Nach einem reichhaltigen Mango-Bananen-Smoothie (Ihr erinnert Euch, wir hatten in Lihue einen schönen Mango-Baum gefunden) zog die Erkältung meiner Göttergattin nochmal richtig schön zu. Aber als gute Apothekerin weiß man sich ja zu helfen.
Frisch gestärkt holten wir also unsere Räder aus der Garage, fuhren zur “Hauptstraße” und bogen dann in die Punahele Road ab, immer schön den Berg runter, wie Äffchen auf Schleifstein auf den so gar nicht für unsere Größe eingestellten Rädern – das sollte sich rächen.
Am Ende der Straße ein Parkplatz für ca. 1 Dutzend Fahrzeuge, natürlich voll. Und die Anwohner rundherum schätzen es gar nicht, wenn man ihren Rasen vollparkt. Aber mit den Bikes… Wir leinten die Drahtesel an und stiegen den teilweise schlammigen Trampelpfad hinunter.
Unten eine wilde Küste mit diversen Buchten.
In einer von ihnen hatte sich (absichtlich oder nicht?) eine riesige Schildkröte auf einem Absatz verfangen, wie wir meinten. Rechts in der Ecke ist Edwin zu sehen.
Aber es war ein erfahrenes Tier und ließ sich mit einer hohen Welle einfach wieder raustreiben.
Dann kam Queen’s Bath in Sicht, wie üblich gut von Einheimischen und Touristen bevölkert. Der Reiz dieses Naturpools besteht darin, dass a) das Wasser relativ tief ist, man kann an einigen Stellen gefahrlos reinspringen (und es gibt – noch – keinen Bademeister, der es verbietet), b) das Wasser ruhig und ziemlich klar ist (wenn die Springer nicht wären) und man herrlich schnorcheln kann.
Eine gewisse Gefahr besteht darin, dass am meerseitigen Ende ständig Wellen reinschwappen.
So sieht es im ruhigen Zustand aus:
Aber wenn dann eine Welle rüberschwappt, sieht das günstigstenfalls so aus:
Wenn die Wellen höher sind, kann es durchaus passieren (und ist schon vorgekommen), dass Besucher ins Meer gezogen wurden – und nicht überlebten.
Aber die einzige Gefahr am heutigen Tag war eine Überlastung des Speicherchips.
Wir marschierten noch ein wenig weiter und sahen uns andere Buchten an, genauso wild, genauso schön.
Der Blick nach oben erweckte schon ein wenig Neid. Ein solches Häuschen zu besitzen oder auch nur bewohnen zu können. Aber den Ausblick bezahlt man halt.
Nachdem wir genug Wasser durchpflügt und genug Sonne getankt hatten (das wird sich noch rächen), marschierten wir zum Anfang des Pfades zurück. Hier in der Bucht hatte es sich die örtliche Jugend zum Spaß gemacht, in diese Wildwasser-Bucht zu springen.
Nachdem wir uns reiflich überlegt hatten, dass wir diesen Adrenalinkick NICHT benötigten, stiegen wir wieder den Berg hinauf. Da kam der Kick dann auch.
Unsere Bikes standen noch da und wir mussten nur noch den Berg wieder raufstrampeln. Dazu sind diese Dinger absolut ungeeignet.
Um das Salzwasser abzuwaschen, hüpften wir nach einer Dusche in den Pool. Und während wir so gemütlich im warmen Wasser dümpelten, kam der Gedanke, wir könnten unsere neu geschenkten Fleischvorräte dezimieren. Die Familien, die über uns wohnte, hatte uns mit ca. 5 kg Ground Beef und ca. der gleichen Menge Turkey Breast versehen. Das Ground Beef konnten wir hinterher weiterverschenken, den Vogel legte ich zum Teil auf den Grill und konnte vom Pool aus den Garvorgang kontrollieren.
War echt lecker, was mir da gelungen ist.
Es ging auf 17 Uhr zu und wir hatten uns noch nicht für eine Sonnenuntergangsstelle entschieden. Es sah so aus, als wäre es im Norden besser, also wählten wir die Küste westlich des Ke’e Beach aus. Mittlerweile war ein Großteil der Strandbesucher abgezogen und wir fanden ohne Mühe einen Parkplatz.
Ca. 200 m auf der westlichen Seite über einen Trampelpfad und dann über Steine offeriert sich ein herrliches Stück Küste. Und mein Auslösefinger fand wie von selbst immer wieder den Druckpunkt.
Zuerst bei den Wellen,
später auch bei der Na Pali Coast und dann beim Sonnenuntergang. Da müsst Ihr jetzt durch.
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