29.09.2018 – Fahrt von Los Angeles nach Lone Pine

Oh heiliges Jetlag, hast Du wieder einmal unverhofft zugeschlagen. Und zwar um 2.15 Uhr. Trotz Melatonin-Tablette. Also von links nach rechts und zurück gewälzt, bis es einigermaßen zivil erschien, aufzustehen, so gegen 5 Uhr. Wir wollten in den Griffith Park, LA bei Nacht fotografieren. Aber irgendwie schafften wir es dann doch nicht, bei totaler Dunkelheit anzukommen, der Morgen graute bereits. Nichtsdestotrotz sieht das Observatorium mit Beleuchtung auch nett aus und die Lichter der Stadt bemühen sich redlich.

Den Sonnenaufgang selbst bekamen wir dank der Wolken nicht mit, aber dann kämpfte sich die Sonne durch und beleuchtete einige Hochhäuser mit ihren Strahlen.

Mittlerweile war es auch so spät, dass wir auf dem Rückweg zum Hotel noch beim Walmart vorbeifahren konnten, um uns mit Lebensmitteln einzudecken. So geschehen, wollten wir auch gleich noch nebenan bei Costco reinschneien, aber dort lag die Öffnungszeit bei 9.30 Uhr.

Im Hotel ließen wir uns ein opulentes Frühstück munden, um uns anschließend auf den Weg nach Nordosten zu machen. Der Ziel war Lone Pine und der Weg führte über die I5 und die 14 in Richtung der 395, welche am Ostrand der Sierra Nevada verläuft.

Als Zwischenstop hatten wir den Red Rock Canyon State Park eingeplant. Wer sich noch an unsere mündlichen Überlieferungen aus dem Jahre 1997 erinnert, weiß, dass wir dort mit den Kids schon einmal auf dem Zeltplatz mit Wohnmobil gestanden hatten, allerdings ohne die Gegend erkunden zu können.

Dieses konnten wir jetzt nachholen. Erst drehten wir eine Runde über den “Campground”, eine an der Dirtroad und vor der Felswand liegende Aneinanderreihung von Campsites.

Für danach hatte uns die Rangerin empfohlen, den Hagen-Canyon Trail zu laufen. Hatte mich schon darauf gefreut, dass es da dann das leckere Hagen-Dazs-Eis geben könnte. Aber weit gefehlt. Dafür gab es Felsen in allen Farben und Formen:

Nächstes Ziel wären eigentlich die Trona Pinnacles gewesen. Aber diese hätten uns mehrere Stunden Umweg gekostet. So entschlossen wir uns, die direkt an der 395 liegenden Fossil Falls anzusehen. Diese (zur Zeit trockenen) Wasserfälle winden sich durch ein Gewirr von schwarzen Basaltfelsen, die sie mittlerweile glatt geschliffen haben. Ein faszinierendes Wirrwarr in Schwarz.

Endlich erreichten wir dann Lone Pine mit unserem “Standardhotel”. Eines der alten Motels, wo man mit dem Auto noch vorfahren kann, es gibt auch nur eine Etage. Zimmerupgrade? Pustekuchen. Wo sich Oldtimer- und Corvette-Fahrer ein Stelldichein geben, hat ein Silverado-Truck schlechte Chancen.

Aber jetzt wird erstmal gegessen. Aus der Costco-Küche stammten eine Salatschüssel und eine Scheibe Pizza. Leckkkker.

Zum Sonnenuntergang waren wir dann etwas spät dran, die letzten Strahlen, die hinter dem Berg nach oben zeigten, konnte ich aber noch einfangen.

Dafür legte der Himmel ein Nachglühen hin, das sich gewaschen hatte. Auch die Wolkenformationen waren nicht ohne.

Wir drehten noch eine Runde durch die “Hills” um einen schönen Platz für Milchstraßenfotos später am Abend zu bekommen.

Als wir wieder im Hotel angekommen waren, dunkelte es auch so langsam und ich spielte erstmal die Ausbeute von heute auf den Rechner.

Gegen 8.15 Uhr (es war komplett dunkel, welch Wunder), schaute ich in Richtung der Milchstraße, aber außer ein paar Sternen war nicht viel zu sehen. Vielleicht der Lichtsmog vom Dorf. Aber wir machten uns trotzdem auf den Weg in die Hügel, um am Parkplatz für die Moebius-Arch die Milchstraße zu entdecken. Das fiel in der totalen Dunkelheit nicht schwer und ich nahm zuerst mal einen normalen Felsen als “Übungsobjekt” in den Vordergrund.

Klappte alles ganz gut, also auf zur Moebius Arch, ca. eine halbe Meile mit Stirnlampen auf dem Kopf. Dort angekommen, fanden wir schon fast ein halbes Dutzend Knipser mit ihren Stativen vor. Ich gesellte mich dazu und machte brav meine ersten Fotos. Dann holte ich mein LED-Panel heraus und fragte, ob jemand etwas dagegen hätten, wenn ich damit die Arch anleuchtete. Fanden alle gut (vermutlich, weil sie selbst keine entsprechende Lampe dabei hatten).

Dann schnell nach Hause, die Müdigkeit dringt durch. Schnell noch die Fotos sichten und dann ab ins Bett.

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