23.09.2025 – Von Lincoln City nach Portland

Schade, wir „müssen“ Lincoln City wieder verlassen. Ich weiß auch nicht, warum es dieses Nest uns so angetan hat, aber ich kann mir vorstellen, wiederzukommen und mehr als drei Nächte hier zu verbringen. So wie wir es in der Vergangenheit schon mehrfach gemacht haben.

Den Weg zu unserem Hotel in Portland haben wir mit einigen Juwelen gespickt, das erste ist Cape Kiwanda in Pacific City. Die große Düne sind wir in früheren Urlauben – unsere Kids erinnern sich gerne – einige Male rauf- und vor allen Dingen auch wieder runter gelaufen.

Als wir ankommen, fällt als erstes auf, dass der letztes Jahr im Bau befindliche Parkplatz mittlerweile inclusive neuen Toilettenanlagen fertig gestellt wurde.

Was zur Folge hat, dass man für ein Tagesticket direkt 10 USD hinblättern darf. Fortschritt hat seinen Preis. Aber wir erinnern uns, dass man im letzten Jahr wunderbar 100 m weiter südlich auf dem Overflow-Schotter-Platz stehen konnte. Das machen wir und marschieren gut gelaunt zum Strand.

Erhaben leuchtet die Düne in der Sonne und der Strand ist fast leer.

Wir latschen nach Norden und sehen vom Ufer aus den hiesigen Haystack Rock, wie er sich in den Fluten spiegelt.

Als wir näher kommen, sehen wir, wie gerade eines der Dory Boote auf den Strand fährt. Das ist eine Besonderheit hier, es gibt keinen Anlegekai, keinen Hafen, man fährt einfach solange bis kein Wasser mehr unter dem Kiel ist, zieht den Außenboarder hoch und schiebt dann den Bootsanhänger unter das Boot.

Näher herangekommen spiegelt sich der gelbe Felsen in der Mittagsdünung.

Eigentlich würden wir ja gerne rauflaufen, uns gründlich oben umschauen und auch einen Blick in die Felsen nördlich des Capes werfen.

Und dann mit mehr oder weniger viel Schwung die Düne wieder runterlaufen. Aber in Anbetracht der kurzen Zeit, die wir zur Verfügung haben und der weiteren Zwischenziele begnügen wir uns damit, in den Felsen vorher rumzuspazieren und zu schauen, ob es freigelegte Tidepools gibt.

Gibt es bei dem Wasserstand nicht. Auf dem Rückweg stellen wir fest, dass die neu gebauten Toilettenanlagen zur Zeit gestrichen werden, aber die Dixie-Klos vorher werden gerade gereinigt.

Uns treibt es weiter. Wir geben unser nächstes Ziel, die Premium Outlets in Woodburn ins Navi ein. Dort gibt es einen Store von Merrell, meine Gattin braucht neue Schuhe.

Google Maps führt uns in nördlicher Richtung weiter, plötzlich ein Abzweig zum McPhillips Beach. Kenne ich noch, man darf auf den Strand fahren. Der Weg runter ist ein bisschen eng und ruckelig, ein anderer Truck kommt uns entgegen. Aber wir einigen uns und schließlich stehen wir mal wieder auf dem Sand und betrachten die Düne von Cape Kiwanda von hinten.

Bzw. hätten wir gerne, aber bei dem Dunst ist von der Schönheit des Sandhaufens nicht viel zu erkennen.

Auf dem Weg auf die Hauptstraße die gleiche Geschichte: Gegenverkehr. In diesem Fall winkt die Frau des entgegenkommenden Trucks wild gestikulierend ab, sie möchte nicht einfahren. Das hatte ich von meiner Beifahrerin anders in Erinnung. Sie winkte immer nach vorne, weiter, weiter.

Dann geht es durch Oregons Hinterland in Richtung Salem. Grüne Wiesen, Wälder, Flüsse und Weiden wechseln sich ab.

Von Salem selbst bekommen wir nicht viel zu sehen. Durch frühere Besuche wissen wir: A nice place to come from. Zum Shoppen geeignet.

Auf dem I5 rutschen wir schnell bis nach Woodburn durch und meine Göttergattin wird – oh Wunder – extrem schnell fündig. Und damit sich die Kosten relationieren, erstehen wir für mich ein weiteres Paar zum halben Preis dazu.

Beim benachbarten TJ-Max schlägt die beste Shopperin von allen noch einmal gut zu, auch hier waren die Hilferufe des Ladenbesitzers nicht vergebens.

Weiter geht es auf dem Interstate Richtung Norden. Wir wollen noch Ole Bolle besuchen, einen der süßesten Trolle im Nordwesten. Er befindet sich angrenzend am Nordia House und einer winzigen schwedischen Community. Neugierig schaut er in das geöffnete Dach hinein, eine witzige Idee.

Jetzt müssen wir nur noch unser Best Western Plus Portland Airport Hotel erreichen. Der Troll befindet sich in der südwestlichen Ecke der Metropole, das Hotel mehr im Nordosten. Und was liegt dazwischen? Viele, viele Autos, die in die gleiche Richtung wollen.

Also üben wir uns in Geduld. Hat an manchen Stellen den charmanten Vorteil, dass man bei den vielen Brücken, über die man fahren muss, auch mal ein Foto auf die Skyline

und auch auf das Brückenwirrwarr machen kann.

Endlich erreichen wir unsere Hütte, man hat uns schon ein schönes Zimmerupgrade reserviert. Es ist gerade noch Zeit zum Abendessen, den Sonnenuntergang wollen wir nicht im Zimmer verbringen.

Plötzlich drängt meine Göttergattin, wir müssten jetzt endlich los. Ich hatte die Untergangszeit der Sonne nicht mehr so recht auf dem Schirm, weshalb ich ihre Eile nicht verstand. So hetzten wir dann im Schweinsgalopp zum Auto und ich versuchte, im Rahmen der Geschwindigkeitsbegrenzungen den Rocky Butte zu erreichen. Ein Hausberg, etwas westlich vom Hotel gelegen, mit einem schönen Überblick in verschiedene Himmelsrichtungen.

Gut der Sonnenuntergang war nicht sonderlich spektakulär,

dafür aber der Blick nach Norden, wo sich der Mt St. Helens mit seiner runden Kuppe in zartem Dunst versteckte.

Und weiter im Osten ragt strahlend der Mt Hood über alle Wälder und Wiesen heraus. Ein majestätischer Anblick.

Jetzt schnell nach Hause, es ist mal wieder spät geworden.

09.05.2024 – 2/3 der Three Capes Route

Nördlich von Lincoln City liegt die bekannte „Three Capes Scenic Route“. Eine Autotour, die an drei Kaps (oder heißt es Kappen oder Kapern?) vorbeiführt.

Das südlichste Kap ist Cape Kivanda, gefolgt vom Cape Lookout und an der nördlichen Spitze liegt Cape Meares.

Davon wollten wir soviel wie möglich mitbekommen.

Aber erstmal einen frischen Salat für die Mittagspause bei Grocery Outlet holen. Während die beste Shopperin von allen für unser leibliches Wohl sorgte, schlich ich mich zur örtlichen Feuerwache, wo gerade neben einem der neueren Boliden in rot noch ein älteres Modell in weiß ausgestellt war. Logischerweise fragte ich artig, ob ich sie fotografieren dürfe. Aber die Jungs sind üblicherweise stolz auf ihre chromblitzenden Gefährte, also gab es keine Probleme.

Dann ging es Richtung Norden auf der 101. Nach ca. einer halben Stunde biegt man von dieser nach Westen auf die Brooten Road ab und kommt nach ungefähr 3 Meilen nach Pacific City. Dieses Nest östlich des Nestucca River bietet neben einigen Übernachtungsmöglichkeiten auch eine Art Mini-Versorgungszentrum.

Überquert man dann den Fluss, landet man eine Meile später am Strand-Teil. Hier konzentriert sich fast alles auf das Strandleben. Hotels, Ferienhäuser und alles für den Wassersport.

Eigentlich – früher war es so – biegt man nach links ab und steht auf einem Schotterparkplatz, der von zwei nicht sonderlich modernen Toilettenhäuschen eingerahmt wird. Im Augenblick ist dieser Parkplatz eine Riesenbaustelle, es wird asphaltiert, was das Zeug hält. Und neue und moderne Sanitäranlagen haben zumindest schon die Grundmauern erhalten.

Zum Glück will man die Besucher – und die werden in den nächsten Tagen zum Wochenende wie die Heuschrecken über den Strand herfallen – nicht vergraulen und hat in Laufnähe eine kostenlose Fläche zum Parken zur Verfügung gestellt.

Wir latschen auf den Strand und sehen vor uns die vertraute Düne.

193 Füße erhebt sie sich über den Strand.

Aber wir lassen sie erstmal links (bzw. rechts) liegen und schauen uns die Felsen davor und die Tidepools an.

Es ist Ebbe und so einige Seeanemonen lugen neugierig nach oben und machen ein fotofreundliches Gesicht.

Dann kommt der anstrengendere Teil des Tages. Links neben der Düne kann man die Felsen raufklettern, um auf das eigentliche Kap zu gelangen.

Dort kann man emporsteigen, ohne durch knöcheltiefen Sand zu waten.

Oben ist (leider) mittlerweile eine Menge abgesperrt, aber so einige Blicke in die Wellen gibt es schon noch.

Dann kämpfen wir uns weiter nach oben – durch den Sand – und genießen den Ausblick nach Norden. Links im Hintergrund unser nächstes Tagesziel: Cape Lookout.

Jetzt ist es Zeit für den angenehmeren Teil: die Düne runterlaufen. Neidisch beobachten wir Kinder, die scheinbar mühelos durch den tiefen Sand nach oben „rennen“. Haben unsere Kids früher auch gemacht. Aber das können wir auch. Allerdings nur runter.

Langsam aber sicher füllen sich die Schuhe mit Sand, bis sie fast ihr doppeltes Gewicht erreicht haben. Das gibt ein schönes Häufchen am Wagen.

Als wir das Auto erreichen, hat meine Hiking-App etwas über 3 km auf der Uhr.

Weiter geht es zum Cape Lookout. Ich war der Meinung, man könnte mit dem Wagen zu einem Aussichtspunkt fahren, ein schönes Foto machen (oder auch zwei) und fertig sind wir.

Weit gefehlt. Meine Göttergattin hatte uns einen Trail von 2,4 Meilen Länge zum Kap ausgesucht. Das sind ca. 3,6 km. Eine Strecke. Die hatten wir gestern in Lincoln City am Strand auch und das ging ganz gut.

Zuerst war der Weg auch sehr angenehm zu gehen, nicht steil, schön glatt und es sah nach einem angenehmen Walk aus.

Schöne Blumen säumen den Wegesrand. Hier eine seltene Trillium.

Aber nach ca. 2 Kilometern fing es dann an, etwas tricky zu werden.

Erstens mussten wir mit den Schuhen um einige tiefe Schlammpfützen herumnavigieren.

Und was das Ganze (speziell auf dem Rückweg) auch noch anstrengend machte, waren die Baumwurzeln, die bis zu einem halben Meter hoch in den Weg ragten.

Zwischendurch zum Glück mal ein Blick auf die malerische Küste.

Und dann, nach 3,8 km hatten wir das Ziel erreicht. OK, der Blick war im Endeffekt so wie das letzte Foto. Aber das Cape Kivanda holen wir mal ein wenig näher ran.

Ein Piepmatz gesellte sich zu uns in der Hoffnung, seinen Hunger zu stillen. Aber da mussten wir ihn enttäuschen. Waren selbst zu hungrig und durstig.

Zurück, das war uns klar, würde der Weg nicht einfacher werden. 1. waren wir schon ein wenig geschlaucht, 2. waren die Pfützen und Wurzeln immer noch da und 3. ging es mehr bergauf als auf dem Hinweg.

Da legt man doch gerne ein Päuschen ein, um ein paar besonders schöne Blümchen zu fotografieren.

Mit letzter Kraft erreichten wir den Wagen. Zum Toilettenhäuschen musste ich fahren (oder hätte meine Göttergattin tragen müssen).

Der Weg zurück war so schwerelos, wie wir uns das Wandern gewünscht hätten. Aber nach mehr als 10 Kilometern in unserem Alter darf man schonmal K.o. sein.

Eigentlich wollte ich auf dem Rückweg die Düne nur mal von der anderen Seite fotografieren und bog deshalb auf die Straße zum McPhilipps Beach ein. Präsentiert wurde mir eine üble Dirt Road und plötzlich stand ich mit unserem Dicken auf dem Strand. Auch nicht übel.

Also ein Foto gemacht, dann ab nach Hause und in den Jakuzzi. Unsere Knochen haben es mehr als verdient.

14.02.2015 – Three Capes Scenic Drive – Cape Kiwanda, Cape Lookout, Cape Meares

On the road again. Wir hatten uns für den Tag den oben genannten „Three Cape Scenic Drive“ vorgenommen. Er beginnt etwas nördlich von Lincoln City mit dem Cape Kiwanda. Die Straße führt dann an der Küste entlang abseits des Highway 101 weiter nach Norden zum Cape Lookout, um dann über Cape Meares mit seinem Leuchtturm bei Tillamook wieder auf den 101 zu stoßen.

Der Tag begann mit einem verheißungsvollen „Vorglühen“.

OR50954.jpgNicht weniger verheißungsvoll die frischen Croissants, die die beste Ehefrau von allen zum Frühstück kredenzte (neben meinen scrambled eggs + turkey bacon natürlich).

OR50955.jpgAuf dem Weg zum Highway eines der vielen niedlichen Häuser, denen man in LC zu Hauf begegnet.

OR50991.jpgKurz vor Cape Kiwanda liegt Pacific City, ein Ort, der sich zu einem gut besuchten Ort speziell am Wochenende gemausert hat, mittlerweile sogar mit einem eigenen Supermarkt.

OR50999.jpgDas Cape selbst glänzt durch zwei hervoraggende Eigenschaften: Zum einen eine hohe Düne und zum anderen durch eine Felsenlandschaft, die von einer heftigen Brandung umsäumt wird. Früher haben sich unsere Jungs immer einen Spaß daraus gemacht die Düne nicht nur einmal heraufzuklettern und dann so schnell und waghalsig wie möglich wieder runterzurasen. Mit meiner Kameraausrüstung ging das natürlich nicht mehr 🙂 .

OR51003.jpgOR51006.jpgOR51004.jpgAlso wählten wir den für die älteren Herrschaften leichteren Weg und erklommen die Felsen, um uns ziemlich weit an die Spitze vorzuarbeiten. Von dort hat man einen fantastischen Blick auf den Strand vor Pacific City und die weitere Felsenlandschaft. OR51025.jpg OR51019.jpg OR51013.jpgOR51145.jpg OR51148.jpgUnter anderem kann man dort wieder Wellen beobachten. Und ihr könnt mir glauben, 90% der Fotos habe ich schon weggeworfen. Aber ein paar müsst ihr euch einfach anschauen:

OR51110.jpg OR51050.jpg OR51102.jpg OR51083.jpg OR51073.jpgVon der Düne aus gab es ein letztes Foto mit der Nikon,

OR51031.jpgdann ging es mit der GoPro in der Hand den steilen Hang runter, der Rest der Ausrüstung war sanddicht in der Fototasche.

Für das nächste Kap muss man einmal über den Berg drüber. Und dieser scheint die ganze Feuchtigkeit aufzufangen. Jedenfalls war es plötzlich vorbei mit dem Sonnenschein, wie man links im Bild sehen kann.

OR51154.jpgNoch ein Stück weiter landet man dann beim Kap Meares, welches eigenartigerweise wieder in der Sonne liegt. Ein hübscher Leuchtturm steht an der Spitze. Auch hier ein toller Ausblick.

OR51166.jpg OR51168.jpgGenug gekapt. Auf dem Rückweg machten wir Halt in zwei „Seenestern“, einmal Oceanside.

OR51169.jpg OR51172.jpgDas andere Nest heißt Netarts. Beides hübsche Dörfer und bestimmt schön für ein Wochenende, wenn man sich mit ausreichend Verpflegung eingedeckt hat. Ansonsten wäre es für mich zu weit ab von Schuss. Die nächste „größere“ Stadt wäre Tillamook, 9 Meilen entfernt.

OR51181.jpg OR51183.jpgAuf nach Hause. Und als wir die nördlichen Ausläufer von Lincoln City erreichten, stellten wir fest, wie beliebt das Nest für Wochenendausflügler ist. Kilometerlange Staus in die City hinein. Und ich wollte noch im einzigen Kameraladen der Stadt, in der Outlet-Mall, ein Reinigungsset für meinen Kamerasensor kaufen. Hatten sie natürlich nicht. Also diesmal wirklich ab nach Hause. Und zwar schnell. Denn es zeichnete sich ab, dass wir endlich mal einen Sonnenuntergang erleben durften. So war es dann auch. Schnell runter auf den Strand (ohne Auto, hätten dort auch kaum noch einen Parkplatz bekommen) und die Sonne legte einen so fantastogalaktischen Untergang hin, als wollte sie uns für die vergangenen Tage entschädigen.

OR51197.jpg OR51240.jpg OR51278.jpg OR51246.jpg OR51202.jpg OR51282.jpg OR51198.jpgDiesmal war es ausnahmsweise windig und wir waren froh, wieder in die warme Stube zurückzukommen. Dort konnten wir noch das Nachglühen beobachten.