01.05.2024 – Flug nach San Francisco

Uns hat es wieder gepackt. Dieses Mal zieht es uns nach San Francisco. Von dort aus werden wir den Norden der kalifornischen Küste erkunden und uns durch Oregon bis zur Grenze von Oregon vorarbeiten. An der Columbia River Gorge geht es dann an Wasserfällen vorbei nach Osten, bis wir nach Süden einbiegen und über Bend und den Crater Lake Nationalpark langsam wieder unseren Ausgangspunkt erreichen.

Was ist diesmal anders? Auf unserer letzten Reise hatten wir extra zwei Plätze am Gang gebucht, in der Hoffnung, genügend Raum zu haben. Aber unsere Mittelmänner dehnten sich so aus, dass dies so gut wie nicht möglich war. Und die freundlichen Bediensteten kommen mit ihren Wagen vorbei, da ist ein Herauslehnen auf den Gang nicht möglich. Was also tun? Bisher hatten wir uns immer ein Upgrade auf Economy Plus gegönnt, was uns zumindest ausreichend Beinfreiheit bescherte. Dieses Mal wollten wir noch ein wenig mehr investieren und Karin schoss uns zwei Plätze in der wenig verfügbaren Premium-Economy-Klasse. Eine 2er-Reihe, dann Gang. Aber da diese Konstellation nur auf sehr wenigen Inlandsflügen angeboten wird, entschieden wir uns für einen Non-Stop-Flug von Frankfurt nach San Francisco. Ich bin gespannt, wie wir damit klar kommen.

Eine weitere Besonderheit war, dass wir diesmal die Einreise mit der sogenannten MPC-App versuchen wollten. Dabei gibt man zuhause in die App die wichtigsten Daten ein und wenn man dann am Flughafen angekommen ist, öffnet man die App erneut und macht ein Foto von sich. Daraufhin erhält man einen QR-Code, welche an speziellen Terminals (geht auch nicht an allen Flughäfen) eingelesen wird und angeblich ist die Einreise ohne Schlange stehen in Minuten erledigt. Ich lasse mich überraschen. Und werde dann eine gefühlte Ewigkeit auf das Gepäck warten… Man kann mit der App übrigens auch mehrere Personen einchecken. Wir sind experimentierfreudig und stehen auch nicht gerne in Schlangen.

Aber jetzt geht es los. Entgegen meinen Gewohnheiten hatte ich die Nacht etwas unruhig geschlafen, sollte ich etwa aufgeregt sein? Jedenfalls hatten wir nicht die geringsten Probleme, zeitig auf der Piste zu sein. Die Sonne schien, als bekäme sie es bezahlt. Warum fliegen wir eigentlich in die USA?

Die Autobahn war so frei, wie ich es lange nicht mehr erlebt habe. Staufrei kamen wir gegen 9 Uhr am Parkhaus an und stellten uns auf Rat eines Verwandten ins Parkhaus 3. Am Ende einer Reihe, Ebene 707 (gut zu merken wegen des gleichnamigen Flugzeugtyps) fanden wir einen Eckplatz, so dass wir wenigstens auf einer Seite auch hinterher ins Fahrzeug kommen. Andere Besucher hatten deutlich weniger Platz. Ob wir mit unserem Dicken wirklich hierhin wollen?

Das Einchecken des Gepäcks ging auch sehr bequem. Da Karin in weiser Voraussicht allen „Papierkram“ vorher elektronisch erledigt hatte, wiesen unsere Bordpässe den Status „Travel ready“ auf. Vor uns gerade mal 9 Personen, die anderen Schlangen waren deutlich länger.

Jetzt geht es ganz gemütlich in die Lounge, Brühwürstchen, Kaffee, Teilchen und alles andere, was der Schuppen zu bieten hat.

Wir machen uns zeitig auf den Weg zum Gate, Security ist relativ harmlos, nicht mal meine Kameraausrüstung wird abgestaubt. Ein wenig warten wir noch am Gate, dann geht es mit Boarding-Group 2 direkt nach der Business Class in den Flieger. Wir haben nach vorne Platz ohne Ende.

Das Essen wird zwar nicht frisch für uns gekocht, aber Metallbesteck und Stoffservietten lassen schon einen Hauch von Luxus erkennen. Auch der Salat macht einen sehr frischen Eindruck.

Irgendwann übermannt uns die Müdigkeit und wir dösen vor uns hin. Kurz vor der Landung wird uns noch eine Art Käse-Teilchen serviert, war gut.

Das Aussteigen klappte aufgrund der vorne liegenden Sitzplätze ebenfalls schnell und sobald wir Verbindung zum Netz hatten, erstellten wir in der MPC (Mobile Passport Control) die obligatorischen Fotos.

An der Einwanderungsstelle erwarteten uns wie üblich lange Schlangen mit geschätzt hunderten von Menschen. Diese konnten wir aber rechts liegen lassen und reihten uns in die wesentlich kürzere mit ca. 40 Personen ein. Hier ging es recht flott durch, keine Fingerabdrücke, keine Fotos. Und ein Koffer war auch schon da. Zwar nicht auf dem Band, das zu unserem Flug gehörte. Aber unsere Koffer dürfen selbst entscheiden, mit welcher Gesellschaft sie fliegen. Hauptsache, sie sind pünktlich da.

Mit dem Skytrain ging es in kurzer Zeit zur Autovermieter-Garage. Und entgegen der Befürchtungen meiner Göttergattin stand auf dem für uns reservierten Platz ein wunderschöner Ford F150, ein Lariat, also schon recht gut ausgestattet. Einziger winziger Wehmutstropfen: Der Klappmechanismus des rechten Außenspiegels klappte nicht so ganz. Aber das werden wir überleben.

Auf geht es ins Hotel. Das El Rancho hatten wir vor ca. 30 Jahren schon einmal besucht. Im Hacienda-Stil gehalten liegt es nur wenige Minuten vom Flughafen entfernt.

Wir bekamen auch ein Zimmer-Upgrade (entfernt von den Eisenbahnschienen) und machten es uns gemütlich.

Aber noch ist der Tag nicht zu Ende. Obwohl sich so langsam Müdigkeit breit machte, mussten wir zumindest noch zu Costco und nach Möglichkeit zu einem Walmart.

Ersteren fanden wir auch ganz in der Nähe, ein Walmart leider nicht. Aber ein Grocery Outlet verkaufte uns auch die allernötigsten Lebensmittel für den Start. Jetzt aber langsam ins Bett. Das Jetlag wartet schon.

12. und letzter Reisetag: Rückkehr nach Essen

Manchmal kommt es anders als man denkt. Wir hatten in den letzten Tagen sowohl die Corona-Zahlen auch die Wetteraussichten genau im Auge. Und mit Blick auf diese beiden nicht ermutigenden Werte stand für uns eines heute morgen fest:

Es lohnt sich nicht, teures Geld für ein Hotel im Norden von Hamburg auszugeben, nur um den Tag dann im Hotelzimmer zu verbringen. Sooo schön sind Hotels nun auch nicht.

Zum Glück hatten wir das Hamburger Hotel so gebucht, dass wir bis 18 Uhr am gleichen Tag stornieren konnten. Und das anschließend in Bremerhaven gebuchte konnten wir auch noch absagen.

Wir holten uns unsere „Henkersmalzeit“ auf unser Zimmer. Schön eindecken und dann genüßlich mit Blick auf das graue Meer so lange wie möglich genießen.

Dann den Wagen beladen und noch einen letzten kurzen Spaziergang zum Wasser. Obwohl wir vermuteten, dass wir davon in den nächsten Stunden noch genug mitbekommen würden.

So war es dann auch. Über uns öffneten sich die Schleusen des Himmels, als ob sie es bezahlt bekämen.

Ca. 1,5 Stunden brauchten wir incl. Pausen mehr, als das Navi bei Abfahrt angekündigt hatte.

Aber jetzt sind wir wieder zuhause und das Wetter kann uns ziemlich egal sein.

Resumée: Es war ein schöner Urlaub. Er kann nicht mit unseren üblichen USA-Urlauben verglichen werden, obwohl wir im Endeffekt die gleichen Freiheiten hatten wie drüben. Aber es fehlt die Weite, die großen Entfernungen, ein schöner Pickup-Truck. Trotzdem haben wir viel Neues gesehen und wenn uns Corona einen Ausflug über den großen Teich im Frühjahr des nächsten Jahres nicht genehmigt, machen wir es ähnlich.

Was mich persönlich nervte: Wenn wir „drüben“ sind, kaufen wir uns einen Nationalparkpass, evtl. einen Statepark-Pass und noch einen „Metro“-Ausweis. Damit sind dann außer den Hotel- , den Lebensmittel- und den Spritkosten 99% aller Kosten abgedeckt. Parken ist allermeistens kostenlos und ein sauberes Toilettensystem steht überall zur Verfügung. Hier muss man einen riesigen Beutel an Kleingeld mit sich rumschleppen, denn an jeder Ecke steht ein Parkautomat und bei den öffentlichen ist es nicht viel anders. Ein nationaler Park-Pass und ein nationaler Pinkelpass wäre mal eine Lösung, über die sich Deutschland Gedanken machen sollte.

Danke fürs Mitlesen und ich hoffe, wir sehen uns an dieser Stelle bald wieder.