28.05.2022 – San Diego

Was liegt heute an? Machen wir ein wenig in Kultur. Da sich die Sonne mal wieder hinter Wolken versteckt, sehen wir es auch nicht ein, um 7 Uhr auf der Piste zu sein. Nach dem Frühstück (heute gab es übrigens Omlet) legten wir noch ein kleines Vormittagsschläfchen ein. Als nächstes auf dem Plan stand ein Besuch bei TJ-Max, einem Laden ähnlich wie Ross Dress for less. Genauso chaotisch, aber stellenweise mit anderen Artikeln. So bekomme ich z.B. bei Ross keine Deo-Sticks und keine Lesebrillen, bei TJ-Max zuverlässig. Natürlich ging auch die beste Shopperin von allen auch nicht mit leeren Händen aus dem Laden. Wenn man die Rosecrance Street dann bis zum Ende nach Osten durchfährt, landet man in der Oldtown von San Diego. Dort waren wir vor vielen Jahren mit meinen Eltern gewesen und die Erinnerung daran war mehr als schwammig.

Die offiziellen Parkplätze waren alle belegt – welch Wunder am Memorial Day Weekend, wo wenigstens ganz Amerika auf den Rädern ist. Aber CalTrans, die Bahngesellschaft für den Nahverkehr, erlaubte Besuchern am Wochenende, deren Büroparkplätze zu benutzen. Auch gut.

Der Old Town San Diego State Park ist eine Mischung aus historischen Gebäuden (z.B. kann man dort das erste Gerichtsgebäude von SD sehen) und einem großen Touristenmarkt, der ob der südlichen Lage der Stadt stark mexikanisch angehaucht ist.

Für meine Göttergattin eine Art Apotheke,

ein Krämerladen

und natürlich auch DAS Hotel der Stadt.

Zwischendurch ein Besuch beim Blacksmith, dem Hufschmied des Dorfes, der einer Kindergruppe (und natürlich auch uns, schließlich sind wir auch wissbegierig) am praktischen Bespiel erklärte, wie Eisen erhitzt und dann bearbeitet wird. Die Kids waren begeistert dabei, wir hielten uns höflich ein wenig zurück.

Auf dem Foto seht ihr eine Maschine, mit der Radreifen gebogen werden. Hatte ehrlich gesagt keine Idee (und auch keine Gedanken darüber gemacht), wie sowas wohl funktionieren würde).

Touristentand gibt es logischerweise auch an jeder Ecke, schreiend und farbenfroher geht es kaum.

Wir waren froh, als wir wieder in unserem Wagen saßen und unser nächtes Ziel ansteuern konnten: Coronado Island. Genau genommen ist es eine Halbinsel, aber Coronado Half Island macht sich nicht gut im Sprachgebrauch. Zu erreichen ist sie über die riesige Brücke, die ich letztens von einem Park in der Abendsonne gezeigt hatte. Von dort aus hat man einen tollen Blick auf die Skyline von San Diego, aber ich konnte meine Göttergattin auf der Beifahrerseite (also dort, wo es nach unten geht) nicht überreden, mal eben nach hinten zu greifen und mit der Kamera rauszufotografieren…

Aus einem vorigen Urlaub war uns bekannt, dass direkt unterhalb der Brücke ein Freizeitpark liegt, der Coronado Tidelands Park. Es hatten sich schon viele Familien dort für ein Picknick niedergelassen, aber ein Tisch für uns war noch freigeblieben. Krautsalat, Tortellinisalat und andere Leckereien rundeten das Mittagessen ab. Während wir so auf die Skyline schauten, schwamm plötzlich ein etwas älteres Schiff vorbei. Piraten, die sich in den Jahrhunderten vertan haben? Wollen die die Kriegsschiffe angreifen? Da wir keinen Kanonendonner hörten, war das wahrscheinlich nicht der Fall.

Wenn man mehrere Fotos zu einem Panorama zusammenfügt, bekommt man sowohl die Skyline als auch die Brücke drauf.

Nun aber weiter zum Hotel del Coronado. Bekannt wurde es durch den Film “Some like it hot” mit Marilyn Monroe und Tony Curtis und Jack Lemmon. Und zum Glück kam gerade jetzt die Sonne heraus und vergoldete den frühen Nachmittag.

Was mögen sich die vielen Schulabsolventen gefreut haben, die an diesem Tag ihren “Prom”-Abschluss feierten. Ob wohl die normalen Gäste, die in den Gasthäusern direkt am Gehweg wohnen, etwas angenervt waren?

Wir ließen uns durch die Leutchen nicht stören und begaben uns – als würden wir zur High-Snobiety dazu gehören – in die Lobby. Ein wenig erinnert sie an die großen alten Lobbys der Nationalparks Bryce Canyon, Grand Canyon oder Yellowstone.

Der Nachmittag war noch immer jung genug, um etwas zu unternehmen. Da es morgen mal wieder auf die Autobahn gehen sollte, deckten wir uns wieder mit Lebensmitteln ein. Diesmal fiel die Wahl auf einen Grocery-Outlet. Damit hatten wir in Oregon schon einige Male sehr gute Erfahrungen gemacht. Das Sortiment ist begrenzt und man bekommt nicht immer ein Produkt der gleichen Marke, aber im Prinzip ist alles da. Also quasi der Ross für Lebensmittel. Und erheblich billiger. Auf dem Kassenzettel steht dann, wieviel man gegenüber dem Originalpreis gespart hat. In unserem Fall hatten wir 33 USD ausgegeben und 69 USD gespart. Das kann sich sehen lassen.

Fahren wir noch einmal zu den Sunset Cliffs und schauen, ob es einen zünftigen Sonnenuntergang gibt.

Ca. 3 Stunden vorher waren wir da und da bekommt man auf den offiziellen Parkplätzen noch gut einen Platz. Ich parkte unseren Dicken rückwärts zur Küstenlinie ein, machte die Heckklappe auf und wir genossen bei wunderbarem Ausblick auf der Ladefläche sitzend die mitgebrachten Salate.

Etwas war aber noch zu erledigen: Im Gedächtnis meiner Göttergattin rumorte immer noch der Begriff “Sunset Caves”, also Höhlen im Felsen. Was diese Löcher so besonders macht, habe ich bis heute nicht begriffen, aber wenn sie es möchte?

Eingezäunt, damit es nicht wegläuft, gab es ein Riesenloch im Boden und man konnte das Wasser sehen. Hat mich nicht direkt vom Hocker gerissen (schließlich stand ich auch davor), aber neben mir war jemand ziemlich begeistert.

Da die Sonne immer mal wieder durch die Wolken hervorschaute, machten wir noch an ein paar weiteren Abschnitten Halt

und genossen die Stimmung, die Sonne

und das Meer.

Auf dem Rückweg fährt man einmal über den „Berg“. Man kommt sich vor wie in San Franciso, so hügelig ist es dort stellenweise. Dafür hat man auch einen schönen Überblick über die Stadt, wenn sie denn von der Abendsonne beleuchtet wird.

Und morgen geht es nach Palm Desert, auf die Reise, fertig los.