27.10.2016 – Devils Postpile – die Mammoth Lakes – Obsidian Dome – Bodie – Mono Lake

Devils Postpile – die Mammoth Lakes – Obsidian Dome – Bodie – Mono Lake

Den heutigen Tag wollten wir uns in der Gegend aufhalten. Es gibt ja schließlich auch  genug zu sehen. Erstes Tagesziel: Devils Postpile National Monument. Am Ende von Mammoth Lakes biegt die Straße nach rechts ab, dann noch ca. 13 Meilen.

Das gibt mir die Gelegenheit, die tollen Hotels für die Wintermonate abzulichten. Logisch, dass dort direkt die ersten Lifte starten.

CA60494.jpgCA60491.jpgBevor es ins Tal runtergeht, ein herrlicher Blick über die alpine Bergwelt, der erste Schnee lässt grüßen.

CA60495.jpgAm Empfangshäuschen angekommen zeigen wir pflichtschuldigst unseren Nationalpark-Pass und werden darauf hingewiesen, dass wir aufgrund des aufkommenden Sturmes bis 15 Uhr wieder aus dem National Monument raus sein müssen. Das sollte sich machen lassen, schließlich haben wir noch was anderes vor.

Im Tal führt ein 0,4 Meilen langer Trail zum Monument. Das folgende Foto habe ich deshalb so eingelegt, weil vor vielen Jahren unsere Söhne in gleicher Weise über die Baumstämme balanciert sind (jetzt weiß ich auch, wo sie es her haben).

CA60499.jpgDas Monument selbst besteht aus einer senkrechten Felswand aus sechseckigen Basaltsäulen, von denen einige schon rausgebrochen sind.

CA60511.jpg CA60512.jpgEs ist noch am Anfang des Tages, wir sind noch tatendurstig und machen uns auf den Weg zum Gipfel der Säulen. CA60504.jpgHier fühle ich mich seltsam erinnert an Island. Dort gibt es unter dem Namen Kirkjubæjarklaustur (Kirchenfußboden) ganz ähnliche Basaltstrukturen.

Auf dem Weg zurück kommt schön die Sonne raus und gibt den Blick auf eine der vielen Wiesen (Meadows) frei.

CA60518.jpgAb ins Auto. Zurück in Mammoth Lakes fahren wir nicht wieder ins Dorf zurück, sondern machen einen Schwenker zu den Mammoth Lakes, ca. 10 an der Zahl. Der Wind wird (wie angekündigt) stürmischer und wir machen nur hie und da einen Fotostop. Im Sommer ist es hier a) sehr idyllisch und b) bestimmt auch sehr voll.

CA60523.jpg CA60519.jpgDann zurück in die Stadt, nochmal tanken, der Sprit ist verflixt teuer hier. Ein Phänomen, welches sich übrigens die ganze Sierra Nevada entlangziehen soll. 3,359 USD/Gallone.

Es geht auf die 395 nach Norden. Etwas nördlich von ML geht eine unscheinbare Stichstraße nach Westen ab. Sie führt über eine gut erhaltene Dirt-Road (endlich können wir unseren Pathfinder mal ausprobieren und einsauen) zu einem riesigen Wall, aus dem immer wieder schwarze Brocken herausragen.

CA60540.jpgZuerst hätte ich das für Kohle gehalten, aber als wir näher rankamen, stellten sich die schwarzen Felsen als Obsidian-Lava heraus.

CA60535.jpg CA60539.jpgFrüher wurde dieses Gestein von den Indianern für die Produktion von Pfeil- und Speerspitzen sehr geschätzt, weil diese Art von Lava sehr hart ist.

Zurück über die Dirt-Road geht es schnurstracks nach Norden, Ziel ist Bodie, eine alte Minenstadt. Auf dem Weg dahin liegt der Mono-Lake,

CA60555.jpgden wir auf dem Rückweg besuchen wollen. Der Himmel bietet ein tolles Schauspiel, schneespendende Wolken umhüllen die hohen Gipfel.CA60562.jpg

Es ist Zeit für die Mittagspause, die wir während der Fahrt auf unkonventionelle Weise einnehmen.

CA60545.jpgBodie liegt von der 395 noch 13 Meilen entfernt, davon sind 10 Meilen asphaltiert. Der Eintritt kostet pro Person 8 USD und schon sind wir ein Jahrhundert zurückversetzt.

CA60611.jpgDie Gebäude der alten Goldgräberstadt sind noch so erhalten, wie sie damals gebaut wurden.

CA60585.jpg CA60578.jpgIn manchen Häusern liegt dick der Staub.

CA60581.jpgNur im Museum hat man für Sauberkeit gesorgt.

CA60590.jpg CA60594.jpgBevor es losgeht, plündern wir noch unsere Kühltasche. Im strömenden Regen loszumarschieren, macht nicht wirklich Spaß. Gegen 16 Uhr haben wir den Rundgang hinter uns und fahren zurück zur 395, CA60613.jpg

um dem Mono-Lake einen Besuch abzustatten.

Dieser ist ein Natron-See mit der Besonderheit, dass sich an einigen Stellen Kalktuff-Formationen gebildet haben. Die im Sonnenlicht machen schon was her. Die Sonne hatte sich leider mittlerweile verabschiedet, aber wenn ich schonmal da bin…

Zuerst ging es noch behindertengerecht über einen Holzsteg. Aber wer näher an die Formationen ran will, muss querfeldein durch das Gelände laufen. Und dabei gut aufpassen: Immer schön auf Steine treten, der Untergrund kann sehr matschig sein. Aber ich schaffte es, zu einem einigermaßen guten Fotopunkt zu kommen.

CA60622.jpg CA60624.jpgNur mein linker Schuh hatte ein wenig abbekommen. Ist ja nicht schlimm, das geht mit Wasser wieder ab. Und der Schwefelgestank wird sich auch irgendwann verflüchtigen. Meine allerliebste Göttergattin bewies im Gegensatz zu mir deutlich mehr Vernunft und blieb weiter hinten auf festem Boden zurück. Auf dem Rückweg fühlte ich mich so von ihr angezogen (gab es da nicht mal die Sirenen bei Odysseus?), dass ich nicht ganz so intensiv auf den Untergrund achtete. Und schon war es passiert: Ich steckte mit dem linken Bein bis zum Knie drin und mein Schuh wollte unbedingt drin bleiben. Mit etwas Mühe (ich hatte immer noch die Kamera und das Stativ in der Hand) gelang es mir, mit beiden Schuhen wieder festen Boden unter die Füße zu bekommen.

20161028_024414.jpgBis ich beim nächsten Schritt dann mit beiden Beinen einsank.

20161028_024449.jpgUnd so sah ich dann hinterher aus.

20161028_024552.jpgMan möge der Fotografin die unscharfen Bilder verzeihen, Smartphones sind bei diesen Lichtverhältnissen in dieser Disziplin nicht unbedingt die Weltmeister. Auf dem Weg zum Wagen wurde ich von Wanderern etwas merkwürdig angeschaut. Aber ich habe einfach merkwürdig zurückgeblickt. Am Auto hatte ich zum Glück noch eine Hose zum Wechseln, allerdings keine Socken und anderen Schuhe mehr. Egal.

WIr fuhren zurück zum Hotel, wo ich mit nackten Füßen aus dem Wagen stieg, alle Klamotten auslud und seelenruhig an einer Dame (der Blick: unbezahlbar) ins Hotelzimmer marschierte. Dort erstmal unter die Dusche und meine fünf Kleidungsstücke solange unter der Dusche ausgewrungen, bis nur noch ganz zart gräuliches Wasser rauslief. Danach kamen die Klamotten in die Waschmaschine (Laundry zum Glück im Haus) und die Schuhe auf die Heizung, die jetzt gerade, während ich diese Zeilen schreibe, auf Hochtouren läuft. Hoffentlich sind sie bis morgen trocken…

Aber alles in allem: Ein super Tag.

 

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