28.09.2022 – Von Durango nach Ouray

Guten Morgen Durango,

die Nacht war gut, von Hitze keine Spur, aber auch nicht zu kalt (das kommt noch). Einzig die Toilettenspülung wäre in dieser Nacht durchgelaufen, hätten wir nicht den Haupthahn abgestellt.

Frühstück war soweit auch in Ordnung, wir können uns gut gesättigt auf den Weg begeben.

Ach ja, ein kleiner Einblick in das Innere unseres Hotels:

Heutiges Ziel: Entlang der Durango Silverton Railroad bis nach Silverton und darüber hinaus bis nach Ouray zu fahren. Und zu sehen, was uns die Bergwelt und Natur so bietet.

Eigentlich wollte ich den Zug noch zur Abfahrt im Bahnhof erwischen, aber die Parkplatzsuche gestaltete sich schwieriger als erwartet. OK, ich versuche es morgen noch einmal.

Wir verlassen Durango in nördlicher Richtung auf der 550. Ein paar Meilen außerhalb der Stadt das erste Highlight: Die Pinkerton Hot Spring. Man erwartet absolut nicht, direkt am Straßenrand einen Sinterberg in voller Farbenpracht zu sehen.

Es geht weiter, auf Höhe der Cascade Lodge ein erstes “Aufblühen” der Herbstfärbung, welches uns den ganzen Weg begleiten wird.

Ein paar Meilen später, irgendwo am Straßenrand hatten die Birken beschlossen, sich mal in orange-rot zu präsentieren.

So standen dort ein halbes Dutzend Autos und die Insassen warteten mit gezückten Kameras darauf, dass die Sonne hinter einer Wolke hervorkam und die Bäume ins rechte Licht stellte (machte sie dann schließlich auch).

Am Deer Creek Overlook auf ziemlich genau 3000 m Höhe ergab sich dann die Gelegenheit, die Landschaft von oben zu betrachten.

Im Endeffekt kann man sich daran gar nicht satt sehen. Es ging schon so langsam auf Mittag zu und wir machten einen kleinen Abstecher zum Andrews Lake.

Dort gab es einen kleinen Imbiss auf der Ladefläche, welcher uns so ermüdete, dass wir erstmal eine Siesta einlegen mussten.

Etwas frischer ging es weiter bis zum Molas Overlook auf 3339 m Höhe. Das Wetter wurde deutlich frischer und auch ich überlegte mir, so langsam ein Sweatshirt überzuwerfen.

Auf dem Weg vom Pass nach unten wurden die Wolken von der Sonne durchstoßen und ich musste schon wieder für ein Foto halten.

Silverton ließen wir erstmal links liegen, da ein Regenguss die Sicht zu sehr eintrübte. Bis Silverton trug die Straße den Namen San Juan Skyway, was ich sehr passend fand.

Ab Silverton nach Ouray trägt die Straße dann den Namen Million Dollar Highway. Über den Namen gibt es laut Wikipedia zwei Ursprünge: 1. soll der Bau jeder Meile eine Million Dollar verschlungen haben und 2. soll angeblich der Straßenuntergrund noch eine Million Dollar an Goldstaub enthalten.

Uns war das egal, wir wollten die Fahrt genießen. In der Nähe von Ironton heftige Zeitzeugnisse von den gewaltigen Minenarbeiten, die vor vielen zig Jahren hier die Landschaft verschandelt haben. Gold, Silber und andere Metalle waren der Grund für extensive industrielle Tätigkeit. In den Bergen gibt es noch über 100 Meilen an Schächten und Tunneln, einer davon über 5 Meilen lang.

Hier ein paar Relikte aus vergangenen Zeiten.

Wieder im Tal ein großer Menschenauflauf. Und wo viele Autos parken, ist meistens auch was zu sehen.

In der Höhe des Hayden Trailheads floß ein total gelber Bach den Berg herunter.

Passte zwar super zur Landschaft, aber wie gesund das ist, lasse ich mal dahingestellt.

Der nächste Halt war dann an den Bear Creek Falls. Ziemlich tief stürzt sich das Wasser des Baches in die Tiefe und zum Glück gibt es dort genügend Parkplätze und auch eine Aussichtsplattform, so dass man gefahrlos den Wasserfall ansehen kann.

Bald haben wir es geschafft. Wir sind auf kurviger Strecke unterwegs (wie so oft heute) und plötzlich liegt Ouray vor uns.

Alter Westerncharme in Bergbaumanier umgibt uns. Die Häuser sind wirklich hübsch und alles strahlt Gemütlichkeit aus.

Mittlerweile ist es nach 16 Uhr und wir brauchen bestimmt noch 1-2 Stunden für die Rückfahrt.

Silverton “müssen” wir ja auch noch einmal durchfahren.

Das machen wir dann als erstes auf dem Rückweg.

Diesmal haben wir Glück, das Städtchen liegt in der Sonne.

Hier das Courthouse und zum guten Schluss noch die 1908 erbaute City Hall.

Für heute beschließen wir, dass wir genug gesehen haben und fahren fast ohne Pause zum Hotel zurück.

Die Toilette ist repariert, was will man mehr? Ein schöner Tag in Colorado geht zu Ende.