eine Zeichnung, wo sich Indianer oben auf der Klippe befinden und sich vor einem wütenden Bären retten:

https://www.nps.gov/deto/learn/historyculture/first-stories.htm

Wieder zurück noch ein letzter Blick in die Landschaft und wir rollen gemütlich den Berg runter.

Unten angekommen, gibt es noch eine wichtige Aufgabe: Die Kolonie der Prarie Dogs muss abgelichtet werden, zumindest einzelne Mitglieder davon. Die Tiere wissen genau, dass ihnen von den Menschen keine Gefahr droht und lassen sich ohne Scheu in allen möglichen Posen ablichten.

Das muss ich natürlich auskosten. Ein Vertreter mampft gerade genüßlich am frischen grünen Gemüse.

Ein letztes Foto mit unserem wunderschönen Truck vor dieser atemberaubenden Kulisse und es geht wieder auf die Straße.

Die Strecke zurück führt nicht mehr über Moorcroft, sondern über einen anderen Teil der 14 nach Sundance und von dort auf die I90.

Am Straßenrand ein paar vierbeinige Graßfresser: Büffel und Longhornrinder.

Erstere habe ich ja schon zur Genüge abgelichtet, aber mit den beeindruckenden langen Hörnern möchte ich keine Bekanntschaft machen.

Es sind noch knapp 2 Stunden zu fahren. Die Landschaft ist schön und ich gebe als kleines Rätsel auf:

Wo ist das? Wyoming? South Dakota? Wer die Antwort weiß, darf sie sich einrahmen lassen und behalten.

Unser Hotelzimmer ist schön und wir haben Blick auf Rapid City und den Sonnenuntergang (hätten wir gehabt, wären wir eine halbe Stunde früher im Zimmer gewesen).