Wenn man in Tucson ist, sollte man unbedingt das Arizona Sonora Desert Museum besuchen, es ist auf jeden Fall die 30 USD / Person wert.
Im Prinizip fuhren wir dahin, um einige Kakteen und andere Wüstenbewohner zu sehen. Aber ich habe schnell gemerkt, dass ich mich in einem Zoo für Pflanzen und Tiere befand – ja, genau, ein Zoo für Pflanzen! Ich meine, wer hätte gedacht, dass Kakteen soziale Tiere sind, die in Gruppen herumhängen und wilde Partys feiern?
Aber im Ernst, der Park ist wirklich beeindruckend. Es ist eine Art Naturmuseum im Freien, in dem man viele einheimische Arten sehen kann, darunter Kojoten, Wüstenfledermäuse und Gila-Krustenechsen. Man beginnt den Rundgang durch ein großes Terrarium, in welchem man die gefährlicheren und scheueren Bewohner hinter einer sicheren Glasscheibe begutachten kann.
Dann geht es ab in die Sonne.

Ein Rundgang mit Karte erleichtert die Orientierung. Man kommt den Pflanzen so nahe, dass man gar nicht anders kann als sie zu fotografieren.

In diversen Innengebäuden werden die Räumlichkeiten und Eigenschaften der dort lebenden Tiere beschrieben und erklärt. Wie zum Beispiel die Fledermaus, deren vorzügliches Gehör man mit diesen Kunstohren nachempfinden kann. Wenn es mal für mich soweit ist, dass ich nicht mehr ohne Hörgerät auskomme, möchte ich so eins haben. Sollen die Leute im Bus doch zur Seite rücken.

Zu den ersten Tieren im Außenbereich gehörten die Deers, ziemlich unscheu.

Gegenüber lag ein Puma im Schatten von Felsen, noch etwas kamerascheu. Aber Dich werde ich auch noch knacken. Eine Hausnummer weiter aalten sich Wölfe in der Sonne. Würde ich mit so einem Fell auch machen.

Auf einer Jucca-Palme machte sich ein Vogel über die Samen her,

ein Cholla-Kaktus hatte sich zum Blühen entschlossen (habe ich in diesem Urlaub zum ersten Mal gesehen).

Unter einer Brücke hatte es sich ein Rudel Javelinas bequem gemacht, um die größte Mittagshitze abzuwarten.

Und das ohne Angst vor dem Luchs zu haben, der gerade ein paar Snacks bekommen hatte.

Es gab auch viele Pflanzen zu sehen, darunter riesige Kakteen und andere Sukkulenten, die ich noch nie zuvor gesehen hatte. Ich habe gelernt, dass Kakteen mehr können, als nur stachelige Dinge zu machen – sie können auch sehr lecker sein! Aber probiert haben wir keine davon. Das hatten wir mal, meine Göttergattin hatte lange danach noch Probleme, die kleinen Widerhaken aus den Fingern zu bekommen…

Besonders angetan hatten es mir die lila Sukkulenten, die auf dem Weg zum Gates Pass häufig am Straßenrand blühen – aber so, dass man nicht anhalten und sie fotografieren kann. Was ein herrlicher Kontrast.

Und sehen diese Vertreter nicht süß aus? Wie stachelige Aliens.

Mit der Libelle hatte ich richtig Glück, dass ich sie einigermaßen scharf draufbekam.

Und der Otter machte es mir mit seinen flinken Bewegungen auch nicht leichter. Gutes Zureden half kein bisschen.

Dafür hatten die Big Horn Schafe wesentlich mehr Geduld mit mir. Immer wieder andere Posen und keine Probleme, in der Sonne zu stehen. Das nenne ich Standhaftigkeit.

In der Voliere hatte ich Spaß mit dem Vertreter mit dem orangenen Schnabel.

Wieder draußen, lief uns diese fette Echse über den Weg. Bestimmt 40 Zentimeter lang und nicht sehr kommunikativ.

Dann konnten wir auch noch das Kolibri-Gehege besuchen. Dort hingen auch einige dieser Mini-Vögel rum, aber fotografisch machten sie nicht viel her.
Dafür stellte sich direkt draußen davor einer beim Trinken zur Verfügung.

Es war langsam früher Nachmittag geworden, die Sonne stand etwas schräger am Himmel und in die Tierwelt kam etwas Bewegung. Auf dem Weg zum Ausgang noch eine fette Echse.

Und Mr. Cruze (so der Name des Pumas, Vorname ist nicht Tom) hatte sich aus seiner Nische rausbequemt und herrschte über das Gelände.

Die drei Wölfe verschafften sich Bewegung

und auch der Bär namens Strawberry vertrat sich die Beine. Warscheinlich gibt es gleich was zu essen.

Insgesamt hatten wir viel Spaß im Arizona Sonora Desert Museum. Es war eine großartige Möglichkeit, die einzigartige Schönheit der Wüste von Arizona zu erleben, ohne sich von der Hitze verbrennen zu lassen. Wir werden auf jeden Fall wiederkommen, um mehr zu sehen – wer weiß, vielleicht treffen wir ja beim nächsten Mal auf die wilde Kakteen-Party!
Die Flugshow, auf die ich mich schon sehr gefreut hatte, fiel jetzt schon wegen der Temperaturen aus. Und auch die Prarie-Dogs, die ich gerne gesehen hätte, waren wegen eines Umsiedlungsprojektes nicht zu sehen.
Jetzt fahren wir erstmal ins Hotel und schlagen uns auch die Bäuche voll.

Große Pläne haben wir für den Tag auch nicht, die ergeben sich aus der Situation. Wir wollen nur noch einmal nach Morro Rock fahren, das liegt eine halbe Stunde nördlich. Wir nähern uns (im Gegensatz zum letzten Urlaub dort) aus südlicher Richtung, ein ungewohnter erster Anblick des Felsen.
Ansonsten ist das Nest genauso gemütlich wie früher, kostenlose freie Parkplätze in Mengen, wir schlendern gemächlich auf den Pier und schauen über die Fischerboote ins Wasser.
Im Hafenbecken tummelt sich zur Zeit nur ein Otter, aber die restlichen können nicht weit sein. Unser Vorzeigeotter weiß, wie man sich einem vernünftigen Foto entzieht. Anstatt sich wie sonst üblich auf den Rücken zu legen und die Welt zu genießen, dreht er eine Rolle nach der anderen.
Wir verlassen den Pier und fahren vorbei am immer noch stehenden, hässlichen Kraftwerk auf die Landzunge mit Blick auf das Städchen. Ich kann mir gut vorstellen, hier mal ein paar Tage zu verbringen, morgens einen Bummel in den Hafen zu machen, frische Brötchen zu holen und dann den Tag zu beginnen. OK, mit frischen Brötchen, das könnte schwierig werden, in den USA sind Bäckereien mit Backwaren deutscher Machart rar.
Auch an Land ist die Tierwelt aktiv. Obwohl überall steht: Füttern verboten – auch die Tiere – können es einige Touristen nicht lassen. Das lässt die Squirrels natürlich zutraulich werden wie sonst was. So kann ich auch von diesen Tieren auch ohne sie mit Futter anzulocken das eine oder andere Portrait schießen.
Noch ein Foto Richtung Norden und wir machen uns auf den Weg.
Eigentlich wollten wir ein wenig an der Küste im Montana de Oro Statepark entlangwandern, aber ausgerechnet jetzt ziehen dicke Wolken vor die Sonne.
Egal, drehen wir um, wir sind flexibel wie die Eisenbahnschienen und können umplanen. Was geht bei jedem Wetter? Richtig: Ross, Costco, Best Buy und was es noch alles in einem großen Einkaufszentrum gibt.
Man gab uns als Upgrade eine Suite, die wir gerne annahmen.
Der Tag war mittlerweile schon fortgeschritten, so dass wir es gerade eben noch zum Strand schafften, dort ein Abendessen einnahmen und den Sonnenuntergang genießen konnte.
Good night