Was kümmern wir uns im Urlaub um neue Musikstile, z.B. der Musik von Ultravox? Oder meinen wir etwas anderes? Nachdem unsere Gesuch um ein Besuch bei DER Wave gerade mal wieder abschlägig beschieden wurde und damit die letzte Chance in diesem Urlaub, mussten wir uns nach Alternativen umsehen. Von einem Wanderer, den wir bei der Vortex getroffen hatten, kam die Information der New Wave, die sich in der Nähe des Glen Canyon Staudammes befinden soll. Nun, mit diesen Informationen können wir arbeiten.
Der Plan für diesen Tag stand schnell und wir machten uns nach dem ordentlichen Frühstück, die Kaffee-Mugs gut gefüllt, auf den Weg durch Kanab durch über die 89 Richtung Page.
Kanab kennen wir schon seit vielen Jahren, es war früher der Ausgangspunkt für viele Western, mittlerweile für Outdoor-Enthusiasten. Leider ist der Tourismus nicht so spurlos an dem Ort vorbeigegangen wie an vielen anderen. Einige im Stil in meinen Augen wirklich unschöne Hotels fallen leider im Stadtbild auf.
Das haben andere Städte deutlich besser gelöst. Und da hilft es auch nicht, wenn vor den Toren von Kanab auf „old West“ gemacht wird, die Bausünden sind weithin sichtbar.
Nachdem wir eine gute Stunde auf der Straße entlanggegondelt sind, überqueren wir die Grenze nach Arizona. Dort müssen wir aus alter Sentimentalität einen Abstecher zum Stausee machen und einen alten Bekannten besuchen, den Lone Rock.
Hier haben wir einige Male mit dem Wohnmobil gestanden und uns den heißen Wüstenwind um die Nase wehen lassen. Dafür war es damals kostenlos. Und der Lone Rock stand wesentlich tiefer im Wasser.
Wir genießen die paar Meter Offroad-Feeling und düsen direkt weiter zum Visitor Center des Glen Canyon Dams. Die haben dort nämlich saubere Toiletten.
Ach ja, für ein Foto des Damms und der Brücke über den Colorado kann man den Stop auch nutzen.
Jetzt geht es weniger als eine Meile zurück Richtung Kanab, bis auf der linken Seite eine Dirt Road abgeht und wir nach wenigen Metern auf einem Parkplatz mit einigen anderen Autos stehen. Scheint kein Geheimtip mehr zu sein.
Der Weg führt gut markiert unterhalb dieses Felsengewirrs vorbei und führt den Namen „Beehive Trail“, wohl wegen der Form dieser runden Knubbel, die an einen Bienenstock erinnern.
Wirklich spannend wird es erst, wenn man in diese Felsen reinklettert (was die meisten Besucher nicht auf dem Schirm hatten).
Und dann eröffnet sich eine Welt, die an die eigentliche Wave an der Houserock Valley Road erinnert.
Geschwungene Formen, in Sandstein gegossen, locken zum Klettern, zum Fotografieren und wieder zum Klettern ein.
Und da es mehrere Bienenstöcke gibt, erschließen sich auch immer neue Welten in Wellenform.
Schließlich umrunden wir den gesamten Komplex der Bienenstöcke und kommen schon fast wieder am Ausgangspunkt an, als dort ein Wegweiser zu einem Viewpoint in einer 1/4 Meile steht. Den können wir noch mitnehmen.
In der Ferne sehen wir einen Felsen, den wir eigentlich in New Mexico verortet hätten:
Die Bisti Badlands haben eine Menge diese Hoodoos, unter anderem den berühmten Alien Throne. Ein Blick auf unseren Standpunkt bei Maps zeigt, dass wir uns nicht verlaufen haben und genießen noch kurz den Ausblick.
Es geht zurück zum Auto, mit diesem wieder zum Visitor Center, dort erneut die Fliesenabteilung aufsuchen und das nächste Ziel ins Navi eingeben. Das wäre die einzige Shell-Tankstelle in Page. Hinter dieser befindet sich schon seit Ewigkeiten, aber immer unentdeckt und unbeachtet, die Great Chamber.
Ein kurzer Fußweg durch hohen Sand und wir stehen vor der mächtigen Höhle, so wie viele andere.
Und die stören das Bild ehrlich gesagt gewaltig. Ganze Selfie- und Fremdie-Orgien werden da abgehalten und ich schaffe es nicht, auch nur ein Foto ohne Menschen zu machen.
Dann muss ich wohl ausnahmsweise zur Fotobearbeitung greifen und die störenden Subjekte am Rechner entfernen.
Klappt ausgezeichnet. Hätte ich nicht gedacht.
Wenn wir schon in Page sind, fahren wir auch noch am Walmart vorbei und ergänzen ein paar Vorräte. Leider hat die Frischetheke nichts Appetitliches ausliegen und unser Hunger bringt uns zu der bekannten Fast Food Kette mit dem Krönchen.
Dieses lassen wir uns einpacken und fahren schnell zum Scenic Drive, einer kleinen Stichstraße, an deren Ende zum einen ein Blick auf die Schlucht des Colorado,
in der anderen Richtung der Blick auf den Damm frei wird.
Auf unsere Super-Ladefläche genießen wir die Burger, bis wir uns auf den Rückweg nach Kanab machen. Dieser verläuft störungsfrei und nach einer guten Stunde sind wir froh, im Hotel angekommen zu sein.