20.03.2025 – New Wave – Page

Was kümmern wir uns im Urlaub um neue Musikstile, z.B. der Musik von Ultravox? Oder meinen wir etwas anderes? Nachdem unsere Gesuch um ein Besuch bei DER Wave gerade mal wieder abschlägig beschieden wurde und damit die letzte Chance in diesem Urlaub, mussten wir uns nach Alternativen umsehen. Von einem Wanderer, den wir bei der Vortex getroffen hatten, kam die Information der New Wave, die sich in der Nähe des Glen Canyon Staudammes befinden soll. Nun, mit diesen Informationen können wir arbeiten.

Der Plan für diesen Tag stand schnell und wir machten uns nach dem ordentlichen Frühstück, die Kaffee-Mugs gut gefüllt, auf den Weg durch Kanab durch über die 89 Richtung Page.

Kanab kennen wir schon seit vielen Jahren, es war früher der Ausgangspunkt für viele Western, mittlerweile für Outdoor-Enthusiasten. Leider ist der Tourismus nicht so spurlos an dem Ort vorbeigegangen wie an vielen anderen. Einige im Stil in meinen Augen wirklich unschöne Hotels fallen leider im Stadtbild auf.

Das haben andere Städte deutlich besser gelöst. Und da hilft es auch nicht, wenn vor den Toren von Kanab auf „old West“ gemacht wird, die Bausünden sind weithin sichtbar.

Nachdem wir eine gute Stunde auf der Straße entlanggegondelt sind, überqueren wir die Grenze nach Arizona. Dort müssen wir aus alter Sentimentalität einen Abstecher zum Stausee machen und einen alten Bekannten besuchen, den Lone Rock.

Hier haben wir einige Male mit dem Wohnmobil gestanden und uns den heißen Wüstenwind um die Nase wehen lassen. Dafür war es damals kostenlos. Und der Lone Rock stand wesentlich tiefer im Wasser.

Wir genießen die paar Meter Offroad-Feeling und düsen direkt weiter zum Visitor Center des Glen Canyon Dams. Die haben dort nämlich saubere Toiletten.

Ach ja, für ein Foto des Damms und der Brücke über den Colorado kann man den Stop auch nutzen.

Jetzt geht es weniger als eine Meile zurück Richtung Kanab, bis auf der linken Seite eine Dirt Road abgeht und wir nach wenigen Metern auf einem Parkplatz mit einigen anderen Autos stehen. Scheint kein Geheimtip mehr zu sein.

Der Weg führt gut markiert unterhalb dieses Felsengewirrs vorbei und führt den Namen „Beehive Trail“, wohl wegen der Form dieser runden Knubbel, die an einen Bienenstock erinnern.

Wirklich spannend wird es erst, wenn man in diese Felsen reinklettert (was die meisten Besucher nicht auf dem Schirm hatten).

Und dann eröffnet sich eine Welt, die an die eigentliche Wave an der Houserock Valley Road erinnert.

Geschwungene Formen, in Sandstein gegossen, locken zum Klettern, zum Fotografieren und wieder zum Klettern ein.

Und da es mehrere Bienenstöcke gibt, erschließen sich auch immer neue Welten in Wellenform.

Schließlich umrunden wir den gesamten Komplex der Bienenstöcke und kommen schon fast wieder am Ausgangspunkt an, als dort ein Wegweiser zu einem Viewpoint in einer 1/4 Meile steht. Den können wir noch mitnehmen.

In der Ferne sehen wir einen Felsen, den wir eigentlich in New Mexico verortet hätten:

Die Bisti Badlands haben eine Menge diese Hoodoos, unter anderem den berühmten Alien Throne. Ein Blick auf unseren Standpunkt bei Maps zeigt, dass wir uns nicht verlaufen haben und genießen noch kurz den Ausblick.

Es geht zurück zum Auto, mit diesem wieder zum Visitor Center, dort erneut die Fliesenabteilung aufsuchen und das nächste Ziel ins Navi eingeben. Das wäre die einzige Shell-Tankstelle in Page. Hinter dieser befindet sich schon seit Ewigkeiten, aber immer unentdeckt und unbeachtet, die Great Chamber.

Ein kurzer Fußweg durch hohen Sand und wir stehen vor der mächtigen Höhle, so wie viele andere.

Und die stören das Bild ehrlich gesagt gewaltig. Ganze Selfie- und Fremdie-Orgien werden da abgehalten und ich schaffe es nicht, auch nur ein Foto ohne Menschen zu machen.

Dann muss ich wohl ausnahmsweise zur Fotobearbeitung greifen und die störenden Subjekte am Rechner entfernen.

Klappt ausgezeichnet. Hätte ich nicht gedacht.

Wenn wir schon in Page sind, fahren wir auch noch am Walmart vorbei und ergänzen ein paar Vorräte. Leider hat die Frischetheke nichts Appetitliches ausliegen und unser Hunger bringt uns zu der bekannten Fast Food Kette mit dem Krönchen.

Dieses lassen wir uns einpacken und fahren schnell zum Scenic Drive, einer kleinen Stichstraße, an deren Ende zum einen ein Blick auf die Schlucht des Colorado,

in der anderen Richtung der Blick auf den Damm frei wird.

Auf unsere Super-Ladefläche genießen wir die Burger, bis wir uns auf den Rückweg nach Kanab machen. Dieser verläuft störungsfrei und nach einer guten Stunde sind wir froh, im Hotel angekommen zu sein.

11.06.2018 – Fahrt vom Bryce Canyon nach Page

Wieder ein kleiner Nachtrag vom gestrigen Abend: Wir hatten es noch geschafft, zum Fairyland Canyon zu fahren, welcher insgesamt nur sieben Minuten von unserem Hotel liegt. Und vom Rim aus hat man einen schönen Blick in das Amphitheater vor sich. Dort stand schon eine Kamera von einem Fotografen, der über die ganze Nacht eine Timelapseaufnahme machen wollte. Zum Glück störten wir ihn (noch) nicht und so konnten wir die aufgehende Milchstraße mit dem bloßen Auge verfolgen und hinterher mit der Kamera und der entsprechenden Software rausarbeiten. Das LED-Panel leistete dabei gute Dienste.

Eigentlich hatten wir uns vorgenommen, am nächsten Tag den Sonnenaufgang im Bryce Canyon mitzunehmen. Dazu hätten wir um 5.15 Uhr aufstehen müssen. Wecker stellen kam allerdings nicht in Frage, so dass wir es dem Schicksal überließen, ob uns der Bryce Canyon zu so früher Stunde begrüßen darf.

Die innere Uhr schaffte es nicht, dafür aber unser Sohn, der uns eine Viertelstunde später mit einem Live-Video vom Rasenmähen weckte. So schööön.

Folglich waren kurz nach Mitternacht (also gegen 10 Uhr) auf der Straße. Ziel für die nächsten zwei Nächte: Page in Arizona. Man kann diese Route über Panquitch, Glendale und Kanab fahren, was eine Strecke von 153 Meilen und ca. 3 Stunden Zeitaufwand bedeutet hätte. Oder man wählt die etwas abenteuerlichere, landschaftlich mit Sicherheit nicht weniger reizvolle CCR (nein, nicht Credence Clearwater Revival, sondern Cottonwood Canyon Road), die wir zu Teilen am Tag zuvor schon befahren hatten. Da unser Wagen sowieso schon einiges an Staub abbekommen hatte, entschieden wir uns für die ca. 40 Meilen kürzere Strecke über die CCR.

Wir fuhren durch Tropic durch, ein letzter Abschied an die Bryce Area,

durchquerten Cannonville und bogen nach rechts ab.

Diesmal nahm ich mir die Zeit, die alte Scheune zu fotografieren, die bestimmt schon zu Beginn des 19. Jahrhunderts dort gestanden hat.

Cowboyleben, wie man es aus Filmen kennt. Wie üblich trafen wir auf der CCR auf die schon bekannte Viehherde, die über die Straße getrieben wurde.

Landschaftlich gab es einiges zu sehen. So zum Beispiel den Felsen, den wir Shark Tooth getauft hatten.

Auch sonst war die CCR ein echter Leckerbissen.

Wir machten ausnahmsweise mal keine größeren Stops mehr, sondern fuhren bis zur 89 durch. Ca. 7 Meilen vor der Einmündung wurde die Landschaft dann deutlich „langweiliger“, aber wir wussten ja, dass die Gegend noch einiges in Petto hatte.

Nach links wäre es nach Page gegangen, aber wir drehten das Lenkrad nach rechts, weil dort a) die Toadstool Hoodoos und b) direkt dahinter eine Rangerstation lagen, letztere mit einem WC (und auch Infos über die Gegend). Nachdem wir Infos und Frischwasser gebunkert und Flüssigkeit dort gelassen hatten, ging es zurück zu den Hoodoos. Bei unserem letzten Urlaub hatten wir diese nur im letzten Tageslicht mitbekommen und auch nur den zentralen Hoodoo. Jetzt hatten wir etwas Zeit und liefen den ca. einen Kilometer zu den merkwürdigen Felsformationen, die so herrlich dekorativ in der Landschaft herumstehen.

Das fanden auch andere Besucher. Jedenfalls musste ich ca. eine Viertelstunde warten, bis sich ein Vater endlich mit allen Sprößlingen auf, vor und neben den Felsen abgelichtet hatte und sich bequemte, mir das Bild alleine mit den Felsen zu überlassen.

Wir hatten diesmal auch die Gelegenheit, diese wunderbare Felsenlandschaft nach links zu durchwandern, wo sich ein anderes kleines Tal auftat mit ein paar süßen kleinen weißen Hoodoos.

Das Pünktchen auf dem einen Felsen ganz oben mit dem roten Shirt ist übrigens kein Hoodoo, sondern die beste Pfadfinderin von allen.

Zurück in der „Hauptlandschaft“ der Heart Rock (ohne Kaffee) und der sowie andere Hoodoos von allen Seiten, auch gegen die Sonne.

Jetzt aber endlich nach Page.

Auf dem Weg in Big Water noch kurz ins Visitor Center reingesprungen, um Infos für den Alstrom Point abzuholen und dann ins Hotel. Ausnahmsweise mal kein Best Western, das wäre nicht zu bezahlen gewesen. So kosteten uns die zwei Nächte incl. Frühstück 178 Euro. Manch einer wäre froh gewesen, einen solchen Kurs zu bekommen. Das Hotel war OK, der Internet-Zugang passabel, auf jeden Fall um Größenordnungen besser als auf unserem letzten Zimmer im Bryce Canyon.

Einziehen, Pause. Ach ja, die Zeitverschiebung hat uns eine Stunde geschenkt. OK, die Sonne geht schon um 19.45 Uhr unter, das relativiert es etwas.

Gleich geht es weiter zum Horseshoe Bend, um dort den Sonnenuntergang mitzubekommen.

Es ist 18 Uhr, wir machen uns auf den Weg. Es ist noch immer muckeling warm und wir besorgen uns bei einem bekannten Schnellrestaurant ein kühlendes Milchgetränk/Eis. Am Parkplatz angekommen, wird schon der Lake Mead in warmes Abendlicht getaucht.

Völkermassen strömen in Richtung der Abbruchkante. Dadurch, dass wir recht früh unterwegs sind, gelingt es mir, ein Plätzchen recht nah an der Klippe zu bekommen. Wir sind ein nettes Trüppchen, ein Franzose, ein Holländer und ein Ami, jeweils mit weiblichem Begleitschutz, der aufpasst, dass die Kamera nicht runterfällt (und der Fotograf versucht, diese zu retten).

Alle schießen fleißig ihre Fotos, bis die Sonne untergegangen ist.

Dann geht es fast bei Dunkelheit wieder nach Hause. Jetzt noch schnell die Fotos auswerten und dazuladen, den früheren Teil des Tages hatte ich schon geschrieben.

21.05.2017 – Flagstaff Seenplatte

Unsere Vermieterin hatte sich für den Vormittag angekündigt – ohne sich vorher groß festzulegen, wann es denn soweit wäre. So schlugen wir bis 11 Uhr die Zeit tot (man könnte es auch Erholung nennen, oder Chillen), hatten aber anschließend mit ihr ein sehr nettes Schwätzchen. Da der Tag sowieso schon halb rum war, beschlossen wir, die Seen um Flagstaff herum zu erkunden. In südöstlicher Richtung liegen an der Lake Mary Road derer viele. Zuerst passierten wir der Lower Mary Lake,

um nach links in die Berge abzubiegen zum Marshall Lake. Der war so idyllisch gelegen, mit Blick auf die San Francisco Mountains, dass wir kurzhand (wie so üblich) mit dem Pickup rückwärts an den „Strand“ fuhren, unsere Stühle ausklappten und dort Mittagspause machten.

Noch bequemer als die Stühle ist allerdings die Ladefläche.

Weiter ging es am Mormon Lake vorbei.

Da wir nicht die gleiche Strecke zurückfahren wollten (für den Abend hatte sich Yvonne angekündigt), ging es direkt zur I17. Und auf dem Weg sahen wir das in der Gegend typische „Ranchland“. Ich gestehe, ich hatte mir in Arizona Rinderfarmen anders vorgestellt.

Am Straßenrand die ersten blühenden Kakteen.

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