Adé Dresden. Wir haben dieses Mal nicht viel von der Stadt mitbekommen (ausser ein paar saftigen Staus, die uns viel Zeit zum Betrachten der Gebäude am Straßenrand gaben), aber dafür eine sehr schöne Zeit in „Saxonian Switzerland“ gehabt, wie auf Englisch die Sächsische Schweiz heißt.
Heute geht es ein Stück in Richtung Heimat. Als Zwischenziel haben wir Einbeck im Harz auserkoren. Aber nicht wegen des Urbocks, sondern weil wir uns morgen im Harz umsehen wollen.
Direkt auf der Reiseroute liegt Quedlinburg, eine Stadt mit über 1200 wohl erhaltenen Altbauten und einem unheimlich lebhaften Kopfsteinpflaster. Ich schätze mal, das wurde von einem Stoßdämpferhersteller verlegt, um sich einen größeren Absatz seiner Produkte zu verschaffen.
Zuerst ging es rauf in die Burg, die im oberen Teil komplett von Baugerüsten umgeben ist. Aber aus dem Garten hat man einen wunderbaren Blick auf die roten Dächer der Altstadt.
Und da meine Göttergattin mittlerweile ihren Höhenführerschein gemacht hatte, gab es in dieser Richtung auch keine Probleme.
Wir durchwanderten die Stadt von Nord nach Süd, dann von Ost nach West und bewunderten die Fachwerkbauten.
Schließlich landeten wir vor dem Brauhaus Lüdde, welches mit folgendem Spruch bekannt wurde: Hiermit wird bekannt gemacht, dass keiner in die Bode macht. Bei Lüddes wird gebraut (Bode ist der Fluss, der durch Quedlinburg verläuft). Mein Hintergrundwissen habe ich von meiner Göttergattin, deren Großvater den Namen Lüdde trug. Im Endeffekt also Verwandschaft.
Wir enterten den mit schicken Braukesseln geschmückten Hauptraum und erkundigten uns nach Nachfahren mit dem Namen.
Aber ausser einer E-Mail-Adresse und dem wagen Hinweis auf ein weibliches Mitglied mit den o.g. Nachnamen war aus den Angestellten nicht viel rauszukitzeln.
OK, hatten wir auch nicht erwartet. Also weiter. Eine halbe Autostunde entfernt liegt das Städtchen Blankenburg. Auch hier hatte meine Göttergattin Erinnerungen zu verzeichnen, diesmal persönlicher Art: Sie war von ihren Eltern im zarten Kindesalter mal entlang der Teufelsmauer geschleift worden. Offensichtlich ein sehr langweiliger Prozess, da sich der Teufel nicht blicken ließ.
Ich hingegen hatte Fotos gesehen, die es der wanderfreudigen und mittlerweile schwindelfreien Bergsteigerin etwas schmackhafter machen könnte.
Waren wir vor 2 Tagen noch auf Canyon-Tour gewesen und am gestrigen Tag als Bergsteiger unterwegs, war diesmal eine QuerFELSein-Tour angesagt. Am Großvater-Felsen konnte man den Aufstieg auf die Teufelsmauer starten und einen Blick über Blankenburg und das gesamte Umland werfen.
Dann ging es rauf und runter, über ausgewaschene Steintritte und an dünnen Metallgeländern über die Felsen, an den Felsen vorbei. Meine Göttergattin hatte keine Langeweile.
Dass wir im Harz waren, konnte ich zweifelsfrei daran erkennen, dass aus den Bäumen häufig eine klebrige Masse raustropfte. Daher wohl der Name.
Aber irgendwann war auch dieser Rundweg geschafft, wir (zumindest ich) zart angeschwitzt und wir machten uns auf den Weg nach Einbeck.
Das Hotel trägt den Namen FREIgeist Einbeck und ist total modern eingerichtet.
Im zentralen Treppenhaus hängen Motorräder aus vergangen Zeiten an der Wand. In Anlehnung an den PS-Speicher, das angrenzende Motorrad-Museum.
Für einen letzten Trip in die Stadt reichte die Kraft gerade noch.
Und auch für eine heftige Überraschung. Die Altstadt reicht vielleicht nicht soweit wie Quedlinburg zurück, dafür aber sind viele von den sichtbaren Holzbalken liebevollst bemalt und verziert.
Ich habe versucht, im schwindenden Licht noch ein paar Aufnahmen zu machen, morgen gibt es bessere.














Mir als Fotograf vermieste es schon ein wenig die Laune, so ohne Sonnenstrahlen diese herrlichen Gebäude abzulichten.
Auf dem Rückweg schauten wir noch das in Renovierung befindliche Jugendstilkaufhaus rein.
Wenn das mal fertig ist, wird das bestimmt ein Kleinod in dieser Stadt.
Etwas deprimiert zogen wir um die Mittagszeit wieder ab, um das nächste Tagesziel, Bautzen, anzufahren.
Auch hier durchwanderten wir die Stadt von Nord nach Süd und von Ost nach West.
Am schönsten ist der Anblick von der Friedensbrücke, auf der man die Spree überqueren kann.
Als wir uns auf den Rückweg gemacht hatten, besserte sich das Wetter noch weiter. Schöner Sonnenuntergang gefällig? Aber wo? Wie weit ist die Bastei entfernt? 50 Minuten? Das kommt hin. Also das Navi umprogrammiert und quer durch die Lausitz zur Bastei. Wir kamen rechtzeitig an, um uns einen schönen Spot für den Sonnenuntergang zu sichern. 
Dann noch ca. 50 Minuten nach Hause, so hatte sich der Tag doch noch zum Guten gewendet.
Imposant immer wieder der Blick über das Elbetal und auch der Blick nach unten, senkrecht und nichts für Leute mit Höhenangst.
Auf dem Weg zurück begegneten wir einer Informationstafel, die mit einem schönen Wasserfall, dem Amselfall, warb. Nur eine halbe Stunde. Ja, hin und bergab. Anschließend die gleiche Strecke zurück und bergauf. Mussten wir in dem frühen Stadium des Urlaubs nicht haben.
Kurz dahinter war dann der Weg zum Amselfall zu Ende. Wegen Steinschlag gesperrt. Schade. Hätte gerne eine Langzeitbelichtung gemacht.
Ganz in der Nähe liegt die Burg Hohnstein. Ich vermute mal, dass sie aus Sparsamkeitsgründen das „e“ zwischen h und n weggelassen haben, denn sie hebt sich imposant auf hohen Steinen in den Himmel.
Leider weist sie eine sehr

Schaffen wir noch ein Burg? Ach ja, die Stolpener stand ja auf dem Plan und im Norden sollte es ja auch sonniger sein. Stolpen selbst hat den Status einer Stadt – und das will bei den ganzen Dörfern was heißen – und hat wohl deswegen auch einen eigenen Marktplatz.
Die Burg ist von dort durch einen kleinen Fußmarsch gut zu erreichen. Das Raubrittertum hat sich bis in die heutige Zeit erhalten. Allein um in das Burginnere zu gelangen, sollten wir 7 Euro pro Person abdrücken.
Und dann vielleicht noch einem Schlossgeist begegnen, der auf dem Weg dorthin beworben wurde? Klar, dass der auch eine Gage verlangt, aber dazu waren wir doch etwas zu erschöpft und gönnten uns nur die Anlage von außen.
Etwas erschlagen von den Eindrücken beschlossen wir, nach Dresden zurückzukehren und dort etwas Mittagspause zu machen. Ein kleiner Snack bei Netto ließ uns die Fahrtüchtigkeit wieder herstellen und wir machten anschließend auf dem Zimmer gemütlich Pause.
Hat sich doch gelohnt. Oben auf der Schlossterasse wurde ich dann noch mit einem Regenbogen überrascht.
Noch ca. eine halbe Stunde warten und dann war es dunkel genug, um die gleiche Runde – diesmal mit der treuesten Fotografenbegleiterin, die man sich vorstellen kann – noch einmal zu drehen.
Diesmal kam die Beleuchtung voll zur Geltung und obwohl der Himmel total bedeckt war, es nieselte immer noch leise vor sich hin, kam die blaue Stunde voll zur Geltung und ermöglichte diese Aufnahmen, deren Stil ich so liebe.

Nachdem wir uns an dem Anblick hin- und weggesehen haben, stellt sich so langsam auch der kleine Hunger ein. Knoppers haben wir nicht dabei, also müssen wir selbst was jagen. Aus dem Hotel dringen verführerische Düfte durch den Flur, aber uns ist nicht so nach Restaurant. Also suchen wir uns – die Dämmerung bricht langsam herein – die Königsklasse des schnellen Essens und werden in der Nähe der Altstadt auch fündig. Leib und Seele sind gestärkt, eine Wanderung durch die beleuchtete Altstadt kann beginnen. Wir finden in der Nähe der Staatskanzlei einen Parkplatz – der nach 20 Uhr sogar kostenlos ist, wir kamen um 19.56 Uhr an – und marschieren zu den Elbewiesen, um den Blick zu den Elbterassen zu genießen.
Danach geht es über die Brücke – eine riesige Baustelle – zur Hofkirche und zum Schlossplatz.
In einem Durchgang hält mich meine Göttergattin an und meint: Mach doch mal so ein Foto von der Frauenkirche:
Aber auch vom Neumarkt aus ist das Kapellsche gut zu sehen.
Auf dem Rückweg vorbei an der großen Flieseninstallation (Fürstenzug, goldenes Flies)
noch einen Abstecher zur Semperoper (nein, wir trinken kein Radeberger)
In 8 Minuten sind wir wieder im Hotel und können den Tag ausklingen lassen.