22.06.2018 – Fahrt von Kanab nach Las Vegas

Nun ist es soweit. Wir müssen unser gemütliches Heim in Kanab verlassen. Die roten Felsen, die wir an jedem Morgen beim Frühstück von unserem Frühstückstisch aus gesehen haben, werden uns fehlen. Ebenso diese fantastische Landschaft, diese in Stein gegossenen Kunstwerke in rot, gelb, weiß und anderen Farben.

Obwohl das Navi nach Hurricane die südliche Route vorschlägt, fahren wir auf der 89 nach Norden bis Mt. Carmel Junction, um dort auf die 9 in Richtung Zion Nationalpark abzubiegen.

Auf dem Weg dahin schon die Felsen im Morgenlicht.

Ein unbekannter Canyon lockt mit einem tollen Ausblick.

Der Zion Nationalpark sieht, wenn man von Osten kommt, total anders aus als aus der Gegenrichtung und ich muss zwischendurch immer wieder Stopps einlegen.

Dann kommen wir zum Tunnel und haben reichlich Zeit, uns umzuschauen, weil einige Busse und RVs nur in einer Richtung durch die Röhre passen. Man bekommt beim Fahren quasi einen Tunnelblick und freut sich, wenn man durch ein Fenster schauen kann.

Nachdem wir Springdale und Rockville hinter uns gelassen haben (die Straßen waren übrigens bis weit hinter Springdale am Rand zugeparkt und selbst bis Rockville gibt es „Groschengräber“).

Kurze Zeit später erreichen wir Hurricane, wo sich Yvonne vor kurzem nach einem einjährigen Aufenthalt in Hawaii niedergelassen hat. Wir „deponieren“ dort unsere Kühlkiste und Campingstühle, weil wir sie nicht mehr brauchen und nach ein wenig Smalltalk und dem Versprechen, demnächst wiederzukommen, geht es gemütlich nach Las Vegas. Wir haben uns wie schon im letzten letzten Jahr im Rose Parkway Best Western Hotel einquartiert. Dort gibt es schöne große Zimmer, vernünftige Preise und ein gutes Frühstück.

Der Weg dahin wird durch unser Navi etwas verkompliziert. Offensichtlich kennen auch die hiesigen „Bärbels“ sowas wie Verkehrsnachrichten. Jedenfalls ist die Interstate 15 dicht, weshalb wir einen kleinen Abstecher ins Nord-Las Vegas machen. Wieder auf dem Highway sehen wir, was wir in Kanab absolut nicht vermisst haben: Hochhäuser, Staus, 5-spurige Autobahnen und viel Verkehr. Selbst die imposanten Casino-Türme können darüber nicht hinwegtrösten.

Und in den Laden würde ich für kein Geld in der Welt einziehen.

Im Hotel angekommen gibt man uns ein Upgrade auf eine Suite, sehr gemütlich.

Aber bevor es ans Zocken, Spielen und auf den Strip geht, müssen wir noch ein paar Sachen erledigen. Für Karin hatten wir auf dem Hinweg bei „The Walking Company“ Einlagen für ihre Schuhe bestellt, die wir nur noch abholen mussten. Und da wir noch einen 20-Dollar Gutschein bei REI hatten, wollten wir auch den verprassen. Zu Beginn des Urlaubs waren wir einmal quer durch Las Vegas gefahren, um im nordöstlichen REI Schuhe zu erstehen.

Und jetzt stellten wir fest, dass quasi um die Straßenecke zur „Walking Company“ die Filiale von Henderson lag. Suuuper.

Wieder zurück, erstmal duschen, dann geht es auf die Piste.

Um 9 Uhr ging es wirklich los, wir konnten uns aufraffen. Und ein Urlaub, bei dem man in LV nächtigt, aber nicht wirklich auf dem Strip war, ist kein Urlaub.

Die Fahrt über den Highway ging noch recht zügig und unser Navi schlug uns zum Treasure Island einen Weg über den Interstate vor. Warum gerade dieses Casino? Laut Informationen meiner Göttergattin verlangen jetzt ALLE Casinos (hatte sie irgendwo gelesen) Parkgebühren. So ähnlich wie vor dem Zion Nationalpark. Ich konnte das nicht so recht glauben und befragte die allwissende Seite im Netz. Es mag noch mehr geben, aber diese bestätigte mir, dass die Lage noch nicht ganz so aussichtslos sei.

Wir hatten ziemlich großkotzig den Vorschlag mit dem Interstate in den Wind geschlagen, wenn es denn welchen gegeben hätte. Aber auch weil wir es genießen, im Auto den Strip runterzufahren (zumindest einmal), stellten wir uns zu vielen anderen in den üblichen Stau bei 102° Fahrenheit (knapp 39°C) um halb 10 Uhr abends.

Auf der linken Seite leuchtete das New York.

Ca. eine halbe Stunde später standen wir in der sechsten Etage des Parkhauses. Das war eine echte Zitterpartie, da wir ständig in der Furcht lebten, unser schöner Truck würde bei einem der Überhänge oben ankratzen. Aber alles ging gut. Stellplatz gemerkt (6f) und mit dem Aufzug nach unten.

Und dann begann das Drama: Wenn ihr jemanden dabei habt, der unter akuter oder auch permanenter Desorientierietis leidet, nehmt euch ein großes Wollknäuel (wahlweise auch eine Hundeleine mit Selbstaufroller) mit und bindet das andere Ende an den Menschen ohne eingebautes Navi fest. Ich weiß nicht, wieviele Apps meine Göttergattin bemühte (Find my Car, Find my Husband), um ihren Standort zu fixieren und dann noch den Weg zum nächsten Casinoziel einzugeben. Für mich war die Sache klar: An der nächsten Straßenecke rechts abbiegen und wir sind auf dem Strip.

Da gab es logischerweise zuerst das Treasure Island mit seinen Schiffen und der nicht mehr vorhandenen Show.

Von einer Brücke, die zum Venetian führt, mal eine Langzeitbelichtung auf den zuweilen doch fließenden Verkehr.

Dann mal das Venetian aus einer anderen Perspektive.

Auf dem Weg durch die Katakomben kamen wir an einer langen Schlange von Leuten vorbei: Herrlich aufgebrezelt und für den Abend fein gemacht. Wie die Ladies das mit ihren High Heels durchhalten, ist mir schleierhaft. Aber auch so machte es mir Freude, das ganze Volk zu beobachten, von normal über stylisch bis skurril, in LV ist alles erlaubt.

Wenn wir schon in Europa sind, schnell beim Eifelturm vorbei.

Auf der anderen Seite begannen im Bellagio die Wasserspiele, immer wieder sehenswert.

Vorbei an einigen anderen „namenlosen“ Impressionen, bis wir nach ca. 2 Kilometern beschlossen, wieder zurückzukehren.

Wir hatten eingedenk unserer Erfahrungen in der Wüste genügend Wasser eingepackt, so dass wir dort nicht zu leiden hatten.

Auf dem Rückweg noch vorbei am Glanz vergangener Tage: Das Cesars Palace hat schon bessere Tage erlebt, für die Wasserspiele und deren Beleuchtung fehlt wohl das Geld.

Das Auto zu finden war kein Problem und den Rückweg traten wir dann über den Interstate ein. Ging komischerweise bedeutend schneller.

Um 0.30 Uhr waren wir dann wieder im Hotel. Den südlichen Teil des Strip nehmen wir uns ein anderes Mal vor. Wenn wir dort eine kostenlose Parkmöglichkeit finden… Und unser Auto wiederfinden.

29.05.2018 – Fahrt von Las Vegas nach St. George in Utah

Dies könnte eigentlich ein extrem kurzer Bericht werden: Losgefahren, Stunden unterwegs gewesen, angekommen. Schluss.

Aber ein bisschen können wir ja doch noch erleben. Jetzt waren wir schon so nahe am Hoover Dam, ohne mal drüberzufahren. Das können wir nachholen.

Nachdem das Jetlag freundlicherweise zurückgekehrt war (wir hatten auch die Melatonintabletten großkotzig weggelassen), hatten wir sehr früh die Gelegenheit, auf die Piste zu kommen. Vorher noch ein leckeres Self-made Frühstück: Rührei aus der Dose mit Bacon aus der Mikrowelle. Schmeckt deutlich besser als es aussieht.

Dazu aus der Hotel-Lobby ein Tässchen Kaffee, angereichert mit dem leckersten Creamer, den ich kenne: Hazelnut.

Auf dem Weg zum Hoover-Dam nahmen wir uns endlich mal die Zeit, das nette und verschlafene Nest Boulder City ein wenig unter die Lupe zu nehmen. Echt hübsch.

Bevor es dann den Berg runtergeht, sieht man, welchen Ausblick die hiesigen Bewohner haben. Wow.

Der Damm selbst wird wie üblich bewacht, eine lässige Personenkontrolle winkte uns schnell durch. Am ersten Haltepunkt hat man die Gelegenheit, über die Brücke mit der Autostraße zu gehen und einen Blick auf den Damm zu werfen. Diesmal mit Fisheye, das lässt das Ganze noch imposanter aussehen.

Danach kurze Fahrt über den Damm und einen der kostenlosen Parkplätze etwas oberhalb angesteuert. Foto und Beweisfoto: Ja, wir waren da.

Dann geht es an die Planung des weiteren Weges. Nur einfach St. George ins Navi eingeben, wäre zu langweilig, da hat die beste Shopperin von allen noch bessere Ideen: Z.B. bei „The Walking Company“ vorbeifahren, bei Walmart reinschauen, Asics einen Besuch abstatten und vielleicht noch Costo mit unserer Gegenwart beehren. Also mal das schlaue Netz befragt und die Locations ins Auto-Navi eingegeben. Selbiges ist eigentlich ein tolles Teil, sagt es mir doch sogar bei einer Geschwindigkeitsüberschreitung von einer Meile, was die aktuell erlaubte Geschwindigkeit ist. Aber während der Fahrt eine neue Adresse eingeben? Njet.

Nebenbei mussten wir noch die Öffnungszeiten der einzelnen Läden beachten. Also erstmal zum Walmart, unter anderem einen Spanngurt für unsere Kühlbox erstanden.

Der Shop von „The Walking Company“ liegt in einer hübschen Einkaufsstraße.

Leider hatten sie die gewünschten Einlegesohlen nicht, und zum Glück auch keine weiteren passenden Schuhe.

Dann auf zum Las Vegas Strip, wo in einer Outlet-Mall ein Asics-Laden liegt. Bei der letzten Wanderung hatte die schnellste Wanderin von allen festgestellt, dass ihre Straßen- und Bürgersteig-tauglichen Treter im Gelände nicht genug Seitenhalt gaben. Soll so nicht sein. Schnell wurden wir fündig, allerdings nur mit dem gleichen Paar, nur etwas kleiner. Suboptimal. Der Verkäufer schlug uns für „Hiking-shoes“ noch REI (ein Outfitter wie z. B. Albatross in Deutschland) vor. Wir könnte die in der Auswahl stehenden Schuhe sowohl in diesem Shop als auch in der nördlich gelegenen Mall zurückgeben (ungebraucht natürlich). REI liegt – wie soll es auch anders sein – ganz im Westen von Las Vegas. Wir waren gerade etwas östlich von der Mitte. Los geht’s. Auf dem Weg durch die Mitte (Strip und Interstate 15) beschlossen wir, doch noch ein ganz klein wenig vom Glanz von Las Vegas mitzunehmen. Wie vielen bekannt sein wird, gibt es zwischen den beiden Fahrtrichtungen des Strip das Schild mit dem „Fabulous Las Vegas“-Schriftzug. Und direkt dabei auch einen Parkplatz. Mitnehmen!!! Erstmalig im Leben. Einziger Hinderungsgrund war die ca. 10 Meter lange Schlange, den die Touristen bildeten, um sich davor abzulichten. Aber man ist ja nicht dumm: Schon unser Sohn stand vor dem gleichen Problem. Er stellte sich einfach ein wenig seitlich auf, ohne den anderen Touristen im Weg zu stehen. Und dem Schild ist es herzlich egal, ob es frontal oder von der Seite fotografiert wird.

Jetzt ab nach REI. Und wir waren erfolgreich. Richtig hübsche Wanderschuhe mit sehr gutem Seitenhalt. Jetzt nur noch zum Factory Outlet im Norden und die Asics zurückgeben. Dort erwartete mich das erste Ärgernis des Tages: Die wollten doch tatsächlich 5 USD Gebühr für das Parkhaus haben. Stand jedenfalls überall angeschlagen. Zurückfahren nach Süden wäre noch anstrengender gewesen. Also einen Gang durch die Gemeinde bzw. die Mall und Asics-Schuhe zurückgegeben. Bei der Ausfahrt wurde dann doch nicht kassiert.

Fertig? So gut wie. Bitte noch bei Costco tanken (liegt zum Gück direkt um die Ecke) und dann gönnen wir uns zur Feier des Tages einmal Panda-Express. Unser Navi findet es problemlos. Nur liegt es inmitten einer riesigen Mall,

die wir erstmal durchwandern dürfen, bevor es Nudeln mit Orange Chicken und Bejing Beef für mich gab. Meine Göttergattin hatte Kung-Pao Chicken, die schärfere chinesische Variante von Fishermens Friend.

Gut gesättigt, der Wagen vollgetankt traten wir dann endlich die Reise an. Ca. 120 Meilen, kein Problem. War es auch nicht. Ein wenig Sucherei und wir hatten in der Apartmentanlage unsere Hütte gefunden, hoch oben auf dem Berg, oberstes Stockwerk und eine Randwohnung. Schöööön.

Schnell Fotos machen (bevor wir einziehen), dann Sachen ausladen und noch einmal zu Costco, um Vorräte zu bunkern. Den ganzen Tag fast nichts gemacht und trotzdem total erschlagen…

Bevor die Sonne unterging, noch ein letzter Blick auf die roten Felsen von St. George.

 

Dann, während des Schreibens dieser Zeilen, ging noch der Mond auf:

JETZT beginnt der Urlaub.

27.05.2018 – Von Los Angeles nach Las Vegas

Die Melatonin-Tablette hat gewirkt. Erst gegen 4.30 Uhr schellte bei mir der innere Wecker. Also ganz in Ruhe Reisebericht schreiben, Fotos hochladen und dann gibt es um 6 Uhr Frühstück. Der Wetterbericht sagte für die Stadt der Engel ab ca. 9 Uhr Sonnenschein vorher und wir wollten nochmal zur Küste. Vorräte müssen wir auch einkaufen. Und beim Walmart ist es egal, ob die Wolkendecke zugezogen ist oder nicht. Wir wurden gut fündig: Campingstühle, Kühltruhe und natürlich auch massig Lebensmittel. Kühltruhe auf die Ladefläche und dann ab in Richtung Küste. Im Süden war noch die dichte Bewölkung zu sehen,

in Richtung Norden gab es nicht nur blauen Himmel im Angebot.

Wir fuhren also in Richtung Point Fermin und machten beim Korean Friendship Temple einen ersten kleinen Fotostop.

Weiter Richtung Norden war der Himmel zwar noch offen, aber dafür die direkt an der Küstel liegende Straße nicht (Wohngebiet). Was solls? Fahren wir nach Las Vegas, die Sonne putzen. Die Strecke wird nicht unbedingt durch viele Abwechselungen interessanter und so zuckelten wir gemütlich in unserem Supertruck in Richtung Las Vegas.

Auf dem Weg eine sehr interessante Installation. Ich vermute, dass es eine Art Sonnenkraftwerk ist, bei welchem die Sonnenstrahlen auf einen zentralen Brennpunkt gelenkt werden, wo sie dann durch Hitze Wasser verdampfen können.

In Primm ein erster größerer Stop. Dort gibt es ein Outlet-Center. Wer uns kennt, weiß, dass Outlet-Center eigentlich nicht (mehr) zu unseren favorisierten Shopping-Möglichkeiten gehören. Aber in diesem Fall machten wir eine Ausnahme (gnädig, nicht wahr?). Der Grund? In Primm gibt es einen Laden – Vanity Fair – wo ich mich ohne lange aufzuhalten mit Hosen eindecken kann. Und das zu vernünftigen Preisen. Da mein Bauchumfang in den letzten Monaten erheblich geschrumpft war, brauchte ich zwei Größen enger. Erste Jeans angezogen. Passt. Zweite Hose angezogen. Passt auch. Und so war ich schneller, als jede Frau auch nur EIN Kleidungsstück in die nähere Auswahl gezogen hat, mit 4 Hosen wieder aus dem Laden raus.

Nächstes Etappenziel war der Costco von Henderson (1.309 USD/Ga). Liegt quasi auf dem Weg nach Boulder City, wo wir für zwei Nächte unsere Zelte aufgeschlagen haben. Bei Costco tanken,

noch ein leckeres Brot mitnehmen und dann zum Hotel fahren. Schön groß, das Zimmer, der Kühlschrank auch.

Alle Lebensmittel werden verstaut und dann machen wir uns auf den Weg zum Damm. Am Visitor-Center fing das Sonnenuntergangsnachglühen schon an und tauchte die Felsen in ein warmes Licht.

Den zweiten Stop machten wir am Aussichtspunkt eines Hotels.

Als die Sonne schon fast verschwunden war, parkten wir unseren Pickup am Lake Mead Overlook, stellten die Stühle auf die Ladefläche und genossen unser erstes Picknik mit dem fantastischen Ausblick auf den See.

Danach wollten wir eigentlich noch in die Nähe des Damms, von dem ich mal ein beleuchtetes Foto gesehen hatte. Leider wurde der Damm zu dieser Jahreszeit noch nicht angestrahlt und zweitens wurde uns der Durchgang wegen Hangrutschungen verwehrt. OK, ab nach Hause, der Tag war lang genug.

05.11.2016 – Las Vegas – Mojave National Preserve – Los Angeles

Es heißt Abschied nehmen. Die 5 Tage in unserer „Deluxe Balcony 1-BDRM King Suite“ (so die Beschreibung auf der Rechnung) hat uns richtig gut getan. Und auch, wenn unsere Reiseroute eine andere Übernachtungsart gefordert hat, so hat es mir doch auch gezeigt, wie schön es ist, in einem Vacation Rental – sei es ein Haus oder ein Condominium – seine Privatssphäre zu haben.

Unser heutiges Tagesziel ist ein Best Western Hotel im Moreno Valley. Am Stadtrand von LA gelegen, sind es nur noch 78 Meilen bis zum Flughafen. Und da der Flug erst am Nachmittag geht, haben wir morgen noch genug Zeit, uns durch die Megacity zu quälen.

Auf dem Weg wollen wir im Süden das Joshua Tree Monument (sorry, mittlerweile hat der Park ja ein Upgrade erfahren und heißt National Park) und vielleicht noch den Anza-Borrego Desert State Park besuchen.

Wir verlassen Las Vegas (nachdem wir bei Costco nochmal für 2,249 USD/Ga getankt haben) auf dem I15 Richtung Süden. Bei Primm geht es in die Pampa in Richtung Cima. Das einzige (und dazu noch vernagelte Haus) lassen wir rechts liegen.

Plötzlich befinden wir uns inmitten eines Joshua Tree Waldes.

CA61913.jpg CA61914.jpg CA61915.jpgWeiter auf der Kelso-Cima Road sehen wir einen Abzweig zur Cedar Canyon Road, welche zu den Kelso Sand Dunes führen kann. Plötzlich sind wir mitten im Mojave National Preserve drin und finden uns im Besucherzentrum wieder. Ein freundlicher Ranger erklärt uns, was wir hier alles machen können. Mal wieder ein Kleinod abseits der großen Touristenrouten.

Wir beschließen, den vom Picnic-Platz abgehenden Ring-Loop-Trail anzuschauen. Wobei: Ist Ring und Loop nicht doppelt gemoppelt?

Vorher gibt es noch das berühmte, aus Film und Fernsehen bekannte „Hole in the Rock“ zu besichtigen,

CA61922.jpgdann ringen wir uns auf die Loop. Nach den ersten Metern wissen wir, was es mit dem Namen auf sich hat.

CA61929.jpg CA61927.jpg CA61932.jpgFast senkrecht aufsteigende Felsen lassen nur schmale Steige zu. Und diese sind mit eisernen Ringen verziert, in die man reintritt, um nach unten zu gelangen. Also Abenteuer pur. Aber die Felslandschaft ist auch nicht ohne.

CA61936.jpgWir gelangen ohne größere Blessuren ganz nach unten, wo eine Filmcrew für die TV Show „Rock the park“ gerade dreht. Da wir einerseits nicht stören wollen, andererseits der Aufstieg durch die Ringleiter auch reizt, klettern wir den Weg zurück. Man darf mich also jetzt Herr der Ringe nennen. Und die beste Felsenkletterin von allen hatte einen Riesenspaß. Schließlich ist sie ja auch in Bayern aufgewachsen.

Danach gibt es das wohlverdiente Picknick, bevor es weiter auf die Straße geht. Um das Gebirge herum führt die Wild Horse Canyon Road. Der freundliche Ranger hat uns davon abgeraten, mit unserem Fahrzeug da durch zu fahren, die Washes wären quasi unpassierbar. Wenn im Besucherzentrum Wind geweht hätten, hätten wir seine Warnung in denselbigen geschlagen. So machten wir uns einfach auf und fuhren die Straße. Und ich muss sagen, ich habe schon schlimmere Dirt Roads hinter mich gebracht.

CA61946.jpgUnd auf dem Weg sahen wir dann wirklich auch Pferde (von hinten). Ob sie wild waren, ließ sich auf die Entfernung nicht feststellen.

CA61943.jpgZurück auf der Hauptstraße eine Ansammlung von Mammutfelsen (ja, die gibt es auch), fotografisch sehr attraktiv.

CA61956.jpg CA61951.jpgDann auf nach Kelso. Dort ist die wesentliche und einzige Attraktion das Kelso Depot. Es ist der ehemalige Bahnhof, der sehr gut erhalten oder gut restauriert ist. Oder beides.

CA61959.jpg CA61960.jpgFrüher war Kelso Zentrum des kulturellen Lebens, weil hier die Züge mit weiteren Zugmaschinen versehen werden mussten, um über die Berge zu kommen. Heute ist außer dem Depot nichts übrig geblieben.

Kurz hinter Kelso befinden sich die Dünen, denen wir einen Blick und ein paar Fotos widmeten.

CA61972.jpg CA61965.jpg CA61973.jpgDas Licht stand zwar ziemlich gut, aber die Zeit lief uns davon. Die beste Reisebucherin von allen wollte nämlich um 17 Uhr versuchen, über das Internet ein Paar kostenlose Economy Plus Sitze für den Flug über den Teich zu ergattern. Und ein Netz bekommt man am besten an der Autobahn. Und während sie sich um die Sitze bemühte, bemühte ich meine Kamera in dem Versuch, die herrlich in der Sonne leuchtenden Kakteen abzulichten.

CA61940.jpg CA61979.jpg CA61991.jpg CA61978.jpgNachdem die Plätze trotz der Webseite und App von United Airlines reserviert worden waren, ging es im Abendlicht

CA61976.jpg CA61998.jpg CA62004.jpgauf die Autobahn und von dort schnurstracks (heißt 2,5 Stunden Fahrt) ins Moreno Valley zum Hotel. Dort bekamen wir freundlicherweise auch ein Upgrade auf eine Suite, die den Vorteil hatte, dass sie zu zwei Seiten an Autostraßen lag. Ich schätze mal, das wird die lauteste Nacht unseres Urlaubs.

Ach ja, hatte ich schon gesagt, dass das Internet das langsamste war, was ich in den letzten 14 Tagen erlebt habe?

Und was ist mit den Parks, die wir eigentlich besuchen wollten? Na ja, Joshua Trees haben wir ja vorher schon reichlich gesehen und die Mojave Wüste war auch nicht uninteressant.

Morgen erfahrt ihr, wie wir genächtigt haben.

04.11.2016 – Falling Man Petroglyphs Area – Little Finland

Als besonderes Highlight wollten wir uns heute mit unserer Freundin Yvonne treffen. Sie hatte als Kennerin der Gegend zwei Wanderungen vorgeschlagen, die man nur mit einem geländegängigen Fahrzeug erreichen kann.

Wir wollten uns um 9 Uhr bei einer Ausfahrt am I15 südlich von Mesquite treffen. Ganz schön früh für unsere Verhältnisse. Aber mit dem akademischen Viertel Verspätung trafen wir beinahe pünktlich am Treffpunkt ein. Nun ging es noch 20 Meilen über die Gold Butte Road. Dies ist eine „paved road“, aber eigentlich das genaue Gegenteil von Flüsterasphalt. In dieser Gegend fand auch vor nicht allzulanger Zeit der Rinderkrieg der Bundy-Familie (nicht Al Bundy, dem Schuhverkäufer) mit dem BLM und dem FBI statt.

CA61695.jpgAn einem Parkplatz stellten wir unsere Fahrzeuge ab und luden unser Marschgepäck in Yvonnes Nissan Xterra um. Wir hatten gedacht, dass unser Explorer halbwegs geländegängig sei, aber als wir den Nissan näher in Augenschein nahmen, sahen wir, dass er die bessere Wahl war.

CA61696.jpgAls erstes ging es in eine bisher namenlose Gegend, die ich frei Schnauze als „Falling Man Petroglyphs Area“ getauft habe. Es ist eine fantastisch wilde Landschaft mit weißen Sandsteinfelsen inmitten von Joshua Trees. CA61747.jpgWir kletterten wild durch die Felsen und an allen Ecken und Kanten stießen wir auf tolle Rockart-Gemälde, die die früheren Bewohner in die Felsen geritzt hatten.

CA61742.jpg CA61758.jpgZwischendurch immer wieder Aufsehen erregende Felsformationen, besondere Zeichnungen, die die Mineralien im Fels hinterlassen hatten

CA61756.jpg CA61757.jpg CA61765.jpgund natürlich auch die Gelegenheit zu einem GruppenselfieCA61741.jpg in einer der vielen Höhlen, die das Wasser in den Stein gewaschen hatte.

CA61766.jpg CA61744.jpgLast but not least ging es noch durch eine Mini Arch

CA61768.jpg CA61771.jpgauf allen vieren, um das Tagesziel für diese Gegend, den Falling Man,

CA61772.jpgzu sehen.

Auf dem Weg zurück zum Auto ein Blick in die Berge mit einem Joshua Tree mit erektiler Dysfunktion im Vordergrund.

CA61767.jpgAber es geht auch ohne:

CA61784.jpg
Zurück zum Auto. Von dort aus am Parkplatz mit unserem Explorer vorbei in ein Flussbett, welchem wir für 10 Meilen folgten. Wir fühlten uns mit dem Xterra deutlich wohler als mit dem Explorer, obwohl uns hinterher Leute begegneten, die weniger geeignete Autos unter sich hatten.

Hatte ich schon erwähnt, dass Yvonne Hawaii-Liebhaberin ist?

CA61787.jpgPäuschen in einem schattigen Felsüberhang.

CA61788.jpgDas zweite Tagesziel ist allgemein unter dem Namen Little Finland bekannt. Woher der kommt, konnte mir Yvonne auch nicht sagen. Auf einem Felsabsatz liegen Sandsteinformationen, die am besten mit skurril, filigran, fantastisch und schön zu beschreiben sind.

CA61790.jpgWobei mir beim Schreiben dieser Zeilen eine Deutung für den Namen in den Sinn kommt: Manche der Formationen sehen aus wie kleine Flossen, Fins, vielleicht daher der Name „Finland“. Hat also nichts mit dem Land in Skandinavien zu tun.

Wir kletterten den Hügel rauf CA61795.jpgund befanden uns in einer fantastischten Landschaften, die ich seit langem gesehen habe.

CA61810.jpg CA61811.jpg CA61812.jpgDie Fantasie der beiden Damen, die mich begleiten, brachte immer neue Auswüchse.

CA61803.jpg CA61847.jpg CA61867.jpg CA61872.jpgDas sieht doch wie eine Schildkröte aus, da ist ein Adler und und und. Und ich sah meistens immer nur rote Felsen. Eine Ausnahme: Da erkannte sogar ich den Dinosaurierkopf als Schatten.

CA61839.jpgAnsonsten noch von Mineralien durchzogene Felsen, CA61856.jpgWave-Formationen in Miniatur. CA61880.jpg CA61879.jpgEs war ein dermaßen Overflow für meine Sinne, dass ich irgendwann sagen musste: Stop, ich kann nicht mehr, das ist zuviel.

CA61833.jpg CA61822.jpgUnd so kehrten wir dieser tollen Landschaft den Rücken, hoppelten den Weg zurück. CA61889.jpgLuden unsere Sachen in den Explorer zurück und nach einem tränenreichen Abschied ging es wieder Richtung Autobahn. Unterwegs (meine Sinne hatten sich wieder erholt, mein Kamerafinger wurde wieder beweglich) die untergehende Sonne vor den Felsen Nevadas. Da musste ich doch noch einmal stoppen.

CA61894.jpg CA61899.jpgWir fuhren die ca. 80 Meilen in die Dunkelheit Richtung Las Vegas. Und weil die Fahrt so schön gemütlich war, Tempomat auf 75 Meilen, wollten wir noch einen Sprung auf den Strip machen, damit ich wenigstens eines meiner Fotoziele abgearbeitet bekam. Weil der kleine Hunger uns plagte, sauten wir uns diesmal bei Taco Bell ein. Dann auf den Strip. Das war eine der schwachsinnigsten Ideen, die ich in diesem Urlaub hatte. Nur um das Riesenrad mal fotografieren zu können, haben wir uns endlos lange durch den Stau auf dem Strip gequält. Zur Erinnerung: Es war Freitag Abend in Las Vegas.

CA61907.jpgIch hoffe, ihr wisst diese Anstrengung zu würdigen, die wir für die Fotofans auf uns genommen haben.