10.10.2022 – Bandelier National Monument

Ungefähr 50 Meilen nordwestlich von Santa Fe liegt das Bandelier National Monument. Wie schon so oft plagten mich wage Erinnerungen daran, die ich im Nachgang beim Betrachten meiner alten Dias verifizieren konnte.

Es geht zuerst über die 84 nach Norden, dann über die 502 und die 4 Richtung Westen, Richtung Los Alamos. Dunkle Erinnerungen werden bei dem Namen wach, wurde dort unter dem Namen Manhatten Projekt die erste Atombombe entwickelt.

Aber noch sind wir nicht da und kommen dort auch nicht hin.

Vor dem Monument liegt die Stadt White Rock, mir gänzlich unbekannt. Auf der Karte war sie durch einen Overlook aufgefallen. Das verspricht einen guten Ausblick, vor allen Dingen, weil endlich mal wieder die Sonne scheint. Für eine kurze Hose ist es gerade noch zu kalt, aber grundsätzlich nicht unangenehm.

Der Overlook hält, was der Name verspricht: Ein weiter Blick ins Land, zur einen Seite purzeln – dank des schlechten Wetters der vergangenen Tage – Wasserfälle den Berg runter. Im Tal fließt träge der Rio Grande durch sein Bett.

Uns fallen auf der Hauptstraße immer wieder Schilder auf “Shuttle Service zum Monument” und “Overflow Parking”. Sind wir hier im Zion gelandet?

Aber wir sind ja gut erzogen und stellen uns auf einen der Parkplätze, besteigen das Visitor Center dort und erfahren, dass der Bus alle 20 Minuten fährt. Und nein, mit dem eigenen Auto geht es nicht.

Also stellen wir uns brav mit ca. 30 anderen Leutchen in die Schlange und der Bus fährt pünktlich ab. Ungefähr 25 Minuten und und 15 Meilen später steigen wir aus dem Sammeltransport und werden von einem indianisch aussehenden Ranger empfangen, der uns einen kurzen Überblick über den Park gibt.

Wir entschließen uns für den Pueblo Loop Trail. Er führt entlang an steil aufragenden Felswänden, die von Natur aus schon gelöchert sind wie ein Schweizer Käse.

Aber die vor 500-700 Jahren dort wohnenden Menschen haben aus der Not eine Tugend gemacht und weitere Höhlungen in den Felsen getrieben bzw. vorhandene erweitert.

In dem Pulk der Gleichgesinnten, der sich nur langsam auföst, trotten wir hinterdrein und staunen über die Landschaft und dass hier Menschen gelebt haben, leben konnten.

Am Long House noch eine Begegnung mit einem lebenden Vertreter dieser Gegend, eine fette grüne Heuschrecke.

Ein Teil der Loop führt jetzt zurück, aber ein Highlight hat sich der Park noch aufgespart: 0,6 Meilen geht es zum Alcove House, eine Ruine, 140 Fuß über dem Bachbett. Aufzug oder Rolltreppe? Fehlanzeige. Wir müssen über Leitern nach oben, eine besondere Domäne der besten Felsenkletterin von allen.

Aber endlich sind die 4 Leiterabschnitte geschafft

und wir bewundern die für dortige Verhältnisse große Eigentumswohnung mit viel Frischluftanteil.

Runter geht es leichter, andere Wanderer vor uns haben deutlich mehr mit ihrer Höhenangst zu kämpfen und tasten sich von Sprosse zu Sprosse nach unten, bis sie wieder festen Boden unter den Füßen haben.

Dann geht es insgesamt 1,1 Meilen am Bachbett entlang zurück zur Bushaltestelle, wo nach ca. 10 Minuten Wartezeit ein Bus die Ex-Wanderer aufnimmt und zurück nach White Rock bringt.

Im Alcove House konnte man schon deutlich sehen, dass dicke, dunkle Wolken heranzogen und wir hofften, dass wir nicht auf glitschigen und nassen Tritten nach unten mussten.

Je weiter wir nach Santa Fe kamen, umso besser wurde das Wetter.

Dann noch ein Zwischenstop beim Camel Rock Monument. Musste sein. Habe ich vor über 30 Jahren auch gemacht.

Schließlich schwenkten wir bei unserem Hotel ein und bekamen ein neues Zimmer, diesmal die “Balcony Suite”. Echt schön. Hier können wir bleiben. Gut, dass wir eine Nacht mit BW-Punkten bezahlen können. Würden wir jetzt buchen, kostete ein Zimmer pro Nacht 202 USD+Tax.

DAS haben wir gut gemacht. Fotos werden morgen nachgeliefert.

Auf dem Balkon genossen wir in der Abendsonne unseren Salat, um uns anschließend nach der physischen Stärkung auch ein wenig psychische Stärke in Form eines Nickerchens zukommen zu lassen.

Wohlgeruht, es war schon dunkel geworden, fuhren wir nochmal in die Innenstadt.

Erstes Ziel: Das Kapitol. Auch wenn es von der gewohnten Form abweicht, macht es doch was her.

Danach zur Plaza, wohl dem bekanntesten Ort in Santa Fe.

Obwohl auch hier wie in vielen anderen Städten Touristenware feilgeboten wird, hat man hier den Eindruck, dass der Kunstgedanke überwiegt.

Sehr geschmackvolle mexikanische und auch indianische Ware – Schmuck, Töpfereiartikel, Mode. Alles passt hier ins Gesamtbild und wirkt nicht überladen.

Zum Gesamtbild gehört natürlich auch, dass die Häuser samt und sonders im Adobe-Stil gehalten sind, ein Stil, den ich persönlich sehr mag.

Unter anderem natürlich auch das berühmte La Fonda Hotel, wo selbst die Parkgarage nicht aus der Norm fällt.

Nach einem gemütlichen Rundgang ging es wieder in unser gemütliches Hotelzimmer. Hoffentlich verläuft die Nacht einigermaßen ruhig, ein Reisebus mit Jugendlichen hat sich ins Hotel entladen. Hoffentlich bleiben die die ganze Nacht eine Etage tiefer im Schwimmbad…