Es kam wie es kommen musste. Meine Kamera-verrückte Göttergattin war ohne Knipse nicht mehr lebensfähig. Zwar beteuerte sie fortwährend, dass sie im Notfall auch ohne Fotoapparat gut auskommen könnte, bedrängte mich aber in jedem Nachsatz, wir könnten ja noch da und dort und auch dooort unser Glück versuchen.
Aber erstmal gibt es die Früchte unserer Sammelleidenschaft des gestrigen Tages. Ein Mango-Bananen-Smoothie. Mmmmhhh.
Mit der Kamerasuche angefangen hatten wir ja schon bei Costco, wo es nur eine schon im Prospekt undichte Fuji gab. Man leitete uns weiter zum Walmart. Dort gab es nur eine angeblich wasserdichte Kamera, eine Nikon. Aber keine neue, noch eingepackte.
Dafür vom Parkplatz aus ein wunderbarer Blick auf ein Kreuzfahrtschiff.
Aber Longs Drugs könnte welche haben. Dort angekommen, sahen wir uns die Spielzeuge an und machten auf der Hacke kehrt. Gegenüber lag Radio Shack, die zwar nicht mit einer Kamera aufwarten konnten, aber mit dem Tip, es mal bei Target zu versuchen. Was soll ich sagen? Groß wie Walmart, genauso wenig Unterwasserkameras, aber Einkaufswagen, ein Traum. Vollplastik, leicht und super zu schieben. Unter allen Einkaufswagen, die ich in meinem Leben vor mir hergeschoben habe, Kinderwagen eingeschlossen, wird das mein Lieblingsmodel.
Mittlerweile waren schon Pläne wie “Flug nach Oahu oder gar Los Angeles” im Gespräch, bis ich der Suche ein andere Wende geben konnte: Warum nicht eine DSLR? Die mit der Linse der D200 versehen und in das Ewamarin-Gehäuse packen. Vielleicht klappt es via Liveview dann sogar mit dem Suchen von Fischen. Also zurück zum Ausgangspunkt, Costco. Eine D3300 von Nikon war das Ergebnis. Und hatte sich Karin gestern über die Delfine wie ein Schneekönig gefreut, die waren passé. Die Cam war das Thema. Gut, der Akku war so gut wie leer, aber ein paar Shots sollten noch drin sein.
Aber wo? Zur Delfin-Bucht war es zu weit. Also ab nach Norden. In früheren Jahren hatten wir schon oft den A’-Beach, in der Langfassung Anaehoomalu Beach, zum Sonnenuntergang besucht. Die vielen Palmen, die vor genauso vielen Jahren den Strand gesäumt und für wunderbare Fotos zur Verfügung gestanden hatten, waren nicht mehr. Aber wir wollten uns sowieso mal südlich und nördlich umschauen.
Ab nach Süden. Der Strand gab mal eine andere Sicht auf die Bay frei. Zum Schnorcheln war es zu steinig und außerdem waren kaum Fische da. Eine Schildkröte schwamm mir über den Weg, aber da hatte ich natürlich keine Cam dabei. Das Wasser war auch viel zu trübe. Dafür begegnete uns auf dem Rückweg eine Turtle, die sich vom Schwimmen ausruhte. Auch gut.
Der Weg in nördlicher Richtung begann an von einem anderen Parkplatz aus. Und um dahin zu kommen, mussten wir erst an den Kings-Shops vorbei. Ein schwieriges Unterfangen, wenn man ein weibliches Wesen im Auto hat. Aber sie war schon zu erschöpft, um noch groß an Shoppen zu denken. Dafür ein Blick in die Runde.
Der Stand weiter nördlich war wesentlich interessanter, war er doch von riesigen Feldern abgestorbener weißer Korallen gesäumt. Zwischendurch kleine Halbinseln mit Bäumchen bestanden, die zum Pausieren einluden. Den Blick rückwärts gewandt hatte man die direkte Sicht auf Ferienhäuser der besonderen Art. Sehr stilvoll eingericht und einen Infinity-Pool vor der Türe dürften wir uns diese Hütte auch leisten können. Allerdings nur ein bis zwei Tage.
Das Ende des Weges war das Hilton Waikoloa Hotel, zu Entstehungszeiten eines der teuersten, die gebaut wurden. Wir hatten genug gesehen. Langsam taten auch die Füße weh und wir schleppten uns zurück zum A’-Beach. Dort standen freundlicherweise die Liegen für die Touristen, die wir bisher immer verschmäht hatten (die Liegen). Diesmal kamen sie uns wie ein Geschenk Gottes vor und wir ruhten bis kurz vor Sonnenuntergang. Dann nochmal ein paar Schritte in Richtung Norden, bis wir das ideale Motiv gefunden hatten. Auf einem Felsvorsprung der Angler. Gut, dass er keine Lizenzgebühren verlangt hat (er ist ja auch nicht zu erkennen).
Als die Sonne hinter dem Horizont verschwunden war, tönten die Klänge des Luau des Marriot Waikoloa zu uns herüber. Ein paar Fotos sowohl für die männlichen als auch für die weiblichen Fans habe ich mal beigefügt.
Ein Blick auf den Strand beim Abendglühen, die schönen beleuchteten Strandhäuser, das Hotel und zum Schluss noch ein Foto vom Lava Lava Beach Club, dann ging es nach Hause. Mann, sind wir kaputt. Urlaub ist ganz schön anstrengend.
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