Vorwort

Es geht wieder einmal los. Diesmal ist Seattle unser Ziel. Von dort aus wollen wir im Wesentlichen den Staat Washington drei Wochen lang erkunden. Bei unseren letzten Flügen haben wir die Feststellung gemacht, dass es uns gut tut, wenn wir einen langen Flug am Stück haben (besser noch non-stop) und dann noch ein kleines Teilstück in einer kontinentalen „Sitzklasse“. Und das natürlich so komfortabel wie möglich. Wir sind ja nicht mehr die jüngsten. Nach Seattle gibt es von Frankfurt Non-Stop-Flüge, allerdings nur mit Lufthansa. Und obwohl diese in Deutschland zu den besten gehört, gibt es einige Dinge, die uns bisher davon abgehalten haben, mit dem Kranich zu fliegen. Wir bleiben lieber bei United Airlines. Die Webseite ist gut zu bedienen und im allergrößten Notfall gibt es eine deutschsprachige Hotline (zu deutschen Bürozeiten), die uns bisher immer freundlich und kompetent zur Seite stand.

Zu unserem 65. Geburtstag wollen wir uns etwas Besonderes gönnen: Wir fliegen zum ersten Mal im Leben auf Langstrecke Business. Dies hat speziell bei United Airlines den Vorteil, dass es nach der Premium Eco (hatten wir die letzten Flüge) nur noch die Polaris Klasse gibt. D.h. es gibt Sitze, die sich als Bett umbauen lassen, ein gutes Essen – und vor allen Dingen ein sehr gutes Eis als Nachtisch. Als meine Frau das erwähnte, hatte sie mich. Gut, die Flüge sind geringfügig (nein, heftig) teurer als alles, was wir bisher erlebt haben. Auf der anderen Seite: Es bringt nichts, der reichste Mann auf dem Friedhof zu sein.

Die Polaris Klasse wird nur auf der interkontinentalen Strecke angeboten. Und die preiswertesten Flüge gingen über Chicago bzw. Washington. Das bedeutet, dass man für 7-8 Stunden den Luxus genießen darf und danach für 5-6 Stunden in die „normale“ First Class für Kontinentalflüge umsteigen darf. Suboptimal. Wo es doch Non Stop Flüge nach San Francisco gibt und anschließend „nur“ 2 Stunden weiterhoppeln nach SeaTac. Aber diese Flüge wären nochmal ein Drittel teurer geworden als unsere jetzigen Flüge. Dafür können wir in den 4 Stunden Aufenthalt in Chicago wenigstens die Polaris Lounge nutzen. Mit Duschen, Ruheräumen und kostenlosem Essen. Für den Rückweg war das leider keine Option. In Washington hätten wir gerade mal eine Stunde Aufenthalt gehabt, gerade genug Zeit, um die Flugsteige zu wechseln. Und wer weiß denn, ob wir überhaupt pünktlich ankommen wären (siehe auch unsere letzte Reise im März 2025).

Also träumten wir davon, vielleicht doch irgendwie an die besseren Flüge zu kommen. Meine Göttergattin checkte jeden Tag, was sage ich, jede Stunde, die Webseite von United, um vielleicht eine Flugzeitenverschiebung annonciert zu bekommen.

Und am 23.5.2025 war es dann soweit: Ich war gerade mit dem Rad beim Bäcker, als mein Telefon Sturm schellte: Ich möge bitte schnell nach Hause kommen, es gibt eine Verschiebung und wir können wahrscheinlich umbuchen.

Bevor ich zuhause unter die Dusche sprang, saßen wir schon am Rechner und schauten uns die zur Verfügung stehenden Optionen an: Da gab es einen Flug, der zur richtigen Zeit mit dem richtigen Routing (von FFH über SFO nach SEA) ging. Und das Beste: Für 0 Euro zusätzliche Gebühren. Und wir konnten den Hinflug ebenfalls über genau das Routing einstielen. Leider nur einen Tag früher startend und einen Tag später zuhause ankommend. Das kriegen wir auch noch geregelt. Einziger winziger Wehmutstropfen: In San Francisco gibt es sowohl auf dem Hin- als auch auf dem Rückflug einen vierstündigen Aufenthalt. Da müssen wir wohl oder übel die Polaris Lounge gründlich auskosten. Ich werde ausführlich berichten.

P.S. Hätten wir am gleichen Tag eben diese Flüge neu gebucht, hätten wir ca. ein Drittel mehr bezahlt als jetzt.