16.06.2018 – Lick Wash – Willis Creek

Für heute hatten wir uns einen besonders schönen Plan ausgedacht: Nach dem “Nieten-Ziehen” in der Lotterie wollten wir zum Buckskin Gulch, einer sehr schönen landschaftlichen Gegend im GSENM. Hierzu fährt man von Kanab aus auf der 89 Richtung Page, um dann auf die House Rock Valley Road nach Süden abzubiegen.

Wir waren schon einige Meilen aus Kanab heraus, als wir feststellten, dass sich im Süden dicke Wolken zusammenballten, wogegen der Himmel nördlich der 89 noch deutlich viele blaue Flecken aufwies.

Also Wenden auf der Fahrbahn in einem Zug, den alten Plan umwerfen und einen neuen machen. Es gibt nördlich die Johnson Canyon Road, die auch in interessante Gebiete führt. Erstmal 16 Meilen auf Asphalt, dann noch mal 16 Meilen gute Dirt Road und schon landet man am Lick Wash, einem “Slot-Canyon”. Auf dem Weg liegt noch eine alte Movie Location, von der aber jetzt nicht mehr viel übrig geblieben ist.

Abgesehen vielleicht von den Cowboys, die wie in alten Tagen ihre Rinder zu Pferde durch die Gegend treiben.

Weiter geht es durch den Canyon,

bis man vor dem Eingang des nächsten Canyons steht, diesmal etwas enger. Wir marschierten einmal durch, neben den hohen Felswänden beeindruckten auch die großen Schmetterlinge, die sich hier sehr wohl fühlten.

Die Felswände sind zum Teil schön abgeschliffen, es geht auch durch eine “Narrows” durch.

 

Danach schwangen wir uns wieder in den Sattel bzw. Autositz (auch Leder) und beschlossen, noch ein paar Meilen weiter zum Willis Creek zu hoppeln.

Unterwegs hat man einen schönen Blick auf den Bryce Canyon von unten.

Schon beim letzten Mal hatten wir auf dieser Straße die Bull Valley Gorge passiert, die über 100 m nach unten geht und deren Brücke ein abgestürztes Auto als Fundament hat.

Auch den Willis Creek hatten wir schon einmal besucht, damals allerdings etwas unter Zeitdruck, aber nicht, ohne einen bleibenden Eindruck mitgenommen zu haben.

Los geht es. Wir erfuhren von zurückkehrenden Wanderern, dass es sich insgesamt um 5 Canyons handele, wobei der letzte der schönste sei. Wäre natürlich leichter gewesen, damit anzufangen, aber so war es auch in Ordnung.

Man läuft zu großen Teilen entlang des Bachbettes, in dem noch Wasser fließt. Aber durch geschickt platzierte Steine kann man normalerweise (wenn man sich nicht zu dumm anstellt) trockenen Fußes durch den gesamten Canyon spazieren.

Und wir sahen, was wir damals alles verpasst hatten.

Senkrechte Felswände, Arches, merkwürdige Figuren, Himmel am Ende des “Tunnels”.

Und dann weitete sich das Tal, der Spaziergang war für uns zu Ende.

Auf dem Weg zurück (der Himmel hatte sich langsam auch bei uns zugezogen) noch ein paar Eindrücke aus der anderen Richtung.

Wunderschön.

Wie kommen wir jetzt wieder zurück? Damals waren wir vom Bryce Canyon hierhin gefahren, hätten also auch darüber wieder zurückfahren können. Dann aber vom Bryce Canyon aus eine große Schleife nach Kanab drehen müssen.

So entschieden wir uns, die kürzere Route zu nehmen, den Weg zurückzufahren, den wir gekommen waren. Vielleicht war das ein Fehler, denn plötzlich zischte es laut und vernehmlich aus einem unserer Reifen. Der dritte Platten in diesem Urlaub. Langsam sollte ich mir beim Reifenservice mal eine Zehnerkarte nehmen.

Geübt, wie wir waren, wechselten wir rasch den Reifen (ja, das kann echt schnell gehen) und hofften, dass der Ersatzreifen nicht das gleiche Schicksal erleidet wie sein Vorgänger.

In Kanab angekommen steuerten wir direkt den Napa Autoservice an, der bis 16 Uhr geöffnet hatte. Als wir um 17.20 Uhr dort aufschlugen, war ein freundlicher Mitarbeiter gerade noch zugange (vielen Dank an Nick), der uns den Reifen tauschte. Flicken ging nicht. Während der Zeit hingen wir gleichzeitig in der Warteschleife bei Hertz, um die 241 USD genehmigt zu bekommen. Ich fürchte, die diskutieren jetzt schon, was mit diesem Mieter los ist.

Nick erklärte uns auch ganz freundlich, dass die Reifen, die wir drauf haben, nur für die Straße geeignet seien. Im Prinzip untauglich fürs Gelände. Aber da er einen solchen nicht vorrätig hatte, packte er uns einen wesentlich “aggressiveren” Reifen drauf. Super, jetzt brauchen wir nur noch drei davon, dann sind wir fit für die Sandpiste.

Auf den Schreck im Supermarkt ein Törtchen mit Creamchease und dann ab nach Hause, den Schreck verarbeiten.

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