30.05.2017 – Auf dem Mogollon Rim – Tonto Natural Bridge

Heute ist zum ersten Mal der Himmel über uns nicht strahlend blau. Aber während zuhause die Besitzer von Bernhardinern über die Anschaffung einer Schafscheranlage nachdenken – Grüße an Rosco – sind es hier angenehme 21-22°C.

Ach ja, ich habe endlich einen Namen für unseren knallroten Begleiter: Dusty. Passt doch, oder?

Was macht man, wenn die Sonne nicht so recht scheinen will? Man fährt in den Süden. In unserem Fall hieß das, die Lake Mary Road, die fast bei uns vor der Haustüre vorbeiführt, in diese Richtung zu befahren. Die Straße verläuft sehr gerade, es sind gerade mal 50 Meilen / Stunde erlaubt und wir lassen uns vom Tempomaten gemütlich dahintreiben.

Irgendwann geht die Forest Road 300 nach links ab und wir hoppeln ca. 10 Meilen auf einer recht gut erhaltenen Dirt Road bis zum Mogollon Rim. Mehrere hundert Meter fallen die Felsen hier ab, vor uns das Tonto Becken mit sanft geschwungenen Wäldern.

Wir fahren noch ein Stückchen am Rim entlang, bis wir die richtige Stelle für ein Picnic finden. Hier fahren wir in alter Kauai-Manier rückwärts, bis die Bäume nicht mehr erlauben (oder meine Beifahrerin so laut gequietscht hätte, dass es bis L.A. zu hören gewesen wäre).

Auf der Ladefläche nehmen wir unser Mittagessen ein und begeben uns dann bis ganz zum Rand, um meine höhenängstliche Gattin an den schönen Ausblick (nach unten) zu gewöhnen.

Nachdem wir uns sattgesehen haben, geht es wieder zurück auf die Hauptstraße. Wir durchqueren zwei süße Nester, zuerst Strawberry (mit diesem netten Inn) und danach Pine.

Kurz danach zweigt nach rechts die Straße zum Tonto Natural Bridge State Park ab. Obwohl wir eine Jahreskarte haben, ist doch noch Papierkram zu erledigen. Das Visitor Center sieht sehr gemütlich aus.

Draußen auf der Veranda fallen uns die Tränken für die Kolibris auf. Und diese haben die Futterstellen schon komplett in Beschlag genommen. Also Teleobjektiv drauf und ein paar Schüsse (ca. 300) versuchen. Vielleicht sind ja ein paar gute dabei. Oh, es sind:

Nur nicht drängeln, Jungs.

Fluglotse, alle im Landeanflug im Griff?

Auch Punks gibt es bei dieser Sorte von Tieren:

Auf der Wiese grasen wilde Schweine, hatte ich bisher so auch noch nicht gesehen.

Vor der Wanderung zum Fuße der Bridge rät man uns, festes Schuhwerk und reichlich zu trinken mitzunehmen. Der Weg ist 1/4 Meile lang und angeblich anstrengend.

Von einem Viewpoint aus nehmen wir die Brücke in Augenschein. Und als wir darüber gehen, befindet sich im Boden ein vergittertes Loch mit direktem Ausblick nach unten. Ups.

Jetzt wagen wir es doch, in Flipflops nach unten zu laufen. Kein Problem, da bin ich Schlimmeres gewohnt.

Vor uns tut sich ein riesiger Bogen auf, unten von einem Bachlauf mit großen Felsen durchzogen. Imposant. Von der Decke tropft stellenweise Wasser. Die Otter, die uns eine Dame ans Herz legte, konnten wir trotz eifrigen Beobachtens der Wasseroberfläche nicht entdecken. Wahrscheinlich hatten die putzigen Tierchen schon Feierabend.

Der Weg rauf war so beschwerlich und schön

wie angenommen, aber uns trieb eine dunkle Wolkenwand an, aus der ab und zu Blitze zuckten. Die wollte ich auf der Wanderung nicht direkt über mir haben.

Als wir trockenen Fußes wieder oben angekommen waren, gab es noch einen kleinen Trail zu einem Wasserfall. Auch wieder (über Treppen) steil nach unten. Und dann war der Wasserfall noch ausgetrocknet. Dafür gab es aber einen Weeping Rock, wie im Zion National Park.

Genug gesehen für heute. Ab nach Hause und früh Feierabend. Auf der Lake Mary Road in Höhe des Mormon Lakes noch ein paar letzte Fotos der San Franzisco Mountains im Gewitter und der Wolken am Abendhimmel.

Ein ungwöhnlicher, aber schöner Tag geht zu Ende.

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