16.09.2024 – Lake Sabrina

So langsam kommen wir im Urlaub an. Wir sind nicht pünktlich um neun Uhr auf der Straße, sondern lassen es gemütlich angehen, so dass wir erst um 11 Uhr den Hof verlassen. Vielleicht ein Fehler, weil das Wetter für den Nachmittag nicht mehr so gut sein soll.

Ziel für heute ist der Lake Sabrina. Dieser liegt ca. 20 Meilen südöstlich von Bishop an der 168. Wenn man an der Sierra vorbeifährt, schaut man immer sehnsüchtig in die Berge und fragt sich, was sich hinter dem ersten Wall von Felsentürmen verbirgt. Finden wir es heraus. Bevor es einige Meilen bergauf geht, machen wir noch einen Abstecher auf die Buttermilk Road.

Diese hat ihren Namen von der Buttermilch, die den Vorbeireisenden von den ansässigen Siedlern angeboten wurde. Damals eine Besonderheit und von allen sehr geschätzt. Heute ist dieser Name allerdings nicht mehr Programm, denn entlang der Straße türmen sich tonnenschwere mehr oder weniger runde Felsbrocken auf.

Diese werden gerne von Kletterern aus nah und fern zum Bouldern genutzt. Ein Vertreter dieser Spezies verriet uns, dass es das Disneyland der Kletterer wäre.

Wie schon nach der Wettervorhersage zu erwarten türmten sich im Norden die ersten größeren Wolken auf.

Wir nutzten die spärlich ausgetretenen Wege, um nach oben zu klettern und einen Blick in die Runde zu werfen.

Einige Kletterer waren auch aktiv. Sie kamen mit ihren dicken Matten angewandert, um sich dann an den Felsen zu versuchen. Ob sie wissen, dass sie dass nicht müssen?

Auf dem Weg zurück zur 168 zeigten sich auch im Süden interessante Wolkenformationen.

Da wir aber in die entgegengesetzte Richtung mussten, ignorierten wir sie einfach und kletterten weiter die 168 bergauf. An der Straße gibt es einen Turnout, den wir auch früher schon für ein Foto genutzt hatten. Das grüne Tal, die grauen, schroffen Felsen und der blaue Himmel mit den weißen Wolken. Ein Traum von einem Bild. Einziges Problem: Man muss ein wenig Geduld haben, bis die Sonne wirklich so steht, wie sie es für dieses Foto tat.

Und dann dauerte es nicht mehr lange, bis wir vor dem Lake Sabrina standen.

Er kam mir irgendwie bekannt vor. Nur die in der Sonne leuchtenden Felsen hatte ich so noch nicht gesehen (in dieser Gegend ist nicht immer gutes Wetter, habe ich gehört).

Ein paar wenige Boote liegen dort vor Anker, auf der Staumauer tummeln sich nimmermüde Angler.

Aber uns interessierten weder die einen noch die anderen. Uns zieht es weiter auf Schusters Rappen. Nach Möglichkeit um den See.

Das klappte leider nicht, aber nach ca. einem Kilometer wildem Trampelpfad begegneten wir nur wenigen Wanderern . Und das war auch gut so. Da die Temperatur deutlich niedriger als im Tal war, hatte meine Göttergattin erstens wegen der Kälte und zweitens zur Abwehr von Pumas meine neonfarbene Jacke mitgenommen. Das mit der Puma-Abwehr klappte auch bei Wanderern.

Bei ca. 3/4 des Weges machten wir dann auf einem hochgelegenen Felsen eine Pause und ließen uns die warme Sonne in den Hals scheinen.

Auf dem Rückweg dann noch ein optischer Leckerbissen: Felsen eingerahmt in Bäume, jeder Kunstliebhaber würde sich danach die Finger lecken.

Auf dem weiteren Rückweg schenkten wir der bunten Laubfärbung etwas Beachtung, das dürfte in den nächsten Tagen und Wochen so richtig losgehen.

Im Auto kurze Beratung, was tun? Auf der Straße liegt ganz grob noch der South Lake, da waren wir noch nicht, also los.

Es geht wieder weiter nach oben. Auf dem Weg linker Hand die Misty Falls, die vielleicht schon ihren ersten Regen nach unten transportierten. Am Lake Sabrina jedenfalls waren die ersten schüchternen Schneeflocken auf dem Weg nach unten.

Kurz vor dem South Lake liegt noch der Weir Lake.

Und der South Lake beeindruckt ebenfalls mit einer tollen angrenzenden Bergkulisse. Wir befinden uns laut GPS meiner Kamera auf 2.964 Metern.

Jetzt haben wir wirklich genug gesehen. Schließlich sind wir im Urlaub und nicht auf der Flucht.

Es geht mit teilweise 8% Steigung bergab, ich schalte händisch den Wagen in einen niedrigeren Gang.

Vor uns tut sich die gegenüberliegende Bergwelt unseres Tales auf. Die Schneekuppen waren heute morgen noch nicht da.

Gut, dass wir es nicht weit zum Hotel haben. Heute Abend gibt es Nudeln, verlängert mit Brühwürstchen und Schinken.

Und wir haben Glück: Wir dürfen nach unserer dritten Nacht die Suite für drei weitere Nächte behalten. Alles in Butter.