Wie üblich war der Nebel allgegenwärtig, aber die Handy-App kündigte an, dass irgendwann im Laufe des Tages die Sonne durchbrechen könnte.
Also begaben wir uns gemütlich zum Frühstücksraum, der insgesamt acht Personen “beherbergen” darf. Das Frühstück war OK, aber nicht herausragend. Aber das Völlegefühl würde wohl einen großen Teil des Tages vorhalten.
Da noch immer keine Sonne in Sicht war, fuhren wir in paar Blocks weiter, um einen Laundromat aufzusuchen, Wäsche musste gewaschen werden. Innerhalb von 22 Minuten waren zwei Maschinen fertig. Um nicht noch mehr Zeit zu verlieren, verteilten wir die fast trockene Wäsche in unserem Hotelzimmer und hofften, dass der Durchzug das erledigen könnte.
Als nächstes brauchten wir noch einen schmackhaften Salat für das Mittagessen. Einen Grocery Outlet gab es im Nachbarort, in Baywood Park. Die benötigten Lebensmittel waren schnell gefunden, aber da dieser Ort auch am Wasser liegt, beschlossen wir ins Blaue, mal runterzufahren an die Bay.
Eine hübsche und ruhige Kleinstadt, noch wesentlich weniger vom Tourismus beleckt als Morro Bay, welches vom Fischfang und dem Felsen lebt.
Aber wir müssen ja nach Norden, wollen die schöne Küste sehen. Soweit etwas davon zu sehen ist. Wir setzen uns auf den Highway 1 und landen natürlich im Nebel. So hatten wir nicht gewettet.
Irgendwann schob sich dieser zur Seite und wir atmeten erleichtert auf. So kennen wir die Küstenstraße, so lieben wir sie.
Die Freude war nur von kurzer Dauer. Wie man sehen kann, legt sich eine Nebelwand immer wieder direkt an der Küste über das Wasser und auch über das Land.
Wir fahren vorbei am Abzweig zum Hearst Castle. Irgendwann schauen wir uns das auch einmal an, aber heute waren mir 35 USD/Person zu teuer. Kurze Zeit später, wir durchfahren immer wieder Nebelbänke und machen an einspurigen Baustellen Halt, ein weiterer Haltepunkt mit Sonnenschein. Das müssen wir dokumentieren.
Nach Süden scheint die Sonne über der Küste.
Und am Willow Creek ebenfalls.
Da es dort zum Meer runtergeht und wir uns daran erinnerten, dass wir dort einmal Jade gefunden hatten, stand der Entschluss fest: Wir machen dort Mittagspause.
Es gab nur noch wenige Parkplätze, aber in einen konnte ich mich mit dem Dicken reinquetschen.
An der Küste stieg unsere Laune sofort um einige hundert Prozent. Am Wasser sitzen und auf die Wellen zu starren, ist ein sehr beruhigendes Hobby.
Und wirkt offensichtlich sofort.
Mich reizte eine der Kugeln, die vom Kelp an Land gespült worden waren. Mittlerweile war der einzige Picnic-Tisch freigeworden, den ich sofort mit Beschlag belegte.
Während wir uns das Mittagessen schmecken ließen, konnten wir die Blicke nicht von der wunderschönen Küste und den Wellen lassen. Da müsst ihr mal wieder durch.
Die Wellen waren (geschätzt) bis zu drei Meter hoch und ein halbes Dutzend Surfer tummelte sich in der Brandung. Klar, dass ich mein Glück auch mit einem von denen versuchen musste:
Aber ansonsten erinnerten mich die Wellen an den Ke’e Beach auf Kauai. Der Überschlag, die Glaswellen und die Schaumkronen, da kann ich nicht widerstehen.
Irgendwann aber stellten wir fest, dass es Zeit wäre, nach Hause aufzubrechen. Schließlich wollen wir noch die Seeelefanten sehen, die wir auf dem Hinweg links hatten liegen lassen.
Aber ein Stückchen dürfen wir noch Richtung Norden fahren. Noch ist das Wetter dort schön.
Es ist schon fast mystisch, wie sich der Nebel über das Land legt. Wenn man an einer höher gelegenen Stelle auf die Bank aus Weiß schaut, kommt man sich fast wie im Flugzeug vor.
Am Sand Dollar Beach kann man dieses sehr gut nachvollziehen.
Jetzt noch schnell ein Foto vom Pampasgras machen und dann sollte es eigentlich schnell nach Süden gehen.
Würde es auch, wenn da nicht immer wieder Aussichtspunkte wären, die schön in der Sonne liegen.
Waren die vorher auch schon da? Kann mich nicht erinnern.
Endlich werden wir erlöst (soviel Sonne vertragen wir nicht an einem Tag) und es geht in der Nebelsuppe zum Elefant Seal Vista Point.
Das Licht ist schon echt bescheiden, aber man hört die lautstarken Diskussionen der Halbstarken und der Boss muss ab und zu dazwischengehen.
Manchmal geben die Tiere einem das Gefühl, man wäre ein richtiger Stalker (was ja auch nicht ganz falsch ist).
Andere beschweren sich direkt lautstark bei der Elefant-Verwaltung, die allerdings andere Dinge zu tun hat, als sich um ein paar knipsende Touristen zu kümmern.
Und wieder anderen ist es schlicht und ergreifend egal, wer da oben auf dem Weg steht und neugierig runterschaut.
Dann wird es uns doch zu kalt und wir schwingen uns in unsere Black Beauty, um noch ca. eine Stunde nach Hause zu düsen. Als wir ankommen ist es neblig, trüb und dunkel.
Wir hatten mit vielem gerechnet, aber nicht damit, den Tag am Willow Beach zu verbringen und den puren Erholungsmodus einschalten zu können.