04.06.2022 – Ancient Bristlecone Pine Forest – Mono Lake

Nachdem wir uns gestern zur Genüge ausgetobt hatten, konnten wir heute mal wieder mehr die Reifen arbeiten lassen.

Ziel: Der Ancient Bristlecone Pine Forest. Hatten wir in früheren Jahren schon einmal besucht, aber damals hatte uns Schneegestöber im Herbst schnell wieder vom Berg runtergescheucht.

Der Forest liegt etwas südöstlich von Bishop und ist über eine mehr als 20 Meilen lange Straße, die ständig bergauf führt, zu erreichen.

Zum Glück gibt es einen Zwischenstop mit Aussichtspunkt, damit man sich ein ganz klein wenig besser an die Höhe gewöhnen kann.

Hier haben wir einen tollen Überblick über die Sierra Nevada.

Im Besucherzentrum wurden wir freundlichst beraten – so wie meistens.

Uns wurden 3 Trails vorgeschlagen. In Anbetracht des gestrigen Tages (und der Höhe, wir hatten mal wieder die 3000 m überschritten) entschieden wir uns für den 1-Meilen-Weg. Und erfuhren hinterher, dass das der Weg mit den heftigsten Steigungen war. Clever. Jedenfalls stapften wir tapfer und vor allen Dingen langsam den Berg herauf und schauten uns jeden Baum einzeln und mit großer Wonne an.

Was macht diese Gegend so besonders? Die oben im Titel erwähnte Pinie ist das älteste Lebewesen auf dieser Erde. Edmund P. Schulman hatte mithilfe der Baumringmethode herausgefunden, dass dort Bäume WACHSEN, die ca. 2000 vor Christus damit angefangen haben. Damit sind sie über 4000 Jahre alt. Dies führte dazu, dass auch die Radiocarbonmethode überprüft bzw. quasi kalibriert werden konnte.

Das rauhe Klima sorgt dafür, dass andere Bäume wenig Überlebenschancen haben und auch dafür, dass die Bäume extrem langsam wachsen.

Nachdem wir unsere Runde gedreht hatten, gingen die Überlegungen los, was wir mit dem Rest des Tages anstellen könnten.

Mir kam die Idee, noch mal wieder den Mono Lake zu besuchen. Aber nicht auf der herkömmlichen Strecke, das wäre langweilig gewesen.

Von der Zufahrtsstraße zum Forest bogen wir nach links auf die 168 ab, bis wir schließlich auf die 266 stießen, welche nach der Staatsgrenze zu Nevada zur 264 wurde.

Die Gegend war zumindest optisch nicht zu öde, obwohl es stellenweise lange einfach nur geradeaus ging.

Von der 264 bogen wir dann auf die 6 Richtung Westen ab, um in Benton endlich unser Mittagessen einzunehmen. Benton, ein kleines Nest, aber voller Leben. Gesegnet mit einem riesigen gepflegten Citypark, sauberen Toiletten und einem gerade beginnenden Dorffest. Dem schlossen wir uns NICHT an.

Gerade als wir vom Parkplatz wieder auf die Straße einbiegen wollten, standen dort ein paar Herren mit einem Tisch mit Snacks und Getränken. Neugierig wollte ich wissen, wozu das gut sei: Eine Radtour, beginnend in Bishop und ebendort endend, quasi die gleiche (Tor-)Tour, die wir mit dem Auto zurücklegten.

Und wirklich, einig zig Rennradler begegneten uns mehr oder weniger frisch auf der Strecke. Wir hatten uns schon am Toilettenhäuschen über die sportlich angezogenen und so gar nicht zum Rest der Dorfgemeinschaft passenden Wesen gewundert.

Kurz aus Benton raus dachten wir, wir hätten uns verfahren und wären schon wieder in den Alabama Hills gelandet. Sah aber nur so ähnlich aus.

Dann auf der 6, immer wieder wurden uns Schilder mit kreuzenden Pferden gezeigt, stand wirklich ein einsames Wildpferd in der Pampa. Laut Angaben eines Herren, der aus der Gegend stammte, gibt es hier noch einige Wildpferdeherden, die allerdings nicht an der Hauptstraße, sondern mehr im Hinterland.

Nicht lange danach, die Landschaft wurde schon ein wenig abwechselungsreicher, sahen wir aus der Höhe den Mono Lake mit türkisfarbenem Wasser. So hatten wir ihn noch nie gesehen.

Auto parken und runterlaufen.

Eine freiwillige Helferin stand dort mit einem Fernrohr und zeigte uns einen Osprey, einen Fischadler, der einsam auf einer Tuffa-Säule saß. Besser komme ich mit meinem Tele da nicht ran.

Was deutlich besser klappte, war das Fotografieren der Schwalben. Diese wuselten immer wieder extrem flink durch die Luft und bedienten sich der vielen kleinen Fliegen am Wasser. Ich versuchte gar nicht erst, sie im Flug zu erwischen, aber freundlicherweise machten sie auf den Felsen immer mal wieder Pause.

Zwischendurch kam immer mal wieder die Sonne raus und beleuchtete das Gestein wunderbar im Abendlicht.

Die Lady hatte uns empfohlen, an einer bestimmten Stelle den Sonnenuntergang nicht zu verpassen, also machten wir Brotzeit am Auto und gingen dann wieder los.

Ein Familienvater wies uns freundlicherweise darauf hin, dass auf einem bestimmten Felsen eine Eule zu sehen war. Nach genauem Hinschauen erkannten wir sie und auch das Junge, welches neugierig hinter dem Felsen herlugte. Auf einem anderen Felsen saß der Ehepartner/die Ehepartnerin.

Das Besondere an diesem Sonnenuntergang waren die Wolkenformationen, die es uns angetan hatten.

Aber schließlich war das Licht weg und wir machten uns auf die einstündige Rückfahrt im Dunkel, bis wir schließlich um 21.35 Uhr unser Hotel erreichten.