2024-07-02 – Hexentanzplatz – Hamburger Wappen – Burg Regenstein

Ich lasse das allgemeine Intro mal von einer KI schreiben:

Der Harz, ein malerisches Mittelgebirge in Deutschland, ist nicht nur für seine beeindruckenden Landschaften und vielfältigen Wanderwege bekannt, sondern auch für seine reiche Geschichte und die zahlreichen Mythen und Sagen, die ihn umgeben. Bei einem Besuch im Harz taucht man ein in eine Welt voller mystischer Legenden, die von Hexen, Geistern und sagenumwobenen Kreaturen erzählen. Die dichten Wälder, tiefen Schluchten und geheimnisvollen Felsformationen schaffen eine Atmosphäre, die die Geschichten lebendig werden lässt und den Besucher in eine vergangene Zeit entführt. Hier, wo die Grenzen zwischen Realität und Fantasie verschwimmen, erwachen die alten Mythen zu neuem Leben und machen jeden Schritt zu einem Abenteuer. Begleitet uns auf eine Reise durch den Harz und entdeckt mit uns die magische Welt, in der Hexen auf dem Brocken tanzen und Geister in den Ruinen alter Burgen spuken.

Auf dieser Grundlage hatten wir uns als erstes Tagesziel für den Hexentanzplatz entschieden, eine große „Plattform“, auf der die mystischen Wesen ihr Unwesen trieben. Man fährt mit dem Wagen einfach den Berg rauf und landet dann auf einem großen Parkplatz, welcher per Videoüberwachung direkt das Kennzeichen fotografiert daran die Parkzeit berechnet. Dass die Moderne hier Einzug gehalten hat, sieht man auch an den fieberhaften Bauarbeiten, die sich rund um das Areal ziehen. Disney World hätte seine Freude dran. Wir schlenderten an den kommerziellen Einrichtungen vorbei

 

und wunderten uns, was man aus einem so schönen Flecken Erde machen kann.

Dann der Anblick einer der furchterregenden Gestalten, die auf dem Besen durch die Gegend reiten und selbige unsicher machen. Links daneben eine Hexe.

Hier ist alles auf Hexe getrimmt.

Hexenhäuschen, Hexenschorle, Hexenwein, Hexenwürsten (frage mich ob es soviele Hexen noch gibt, um daraus Würstchen herzustellen).

Aber wenn man den ganzen Trubel hinter sich gelassen hat, kommt man zur eigentlichen Attraktion hier oben auf dem Berg: Den Blick nach unten. Wir befinden uns on top einer fantastischen Felsenlandschaft und der Blick entschädigt ein wenig für das, was in unserem Rücken liegt.

Wir blicken in das Tal der Bode, auf dem gegenüberliegenden Felsen liegt der oder die Rosstrappe, eine ähnliche Attraktion wie der Hexentanzplatz, nur mit Blick auf selbigen.

Steil geht es nach unten, Erinnerungen an den Black Canyon of the Gunnison in Colorado kommen hoch.

Wir laufen an den Klippen entlang.

Zur anderen Seite nach unten liegt das Städtchen Thale, wie der Name schon sagt, im Tale. Hexentanzplatz und auch Rosstrappe sind von dort aus per Seilbahn erreichbar. Und man hat aus der Bahn gewiss einen tollen Überblick über die Landschaft.

Genug Massentourismus für heute. Was  mir besonders nicht gefallen hat? Wir haben Anfang Juli, Beginn der Touristensaison. Und dann eine riesige Baustelle, wo noch längst nicht alle Attraktionen zu erreichen sind. Öffentliche Toiletten? Fehlanzeige. In den USA wäre so etwas undenkbar. Führt eindeutig zur Abwertung.

Zurück geht es am riesigen Parkhaus vorbei zum Parkplatz. Was ich trotz genauem Hinschauen nicht finden konnte, waren irgendwelche Park- oder Abstellmöglichkeiten für Hexenbesen. Da hat bei der Planung jemand nicht mitgedacht.

Aber es gibt ja noch andere Ziele in direkter Nähe. Da wäre als erstes die Teufelsmauer zu nennen, ein langestreckter Bergzug aus Sandsteinfelsen, dessen nordwestliches Ende wir früher einmal bewandert hatten. Diesmal hatten wir es auf das Hamburger Wappen am anderen Ende abgesehen. Was hat es damit auf sich?

Wir fahren über Nebenstraßen nach Timmenrode, ein kleines Nest, an dem die Menschenmassen offensichtlich vorbeifahren. Auf einem Parkplatz neben einem Sportplatz stellen wir unseren Wagen ab und machen uns ca. 600 m auf den Weg. Nur sehr wenige Menschen begegnen uns, keine einzige Hexe.

Und dann stehen wir vor dem Hamburger Wappen, welche auch „Drei Zinnen des Harz“ genannt werden.

Steil ragen die Sandsteinfelsen in den Himmel. Während wir noch die Säulen bestaunen, kommen wir mit einem einheimischen Hundebesitzer ins Gespräch. Karin berichtet von ihrem Großonkel Lüdde, der in Quedlinburg eine Brauerei betrieb. Und unser Gegenüber wusste sofort, wovon die Rede ist: Der hat doch immer die Sportvereine versorgt und war auch bei den Fußballspielen dabei. Schon damals war Sponsoring in Mode. Auf jeden Fall schön, dass der Name auch in etwas Entfernung noch in guter Erinnerung geblieben ist.

Wir klettern durch die Höhlen

und das Felsenlabyrinth, bis wir schließlich in einer der Spalten zwischen den Zinnen stehen.

Zum Glück haben sich schon Leute vor uns Gedanken gemacht, wie man auf die Felsen kommt. Und meine Felsenkletterin macht sich auch mutig auf den Weg nach oben, um den Blick nach unten zu riskieren.

Aber sie muss auch wieder runter. Auch das bewältigt sie mit Bravour.

Ein letzter Blick auf das Dreigestirn.

Dort hängt ein Schild mit dem originalen Hamburger Wappen und der Aufschrift:

Hamburger Wappen, 1999 gestiftet von der Freien und Hansestadt Hamburg.

Also ich dachte, die Felsen wären älter. Und dass man solche Felsen stiften kann, war mir auch neu. Sachen gibts.

Wir marschieren zum Auto zurück und suchen uns ein weiteres Ziel. Aus der Ferne hatten wir schon eine eigenartige „Felsformation“ gesehen, nicht natürlichen Ursprungs, aber auch nicht so richtig burgartig. Eine Befragung von Google ergab, dass es sich um die Burg Regenstein handelt.

Ein kostenloser Parkplatz war schnell gefunden und es geht ein paar hundert Meter über einen asphaltierten Weg nach oben. Nachdem wir das riesige Tor (ohne Zugbrücke) durchschritten haben, ein Kassenhäuschen. Zivile 4 Euro möchte man von uns haben, aber dank der Harzkarte (klebt aber nicht) zahlen wir pro Person nur 3,20 Euro.

Wir befinden uns ein einem weitläufigen Areal, welches nur rudimentär an die Form einer Burg erinnert. In den meisten Fällen hat man die natürlichen Gegebenheiten der Felsenlandschaft ausgenutzt und sich dort so gut wie möglich eingerichtet.

Es geht über tief ausgetretene Trittstufen – die Sicherheitsbeauftragten von damals hatten wohl andere Vorstellungen – mal wieder nach oben.

Und dort erwartet uns dann ein toller Überblick über das Land.

Ein Blick nach innen zeigt die Weitläufigkeit der Burganlage.

Die wir von einem anderen Winkel auch begutachten dürfen.

Die ersten Fundstücke zu dieser Burg datieren in das 10. Jahrhundert zurück, die erste urkundliche Erwähnung der Grafen von Regenstein findet man im 12. Jahrhundert.

Auf dem Weg zurück hat man einer alten Eiche auf besondere Art ein Denkmal gesetzt. Hierzu beschreibt eine Tafel:

Seit Jahrhunderten steht eine alte Eiche im Eingangsbereich
der Burgruine Regenstein in Blankenburg. In diesem mächtigen
Baum hatte sich ein Ritter versteckt, der die Burg über alle Zeiten bewachte.
Ein HarzRltter Carving Projekt brachte ihn nun mit der Kettensäge zu künstlerischer Freiheit. Die Zeit der Ritter ist zwar längst vorbei und die Gebeine vermodert, doch die Geschichte bleibt. Und so der Wächter nun sichtbar für alle Besucher. Eine tolle Aktion der Blankenburger.

Noch ist der Tag jung, aber es zieht sich zu. Wir fahren noch weiter zu den Klusfelsen, aber dazu hätten wir anschließend eine ca. einstündige Wanderung unternehmen müssen. Weil auch schon wie angekündigt die ersten Regentropfen auf die Scheibe niedergehen, machen wir uns auf den Weg zum Hotel, um dort leckere Teigtaschen zu genießen.

Wieder ein toller Tag im Harz.