03.10.2018 – Fahrt von Topaz Lake nach Sacramento

Die Nacht im Hotel verlief ungestört und wir wollten zeitig in Richtung Sacramento aufbrechen. Zum Frühstück hatte ich mir die Kamera schon mitgenommen (schließlich hatten wir das hinterste Zimmer auf der höchsten Etage – uns stört so leicht keiner, noch nicht mal Funkwellen, die einen schnellen Internetzugang bedeutet hätten). Und nach dem ersten Kaffee brach die Sonne durch die Wolken durch und bescherte uns ein tolles Farbenspiel:

Nach dem Frühstück wollten wir noch kurz zum See fahren und einen Blick aufs Wasser werfen. Und da geschah dann die Geschichte mit dem Red Tailed Hawk. Auf einem Baum relativ nah der Straße saß der eben genannte Vogel und hielt Ausschau nach einem saftigen Frühstück. Ich wendete den Wagen in sicherer Entfernung und parkte so nah wie möglich an seinem Baum. Dann sollte meine Göttergattin das lange Tele aus ihrem Koffer holen. Also öffnet sie vorsichtig die Beifahrertür und raunt mir noch zu: Nicht die Türe knallen, sonst ist er weg. Sprachs und öffnete die Tür hinter dem Beifahrer. Holt das Objektiv heraus und mit einem Knall schlägt sie diese Türe zu. Mit der voraussehbaren Folge, dass das Vögelchen erschreckt von dannen flog. Oh, da hat sich jemand geärgert.

Als wir die Straße dann nochmal abfuhren (vielleicht kommt Mr. Hawk ja zurück), sahen wir auf einem Strommasten einen weiteren Vertreter dieser Gattung sitzen. Diesmal hatte ich die lange Linse schon in der Hand und musste nur aus dem Fenster (ohne die Tür zu knallen) noch abdrücken:

Beim Weiterfahren entdeckten wir dann noch eine andere Spezies, die mit ihrer kleinen Angel am Kopf eher an spezielle Tiefseefische erinnern:

Ein letzter Blick auf den See, die Sonne kam gerade durch

und wir machten uns auf die Piste nach Norden.

Wir durchfuhren zuerst Gardenerville und dann Carson City bei mehr oder weniger durchwachsenem Wetter.

Erstes Tagesziel für heute war Virginia City. Wer in meinem Alter ist, verbindet mit dem Namen logischer die Fernsehserie Bonanza. Aber wer die Movie-Location noch einigermaßen im Kopf hat, wird von den Fotos jetzt enttäuscht sein. Denn VC ist eine alte Goldgräberstadt mit der Comstock-Mine, in der nach Gold geschürft wurde. Wie auch Jerome in Arizona ist die Stadt am Hang gelegen und besteht aus vielen alten Steinhäusern.

Auf dem Weg in die Berge fiel uns ein Schild auf: Ähnlich wie der Hinweis auf Wildwechsel (schwarzer Hirsch auf gelbem Grund) gab es diesmal schwarzes Pferd auf gelbem Grund. Wieso? Offensichtlich gibt es dort wilde Pferde, die einfach so in der Gegend rumlaufen. Und dann hatten wir auch schon zwei Vertreter davon vor der Kamera:

Speziell die Frisur des Braunen erinnert mich an die heutige Jugend. Also topaktuell, der Zossen.

Wir suchten uns einen Parkplatz abseits der Hauptstraße (die dortigen waren mir zu eng und ich hatte Angst um meinen linken Außenspiegel) und trabten durch die Stadt.

Wie schon gesagt, viele alte schöne Gebäude, zu großen Teilen für die Tourismusindustrie aufbereitet. So auch das Visitor-Center, welches sich in einem alten Saloon befand und mit einem tollen Kronleuchter aufwartete.

Wir durchstöberten diverse Läden. In einem wurde ich fündig: Ein neues Hutband musste her und auch die Gürtel gefielen mir.

Zurück ging es an alten Minengebäuden, immer der Blick auf die weite, aber in der Nähe zerklüftete Landschaft.

Nächstes Tageziel war der Lake Tahoe. Ein mehr als beliebtes Touristenziel, welches im Sommer und im Winter Scharen von Touristen anlockt.

Wenn man von Osten kommt, überquert man als erstes die Grenze von Nevada nach Californien. Erkennbar an den Casinos auf der östlichen Seite der Grenze.

Den wirklichen Charme von South Lake Tahoe konnte ich bei diesem Wetter allerdings nicht nachvollziehen. Grau in Grau ging die Wolkendecke fast übergangslos ins Wasser über. Und von den vielgepriesenen Farben der Emerald Bay war nichts zu sehen.

Bevor es jetzt nach Sacramento ging, wollten wir uns noch in einem Fastfood-Tempel stärken. Der mit den goldenen Bögen war nicht auffindbar, der mit der Krone schien dort gar nicht zu existieren, schließlich landeten wir bei Jack in the Box. Zum Essen möchte ich gerne Evelyn Hamann aus dem Film “Papa ante Portas” zitieren: Also, da war mir vorher besser.

An der Autobahn endlich die Möglichkeit, ein vernünftiges Foto eines Raubvogels zu machen.

OK, ist nur aus Blech, aber irgendwas ist ja immer.

Auf der 50 schlugen wir uns bei strömendem Regen durch die Berge. Stellenweise waren die Straßenränder weiß von Hagelkörnern und die tiefste Temperatur auf dem Thermometer lag bei 40° Fahrenheit = 4,44 °C. Schließlich verließen wir auf der Höhe von Folsom die Autobahn, um im dortigen Outlet im Store “Vanity Fair” nach einer Hose für mich zu schauen. Das geht (wie ich früher schonmal berichtet habe) sehr schnell. Zwei Hosen anprobiert, zwei Hosen mitgenommen. In der Zeit konnte die beste Shopperin von allen noch nicht mal die Kleiderständer der Damen erreichen.

Nach VF noch einen Abstecher nach Merrel (dort stammen die Wandertreter meiner Göttergattin her) und mit einem Paar Schuhen mehr den Laden verlassen.

Jetzt noch eine halbe Stunde zum Hotel im Süden von Sacramento fahren. Dort hat man uns auf eine Suite hochgegraded, ein sehr schönes Zimmer und auch das Internet ist einigermaßen flott, wenn es denn funktioniert.

Schreibe einen Kommentar