12.05.2019 – Zion National Park

Wenn man in St. George wohnt, ist ein Besuch in einem der bekanntesten National Parks der USA unabdingbar, dem Zion National Park.

Leider ist der Park nicht nur uns bekannt, sondern auch vielen Amerikanern. Und am Wochenende strömen die Leute gerne von Las Vegas aus mal eben in diese schöne Ecke von Utah. Das hatten wir bei unseren letzten Urlauben schon schmerzhaft erfahren müssen (ok, wir sind auch ein Teil des Problems). Da die vielen tausend Besucher mit ihren eigenen Autos die eine Straße ins Tal hoffnungslos überlasten würden, hat sich die Parkverwaltung dazu entschlossen, ein Shuttle-Bus System aufzubauen. Das klappt eigentlich ganz gut, verlagert aber das Problem der vielen Autos nur nach außerhalb des Tals. Und wir standen schon mehr als einmal gegen 10 Uhr vor vollen Parkplätzen am Visitor Center, hatten keine Lust, in Springdale teures Geld für einen Platz zu zahlen und uns dann irgendwo an den Straßenrand gequetscht, wo wir so gerade eben nicht abgeschleppt wurden, dafür aber 15 Minuten zum nächsten Bus-Stop zu laufen hatten. Diese Lösung kam mit meiner Mutter nicht in Frage.

Also stellten wir den Wecker auf früh – oder sagen wir besser seeeehr früh – und waren um sechs Uhr auf der Straße und um sieben Uhr auf einem regulären Parkplatz innerhalb des Parks. Draußen war es noch ziemlich kühl, die Sonne war zwar schon aufgegangen, schien aber noch nicht an den senkrechten Felswänden ins Tal hinein. Wir packten unsere Campingstühle und unsere Kühlbox vom Wagen und ließen uns erstmal das mitgebrachte Frühstück schmecken. Heerscharen von Besuchern trippelten an uns vorbei und brachten uns das eine oder andere Lächeln ein.

Gut gesättigt quetschten wir uns dann auch in den Bus und fuhren bis zur Station, wo es zu den Emerald Pools ging.

Eigentlich hatte meine Mutter ja vorgehabt, uns zu Angels Landing hochzuschleifen,

aber wegen meiner schweren Kameratasche konnte ich sie gerade noch überreden, es bei den Emerald Pools zu belassen. Weiter als bis zu den Lower Pools geht es sowieso im Moment nicht, Erdrutsche haben den weiteren Weg in die Berge versperrt.

 
Es ist immer wieder schön, hinter dem Wasservorhang herzulaufen und dann in die Sonne zu schauen.

 
 
Auf dem Rückweg mussten wir hin und wieder wilden Tieren ausweichen, hier: Squirrel in Angriffsposition.

Und die Motte von gestern abend hatte uns wohl getrackt. Jedenfalls sah sie genauso aus wie die im Pioneer Park.

Wieder zurück am Fluss

nahmen wir den nächsten Shuttle und fuhren zum Weeping Rock. Auch hier sind die Felsen undicht und es läuft an allen Ecken und Kanten raus.

Letztes Tagesziel im Tal war dann noch die Haltestelle “Big Bend” (nicht verwandt oder verschwägert mit dem Nationalpark in Texas). Hier hatten wir neben einem tollen Blick auf die Felsen noch die Gelegenheit, einen der im Park wild lebenden Condore zu beobachten. Majestätisch, wie sich diese Tiere von der Termik scheinbar schwerelos in die Höhe treiben lassen.

 
 
Jetzt aber zurück auf Anfang. Wir waren froh, als wir unseren Wagen wieder bei uns hatten. Den benutzten wir, um in östlicher Richtung durch den Tunnel zu fahren. Direkt dahinter ergatterten wir einen Parkplatz und krabbelten auf die Berge zum Canyon Overlook Trail.

Wie immer erwartete uns dort ein atemberaubender Ausblick, den wir mit Fremdhilfe festhalten ließen.

 
 
Zurück erwartete uns noch ein kleines Extra. Vom Parkplatz aus starteten gerade in der Mittagshitze vier Männer in Neoprenanzügen und dicken Schuhen. Genau die richtige Kleidung für die Wüste: Wenn die Anzüge dicht sind, läuft wenigstens nichts raus. Aber nein, die Herren waren dort zum Canyoneering. D. h. sie folgten dem Fluss auf dem direkten Weg. Über Stock und Stein, durch Wasserlöcher. Ein abenteuerliches, wenn auch nicht ganz ungefährliches Unterfangen.

Und um zu sehen, wie der Blickwinkel eines solchen Abenteurers aussieht, stiegen wir den Berg hinab bis auf Flusshöhe und bekamen eine wunderschönen Einblick in die Canyonlandschaft.

Eigentlich hätten wir uns auf den Heimweg machen müssen, aber die rot geteerte Straße lockte Richtung Osten einfach zu sehr. Also fuhren wir bis zur Checkerboard Mesa durch diese wahnsinnige Landschaft.

 
Jetzt aber wirklich ab nach Hause.

Am Tunnel in Richtung Westen erwartete uns nur eine kurze Wartezeit und nach einer knappen Stunde waren wir dann wieder in St. George. Hier sprangen wir noch kurz bei Panda Express raus und genossen auf dem Balkon das Abendessen. Die Temperatur hatte mittlerweile wieder die 30°C erreicht, so muss das in St. George.

Und da wir ja schon früh unterwegs gewesen waren, lockte das Bett für ein kurzes Schläfchen, das dann bis 19.30 Uhr dauerte. Zu spät für weitere Aktivitäten, nur noch “eben” Fotos auswerten und Reisebericht schreiben. Morgen geht es weiter zum Bryce Canyon.

 

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