05.10.2022 – Regen in Albuquerque

Es regnet in Albuquerque. Die Chancen darauf, dass auch nur ein Ballon in den Himmel steigt, sind gleich null.

Aber mir fiel noch ein altes Bild in die Finger, welches ich bei unserem ersten Besuch hier gemacht habe. Es gibt durchaus Ballons in der Luft. Und es gibt auch manchmal blauen Himmel. Nur nicht heute halt. Hätten doch beim Buffet alles aufessen sollen.

Was machen also? Lassen wir es ruhig angehen. Das Frühstück ist ein bisschen besser als der Sauberkeitszustand des Zimmer. OK, dazu gehört nicht viel, aber ist ordentlich.

Wir machen einen kleinen Abstecher zu dem Park, wo wir theoretisch das Event hätten beobachten können, aber wie erwartet keine Aktivität.

Zeit, über Beobachtungen während der letzten Tage zu berichten:

Waren in Denver noch viele Teslas unterwegs, ich habe zwischen Grants und Albuquerque keinen einzigen gesehen. Warum?

Die Anzahl der Trucks hat, seit wir Farmington verlassen haben, auch langsam abgenommen. Kein Wunder, in Großstädten sind diese Autos nicht ganz so beliebt.

Aber eines muss ich noch erzählen: Wir sind ja mit Google Maps unterwegs und haben uns dem Land angepasst, in dem wir die englische Sprache (amerikanisch) eingestellt haben.

Das haben wir in den USA gemacht, hatten aber die Karten für die Offline-Verwendung schon in Deutschland runtergeladen.

Und als wir dann die ersten Richtungsanweisungen hörten, hätten wir uns beinahe schlapp gelacht. Da sprach eine deutsche Stimme amerikanisch mit stark deutschem Akzent. Größtenteils. Heißt, dass die Anweisungen auf Englisch kamen, aber sämtliche Zahlenangaben in Deutsch. Manchmal, wenn wir auf seltener befahrenen Nebenstraßen unterwegs waren, blendete sich eine amerikanische Sprecherin ein und versuchte, uns in schlechtem Deutsch zu erklären, wie wir zu fahren hätten. Und in seltenen Fällen blendete sich eine Amerikanerin ein, die auch wirklich in amerikanischem Englisch Richtungsanweisungen gab. Seeehr merkwürdig.

Da die Stadt nicht wirklich groß ist, beschlossen wir, zuerst Walmart und dann Costco noch einen Besuch abzustatten. Bei Costco war der Sprit sensationell günstig: 3.329 USD/Ga. Niedrigpreisrekord bisher.

Auf dem Parkplatz ein kleiner Größenvergleich. Unser Nissan Titan ist ja nicht gerade klein und die meisten deutschen Fahrer würden vor der Größe zurückschrecken. Aber es geht noch deutlich größer:


Der F250 gehört eher zur Handwerkerklasse. Und von dieser 2. Größenordnung gibt es hier (gefühlt) ziemlich viele.

Bei Costco brachte ich mir ein Chicken Wrap mit, eine Rolle mit cross gebackenem Blätterteig, Chicken, Käse und noch was irgendwas anderes Leckeres innendrin.

Da der Himmel noch immer undicht war, beschlossen etwas für unsere Erholung zu tun: Mittagspause. Was ich auch erst gestern abend rausbekommen hatte: Die Fernseher sind meistens mit einer Box mit der Antenne oder dem Internet verbunden und selbige mittels HDMI-Kabel. Welches ich zuhause vergessen hatte. Aber auch dieses passt in den Rechner und so können wir zumindest eingeschränkt Amazon Prime schauen.

Am frühen Nachmittag klarte es auf und wir machen uns auf, ein paar Meilen in die Oldtown von Albuquerque zu fahren.

Kurz vorher gibt es Pay-Parkplätze, aber wenn man bis zum City Square einfach durchfährt, darf man bis zu zwei Stunden umsonst parken. Das reicht uns.

Um ein mit Bäumen bestandenes Quadrat gruppieren sich eine hübsche Kirche

sowie viele andere für den touristischen Nutzen aufgemachte Geschäfte.

Überall hängen die Chili-Schoten, leuchtend rot noch relativ frisch, tiefrot die trockenen.

Natürlich ist alles für die Besucher ausgerichtet, aber man bekommt trotzdem nicht den Eindruck, als sollte einem nur das Geld aus der Tasche gezogen werden.

Wir spazierten auch außen herum eine Runde zu den seltener besuchten Läden, suchten aber aufgrund von Corona nicht die Nähe von Leuten im Inneren.

Einmal durch, fing es auch schon wieder an zu tröpfeln und wir waren der Meinung, trotz des schlechten Wetters noch das Beste aus dem Tag gemacht zu haben.