09.09.2025 – Flug nach Seattle

Es geht wirklich los. Die Vorbereitungen sind ausnahmsweise mal ohne Hektik abgelaufen und wir hoffen, dass wir nichts vergessen haben. Gebiss ist dabei, Perücke und was man sonst vielleicht noch braucht: Kamera, Handy…

Am Morgen machen wir uns gegen 6 Uhr auf die Straße, leichter Nieselregen begleitet uns. Wir sind uns bewusst, dass wir sehr genau in den Berufsverkehr kommen werden, ich kenne die Strecke über Köln nach Süden sehr genau.

Und direkt hinter dem Breitscheider Kreuz sehen wir die ersten Blaulichter. Mehrere Wagen haben sich touchiert und die Autobahn ist voll gesperrt.

Zum Glück in der Gegenrichtung. Dusel gehabt. Mehrere Baustellen bremsen zwar das zügige Vorankommen aus, aber es gibt keine Anzeichen für einen längeren Stau. Und so landen wir nach ca. 2 h 45 Minuten im Parkhaus Platzhirsch, welches sehr gut besucht ist. Aufgrund der Erfahrungen unseres letzten Besuches wissen wir, dass die Parklücken groß genug sind, um auch unseren Ranger dort abzustellen. Und deshalb haben wir und den Luxus gegönnt, mit dem Dicken nach Süden zu gondeln.

Der Shuttle-Bus zum Flughafen, Medical Center, dauert genau 7 Minuten. Länger hätte ich es in der qualvollen Enge dieses Gefährts nicht ausgehalten. Ein kurzer Spaziergang bring uns zu den Checkin-Schaltern, diesmal „Polaris“-Klasse. Die freundliche Begrüßung unterscheidet sich aber nicht von der anderer Klassen. Wir erhalten unsere Bordkarten – unser Gepäck bekommt einen „Priority“-Kleber, wie auch schon früher bei Flügen mit Premium Economy. Aber ich glaube nicht, dass das irgend etwas bewirkt.

Soweit alles normal. Jetzt kommt der erste große Unterschied. Bisher waren wir mit unserem Priority Pass immer in der Luxx Lounge im Flughafen abgestiegen, um die Zeit zum Flug zu überbrücken. Brühwürstchen und Toast hat mich nicht vom Hocker gerissen, aber es ist noch immer besser, sich in den bequemen Sesseln zu fläzen als auf dem unbequemen Gestühl der Gates.

Diesmal dürfen wir mit unseren Boardkarten in die Business-Lounge der Lufthansa. United selbst hat in FRA keine Lounge, aber aufgrund der Zugehörigkeit der Star Alliance gewährt man uns gnädigerweise den Zutritt. Ich bin gespannt und mein Puls klopft mit wenigstens 180. Nein, tut er nicht. Wäre auch übertrieben gewesen. Es sieht alles hier sehr nett aus, so ein bisschen farblich in Lufthansa Anmutung gehalten, aber ehrlich gesagt hätte ich für Business-Kunden ein wenig mehr erwartet. Es gibt neben den üblichen Getränken noch Müsli mit verschiedenen Joghurts und Bratkartoffeln mit Rührei und Klopsen.

Aber das ist Lästern auf sehr hohem Niveau. Theoretisch hätten wir sogar duschen können. Das sparen wir uns für die Lounge in SFO nach dem langen Flug auf.

Ich mache mich auf ans Buffet und muss mein Urteil über das Nahrungsangebot gründlich revidieren. Die Klopse haben einem Hühnerfrikasse mit Spätzle Platz gemacht (aber ich konnte noch ein paar ergattern),

die Müsli-Bar ist größer als erwartet

und die Nachtisch-Auswahl ist auch nicht ohne.

Da brauche ich im Flugzeug gar nicht mehr zu essen. Hoffentlich lassen die mich mit dem zusätzlichen Gewicht noch in den Flieger.

Ich werde weiter berichten.

Sodele, wir haben uns nach einer gemütlichen Zeit in der Lounge auf den Weg zu unserem Gate gemacht. Vorteil der LH-Lounge? Sie liegt jenseits der Security bei den Z-Gates, wo wir auch einsteigen müssen. D.h. kein Zeitverlust durch lange Schlangen an der Sicherheitskontrolle. By the way: Meine Kameraausrüstung wurde erstmalig nicht „abgestaubt“, ich wundere mich. Liegt es daran, dass mein Supertele, die Dicke Berta, in einem Koffer mitreist?

Dadurch, dass wir mit unseren Tickets die Boarding Gruppe 1 haben, trödeln wir ein wenig herum mit dem Resultat, dass wir erst an Platz 10 in der Schlange stehen. Normalerweise hätte das üble Konsequenzen bzgl. des Verstauens des Gepäcks, aber hier bekomme ich meine Kameratasche in den Overhead Bin und die Computertasche wandert in den Fußraum. Auf Anraten meiner Göttergattin besorge ich mir einen „Topper“, eine extra Matraze, um auf dem Gestühl weicher zu liegen. Guter Tip. Der Platz ist so, wie er in unzähligen Videos beschrieben wird, eine Flasche Wasser steht in einem kleinen Schränkchen. Das Kopfkissen ist eine Wucht, ich freunde mich direkt damit an.

Man wird freundlich bedient – ob besser, als in anderen Klassen? Ich vermisse die Getränkedosen, denn z.B. der Apfelsaft wird nur in einzelnen Gläsern serviert.

Zwei Tage vor dem Abflug konnten wir uns über die United App schon unser Menü aussuchen. Ich hatte mich für Steak entschieden. Als es kam, war ich sehr angenehm überrascht. Das war das beste Essen, was ich je in einem Flugzeug serviert bekommen habe.

Der Flug selbst war vor allem zu Anfang ziemlich „bumpy“. Ich hatte den Eindruck, dass wir auf einer Nebenstraße in Ostdeutschland und nicht in der Luft unterwegs sind.

Ich schaue mir auf dem „Großbildschirm“ ein paar Filme an und mache es mir richtig gemütlich. Probiere die verschiedenen Stellungen des Sitzes aus und stelle fest: Die Sitze sind top, nur ich bin etwas zu breit. Da wir erst Mittags losgeflogen sind, will sich die Müdigkeit nicht so recht einstellen und ich döse und daddele am Handy ein wenig rum, bis das Essen vor der Landung serviert wird.

Ach ja, die vielgelobte Eis-Sensation war ganz nett, aber ich hatte mir mehr davon versprochen.

Die letzte Mahlzeit auf diesem Flug war bei mir Nudeln mit Hackfleischsauce. Auch diese hat mir ausnehmend gut gemundet. Und ich habe mich nicht ein einziges Mal bekleckert.

Die Einreise klappt dank MPC problemlos und unsere Koffer sind auch beide da. Wir begeben uns in die Polaris Lounge, um uns dort überraschen und verwöhnen zu lassen.

Ein echt großzügiges Buffet ist aufgebaut, aber ich entschließe mich, ausnahmsweise à la carte zu dinieren (ist im Preis inbegriffen).

Während ich noch diese Zeilen schreibe, gönnt sich meine Göttergattin eine Dusche. Das werde ich dann auch machen, sobald sie zurück ist. Und dann geht es sauber zum Essen.

Der Burger war nicht schlecht, aber durch das Essen im Flugzeug bin ich mittlerweile so abgesättigt, dass ich in der nächsten Woche wahrscheinlich kein Essen mehr benötigen werden. Na ja, schauen wir, was mein Magen morgen dazu sagt.

Von unserer Lounge müssen wir ins Terminal E wechseln, das geschieht durch einen viertelstündigen Spaziergang, zum Glück ohne weitere Sicherheitskontrollen. Dort könnten wir uns nochmal in eine „normale“ United Lounge setzen, aber wir sind mittlerweile ein wenig erschöpft. Der Flug geht pünktklich los, nur in Seattle benötigt der Flugkapitän etwas mehr Zeit als üblich mit der Parkplatzsuche. Hoffentlich weitet sich das nicht auf unseren Trip aus. Der Transfer-Bus kommt nach Anruf recht zügig und bringt uns in unser Surestay Plus Best Western SeaTac Airport. Hier fallen wir einfach nur noch ins Bett, werfen ein wenig Melatonin ein und schlafen nach ca. 26 Stunden von Haustür zu Haustür ein. Gute Nacht, Amerika.

 

Vorwort

Es geht wieder einmal los. Diesmal ist Seattle unser Ziel. Von dort aus wollen wir im Wesentlichen den Staat Washington drei Wochen lang erkunden. Bei unseren letzten Flügen haben wir die Feststellung gemacht, dass es uns gut tut, wenn wir einen langen Flug am Stück haben (besser noch non-stop) und dann noch ein kleines Teilstück in einer kontinentalen „Sitzklasse“. Und das natürlich so komfortabel wie möglich. Wir sind ja nicht mehr die jüngsten. Nach Seattle gibt es von Frankfurt Non-Stop-Flüge, allerdings nur mit Lufthansa. Und obwohl diese in Deutschland zu den besten gehört, gibt es einige Dinge, die uns bisher davon abgehalten haben, mit dem Kranich zu fliegen. Wir bleiben lieber bei United Airlines. Die Webseite ist gut zu bedienen und im allergrößten Notfall gibt es eine deutschsprachige Hotline (zu deutschen Bürozeiten), die uns bisher immer freundlich und kompetent zur Seite stand.

Zu unserem 65. Geburtstag wollen wir uns etwas Besonderes gönnen: Wir fliegen zum ersten Mal im Leben auf Langstrecke Business. Dies hat speziell bei United Airlines den Vorteil, dass es nach der Premium Eco (hatten wir die letzten Flüge) nur noch die Polaris Klasse gibt. D.h. es gibt Sitze, die sich als Bett umbauen lassen, ein gutes Essen – und vor allen Dingen ein sehr gutes Eis als Nachtisch. Als meine Frau das erwähnte, hatte sie mich. Gut, die Flüge sind geringfügig (nein, heftig) teurer als alles, was wir bisher erlebt haben. Auf der anderen Seite: Es bringt nichts, der reichste Mann auf dem Friedhof zu sein.

Die Polaris Klasse wird nur auf der interkontinentalen Strecke angeboten. Und die preiswertesten Flüge gingen über Chicago bzw. Washington. Das bedeutet, dass man für 7-8 Stunden den Luxus genießen darf und danach für 5-6 Stunden in die „normale“ First Class für Kontinentalflüge umsteigen darf. Suboptimal. Wo es doch Non Stop Flüge nach San Francisco gibt und anschließend „nur“ 2 Stunden weiterhoppeln nach SeaTac. Aber diese Flüge wären nochmal ein Drittel teurer geworden als unsere jetzigen Flüge. Dafür können wir in den 4 Stunden Aufenthalt in Chicago wenigstens die Polaris Lounge nutzen. Mit Duschen, Ruheräumen und kostenlosem Essen. Für den Rückweg war das leider keine Option. In Washington hätten wir gerade mal eine Stunde Aufenthalt gehabt, gerade genug Zeit, um die Flugsteige zu wechseln. Und wer weiß denn, ob wir überhaupt pünktlich ankommen wären (siehe auch unsere letzte Reise im März 2025).

Also träumten wir davon, vielleicht doch irgendwie an die besseren Flüge zu kommen. Meine Göttergattin checkte jeden Tag, was sage ich, jede Stunde, die Webseite von United, um vielleicht eine Flugzeitenverschiebung annonciert zu bekommen.

Und am 23.5.2025 war es dann soweit: Ich war gerade mit dem Rad beim Bäcker, als mein Telefon Sturm schellte: Ich möge bitte schnell nach Hause kommen, es gibt eine Verschiebung und wir können wahrscheinlich umbuchen.

Bevor ich zuhause unter die Dusche sprang, saßen wir schon am Rechner und schauten uns die zur Verfügung stehenden Optionen an: Da gab es einen Flug, der zur richtigen Zeit mit dem richtigen Routing (von FFH über SFO nach SEA) ging. Und das Beste: Für 0 Euro zusätzliche Gebühren. Und wir konnten den Hinflug ebenfalls über genau das Routing einstielen. Leider nur einen Tag früher startend und einen Tag später zuhause ankommend. Das kriegen wir auch noch geregelt. Einziger winziger Wehmutstropfen: In San Francisco gibt es sowohl auf dem Hin- als auch auf dem Rückflug einen vierstündigen Aufenthalt. Da müssen wir wohl oder übel die Polaris Lounge gründlich auskosten. Ich werde ausführlich berichten.

P.S. Hätten wir am gleichen Tag eben diese Flüge neu gebucht, hätten wir ca. ein Drittel mehr bezahlt als jetzt.

28.03.2025 – Heimreise nach Deutschland – Resumée

Der Morgen begann leider nicht optimal. Meine Göttergattin hat sich was eingefangen, was sich in heftiger Übelkeit äußerte. Selbst das Frühstück ließ sie heute aus.

Gut, dass wir im Endeffekt so gut wie nichts zu packen hatten (sehen wir mal von unserem Raubzug gestern bei Ross ab). Eigenartigerweise passten die ganzen neu gekauften Klamotten doch noch ins Handgepäck, hätte man das vorher gewusst, hätte man ganz anders geplant.

Natürlich mussten wir den Wagen wieder volltanken. Zum Glück liegt der nächste Costco nur 800 Meter vom Hotel entfernt. Da hätten wir den Sprit auch zu Fuß holen können.

Ich habe zur Zeit nicht die Tankabrechnung vorliegen, aber selbst mit den Daten komme ich auf einen Durchschnittsverbrauch von 10,18 l/100 km.

Zugegeben, wir hatten weniger Landstraße und mehr Stadtverkehr in knapp 87 gefahrenen Meilen, aber entweder war der Chevy Blazer kein besonders sparsamer Wagen oder aber unser GMC Sierra war in diesem Punkt hervorragend (habe ich übrigens auch von anderer Seite bestätigt bekommen, dass der 5,3 V8 Motor sehr sparsam sein soll für einen derartigen Koloss).

Die Abgabe klappte problemlos und wir ließen uns vom Skytrain zum International Terminal bringen.

Dort standen wir an der Security trotz Premier Access einige Minuten an, bis wir zu unserem Gate laufen konnten.

Das Flugzeug stand schon bereit und meine Göttergattin konnte sich auf den halbwegs bequemen Bänken zum Ausruhen niederlassen.

Pünktlich ging das Boarden los und wir legten einen schönen Start in Richtung Downtown San Francisco hin. Zarte Wolken hüllten die Stadt wie in Watte ein.

Nach einer kurzen Drehung sieht man das Schachbrettmuster deutlich und im Hintergrund grüßt zierlich die Golden Gate Brücke.

Endlich haben wir unsere Reiseflughöhe erreicht und es geht in 11 Stunden über den Wolken Richtung Osten.

Als Mittagsmalzeit habe ich mir das Seared flat Iron Steak ausgesucht.

Schmeckt auch wie Steak, müsste nur erstmal weich geritten werden. Ob das für die 1. Klasse Passagiere jemand vom Personal vorher macht?

In Frankfurt angekommen, warten wir gefühlt eine Ewigkeit auf unsere Koffer. Der Priority-Aufkleber verfehlt seine Wirkung komplett.

Dann schiebe ich die Koffer zum Platzhirsch-Abholplatz, wir warten ca. 20 Minuten und können kurze Zeit später unseren SUV mit dem Gepäck beladen.

Während meine Göttergattin die Fahrt verschläft, schaffe ich es, in den vorher angekündigten 2h 20 min wieder zuhause anzukommen.

Resumée

Wie ich – glaube ich – auch in früheren Urlauben ähnlich formuliert habe: Es war ein wunderbarer Urlaub. Danke an alle, die uns das ermöglicht haben. Wir haben wieder viel Altbekanntes gesehen, aber auch sehr viele Gegenden neu erwandert, was unseren Horizont erweiterte. Die Reisezeit war für den Teil von Utah genau richtig und Karin konnte sich ihren Wunsch erfüllen, den Bryce Canyon im Schnee zu sehen.

Ich hingegen war froh, dass ich endlich mal alle vier großen amerikanischen Trucks von allen vier großen Truckherstellern fahren durfte: GMC Sierra nach Dodge RAM, Ford F150 und Chevy Silverado. Und einen Nissan Titan hatten wir auch schon zweimal.

Dass GMC und Chevy fast baugleich sind, habe ich an unserem Bonustag bei unserem kleinen Blazer gemerkt. Das letzte Mal, dass wir einen Silverado unter dem Hintern hatten, ist lange her. Und damals klappte die Kopplung mit Android Auto so gut wie nicht,

Der Sierra ist ein wunderbares Auto, bequem vom Handling, das Armaturendisplay ist riesig (ohne über das Dashboard oben herauszuragen), die Rückfahrkameras (ja, es gibt derer zwei) zeichnen ein überzeugend scharfes Bild, wenn sich nicht gerade von uns zugedreckt wurden.

Weniger gut gefallen hat mir die Tatsache, dass der Ganghebel zumindest bei diesem Auto immer noch den dicken Schalthebel am Lenkrad hat. Das war bei unserem letzten Dodge RAM elektrisch durch ein kleines Rädchen besser gelöst. Gut gefallen hat mir auch die elektrische Parkbremse, die man nicht reintreten muss, nur ein Knöpfchen drücken reicht. Und beim Anfahren wird sie automatisch gelöst.

Auch nicht so richtig gefallen haben mir die Flaschenhalter in der Mittelkonsole. Die hätten etwas größer ausfallen können. So, dass unsere Mugs da reinpassen. Beim Ford und auch beim Dodge passte das besser. Oder lag es daran, dass der Wagen ein 6-Sitzer war und wir hier „nur“ von der Rückenlehne des Mittelsitzes sprechen?

Sehr gut gefallen hat mir die teilbare Heckklappe, die man schön runterklappen kann und hat dann eine wunderbare Sitzgelegenheit. Ich vermute, dass dieses Feature die Verkaufzahlen dieser Trucks in die Höhe getrieben hat, denn ich habe selten gefühlt soviele Silverados und Sierras – alle mit dieser speziellen Klappe – gesehen.

In Kalifornien sind uns sehr viele Teslas begegnet, auch einige Cybertrucks darunter. Auf dem Lande waren sie deutlich seltener anzutreffen.

Ach ja, wie versprochen jetzt noch das Polaroid-Foto:

Nett und schnell, aber ein Handy-Foto kann es nicht ersetzen:

Da wäre mein Vorschlag, einen portablen bluetooth Printer zu verwenden, wenn man schnell Fotos machen und ausdrucken möchte.

So, das wars für heute. Danke fürs Mitreisen, Mitlesen. Hoffe, es hat Euch Spaß gemacht. Übrigens gibt es für jeden Tag einen Mitschnitt auf Video sowohl auf IG bei @allmytravelmemories als auch auf Youtube. Manches kann man in Motion noch besser erfassen als als Einzelbild.

26.03.2025 – Gestrandet in San Francisco

Eigentlich hatte der Morgen gut begonnen. Es hatte in der Nacht geregnet, aber das störte uns nicht.

Wir delektierten uns am gesunden und nahrhaften Frühstück (die Bananen haben eine Alibi-Funktion) und machten uns auf den Weg nach Norden.

Da wir reichlich Zeit hatten, stoppten wir im Ort Dana Point.

Hier waren wir schon einmal gewesen. Ein netter Küstenort mit einer tollen Steilküste.

Der Strand war fast menschenleer, aber das satte Grün lockte trotz des ganz zarten Nieselregens ein paar Kinder zum Spielen.

Rechts geht steil die Straße auf die Klippe hinauf und man hat vom Aussichtspunkt einen sehr guten Blick auf den Hafen.

Danach geht es weiter und nach einer weiteren Stunde Fahrt füllen wir unseren Tank beim Costco am Flughafen. Preis unter 4 USD: 3,979 USD/Ga.

Als wir den Wagen abgeben, fotografiere ich das Display mit den Tripdaten unseres gesamten Urlaubes:

10 l/100 km. Das können andere Autos besser, aber für einen V8-Motor mit 5,3l Hubraum ist das in meinen Augen ein sehr guter Wert. Unser letzter Dodge RAM 2500 lag einige Liter höher. 5543 km gefahren, das ist ein bei uns üblicher Wert.

Unsere Koffer werden wir schnell los und um die Wartezeit zu überbrücken, gibt es über den Priority Pass nur die Option, bei einer Spielstation „Gameway“ einzuchecken. Um uns herum flackern die Monitore der Spielekonsolen, verbissene Jugendlich haben Kopfhörer auf den Ohren und Kontroler in den Händen. Ich schätze, wir erhöhen den Altersdurchschnitt um 1000%. Aber es gibt Snacks und Getränke zu Flughafenpreisen inclusive, wir nehmen zwei Tüten Studentenfutter und Coke Zero.

Nachdem wir uns noch eine ganze Weile mit einem sehr netten Angestellten unterhalten haben, latschen wir zum Gate.

Das Wahrzeichen des Flughafen von LA zur Linken schlurfen wir gemütlich über die Teppiche der langen Gänge.

Endlich sind wir am Gate angelangt und reihen uns in die Schlange zum Boarden ein.

Wir sitzen schon eine Weile im Flieger, als der Aufruf zum „Deplaning“ kommt. Alle müssen raus, das Flugzeug startet noch nicht. Aufgrund von Überlastung in SFO und auch Wetterbedingungen kommen wir erst 2 1/2 Stunden später los. So gut wie keine Chance mehr, unseren Anschlussflieger nach Frankfurt zu bekommen.

Dafür ein herrlicher Sonnenuntergang über den Wolken. Im Flugzeug noch checken wir unseren Anschlussflug. Er wird als „Delayed“, verspätet, geführt. Vielleicht schaffen wir es ja doch noch. Die Mitinsassen ohne Weiterflug bleiben brav sitzen, damit die Transitkunden schnell aus der Blechbüchse rauskommen. Und dann beginnt die Rennerei. Von Gate E10 müssen wir nach G9. Zum Glück ohne Security. Aber es reicht nicht. Als wir am Gate ankommen, hat sich das Personal aus dem Staub gemacht. Wie sehen das Flugzeug noch am Gate stehen, aber alle Türen sind zu, die Brücke wird gerade zurückgeschoben. Das wars dann.

Wir geht es weiter? Die Computer haben schon mitbekommen, dass wir nicht in diesem Flieger sitzen und haben uns auf einen anderen Flug für morgen umgebucht. Leider nicht in der für uns gebuchten Klasse und auch kein Nonstop-Flug. Und außerdem sind wir nur auf der Warteliste.

Am Schalter einen United-Bediensteten zu erreichen, ist mittlerweile ein Ding der Unmöglichkeit, man muss am Handy einen Tasten-Chat starten. Dort kann uns ein „Agent“ auf einen Flug zwei Tage später umbuchen, wo wir nonstop noch Sitzplätze in unserer Klasse vorfinden.

Dann schauen wir weiter. Als erstes nach Hotels. Zwei stehen zur Auswahl: Das Rancho Grande und das Grosvenor. Ersteres hätten wir gerne gehabt, aber das hat keinen Hotel Shuttle. Und noch haben wir keinen Wagen. Also buchen wir uns vorsichthalber im Grosvenor Hotel (wir kennen es von früher, gutes Frühstück) ein Zimmer für zwei Nächte. Und das war gut so. Denn bei Hertz gibt es für den heutigen Abend keine Autos mehr. Dann nehmen wir halt ab morgen früh einen vierrädrigen Untersatz. Wir müssen zwar wieder zum Flughafen, die Transferbusse benutzen, aber wir haben uns entschieden, unser Gepäck (es sind mittlerweile 4 Koffer geworden) nicht abzuholen, sondern am Freitag direkt nach Deutschland schicken zu lassen.

Ca. 20 Minuten später kommt der Transfer Shuttle und wir checken im Hotel ein. Es ist mittlerweile 22.30 und wir fallen doch etwas müde auf die Betten.

Dann schauen wir uns morgen halt in Ruhe nochmal San Francisco an. Gute Nacht, Deutschland.

 

01.05.2023 – Flug nach LA

Es ist – Gott sei Dank – wieder soweit. Lange Wochen vorher hatten wir gebangt, ob uns dieser Flug überhaupt vergönnt sein würde. Gesundheitliche Probleme innerhalb der Familie bescherten uns – hauptsächlich meiner Göttergattin – eine enorme Portion Stress. Was ist vorher noch abzuarbeiten, was ist zu bedenken, was ist zu organisieren, was kann zuhause alles schief gehen? Deshalb kann ich ohne zu übertreiben sagen, dass wir beide mehr als urlaubsreif waren.

Quasi mit vorletzter Kraft packten wir am Vortag unsere Klamotten. Dem kam zugute, dass wir aufgrund unseres verlorenen Silberstatusses nur noch einen Koffer pro Person mit 23 kg mitnehmen durften. Und natürlich ein bisschen Erfahrung, die man nach 36 Jahren USA Urlaub erworben hat. Und meine Checkliste in Form einer Einkaufs-App, wo ich seit einiger Zeit die wichtigsten Ausrüstungsteile sowohl in fotografischer als auch rechnertechnischer Hinsicht gespeichert habe und nur noch abhaken muss.

Mit letzter Kraft ging es dann am nächsten Morgen um 6 Uhr auf die Piste nach Frankfurt. Aufgrund des Feiertags war die Autobahn seeehr frei und Baustellen behinderten uns so gut wie nicht. Rechts und links blühen die Rapsfelder in leuchtendem Gelb, also eine Rhapsody in yellow. Die wenigen Autos auf der Straße hatten wohl auch den Tempomaten eingeschaltet, so dass ich mir fast wie auf einem amerikanischen Highway vorkam.

Nach 2 Stunden und 10 Minuten fuhren wir ins Parkhaus. Diesmal P3, weil wir nicht so weit laufen wollten wie aus P2 in den früheren Urlauben. Aber der Schuss ging nach hinten los. Wir befanden uns ganz am Ende des langen Ganges. Na gut, hat der Schrittzähler was zu tun.

Der United Schalter war schon geöffnet (ein Vorteil, wenn man nicht um 6 Uhr morgens fliegt). Die Schlange für „Baggage drop only“ hielt sich in Grenzen. Die Abfertigung ging auch flott und problemlos vonstatten. Und das, obwohl beim Online-Checkin am Vortag immer wieder eine Meldung aufploppte, das irgendwas nicht in Ordnung sei. Aber die App auf dem Handy zeigte unsere Bordkarten und den Status „Travel ready“ in grün. Also alles in Butter.

In der Luxx-Lounge wartete das übliche Frühstück auf uns: Brühwürstchen, Mini-Brötchen, Aufschnitt, Kaffee bis zum Abwinken (hätte ich schon auf der Fahrt brauchen können) und kalte Getränke.

Jetzt kann der Urlaub beginnen.

Aber vorher noch die Fotos von der Fete auf den Rechner spielen, sichten und dem Ex-Geburtstagskind zukommen lassen.

Gleich geht es weiter, über Washington, DC nach LA, wo hoffentlich ein schöner Pickup auf uns wartet.

Auf dem Flug nach IAD erwartet uns eine angenehme Überraschung (eine von mehreren, wie ich schonmal verraten darf): Wir hatten in einer Dreierreihe den Fenster- und den Gangplatz gebucht in der Hoffnung, dass sich keiner zwischen uns setzt. Eine Reihe schräge dahinter, die Viererreihe war fast komplett leer. Also machte ich es mir dort gemütlich und Karin konnte sich über die drei Sitze ausstrecken. Sehr angenehm.

Wir kamen einigermaßen pünktlich an. Die Immigration verlief so (neben den üblichen Schlangen) so unproblematisch und schnell, das haben wir bisher selten erlebt. Am Gepäckband warteten und warteten und warteten wir. Unnötig, denn unsere Koffer standen schon eine ganze Zeit aufgereiht in der Halle. Koffer aufs Band für den Weiterflug und wieder warten. Diese überflüssige Warterei brachte uns dann einen Platz weit hinten in der Schlange ein, weil wir direkt danach wieder durch die Security mussten. Nervig.

Für einen Lounge-Besuch waren diese zuweit entfernt, aber ein Restaurant bot Priority-Pass-Besitzern Essen im Wert von 28 USD an. Für mich ein vegetarischer Burger (die Kühe hatten heute Urlaub) und für Karin ein Salat, das passt gut.

Dann ab zum nächsten Gate und in die nächste Schlange einreihen. Wir hatten aufgrund unseres Economy-Plus Status‘ Plätze direkt hinter Business bekommen. Und das waren eigentlich Premium Economy Sitze, die nicht als solche deklariert waren. Schön viel Platz, alles gut.

Bei Dunkelheit schwebten wir dann um kurz nach 20 Uhr in LA auf dem Flughafen ein. Gepäck war alles da, schnell zur Hertz-Station mit dem Bus. Während der Fahrt ein kleiner Schreck: Die Reservierung für heute war nicht (mehr) in der App auffindbar. Hoffentlich ist da nichts schief gelaufen.

Bei Hertz auf die große Anzeigentafel geschaut: Platz 475, reserviert für Hitzbleck.

Und das ist der Nachteil unserer Pickup-Fahrerei: Die Autos stehen meistens am äußersten Ende des Parkplatzes.

Aber wir wurden für die Lauferei entschädigt. Auf dem Parkplatz stand ein wunderschöner Ford F150 Lariat mit Crew-Cabin, weniger als 7.500 Meilen gelaufen. Ein absolutes Träumchen. JETZT kann der Urlaub beginnen. Foto wird morgen bei Tageslicht nachgeliefert.

Das Handy verband sich auch ruckzuck mit dem Auto und wir konnten uns problemlos zum Hotel leiten lassen.

Wir haben eine schöne Suite bekommen, die wir in der nächsten Nacht auch behalten dürfen.