30.05.2018 – Snow Canyon State Park

Für heute hatten wir uns was Leichtes auf die Fahne geschrieben: Ganz in der Nähe liegt der Snow Canyon State Park. Der Name rührt weniger von dem nicht vorhandenen Schnee her, sondern wurde nach den Brüdern Lorenzo und Erastus Snow benannt, die in dieser Gegend gelebt haben.

Aber erstmal wird gemütlich gefrühstückt. Abends brennt die Sonne sehr heiß auf unseren Balkon (bis zu 100° Fahrenheit = 37°C), aber am Morgen war es genau das Richtige, dort den Tag zu beginnen. Kaffeemaschine funktioniert, Ham und Eggs laufen, alles ist gut.

Wie alle State Parks war auch der Snow Canyon nicht von unserem Nationalparkpass abgedeckt. So mussten wir in den sauren Apfel beißen und uns überlegen, entweder 6 USD für diesen und ggf. noch mehr für andere Stateparks, derer es viele in Utah gibt, anzulegen, oder wir kaufen uns für ein Jahr einen Pass, der uns Zutritt zu sämtlichen State Parks in Utah gibt. Wir entschieden uns für die im Augenblick teurere Variante mit 75 USD.

Im Park angekommen, verschafften wir uns mit der ausgehändigten Karte einen Überblick.

Ganz zu Anfang (zum Eingewöhnen für Karins neue Schuhe) ein kurzer Hike zum Jenny Canyon. Steil gehen die Wände nach oben und nach ca. 50 m ist dann Schluss.

  Der nächste Trail, schon etwas anspruchsvoller (aber nicht für Karins Schuhe) ging zu den Petrified Dunes. Zuerst geht es über versteinerte Sanddünen (in rot) nach oben, um dann wieder abzufallen und zu einem Aussichtspunkt zu führen.

Es ist schon eine fantastische Landschaft, die die Parkverwaltung hier auf so engem Raum zusammengetragen hat.

Zurück ging es dann über den Hidden Pinyon Trail, welcher zum Whiptail Trail führte, der uns zum Auto zurückbrachte.

Ganz in der Nähe legten wir dann eine Mittagspause ein, neugierig beobachtet von einem Vogel, der einer Blue Grouse nicht unähnlich sah.

Weiter geht es zum White Rocks Trail, der zum Amphitheater führt. Er erinnerte mich heftig an die Checkerboard Mesa des Zion NP.

Aber vielleicht haben die den Namen schützen lassen, so war es „nur“ ein namenloser weißer Felsen mit Mustern drin.

Wir stiegen in diesem Rund nach oben, bis wir einen Überblick durch eine Schlucht ins Tal bekamen. Unterwegs unser erster Indian Paintbrush in diesem Jahr.

Was mich am meisten verwunderte war, dass die beste Wanderin von allen nicht die geringsten Anflüge von Höhenangst zeigte. Ob das an den Schuhen liegt?

In der „Nähe“ liegt noch der Gunlock Basin State Park, den wir vor vielen Jahren mit den Kids mal im Frühjahr besucht hatten. Im Endeffekt handelt es sich um einen Staudamm mit angrenzendem Wasserreservoir, welches – so denn Wasser vorhanden ist – für den Wassersport genutzt wird. Wir legten eine kurze Pause ein, schlossen die Augen und regenerierten.

Zurück ging es durch mehr oder weniger gut bewässertes Land

und dann durch Santa Clara, welches mit einem „Historic District“ – also älteren Häusern – wirbt. Hübsch.

Zuhause angekommen labten wir uns an ein paar Maultaschen und frischem Salat.

Und eigentlich könnte der Tag hier zu Ende sein. Wenn wir nicht beide ein wenig verrückt wären (zum Glück in die gleiche Richtung). Und so beschlossen wir, den Sonnenuntergang im Sand Hollow State Park zu verbringen. Gerade mal 20 Meilen, ein Katzensprung. Der Park (Eintritt ohne Pass 15 USD) bietet allen Wasserratten ein Eldorado in jeglicher Hinsicht. Mich interessierten im wesentlichen die roten Felsen, die von der untergehenden Sonne herrlich angestrahlt wurden,

meine Göttergattin

und natürlich auch der Sonnenuntergang selbst.

Zum Schluss noch eine Runde um den See gedreht. Vielleicht schauen wir uns den nächsten Sonnenuntergang von dort an.

Zu  einem Ausflug in Richtung Sternenfotografie und Milchstraße konnten wir uns dann doch nicht durchringen…

29.05.2018 – Fahrt von Las Vegas nach St. George in Utah

Dies könnte eigentlich ein extrem kurzer Bericht werden: Losgefahren, Stunden unterwegs gewesen, angekommen. Schluss.

Aber ein bisschen können wir ja doch noch erleben. Jetzt waren wir schon so nahe am Hoover Dam, ohne mal drüberzufahren. Das können wir nachholen.

Nachdem das Jetlag freundlicherweise zurückgekehrt war (wir hatten auch die Melatonintabletten großkotzig weggelassen), hatten wir sehr früh die Gelegenheit, auf die Piste zu kommen. Vorher noch ein leckeres Self-made Frühstück: Rührei aus der Dose mit Bacon aus der Mikrowelle. Schmeckt deutlich besser als es aussieht.

Dazu aus der Hotel-Lobby ein Tässchen Kaffee, angereichert mit dem leckersten Creamer, den ich kenne: Hazelnut.

Auf dem Weg zum Hoover-Dam nahmen wir uns endlich mal die Zeit, das nette und verschlafene Nest Boulder City ein wenig unter die Lupe zu nehmen. Echt hübsch.

Bevor es dann den Berg runtergeht, sieht man, welchen Ausblick die hiesigen Bewohner haben. Wow.

Der Damm selbst wird wie üblich bewacht, eine lässige Personenkontrolle winkte uns schnell durch. Am ersten Haltepunkt hat man die Gelegenheit, über die Brücke mit der Autostraße zu gehen und einen Blick auf den Damm zu werfen. Diesmal mit Fisheye, das lässt das Ganze noch imposanter aussehen.

Danach kurze Fahrt über den Damm und einen der kostenlosen Parkplätze etwas oberhalb angesteuert. Foto und Beweisfoto: Ja, wir waren da.

Dann geht es an die Planung des weiteren Weges. Nur einfach St. George ins Navi eingeben, wäre zu langweilig, da hat die beste Shopperin von allen noch bessere Ideen: Z.B. bei „The Walking Company“ vorbeifahren, bei Walmart reinschauen, Asics einen Besuch abstatten und vielleicht noch Costo mit unserer Gegenwart beehren. Also mal das schlaue Netz befragt und die Locations ins Auto-Navi eingegeben. Selbiges ist eigentlich ein tolles Teil, sagt es mir doch sogar bei einer Geschwindigkeitsüberschreitung von einer Meile, was die aktuell erlaubte Geschwindigkeit ist. Aber während der Fahrt eine neue Adresse eingeben? Njet.

Nebenbei mussten wir noch die Öffnungszeiten der einzelnen Läden beachten. Also erstmal zum Walmart, unter anderem einen Spanngurt für unsere Kühlbox erstanden.

Der Shop von „The Walking Company“ liegt in einer hübschen Einkaufsstraße.

Leider hatten sie die gewünschten Einlegesohlen nicht, und zum Glück auch keine weiteren passenden Schuhe.

Dann auf zum Las Vegas Strip, wo in einer Outlet-Mall ein Asics-Laden liegt. Bei der letzten Wanderung hatte die schnellste Wanderin von allen festgestellt, dass ihre Straßen- und Bürgersteig-tauglichen Treter im Gelände nicht genug Seitenhalt gaben. Soll so nicht sein. Schnell wurden wir fündig, allerdings nur mit dem gleichen Paar, nur etwas kleiner. Suboptimal. Der Verkäufer schlug uns für „Hiking-shoes“ noch REI (ein Outfitter wie z. B. Albatross in Deutschland) vor. Wir könnte die in der Auswahl stehenden Schuhe sowohl in diesem Shop als auch in der nördlich gelegenen Mall zurückgeben (ungebraucht natürlich). REI liegt – wie soll es auch anders sein – ganz im Westen von Las Vegas. Wir waren gerade etwas östlich von der Mitte. Los geht’s. Auf dem Weg durch die Mitte (Strip und Interstate 15) beschlossen wir, doch noch ein ganz klein wenig vom Glanz von Las Vegas mitzunehmen. Wie vielen bekannt sein wird, gibt es zwischen den beiden Fahrtrichtungen des Strip das Schild mit dem „Fabulous Las Vegas“-Schriftzug. Und direkt dabei auch einen Parkplatz. Mitnehmen!!! Erstmalig im Leben. Einziger Hinderungsgrund war die ca. 10 Meter lange Schlange, den die Touristen bildeten, um sich davor abzulichten. Aber man ist ja nicht dumm: Schon unser Sohn stand vor dem gleichen Problem. Er stellte sich einfach ein wenig seitlich auf, ohne den anderen Touristen im Weg zu stehen. Und dem Schild ist es herzlich egal, ob es frontal oder von der Seite fotografiert wird.

Jetzt ab nach REI. Und wir waren erfolgreich. Richtig hübsche Wanderschuhe mit sehr gutem Seitenhalt. Jetzt nur noch zum Factory Outlet im Norden und die Asics zurückgeben. Dort erwartete mich das erste Ärgernis des Tages: Die wollten doch tatsächlich 5 USD Gebühr für das Parkhaus haben. Stand jedenfalls überall angeschlagen. Zurückfahren nach Süden wäre noch anstrengender gewesen. Also einen Gang durch die Gemeinde bzw. die Mall und Asics-Schuhe zurückgegeben. Bei der Ausfahrt wurde dann doch nicht kassiert.

Fertig? So gut wie. Bitte noch bei Costco tanken (liegt zum Gück direkt um die Ecke) und dann gönnen wir uns zur Feier des Tages einmal Panda-Express. Unser Navi findet es problemlos. Nur liegt es inmitten einer riesigen Mall,

die wir erstmal durchwandern dürfen, bevor es Nudeln mit Orange Chicken und Bejing Beef für mich gab. Meine Göttergattin hatte Kung-Pao Chicken, die schärfere chinesische Variante von Fishermens Friend.

Gut gesättigt, der Wagen vollgetankt traten wir dann endlich die Reise an. Ca. 120 Meilen, kein Problem. War es auch nicht. Ein wenig Sucherei und wir hatten in der Apartmentanlage unsere Hütte gefunden, hoch oben auf dem Berg, oberstes Stockwerk und eine Randwohnung. Schöööön.

Schnell Fotos machen (bevor wir einziehen), dann Sachen ausladen und noch einmal zu Costco, um Vorräte zu bunkern. Den ganzen Tag fast nichts gemacht und trotzdem total erschlagen…

Bevor die Sonne unterging, noch ein letzter Blick auf die roten Felsen von St. George.

 

Dann, während des Schreibens dieser Zeilen, ging noch der Mond auf:

JETZT beginnt der Urlaub.