23.03.2023 – Von Kanab nach Oceanside

Unsere Tage in den roten Felsen sind vorüber. Kanab hat uns sehr gut gefallen und wir waren auch nicht das letzte Mal dort. Auch wegen des Preises. Wir haben noch keine 70 Euro für das Hotel hingelegt. Ist uneingeschränkt weiterzuempfehlen.

Für heute haben wir uns einen Gewalt-Trip auf die Fahne geschrieben. Wir wollen mal eben nach Oceanside südlich von Los Angeles und nördlich von San Diego fahren. Reine Fahrzeit, am Morgen ausgerechnet, betrug 7 3/4 Stunden.

Wir machten uns also sehr zeitig auf den Weg, schon um 7.30 Uhr waren wir auf der Straße. Eingeplant war ein Tankstop in St. George, ein weiterer möglicher in Las Vegas und dann sehen wir, was unsere Blasen so melden.

Für die Gewalttour hatten wir uns deshalb entschieden, weil Stops z.B. in Las Vegas oder St. George uns nicht viel Neues gebracht hätten, nur einmal mehr Aus- und wieder Einpacken. Und wenn man sich beim Fahren abwechselt, geht das auch ganz gut.

Der Weg führte uns nach Süden über Fredonia auf die 389, vorbei an vom Morgenlicht angestrahlten roten Felsen, durch Colorado City, einer ehemals kleinen Mormonensiedlung, die in den letzten Jahren ganz gewaltig aufgebohrt wurde. Aber man sagt den Mormonen ja eine große Geschäftstüchtigkeit nach.

In Apple Valley hatten wir Arizona schon wieder verlassen und befanden uns erneut in Utah.

Die Felsen im Hintergrund leuchteten, als wollten sie uns zum Hierbleiben überreden.

Noch ein paar Meilen weiter, wir bewegen uns auf Hurricane zu, gelingt noch dieses Foto von der fantastischen Landschaft.

Wir rollen den Berg runter nach Hurricane, es wird deutlich wärmer als vorher und es ist nicht mehr weit bis nach St. George.

Es ist noch sehr früh und bei Costco hat nur die Tankstelle geöffnet, der Sprit kostet 3,059 USD/Ga. Deutlich mehr als vor knapp drei Wochen, da haben wir 2,929 USD/Ga bezahlt.

Zu mehr reicht die Pause nicht und wir setzen uns direkt auf den Interstate 15 bis nach Las Vegas. Eigentlich wollten wir hier auch bei Costco noch einmal tanken und durchschlendern, aber wir erinnern uns, dass der Costco im Norden „nur“ ein Business-Costco war, der weder Probierstände noch eine Imbiss-Station hatte.

So beschließen wir, bei MD kurz rauszuspringen und unsere Blasen zu entlasten. Wir finden die schmutzigsten Toiletten unsere ganzen Reise vor. Schnell wieder raus.

Während wir auf der Autobahn am Strip vorbeifahren, ein letzter Gruß an die Spielhöllen, die wir nie genutzt haben.

Interessant an den Autobahnauf- und abfahrten sind die Bemalungen und Skulpturen, die sich die Stadtplaner haben einfallen lassen. Sieht zumindest nett aus.

Es geht weiter nach Süden und in Primm passieren wir die letzten Kasinos im Staate Nevada.

Kurz hinter der Grenze nach Californien bekommen wir noch einmal den Blick auf das Solarkraftwerk. Und da ich sowieso gerade ein Tele auf der Kamera habe, hier mal eine Detailaufnahme des Kollektors.

Es geht weiter relativ langweilig nach Süden, man sieht nicht viel Neues.

Nur die Joshua Trees am Rande lockern das Bild ein wenig auf.

In Victorville laden wir uns bei Costco für 3,839 USD/GA (immerhin unter 4 Dollar) noch einmal den Tank voll und stürzen uns ins LA-Getümmel. Und es erwischt uns voll. Für wenige Meilen benötigen wir (angeblich wegen eines Unfalls) eine lockere halbe Stunde.

Und als wir dann endlich daraus sind, liegen immer noch 100 Meilen vor uns.

Endlich haben wir es geschafft und wir rollen in Oceanside im Best Western Oceanside Palms ein. Darian empfängt uns sehr freundlich und wortreich und auf unsere Frage, ob wir ein Upgrade des Zimmers bekommen können, antwortet er nur: Alles schon erledigt. Wir haben die King Suite mit Kitchenette bekommen. Eines der zwei Zimmer mit Meerblick.

Ja, wir können das Meer sehen, aber am Strand ist es noch schöner. Mittlerweile ist es 18 Uhr geworden und die Sonne bewegt sich auf den Horizont zu. Schnell wieder ins Auto und die fünf Minuten zum Strand fahren.

Wir haben sehr viel Glück. Direkt vor uns wird gerade 100 Meter vom Strand ein Platz an einer Parkuhr frei.

Jetzt alles packen, was wir für den Sonnenuntergang brauchen und los geht es.

Auf dem Weg begegnet uns eines dieser herrlich modifizierten Autos, die man immer in Filmen sieht. Es gibt sie wirklich.

Und ich darf es auch fotografieren.

Wir suchen uns eine freie Bank am Strand und während Karin den selbigen nach Sandkörnern absucht,

warte ich darauf, dass die Sonne langsam ins Meer plumst.

Surfer nutzen die relativ niedrigen Wellen aus, andere lustwandeln einfach nur an der Wasserkante entlang.

Dann ist es endlich soweit. Die Sonne berührt das Wasser und kurze Zeit später ist sie verschwunden.

So, jetzt wird es langsam dunkler. Wir spazieren eine Runde über den Pier und lassen die friedliche Stimmung auf uns einwirken.

Natürlich darf auch ein Besuch des „Top Gun“-Hauses nicht fehlen. Seit unserem letzten Besuch hat sich noch das Motorrad von Tom Cruise dazugesellt und Besucher posieren gerne darauf für ein Foto (natürlich ohne Filmstar).

Der Pier ist jetzt schön beleuchet und wir marschieren in der warmen Abendstimmung bestens gelaunt zu unserem Auto zurück.

Ein anstrengender Tag, aber mit einem tollen Ausklang.

22.05.2022 – Fahrt von LA nach Oceanside

Kleiner Nachtrag von gestern: Das so unnötige Käsebrötchen, welches ich in weiser Voraussicht am Morgen vor der Fahrt geschmiert hatte, wurde gegen 4 Uhr auf der Höhe von Idstein vernichtet. Und ratet mal, von wem. Jedenfalls nicht von mir.

Erster Urlaubstag, Ihr kennt das ja schon bei uns: Die Nacht ist dank Jetlag früh zu Ende und ich widme mich dem „Bürokram“, bis wir dann um 7 Uhr frühstücken können. Aber das ist eigentlich auch schon ein gutes Ergebnis. Unser Notfallplan war gewesen, zum Strand zu fahren und dort bis zum Frühstück aufs Meer zu starren.

Das Frühstück war – sagen wir mal, nicht schlecht – amerikanischer Standard halt. Nachdem wir ausgecheckt hatten, hatten wir beschlossen, der Hertz-Station noch einen Besuch abzustatten.

Denn der Infinity war definitiv nichts für uns.

Und als wir so über den Hof schlenderten, fiel sofort ein wunderschöner Truck ins Auge, ein roter Chevy Silverado. Den mussten wir haben. Mittlerweile waren wir an der Station schon bekannt und die Angestelle (Sylvia mit Namen) bemühte sich nach Kräften, uns den Wagen zukommen zu lassen. Was ihr auch gelang. Allein das Reinklettern und das Sitzen hinterließ bei mir ein Gefühl wohliger Wonne.

Was bei unserem letzten Silverado nicht so recht klappte, war die Anbindung des Handy mit Android Auto. Hier hatte Chevrolet erheblich nachgebessert und innerhalb von Sekunden erschien Google Maps auf dem Display des Autos. Alle Schalter liegen da, wo man sie erwartet, die Vertrautheit tut gut.

Gut bereift ging es jetzt nach Redondo Beach. Der Pier und der Hafen dort sind schön, um zu früher Stunde dort vorbeizuflanieren.

Die ersten Läden und Fressbuden (meistens maritim angehaucht, man riecht es) haben geöffnet und die Besucher laben sich am Fang des Meeres.

Auf dem Pier warten logischerweise noch gefiederte Freunde auf den Beifang.

Zurück am Auto überlegen wir: Wie geht es weiter? Mittlerweile dürfte ja bekannt sein, dass wir ein gewisses Faible für amerikanische Trucks haben. Und uns dort auch für die elektrischen Varianten interessieren. Am Venice Blvd. gibt es von der Firma Rivian den sg. Rivian Hub, das Navi übersetzte es mit Kulturzentrum. Was im wesentlichen auch nicht ganz falsch war, Kinder spielten, malten, tobten und dazwischen standen 2 herrlich futuristisch aussehende Pickups. Vollelektrisch.

In der Größe sind sie vermutlich etwas unter der Klasse der „large Trucks“ anzusiedeln, aber ich fand sie nicht uninteressant.

Leider sind sie preislich ausserhalb meiner Range und eine offizielle Produktion für Deutschand ist auch nicht geplant.

Nächstes Ziel war Palos Verdes.

Dies ist eine dem Festland vorgelagerte Steilküste, an deren Hängen sich alles, was Geld hat, niedergelassen hat.

Die Küste ist wunderschön, klar, dass man dort gerne wohnt.

Ein paar Meilen weiter südlich liegt der Point Vincente Leuchtturm mit seinem Interpretive Center. Ein kleiner Garten mit den beschilderten dortigen Pflanzen hilft dem Botaniker auf die Sprünge, direkt nebenan hat sich eine Gruppe Walstalker niedergelassen, die die Wanderung der riesigen Meeressäuger nachhält. Scheint nicht so recht interessant zu sein, denn auf der Tafel stand für den heutigen Tag gerade mal eine Sichtung.

Aber es müssen nicht immer Wale sein. Auf dem Weg entlang der Steilküste kommt uns eine doch recht große Schildkröte entgegen. Zuerst dachte ich, dieses Tier würde hier alleine und wild leben. Aber dann kam Herrchen dazu und es stellte sich heraus, dass die beiden ihren täglichen Spaziergang machten. Sachen gibts.

Jetzt aber weiter, wir wollen ja irgendwann im Hotel ankommen.

Nächster Anlaufpunkt war Dana Point. Bei meinen Recherchen im Netz hatte ich davon gelesen und auch, dass es dort einen sehr schönen Küstenabschnitt geben soll. Leider waren mir die Details entfallen. Also gaben wir mal Dana Point ins Navi ein und befragten Google. Dort war von den Dana Caves die Rede. Schauen wir mal, ob wir diese finden.

Dana Point selbst ist ein hübscher Küstenort mit sehr viel Bootstourismus.

Wir fanden die Stelle, wo man zu den Caves wandern konnte und machten uns auf die Socken.

Ein Rückwanderer teilte uns mit, dass es bei der auflaufenden Flut kritisch werden könnte, die Höhlen, aber vor allen Dingen den Rückweg trockenen Fußes zu erreichen. Also setzten wir das Ziel auf unsere ToDo-Liste für den nächsten Tag. Aber der Dana Point hat zum Glück noch den eigentlichen „Punkt“ in Petto, einem Aussichtspunkt über die gesamte Küste:

Jetzt müssen wir weiter. Wir setzten uns ins Auto und fuhren nach Oceanside.

Dort bekamen wir ein schönes Zimmerupgrade mit einer gut eingerichteten Küchenzeile und einem riesigen Kühlschrank.

Meiner Göttergattin war heute nach mexikanisch zumute. Kurzerhand suchten wir den nächsten Taco-Bell auf und orderten, was auf der Speisekarte am appetitlichsten aussah. Damit ging es dann zum Hafen, wo wir mit etwas langen Gesichtern die leckeren, aber kleinen Portionen beäugten. Als Entschädigung gab es die Andeutung eines Sonnenunterganges.

Auf der Übersichtskarte, die uns die Hotelbedienstete gegeben hatte, war auch ein Walmart neighborhood market verzeichnet. Kannten wir in der Form noch nicht. Aber es stellte sich heraus, dass es im Endeffekt ein Lebensmittel-Walmart war. Also genau das, was wir brauchten. Zusammen mit unserer Küchenzeile die Möglichkeit, uns selbst zu versorgen, ohne immer auf Fastfoot zurückzugreifen.

Den Bericht konnte ich demnach in der Gegenwart einer leckeren Chimmichanga und einer Portion Eis Pecan-Nuss verbringen.

Ob mich das Essen oder unser Jetlag so müde gemacht hatten, weiß ich nicht. Jedenfalls fiel ich nach ca. der Hälfte geschriebenen Berichts müde ins Bett. Rest wird morgen geschrieben.

 

14.02.2015 – Three Capes Scenic Drive – Cape Kiwanda, Cape Lookout, Cape Meares

On the road again. Wir hatten uns für den Tag den oben genannten „Three Cape Scenic Drive“ vorgenommen. Er beginnt etwas nördlich von Lincoln City mit dem Cape Kiwanda. Die Straße führt dann an der Küste entlang abseits des Highway 101 weiter nach Norden zum Cape Lookout, um dann über Cape Meares mit seinem Leuchtturm bei Tillamook wieder auf den 101 zu stoßen.

Der Tag begann mit einem verheißungsvollen „Vorglühen“.

OR50954.jpgNicht weniger verheißungsvoll die frischen Croissants, die die beste Ehefrau von allen zum Frühstück kredenzte (neben meinen scrambled eggs + turkey bacon natürlich).

OR50955.jpgAuf dem Weg zum Highway eines der vielen niedlichen Häuser, denen man in LC zu Hauf begegnet.

OR50991.jpgKurz vor Cape Kiwanda liegt Pacific City, ein Ort, der sich zu einem gut besuchten Ort speziell am Wochenende gemausert hat, mittlerweile sogar mit einem eigenen Supermarkt.

OR50999.jpgDas Cape selbst glänzt durch zwei hervoraggende Eigenschaften: Zum einen eine hohe Düne und zum anderen durch eine Felsenlandschaft, die von einer heftigen Brandung umsäumt wird. Früher haben sich unsere Jungs immer einen Spaß daraus gemacht die Düne nicht nur einmal heraufzuklettern und dann so schnell und waghalsig wie möglich wieder runterzurasen. Mit meiner Kameraausrüstung ging das natürlich nicht mehr 🙂 .

OR51003.jpgOR51006.jpgOR51004.jpgAlso wählten wir den für die älteren Herrschaften leichteren Weg und erklommen die Felsen, um uns ziemlich weit an die Spitze vorzuarbeiten. Von dort hat man einen fantastischen Blick auf den Strand vor Pacific City und die weitere Felsenlandschaft. OR51025.jpg OR51019.jpg OR51013.jpgOR51145.jpg OR51148.jpgUnter anderem kann man dort wieder Wellen beobachten. Und ihr könnt mir glauben, 90% der Fotos habe ich schon weggeworfen. Aber ein paar müsst ihr euch einfach anschauen:

OR51110.jpg OR51050.jpg OR51102.jpg OR51083.jpg OR51073.jpgVon der Düne aus gab es ein letztes Foto mit der Nikon,

OR51031.jpgdann ging es mit der GoPro in der Hand den steilen Hang runter, der Rest der Ausrüstung war sanddicht in der Fototasche.

Für das nächste Kap muss man einmal über den Berg drüber. Und dieser scheint die ganze Feuchtigkeit aufzufangen. Jedenfalls war es plötzlich vorbei mit dem Sonnenschein, wie man links im Bild sehen kann.

OR51154.jpgNoch ein Stück weiter landet man dann beim Kap Meares, welches eigenartigerweise wieder in der Sonne liegt. Ein hübscher Leuchtturm steht an der Spitze. Auch hier ein toller Ausblick.

OR51166.jpg OR51168.jpgGenug gekapt. Auf dem Rückweg machten wir Halt in zwei „Seenestern“, einmal Oceanside.

OR51169.jpg OR51172.jpgDas andere Nest heißt Netarts. Beides hübsche Dörfer und bestimmt schön für ein Wochenende, wenn man sich mit ausreichend Verpflegung eingedeckt hat. Ansonsten wäre es für mich zu weit ab von Schuss. Die nächste „größere“ Stadt wäre Tillamook, 9 Meilen entfernt.

OR51181.jpg OR51183.jpgAuf nach Hause. Und als wir die nördlichen Ausläufer von Lincoln City erreichten, stellten wir fest, wie beliebt das Nest für Wochenendausflügler ist. Kilometerlange Staus in die City hinein. Und ich wollte noch im einzigen Kameraladen der Stadt, in der Outlet-Mall, ein Reinigungsset für meinen Kamerasensor kaufen. Hatten sie natürlich nicht. Also diesmal wirklich ab nach Hause. Und zwar schnell. Denn es zeichnete sich ab, dass wir endlich mal einen Sonnenuntergang erleben durften. So war es dann auch. Schnell runter auf den Strand (ohne Auto, hätten dort auch kaum noch einen Parkplatz bekommen) und die Sonne legte einen so fantastogalaktischen Untergang hin, als wollte sie uns für die vergangenen Tage entschädigen.

OR51197.jpg OR51240.jpg OR51278.jpg OR51246.jpg OR51202.jpg OR51282.jpg OR51198.jpgDiesmal war es ausnahmsweise windig und wir waren froh, wieder in die warme Stube zurückzukommen. Dort konnten wir noch das Nachglühen beobachten.