06.11.2017 – San Diego

Suuuper. Um 2 Uhr hatte ich einen dringenden Termin in der Fliesenabteilung. Keine Chance, diesen abzulehnen. Und bis 5 Uhr schleppte sich die Zeit dann so langsam hin. Dann endlich Frühstück. Der Frühstücksraum war (für meinen Geschmack) ziemlich klein, aber das Frühstück war OK. Frisches Rührei, Egg-Roles und Würstchen an der Warm-Theke, alles andere mehr oder weniger Standard. Ach ja: Frische Blaubeeren hatte es im Angebot.

So, wo geht es heute hin? San Diego steht auf dem Plan. Die Stadt selbst ist natürlich zu groß, um ALLES an einem Tag zu erschlagen. Meer und Küste sollte schon dabei sein. Hochhäuser gibt es auch in anderen Städten (OK, Strände auch, aber jede Welle ist anders). Nach dem Frühstück erstmal die Rechnung bezahlen und eine zarte Beschwerde loslassen. Der Bürostuhl hat den Sitz in einem Winkel festgestellt, der in die Oberschenkel einschneidet und ein vernünftiges Arbeiten sehr schmerzhaft macht. Außerdem flackert die Leuchte am Schreibtisch und zischt ab und zu. Mal sehen, ob sich was machen lässt.

Das erste Ziel, was wir anfahren, hat mit Strand nur indirekt zu tun: Ich wollte mir ein paar Flip-Flops kaufen und wir gaben ins Navi die Adresse von Ross ein. Glücklicher Zufall (zum Teil für mich): Neben Ross gab es auch noch einen TJ-Max und eine Burlington Coat Factory. Bei TJ-Max passierte das Übliche: Keine Schuhe gefunden, aber wir marschierten mit einer Handtasche wieder raus.

Ross hatte gar nichts für mich und so zog ich die Ross-Bändigerin schnell aus dem Laden, bevor es wieder teuer wurde.

In der BCF wurde ich dann fündig: Slippers (so heißen die Dinger in den USA) von Nautica für 9,95 USD. Also gleich zwei Paar in den Einkaufswagen. Und die Göttergattin fand logischerweise die passenden Socken (natürlich für SICH) dazu.

Nun geht es auf zur Natur. Die La Jolla Shores waren das nächste Tagesziel.

Ein schöner großer Parkplatz direkt vor dem Strand, und dazu noch kostenlos, das fängt doch schonmal gut an. Die beste Wellensteherin hatte ihren Spaß und es dauerte nicht lange, bis die Hosenbeine Wasser gefangen hatten.

Die Strandpromenade erinnert schon ein wenig an Venice Beach, nur dass es hier kleiner und gemütlicher und längst nicht so überlaufen ist. Empfehlenswert.

Etwas südlich der Shores liegt das La Jolla Cove. Wir fuhren einen steilen Berg runter und parkten richtig schön am Hang. Als wir die Türen öffneten, stieg uns ein entsetzlicher Gestank in die Nase. Sind wir hier richtig? Ein Blick über die steilen Klippen offenbarte die Ursache: Eine riesige Pelikankolonie hatte die Felsen zum großen Abort erklärt.

Aber man durfte trotz allem zu Fuß runterlaufen. Die Vögel waren die Menschen offensichtlich gewohnt und ließen sich auch von Fotografen nicht stören. In diesem Moment war ich froh, den Telekonverter mitgenommen zu haben, denn er erweiterte mein 200er Tele auf ein 400er. Coool.

DAS Schild sollte man nicht allzu ernst nehmen.

Als wir den Gestank nicht mehr ertragen konnten (meine Göttergattin) bzw. ich genügend Fotos geschossen hatte, ging es an der Küste weiter, wo sich einige Seelöwen und Seehunde auf die faule Haut gelegt hatten.

Auch da musste meine Kamera wieder ran und ich bekam schon Angst um die Kapazität meines Chips.

Nachdem sich unsere Tierliebhaberin (die sind ja so süß) schweren Herzens verabschiedet hatte, war das Cabrillo National Monument das nächste Ziel. Auf einer Landspitze umgeben von Militärgelände gelegen, kann sich hier die Natur frei entfalten, ohne dass Menschen dazwischenfunken. Auf dem Weg dahin noch ein großer Friedhof, wo Opfer der Kriege als auch Veteranen zur letzten Ruhge gebettet worden waren.

Vom National Monument selbst gab es einen tollen Blick auf die Stadt incl. Skyline, Hafen und umgebende Vororte.

Wenn man von der Stadt genug gesehen hat, fährt man mit dem Wagen auf der anderen Seite der Landspitze hinunter ans Wasser und macht dort erstmal Picknick. Anschließend geht es auf einen kurzen Spaziergang zu den dortigen Tidepools.

Gut, die kannten wir von Oregon schon zur Genüge und vor allen Dingen: Wir kannten sie bei Sonnenschein. Ein Fotograf, den ich bei seiner Arbeit sprach, meinte, dass dieser Landzipfel immer von Wolken umgeben ist. Toll. OK, ein paar Fotos machte ich zu Beweiszwecken.

Nächstes Ziel war die Coronado Insel. Wie bei Inseln so üblich, erreicht man diese mit einem Landfahrzeug entweder per Fähre oder Brücke. In diesem Fall war das die höchste Brücke, die ich in meiner Erinnerung befahren hatte.

Und ich musste auch das Schild hinten an die Heckklappe hängen: My wife forces me to drive on the left lane. Logisch, dass ich bei den schrillen Panikschreien keine vernünftigen Fotos erwarten durfte. Und sie hatte auch was dagegen, dass ich vom Fahrersitz aus die Fotos machte. Warum nur? Immerhin gab es zur Wasserseite eine ca. 1 m hohe Brüstung…

Als wir die Brücke verließen, sahen wir rechter Hand einen schönen Beachpark, von wo aus wir (auch meine Göttergattin) ohne Gefahr für Leib und Leben fotografieren konnten. Auch geschafft.

Die beste Naviprogrammiererin wollte schon ins Navi das Coronado Hotel eingeben, als ich ihr sagte, dass sie schließlich ein zweibeiniges Navi neben sich sitzen hätte und dass wir gleich da wären. So war es auch.

Ein guter und kostenloser Parkplatz war auch schnell gefunden und so marschierten wir den Beachwalk entlang. Auf der rechten Seite der Strand, auf der linken Seite kleine Häuser,

die zum Hotel gehören und die man mieten kann. Abgesehen vom Preis (ich schätze, bei den Kursen hätten wir uns vielleicht eine Urlaubnacht gönnen können) wäre es nicht mein Ding, für sämtliche Spaziergänger auf dem Präsentierteller zu sitzen.

Am Strand war ein Sandburgenbauer unterwegs.

Aber nicht nur er. Eine Horde amerikanische Soldaten joggten fröhlich am Strand entlang.

Die Sonne strahlte noch so gerade eben am Cabrillo NM durch die Wolken.

Jetzt kam die schwierige Frage: Wo verleben wir den Sonnenuntergang? Da, wo wir waren, war nicht viel zu erwarten. Am LaJolla Cove könnte es besser sein. Wie lange brauchen wir dahin? Google-Bärbel (so meine Bezeichung für G-Maps) meinte 17 Minuten. Könnte klappen. 5-7 Minuten vor Sonnenuntergang müssten wir da sein. Und so war es auch. Zuerst machte ich ein paar Aufnahmen von Boardwalk.

Richtig gut wurde es aber erst, als ich die Tidepools in den Vordergrund nahm. Eine tolle Stimmung, ein toller Abend. Die Sonne legte einen Untergang hin, wie ich ihn lange nicht gesehen hatte. Ich wage sogar zu sagen, dass es der schönste Sonnenuntergang war, den ich heute gesehen habe. Anschließend setzten uns noch auf eine Bank und hörten den Seehunden bei ihrem fröhlichen Gebelle zu.

Sorry für die vielen Fotos. Ich konnte mich nicht entscheiden, welche ich weglassen sollte.

Eigentlich sollte es noch ins Gaslamp-Quarter gehen, aber auf dem Weg stellten wir beide fest, dass die Batterien (also unsere) doch so langsam leer waren und kehrten kurzerhand zum Hotel zurück. Schließlich warteten ca. 500 Fotos darauf, auf den Rechner geladen und ausgewertet zu werden. Ich hatte wohl meinen Auslösefinger nicht so recht unter Kontrolle bei dem Versuch die Pelikane im Flug zu erwischen. Mal sehen, was der Autofokus der D800 daraus gemacht hat.

 

Besuch im Spessart

Es hatte uns mal wieder in die Gegend von Würzburg verschlagen. Genau genommen präsentiere ich hier die Erlebnisse von zwei Besuchen. Jeweils Übernachtung in Veitshöchheim.

Beim ersten Mal hatten wir uns in der Hauptsache die Residenz von Würzburg vorgenommen. Das Wetter spielte leider nicht mit, so dass ich mich entschloss, die Aufnahmen dieser Tage in einem kontrastreichen S/W-Ton darzustellen. Ist auf jeden Fall besser als das Originalgrau des Himmels an diesen Tagen. Es startete an einem Freitag Abend, wo wir den Abend auf der Festung verbrachten und bei Dunkelheit zum Main hinabfuhren.

Den Samstag verbrachten wir in der Residenz, genau gesagt im Garten, der auch viele ausländische Touristen begeisterte. Erstmalig mit auf der Reise war mein neues Nikon 24mm Tilt/Shift Objektiv, welches die üblichen stürzenden Linien, die bei Architekturaufnahmen auftreten, kompensieren kann.

Am Nachmittag ging es nochmal rauf zur Festung, auch hier alles in kontrastreichem S/W dargestellt.

Die Heimfahrt am Sonntag präsentierte sich bei besserem Wetter und wir machten noch einen kleinen Stop bei der Johannisburg in Aschaffenburg. Ein imposantes Gebäude, wie viele in dieser Gegend aus dem roten Sandstein des Spessarts erbaut.

Die nächste Tour nach Süden startete bei bestem Wetter. Mit dabei war diesmal nicht meine D4, sondern die D800, da erstere zum Service nach Nikon unterwegs war.

Den Abend bis zum Sonnenuntergang verbrachen wir wieder auf der Festung, immer ein toller Ort, um in Ruhe und Stille den Ausklang des Tages zu genießen.

Zwar tönt der Lärm der Stadt von unten herauf, aber man fühlt sich durch die Höhe irgendwie entrückt und entkoppelt von der Hektik der Stadt.

Dank des riesigen Sensors weisen die Aufnahmen einen außerordentlichen Detailreichtum auf. Eigentlich sollte ich die Cam immer mitnehmen, allein die Größe der Dateien hält mich davon ab.

Wieder am Main angekommen suchten wir uns einen Parkplatz am westlichen Mainufer, enterten eine Pizzeria, bestellten eine Quadro Stazioni to go und vernichteten diese auf der alten Mainbrücke inmitten der Studenten und Touristen, die dort ebenfalls einen schönen Abend bei einem Glas Wein verbringen wollten.

Als die Lichter auf der Brücke und der Burg angingen, setzte ich die Kamera nochmals in Aktion und fing die tolle Stimmung ein.

Der nächste Morgen präsentierte sich zwar warm, aber noch bedeckt, so dass wir uns erst spät nach dem Frühstück aus dem Dorf trauten. Ziel des heutigen Tages: Schloss Mespelbrunn. Eines der Schlösser, welches die letzten Jahrhunderte ohne Beschädigung überstanden hat und sich in einem bemerkenswerten Zustand befindet.

Direkt davor das aus Film und Fernsehen bekannte „Wirtshaus im Spessart“. Ob das mit den Räubern damals so gestimmt hat, lasse ich dahingestellt. Jedenfalls sind die Nachkommen heute noch aktiv…

Während der Schlossführung (übrigens von einem Studenten und nicht vom Schlossgeist durchgeführt) war Fotografieren leider nicht erlaubt, aber die Familienhistorie war auch so schon recht interessant. Vor allen Dingen deshalb, weil sich das Schloss bis heute im Familienbesitz befindet und man in den Ahnengalerien auch die heutigen Besitzer abgebildet sieht. Das ist erlebte Geschichte.

Das schöne Wetter wollten wir ausnutzen und fuhren am Main entlang in Richtung Miltenberg. Auf der Höhe eine alte Burg und an einer Seitenstraße das Schild „Henneburg“. Warum nicht mal rauffahren? Über eine enge und steile Straße gelangten wir zu einem Parkplatz und dann zu einem wunderschönen alten Gemäuer, welches zur Zeit an einer Ecke restauriert wird.

Ein Spaziergänger, der sich in der Gegend auskannte, meinte, man könne die Burg besichtigen. Es gäbe zwar keine Restaurationsbetriebe, aber es wäre alles frei zugänglich. Wir wurden direkt ins finstere Mittelalter katapultiert. Überwachsen mit Pflanzen und Blumen steht dieses wunderschöne alte Gemäuer da und wartet nur darauf, erkundet zu werden.

Auch wenn die damaligen Wohngebäude in Punkto Komfort noch einige Mängel aufwiesen, der Blick über das Maintal war (speziell bei gutem Wetter) nicht zu verachten.Kurze Zeit später landeten wir in Miltenberg. Hier war entgegen meiner Vermutung nicht der Touristenrummel, den ich an einem Samstag Nachmittag erwartet hätte. Auch gut. Kann ich mit leben.

Auch wenn das nächste Foto etwas anderes vermuten lässt: Ich habe nur da gestanden…

Zurück am Main und am „Holstentor des Spessarts“ vorbei fuhren wir dann über Wertheim

– heute kein ausführlicher Stop, nur ein Klick auf die Burg – zurück nach Veitshöchheim.

Kurz vor der Auffahrt Wertheim Village noch ein Sonnenblumenfeld im Abendlicht.

Auch in Veitshöchheim am Main gibt es auch sehr schöne Stellen, um den Sonnenuntergang zu genießen. Besonders interessant an diesem Abend neben den tollen Wolkenformationen auch die „Regenbogenecke“, die durch Lichtbrechung gerade an der Stelle des Himmels zu Tage trat.

Ansonsten eine toller Himmel und ein friedlicher Abend, bis die Sonne hinter den Bergen verschwand.

15.06.2017 – Flagstaff

Morgen ist Abreisetag – Packen ist angesagt.

Zum Frühstück haben wir einen seltenen Gast. Ein fettes Kaibab-Squirrel hat es sich direkt im Baum neben unserem Haus gemütlich gemacht und knabbert einen Tannenzapfen nach dem anderen ab. Von uns möchte es nichts haben. Dazu ist es doch zu zurückhaltend. Wir kennen uns ja schließlich kaum…

Zu den Reisevorbereitungen gehört, dass wir unseren Dusty durch die Waschanlage schicken. Liebevoll wird er von Hand eingeschäumt, abgebürstet und abgesprüht. Sieht jetzt fast aus wie neu. Hoffentlich kommt keine zu große Baustelle, die das alles wieder zunichte macht.

Am späten Nachmittag machen wir uns nochmal auf zur Snow Bowl, um den Stand des Feuers zu begutachten, aber auch, um den Abend in Ruhe ausklingen zu lassen.

Auf dem Weg nach oben stehen die Aspen im schönsten Sonnenlicht.

Diesmal liegen hinter den Bergen ein paar Wolkenschichten und lassen alles rot aufglühen.

Als es dunkel wird, rollen wir den Berg runter und gönnen uns noch einen letzten Rundgang durch die Innenstadt von Flagstaff.

05.06.2017 – Canyon de Chelly

Für heute ist mal wieder ein Fahrtag angesetzt. Vermutlich der längste zu einem Ausflugsziel. Im Nordosten von Arizona liegt der Canyon de Chelly. Wobei die Bezeichnung eigentlich doppelt gemoppelt ist. Chelly stammt von dem alten Indianerwort „Tsegi = Felsschlucht“, also hieße es übersetzt Schlucht der Felsschlucht.

Aber halten wir uns nicht mit solchen Kleinigkeiten auf. Ca. 180 Meilen lagen vor uns, drei Stunden Fahrzeit. Vom Interstate 40 bogen wir auf die SR 87 ab,

um kurz darauf von einem Schild „Homolovi State Park“ überrascht zu werden. Eine kleine Unterbrechung kann nicht schaden, einen State Park Pass haben wir sowieso. Im Visitor Center wurden wir sehr freundlich von einem Ranger empfangen, welcher uns, nachdem er festgestellt hatte, dass wir aus Deutschland kamen, so einiges interessantes erzählte. Unter anderem, dass er in Mannheim Hubschrauberpilot gewesen wäre und dass ihm das Leben als Parkranger sehr viel Spaß mache. Aber auch zum State Park selbst und zur Umgebung wusste er zu berichten.

Wir machten uns auf zur Ruinentour. Nicht nur „Säulen und Trümmer“ gab es zu sehen.

Auch konnte man sehr viele große „Löcher“, wie auf einem Handgranatenwurfstand, finden. Hier hatten Ruinenräuber in der Hoffnung auf große Schätze viele Artefakte unwiderbringlich zerstört.

Ein Blick nach unten offenbarte zum einen die üblichen, aber nicht weniger schönen Kakusblüten,

aber auch eine Eidechse (Colored Lizzard), die von Scheu keine Spur zeigte.

Im zweiten Teil der Ausgrabungsstätte – und so muss man es bezeichnen, da 90% der Gebäude noch unter der Oberfläche liegen – hatte man freundlicherweise die Scherben für den Besucher dekorativ rausgelegt. Hoffentlich bedienen sich Besucher nicht daran.

Ein Tip, den uns der freundliche Ranger verraten hatte, war ein County Park 13 Meilen nördlich vom Parkabzweig. Painted Desert sollte dranstehen.

Das Schild war mehr als verwittert und nach kurzer Wegstrecke standen wir mal wieder an einer Abbruchkante mit einem Blick auf eine der farbenprächtigsten Wüstenteile, die wir bisher gesehen hatten. Natürlich fast zur Mittagszeit, im ungünstigsten Licht.

Weiter ging es, immer durch das Indianerreservat – in diesem Fall Navajo- und Hopi Nation – auf mehr oder weniger langweiligen Straßen.

Da wir merkten, dass uns trotz unseres relativ frühen Aufbruchs die Zeit langsam davon lief, verlegten wir unser Picnic kurzerhand in den Wagen während der Fahrt.

Am Ziel angekommen hatten wir wieder das Problem mit der Zeitverschiebung. Gerade mal eine Stunde blieb uns, bis das Visitor Center schloss. Aber für einen Rimdrive blieb uns noch genug Zeit und Sonne.

Der Canyon de Chelly ist wenigstens 20 Meilen langer Canyon und gehört der Navajo Nation. Vor ca. 150 Jahren haben Soldaten sich einen unrühmlichen Namen durch ein furchtbares Massaker dort gemacht. Mittlerweile ist die Schlucht selbst wieder komplett in indianischer Verwaltung. Es gibt einen Weg ins Tal hinunter, den Trail zu den White House Ruins, den man ohne Führer machen darf. Ansonsten kann man geführte Touren zu Pferd oder Jeep bei den Einheimischen buchen, ein gutes Zubrot in dieser kargen Wüste. Der Rimdrive führt ca. 11 Meilen mehr oder weniger nah an der Kante entlang und offeriert aus bis zu 700 Fuß Höhe einen Blick in eine fantastische Landschaft. Schaut Euch den Canyon spaßeshalber mal bei Google Maps in der Geländeansicht an.

Hier mal ein Blick auf die White House Ruins, zu denen ein 1,5 Meilen langer Trail vom oberen Rand nach unten führt. Und bitte dran denken, auch bei 30°C muss man wieder rauf…

Ganz am Ende der Fahrstraße eine der Attraktionen, der Spider Rock. Ca. 200 m hebt er sich steil und einsam in die Höhe. Ein absolut imposanter Anblick.

Zurück vom Rimdrive stellten wir fest, dass das Visitor Center wirklich schon geschlossen hatte. Gefühlt waren es für uns erst 16 Uhr, aber die blöde Zeitverschiebung…

Was tun? Eine Idee war – und darauf kamen wir erst beim Betrachten der Karten – noch zum Monument Valley zu fahren, um dort den Sonnenuntergang zu erleben. Zeit gecheckt, Sonnenstand kontrolliert, könnte gerade passen.

Aber nicht ohne vorher zu tanken. Meine Tankuhr sagte, es wären noch locker 300 Meilen im Tank drin, also null Problemo. Aber die ängstlichste von allen Beifahrerinnen bestand darauf, nochmal nachzutanken. Also packte ich zähneknirschend für 2,459 USD/ga noch Sprit in den Tank.

Dann aber schnell los Richtung MV. Unterwegs durchfuhren wir tolle Landschaften und ich ließ so einige Fotomotive links, rechts bzw. vor uns liegen, um den Sonnenuntergang nicht zu verpassen. Eine Impression eines Galaxy S7 Edge:

Und wirklich, wir waren ca. 15 Minuten, bevor die Sonne hinter den Bergen verschwand, am Monument Valley Navajo Tribal Park.

Die 20 USD, die normalerweise zum Eintritt zu bezahlen sind, wurden nicht kassiert. Sogleich erfuhren wir auch, warum: Die Straße ins Tal selbst war schon gesperrt und so konnten wir den Sonnenuntergang nur „außerhalb“ des Tals erleben. Aber auch nicht schlecht.

Sonne untergegangen. Nachglühen beobachten.

Jetzt noch schlappe 176 Meilen zurück und schon sind wir wieder zuhause.

Übrigens: Wer sagt, dass Autos mit große Motoren Spritfresser sein müssen:

26.2 mpg entsprechen 9l/100 km. Nicht wirklich wenig, wenn man mit einem modernen Diesel in Deutschland vergleicht, aber für 5.6 l und über 350 PS OK.

In Tuba City wechselte ich Karin mit dem Fahren ab und machte am Wupakti National Monument noch einen Abstecher zur Milchstraßenfotografie. Da ich ungefähr wusste, in welcher Richtung die Milchstraße zu erwarten war, hatte ich mir die Hauptruine vorgenommen, die von allen Seiten mit einem asphaltierten Weg umgeben ist.

Der Mond schien brutal hell und sowohl der Weg als auch die Ruine waren bestens zu erkennen. Leider führte das dann auch dazu, dass von der Milchstraße absolut nichts zu sehen war. That’s live.

Ab nach Hause, gegen 0.30 Uhr konnten wir dann endlich in die Betten fallen.

11.06.2016 – Ke’e Beach – Hanalei Bay

Letzter vollständiger Tag auf Kauai. Bitte jetzt keine großartige Hektik, ruhig soll es angegangen werden. Und was passt da besser, als den Lieblings-Schnorchelstrand und die Lieblings-Sonneuntergangsstelle aufzusuchen.

Gestern waren wir ja auf dem Weg nach Süden gewesen. Und da kommen wir immer durch Lihue durch. An unseren Mangobäumen. Und da können wir nicht dran vorbeifahren, ohne zu schauen, ob die Natur uns nicht ein paar Vitamine hingelegt hatte. Und so hatten wir heute morgen genug Mangos HA63502.jpgfür einen vorletzten und morgen einen letzten Smoothie.

Natürlich ist es Samstag und wir wollen zum Ke’e Beach. Hoffe, dass mein Glückskeks immer noch gültig ist. Und schon nach 5 Minuten Wartezeit finden wir einen Parkplatz in vorderster Reihe. Das Wetter ist mäßig und die Wetterkarten hatten high surf, also hohe Wellen vorausgesagt.

HA63504.jpgAber am Strand nur eine sehr laue Dünung. Diesmal schien mein Hawaii-Hemd nicht zu wirken. Entweder sind die hiesigen Fische farbenblind oder das Muster wirkt doch nicht so anziehend.

Die beste Schnorcherlin von allen (übrigens: ihr indianischer Beiname ist Two Fins) kam allerdings total begeistert wieder zurück.

DSC7445.jpg DSC7457.jpg DSC7468.jpgOK, dann gehe, pardon schwimme, ich auch mal dahin, wo sie so begeistert herkam. War schon ein bisschen besser. Aber dann schwamm ich mal auf die linke Seite des Strandes, wo die riesigen Felsblöcke liegen. Ich glaubte, ich käme in eine andere Welt. Viel Wasser unter dem Bauch – selbst unter meinem – keine Hektik, keine anderen Schwimmer (in der Mitte hatte ich schon die eine oder andere Flosse mal im Gesicht) und die Fische waren auch sehr friedlich bis gelassen. Allein das schlechte Licht verhinderte eine vernünftige Fotografiererei. OK, zum Schluss sind es dann doch 1384 Fotos geworden, von denen 224 übrig blieben. Aber auch die werde ich NICHT alle hier zeigen, obwohl Two Fins es gerne gehabt hätte. Aber dafür sind uns ein paar seltenere Exemplare vor die Kamera gekommen. Karin wird sie möglicherweise im Forum noch genauer mit Vor- und Nachnamen vorstellen.

DSC7358.jpg DSC7369.jpg DSC8341.jpg DSC8247.jpg DSC8187.jpg DSC8680.jpg DSC8629.jpg

Die Uhr zeigte plötzlich 15.30, wo ist die Zeit geblieben? Schnell die 10 Meilen zurück nach Princeville, in den Pool hüpfen und die letzten zwei Chicken Breasts auf den Grill werfen.

Nach getaner Arbeit – Mahlzeit – schon mal die Fotos auf den Rechner spielen und die Wegwerfaktion beginnen. Und Karin kämpft um jeden Fisch, bzw. jedes Foto.

Ach ja: Foto: Hier mal für alle diejenigen, die genauso wenig Ahnung von den Fotoeinstellungen beim Schnorcheln haben wie wir:

  • Nikon D3300
  • Blendenautomatik, 1/250 sek.
  • ISO 200, Automatik auf bis zu 1600 ISO
  • AF Messfeldsteuerung: Einzel
  • Serienbildmodus ein
  • Objektiv Nikkor 3,5-4,5, 18-70 mm auf 70 mm für Fotos ausgefahren
  • Und das ganze dann eingepackt in ein Ewa-Marin Aqua-Housing

Um 18 Uhr machten wir uns dann noch ein letztes Mal auf nach Hanalei. Trotz der späten Ankunft und des Wochenendes bekamen wir noch einen Platz in der ersten Reihe.

Die Berge gegenüber erstrahlen in der Abendsonne, HA63508.jpg HA63520.jpgder Pier lag friedlich da wie eh und je HA63528.jpgund wir genossen den Sonnenuntergang, mit einer großen Portion Wehmut im Herzen auf der Ladefläche unseres geliebten Pickups. HA63536.jpg HA63538.jpg HA63512.jpg Wann werden wir wieder hier sitzen können?

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