Hallo Fans und sonstige Mitleser,
der heutige Tag steht etwas mehr auf Entspannung und ist im Wesentlichen auf ein Ziel ausgerichtet: Die Hopewell Rocks liegen an der Mündung des Petit Codiac Rivers in die Bay of Fundy im Hopewell Rocks Provincial Parks. Was damit auf sich hat, erzähle ich gleich.
Nach dem tollen Wetter gestern hatte ich die Hoffnung, dass sich das heute fortsetzt. Der Blick am Morgen aus dem Fenster sah auch nicht so schlecht aus.
Doch zuerst mussten wir dringend tanken. Auch ein 136-Liter-Tank ist irgendwann leer. Und Sprit bekommt man nirgends billiger als bei Costco. In diesem Fall waren das lockere 7 Cent/Liter zu normalen Tankstellen. Kleiner Haken: Bei Costco braucht man mindestens eine Kundenkarte. Die ist ein Jahr gültig und muss dann kostenpflichtig erneuert werden. Wer die Nachrichten bzgl. Covid 19 aufmerksam verfolgt hat, wird mitbekommen haben, dass wir im letzten Jahr keine Chance hatten, unsere US-Karte zu erneuern, warum auch?
Wenn man eine gültige Karte hat, kann man sich eine sg. Giftcard mit einem beliebigen Betrag auffüllen lassen, mit dem man dann an der Kasse bezahlen, aber – was noch wichtiger ist – tanken kann.
Wie bezahlt man jetzt bei Costco sowohl die Mitgliedskarte als auch den Betrag zum Aufladen? Ganz zu Anfang unserer Zeiten ging das problemlos mit Amex, dann wechselte Costco zu Visa und mittlerweile sind sie bei Mastercard gelandet. Aber wir erinnerten uns, dass wir auch mit unserer „normalen“ EC-Karte dort schon bezahlt hatten. Sollte also irgendwie klappen. Pustekuchen. Die EC-Karte wollte der Kartenleser nicht haben. Und die Mastercard hatten wir schon seit Ewigkeiten nicht benutzt, sodass zumindest ich keine Ahnung mehr vom PIN-Code hatte. Karin ging es nicht viel anders. Also zahlten wir erstmal mit Bargeld die Mitgliedsgebühr in der Service-Abteilung und wurden dann zum Aufladen an eine normale Kasse geschickt. Fast unser gesamtes Bargeld ging dafür drauf, die Gift-Card aufzuladen, damit wir endlich unseren Wagen tanken konnten.
An der Tankstelle steckte ich dann den Zapfhahn in den Einfüllstutzen und ließ für 150 Can-Dollar Sprit in den Tank fließen. Danach machte die Zapfsäule dicht. Verstehe ich nicht, wir haben doch nicht den einzigen Truck in Kanada.
Mittlerweile hatte Karin auch den PIN-Code ihrer Mastercard wiedergefunden und wir konnten die restlichen paar Liter damit betanken.
Soweit, so gut. Aber jetzt haben wir kein Bargeld mehr. Auch blöd. Ich erinnerte mich daran, dass wir an irgendeiner Kasse (Costco? Walmart? Ross?) angeboten bekamen, auch Bargeld ausgezahlt zu bekommen. Kurz: Bei Costco ging das nicht, vielleicht doch Walmart?
Jedenfalls wollten wir nicht ohne Bargeld in einen Provincial Park fahren, der 10 Dollar Eintritt pro Person haben möchte. Aber wir haben ja noch einen Plan C: Mit der Deutschen Bank verbandelt ist die Scotia-Bank, wo man (angeblich) ohne extra Gebühren Bargeld abheben kann. Also ging es auf nach Downtown, wo wir tatsächlich einen (sogar kostenlosen) Parkplatz fanden und dann mit der EC-Karte etwas Bargeld abhoben.
Nebeneffekt: Ein Foto von Downtown Moncton mit Regenbogen-Fußgängerüberwegen.
Und wir haben eine Menge dazugelernt.
Ist das alles kompliziert. Mittlerweile war es ca. 10.30 Uhr geworden und die Fahrt zu den Rocks dauert ca. 30-40 Minuten. Also ungefähr zu dem Zeitpunkt, wo die Flut den Höchststand erreicht.
Und der Park ist natürlich geschlossen. Gut, dass wir uns Bargeld besorgt haben. Dass der Park offiziell geschlossen ist, stört dort niemanden.
Man geht an der Schranke vorbei und läuft die ca. 1,2 km zu Fuß.
Dann standen wir an einer Rampe, die zum Strand runterführte. Das Wasser schwappte nahe an die „Flowerpot“-Rocks heran, ein Zustand, der nicht allzulange andauern sollte. Denn Tidenhübe von 12 Metern (in Buchstaben ZWÖLF) sind hier nicht selten. Wir konnten fast darauf warten, dass sich das Wasser von den Felsen zurückzog. Mal konnte man über felsige Abschnitte weiterklettern, mal über Seetang. Letzteres ließ ich aber nach einem zarten Versuch sein, da es doch recht rutschig war.
Als der Weg dann endgültig zu Ende war (Wasser zu hoch), kehrten wir um. Entgegenkommende Wanderer informierten uns darüber, dass man auch oben entlang an diversen Aussichtspunkten einen guten Blick auf die Blumentöpfe hätte.
Los geht es. Durch lichten Wald kamen wir an einigen Punkten vorbei, unter anderem an einer Treppe, die zur Küste führte. Logischerweise war diese gesperrt…
Als wir dann zurück am Anfangspunkt angelangt waren, stellten wir fest, dass sich das Wasser – vor Schreck über unseren Anblick? – noch weiter zurückgezogen hatte. Also die ganze Strecke nochmal laufen und diesmal noch ein Stück weiter.
Es war schon imposant, wieviel Küstenlinie freigelegt worden war in der kurzen Zeit. Ich lege mal jeweils zwei Fotos vom ungefähr gleichen Standpunkt untereinander. Zwischen diesen beiden Fotos liegen ca. 70 Minuten.
Zwischen diesen Fotos ca. 2 Stunden.
Ach ja, ich machte noch das, was ich in jedem Urlaub einmal hinbekomme: Richtig gut einsauen. Ich hatte eine Stelle erwischt, die weniger festen Untergrund aufwies. Ja, und das ist das Resultat:
Am Auto zurück machten wir erstmal eine kurze Mittagspause und vernichteten einen Teil der mitgebrachten Snacks.
Was nun? Ist ja noch nicht so richtig spät. Lass uns doch zum Fundy Nationalpark fahren.
Auf der 114 kamen wir an vielen schönen Häusern vorbei. Das war uns in den letzten Tagen schon öfters aufgefallen: Sehr gepflegte Grundstücke, nette Häuser, alles sehr entspannt, kaum Raser auf der Straße.
An der Sawmill Creek Covered Bridge schoss ich schnell ein Foto.
Und dann sollte es EIGENTLICH weiter Richtung Westen gehen. Aber da es zart vor sich hin nieselte, überfiel uns plötzlich eine große Unlust und wir drehten einfach um und fuhren ins Hotel zurück. Genauso EIGENTLICH war eine ausführliche Pause eingeplant, um danach noch Costco leerzukaufen. Aber da dieser am Samstag schon um 18 Uhr schloss, machten wir uns zeitig auf den Weg, um das Angebot zu checken.
Leider gab es viele Sachen, die zu unserem absoluten Grundbedarf gehören, dort nicht (mehr?): Soja-Vanille-Drink, Baguette, Jalapeno-Dip, Erdnuss-Riegel…
Zumindest die XXXXL-Packung M&M gab es und um sich zu trösten, konnte Karin sich noch mit Klamotten eindecken, während ich den Lebensmittelbedarf checkte.
OK, genug für heute, ab ins Hotel und schauen, was die Speisekammer hergibt.

auf die Serpentinen nach unten,
aber auch anderen interessante Dinge zeigte:
Aber auch eine türkise Schönheit stand zum Bewundern auf der Straße. Ich fragte den Fahrer, wie alt denn dieses Schmuckstück sei: Von 2017, aber auf Vintage gemacht. Preis? Den des Motorrades kannte er nicht, aber der Sozius alleine hätte 13.000 USD gekostet.
Weiter ging es in den Canyon, noch hielt sich der Verkehr vor und hinter uns in Grenzen. Und so konnten wir an der einen oder anderen Picnic-Area Halt machen und einen Blick aufs Feuchte und Grüne werfen.
Wieder ein Stückchen weiter kamen wir an einer Stelle vorbei, die eigenartigerweise nicht mit Autos am Wegesrand gesäumt war, die wir aber als traumhaft schön in Erinnerung hatten. Schnell die Wander-Flip-Flops angezogen und den steilen Hang heruntergeschlittert.
Wieder oben, war unser nächste Halt schon in den roten Felsen, bei der Midgley Bridge.
Hatten wir sie bisher nur von oben beäugt, wollten wir diesmal einen Trail nach unten laufen. Das Wetter war angenehm, ca. 20°C, also ideal. Beim Abstieg, aber auch wieder beim Aufstieg nahmen mich mal wieder die wunderbaren Kakteen in Beschlag, die mit ihren gelben und teilweise orangen Blüten überall in den Felsen blühten.
Aber auch eine kleine blaue Blume von der Größe eines Cent-Stückes hatte es mir angetan.
Wieder oben, traf mich fast der Schlag. Waren wir bis zur Brücke noch gut durchgerutscht, mussten wir uns jetzt in eine Schlange einreihen, die bestimmt noch ein oder zwei Meilen bis Sedona führte und hinter uns wer weiß wie lange da stand.
Zu Wanderungen war uns ein wenig die Lust vergangen.
In Jerome erwischte es uns dann doch wieder, Schlangen den Berg hinauf, längere Parkplatzsuche hätte bevorgestanden.
Daher nur ein paar Fotos aus dem Auto heraus und ab durch die Mitte nach Prescott.
Hier fuhren wir erstmal den örtlichen Costco an und füllten unseren Tank mit dem billigsten Sprit der ganzen Reise (2,699 USD/ga). Natürlich können wir nicht nur zum Tanken dorthin fahren. Die Modekollektion hatte gewechselt und ich kam unter anderem zu zwei neuen Hawaii-Hemden (werde ich bei Gelegenheit vorstellen).
Über uns Wolken in einer merkwürdigen Formation. Die beste Wolkendeuterin von allen meinte, beim unteren Teil handele es sich um Linsenwolken. Und wir hatten früher gelernt: Auf Linsenwolken folgt schlechtes Wetter. Und was machen die Leute, die diese Linsenwolken nicht sehen können? Den Wetterbericht schauen.
Aber da wir dort nicht übernachten wollten, ging es irgendwann doch auf die Piste, wo wir nach einem wunderbaren Tag wieder im Hotel ankamen.
Jetzt aber nichts wie hin, bevor es sich der Wettergott anders überlegt. Unser Navi (Android Auto natürlich) führt uns zum nördlichen Eingang. Das war eine glückliche Fügung, denn ein paar Meter oberhalb der Einfahrt gibt es noch einen Parkplatz mit einem Trailhead, der zum White Rock Amphitheater führt.
Bis zu den Felsen war der Weg einigermaßen gangbar, also schnallte ich mir einen Campingstuhl an die Fototasche und wir dackelten los.
Es ging bergauf, bis wir in die Schlucht hinab- und auch in die Schüssel zurückschauen konnten.
Die Schuhe machten genau das, was sie sollten: Sie hielten stabil und die beste Gemsenkletterin von allen ging rauf, runter, quer, hin und her. Kein Ton der Beschwerde kam über ihre Lippen. Und ab und zu ein Stöhnen der Begeisterung, wie guuuut diese Treter seien.
Auf dem Rückweg lasen wir meine Mom wieder auf und ich machte an fast jedem Blümchen Halt, um sie auf ihre fotografische Geeignetheit zu untersuchen.
Am Wagen angekommen, ging es in den eigentlichen Canyon rein und dann auf den Petrified Dunes Trail. Hier gab es im Gegensatz zu den weißen Felsen die rote Variante, angenehm zu laufen. Und auch auf dieser Felsfarbe bewährten sich die neuen Schuhe.
Zurück von der Wanderung suchten wir uns ein Picknickplätzchen und ließen uns die in der Kühlbox mitgebrachten Salate schmecken.
Ein letztes Ziel im Canyon hatten wir noch vor Augen: Jenny’s Canyon. Hier bekommt man ohne viel Federlesens einen waschechten Slotcanyon zu sehen. Wir hatten ihn früher schonmal besucht, aber jetzt passte das Wetter einfach besser.
Und weil es so schön in der Sonne liegt: Das Logo unseres F150.
Wir verlassen den Park und wollten uns gerade Richtung St. George wenden, als mir noch einfiel, dass ich vom Gunlock State Park Wasserfälle gesehen hatte.
den Berg wieder hinauf und Langzeitbelichtungen üben. Leider tröpfelte es immer wieder leicht aus Leckagen in den Wolken. Sollte in den nächsten Tagen die Sonne scheinen, fahren wir nochmal rauf.
Jetzt aber ab in die Stadt. Auf dem Weg dahin eines der nicht ganz so eleganten Gebäude, die sicher in der Wochenmiete sehr erschwinglich sein dürften.
Der Geschäftsführer von Ross hätte beinahe schon eine Vermisstenmeldung aufgegeben, weil wir uns seit Beginn der Reise noch nicht in einem der Stores hatten blicken lassen.
Die Koffer waren gepackt und eingeladen (wie, zeige ich demnächst mal) und wir starteten Richtung Nordosten nach Las Vegas. Auf dem Weg der unvermeidliche Einkauf im Walmart – Getränke, Snacks, eine Kühltruhe, Campingstühle und was man so an Kleinkram noch braucht.
An einer Raststätte versuchte ich dann, mit dem Tele etwas näher
heranzukommen. Klappte nicht so richtig, aber ich weiß, wo wir noch weitere dieser Pflanzen in den nächsten Tagen zu sehen bekommen.
Und die üblichen Easy Rider dürfen auch nicht fehlen.
Unser Hotel liegt im Südosten von Las Vegas, in einem Vorort namens Henderson. Hier waren wir schon ein paar Male abgestiegen. Ein sauberes Hotel mit freundlichem Personal und gutem Frühstück.
Meine Mutter bekam ein schönes großes Zimmer, wir als Upgrade eine Suite.
Angekommen, waren die unsere Batterien leer und wir begannen mit einem zweistündigen Matratzenhorchdienst.
Als es dann dunkel geworden war, ließ mir der Staudamm keine Ruhe. Wir fuhren also doch noch in Richtung des Dammes und standen dann wie üblich vor der Security. Ich äußerte meinen Wunsch, fotografieren zu dürfen. Und auch wenn der Walkway über die Autobahnbrücke nach Arizona wirklich gesperrt war ab 17 Uhr, so durften wir doch zumindest über den Hoover Dam fahren. Was wir nach einer kurzen Inspektion unseres Wageninneren auch taten und ich dort zum ersten Mal Aufnahmen des Dammes bei Dunkelheit machen durfte.
Auf dem Weg zurück machten wir noch einen Abstecher durch Boulder City, was uns früher schon als gemütliches Nest aufgefallen war. Und ist denn heut schon Weihnachten? Alle Bäume der Hauptstraße waren mit Lichterketten umwickelt.
Nach einem kurzen Fotostop ging es aber dann wirklich nach Hause. Total platt, aber glücklich. Der Urlaub hat begonnen.






















