03.03.2025 – Flug nach Los Angeles

Zum Glück geht es wieder los. Nachdem wir ein paar turbulente Monate hinter uns haben, sind wir froh, doch wieder auf dem Weg in den Westen zu sein. Ausgewählte Teile von Utah und Nevada stehen diesmal auf dem Plan.

Auf der Straße nach Süden (also zum Flughafen) sind wir um 6.31 Uhr. Zum Fahren selbst ein guter Tag. Es ist Rosenmontag und die Straßen sind relativ frei. Nachteil: Auf den NRW-Radio-Sendern dudelt auf allen Kanälen Karnevalsmusik. Da schaffen die Nachrichten und der Wetterbericht eine angenehme Abwechselung. Als wir dann schließlich auf SWR3 wechseln, geht es besser.

Die Sonne lacht, als bekäme sie es bezahlt, aber die Temperaturen liegen zwischen -3 und 3° Celsius.

Wir haben uns diesmal im Parkhaus Platzhirsch eingebucht für 170 Euro für 3 Wochen. War die preiswerteste Alternative. Mal schauen, wie das funktioniert. Das Parkhaus liegt nördlich der A3 und ist von der Autobahn gut zu erreichen. Die Parkplätze sind (für meinen Geschmack) relativ großzügig bemessen, wir sehen auch einen Ford Ranger dort stehen. Das macht uns Hoffnung, dass wir demnächst auch mit unserem Dicken hier landen können.

Wir haben Glück, gerade als wir im Wartebereich ankommen, trudelt der Shuttle-Bus ein. Die Fahrt zum medizinischen Zentrum dauert nur 6 Minuten, das empfinden wir als angenehm.

Bevor wir die Koffer abgeben, wiegen wir sie noch einmal an den öffentlichen Waagen. Da ist noch Luft nach oben. Also stopfen wir unsere dicken Winterjacken auch hinein in der Hoffnung, sie bis LA nicht zu benötigen.

Die Schalter bei United sind so gut wie leer, genau drei Stunden nach dem Start zuhause haben wir unser Gepäck abgegeben und die Bordkarten (zur Sicherheit) in der Tasche.

Die Luxx-Lounge wartet schon auf uns, viele Bereiche sind umgestaltet worden. Die Tische mit den Stühlen sind nicht ganz so bequem wie die Ledersessel, aber dafür lässt sich mit dem Computer hervorragend hier arbeiten. OK, der Urlaub kann beginnen.

Pünktlich machen wir uns auf den Weg zum Gate, an der Security eine etwas längere Schlange. Aber nur für die Premium-Kunden. Für das normalsterbliche Volk ist alles frei und wir sind schnell durch.

Wir haben wie beim letzten Mal Premium Eco gebucht und zwei sehr gute Sitze bekommen.

 

 

 

Das Essen ist mehr oder weniger geschmacksneutral, aber essbar (hier unsere Frühstücks-Pizza gegen Ende des Fluges).

Nach ca. 11 Stunden starten wir den Landeanflug auf SFO. Der Flieger war nicht sonderlich gut gefüllt und wir hoffen, bei der Einreise nur kurz warten zu müssen.

Karin startet die MPC-App, wir melden uns mit unseren eigenen Gesichtern an. An dem Kiosk für MPC-Willige haben wir kaum die Zeit, unsere Pässe aus der Hosentasche zu holen, schon stehen wir vor dem Beamten, machen das Frage- und Antwortspiel und sind schon in den USA eingereist.

Während wir auf die Koffer warten, versuchen wir, unsere Handys startklar zu machen für den USA-Empfang. Wir haben beide mittlerweile relativ teure Telekom-Verträge, um aus familiären Gründen unter unserer „normalen“ Rufnummer erreichbar zu sein. Bei meiner Göttergattin klappt dies auf Anhieb, meine sprechende Knäckebrotscheibe widersetzt sich.

Wir bringen unsere Koffer zum „Re-Checkin“ und gehen wir erstmal zum nächsten Gate, von wo der Weiterflug nach LA starten soll. Wir müssen wieder durch die Security und bekommen diesmal das volle Programm geboten.

Am Gate vergleichen wir dann die Einstellungen für den Mobilfunk, aber mein Gerät kann sich nicht mit den hiesigen Netzen anfreunden. Schließlich finden wir eine Auslands-Hotline, wo wir einen Telekom-Mitarbeiter zur nachschlafenden Stunde erreichen. Aber er kann uns auch nicht weiterhelfen. Wir mögen es doch mal zu deutscher Tageszeit bei der Hotline versuchen.

Etwas müde setzen wir uns in den Flieger nach LA und verschlafen einen Großteil des Fluges.

In LA erneute vergebliche Versuche, mein Handy zum Laufen zu bringen, während wir auf die Koffer warten.

Als diese schließlich vor uns stehen, machen wir uns auf den Weg zu den Shuttle-Bussen. Auf die Busse von Hertz haben wir bisher immer relativ lange gewartet, die Kutsche von Alamo kommt erfreulich schnell. Warum diesmal Alamo? Erstens war die gewünschte Wagenklasse mehr als 150 Euro billiger und wir hatten die Befürchtung, bei Hertz wieder ein „Upgrade“ auf die 250er Serie zu bekommen.

Bei Alamo hatte sich Karin extra in langwieriger Kleinarbeit zuhause durch den Anmeldeprozess gekämpft, um den Schalter zu umgehen und direkt am Kiosk „mal eben“ die notwendigen Dokumente zu bekommen. Und warum? Nur, um dort einen Zettel mit unserer Buchungsnummer ausgedruckt zu bekommen, auf dem stand: Melden sie sich am Schalter.

Der Bedienstete ging also noch einmal den Buchungsvorgang durch und schließlich konnten wir uns auf den Weg zum Auto machen.

Zur Auswahl standen ein Dodge RAM und GMC Sierra. Letzten hatten wir noch nie gefahren. Logisch, dass wir uns den genauer anschauten: Knapp 5000 Meilen auf der Uhr, Ledersitze mit Sitzheizung, das ist alles was für meine Beifahrerin zählte. Nehmen wir.

Das Rückabteil ist erwartungsgemäß riesig und wir verladen unsere Koffer. Da ist noch Platz für mehr…

Im Hotel klappt alles gut und da es mittlerweile in Deutschland nach 7 Uhr morgens ist, versuchen wir es mit Hotline erneut. Offensichtlich muss etwas bei der Telekom intern für meine SIM-Karte umgestellt werden, dann nach gefühlt einer weiteren Stunde endlich die Nachricht meines Handys: Im Netz registriert. Eigentlich hatte uns ein Mitarbeiter der Telekom versprochen, dass er uns diesbezüglich in der nächsten halben Stunde zurückruft. Aber wir fallen einfach nur totmüde ins Bett.

Als dann etwas später wirklich das Telefon klingelt und die Stimme fragt: Was kann ich für sie tun?, lautet meine spontane Antwort: Auflegen. Aber ich raffe mich doch noch auf, ihm zu bestätigen, dass jetzt alles funktioniert. Bitte nur schlafen.

10.09.2024 – Flug nach San Francisco

Und wieder geht es los. Der weite und wilde Westen lockt. Diesmal haben wir einen Direktflug nach San Francisco gebucht. Von dort aus geht es nach Reno, dann südlich auf der 395 an der Sierra Nevada entlang und über den Yosemite Nationalpark zur Küste zurück.

Der Tag vor der Abreise war ziemlich hektisch, so dass wir nicht sicher waren, ob wir wirklich nichts vergessen haben. Wir werden sehen (oder auch nicht).

Relativ pünktlich sogar vor sieben Uhr waren wir auf der Straße, Staus wurden nicht angezeigt, wir sollten um 9.31 Uhr am Parkhaus ankommen. Besonderheit diesmal: Die beste Reisebucherin hatte im Parkhaus „Holiday Parking Süd“ ein Ticket für ca. 60 Euro geschossen, dafür nimmt man ein paar Unannehmlichkeiten gerne in Kauf. Unter anderem, dass man vom Parkhaus mit einem Shuttle Bus zum Flughafen fahren muss. Selbiger fährt jeweils zur vollen und halben Stunde. Wenn wir den um 9.30 Uhr erreichen wollen, müssen wir uns ein wenig sputen. Zu Anfang sah es auch gut aus, ich konnte unter Beachtung der Geschwindigkeitsbeschränkungen ca. 12 Minuten rausholen. Aber kurz vor Wiesbaden erwischte es uns dann doch. Eine Wanderbaustelle – wir haben keine Ahnung ob und was dort gearbeitet wurde – kostete uns dann eine knappe halbe Stunde.

Das Parkhaus fanden wir trotz Baustellen und merkwürdiger Ausschilderung dank Google Maps präzise und schnell. Und auch in der Nähe des Aufzuges einen Parkplatz.

Der Bus fuhr pünktlich um 10 Uhr los und landet am Terminal 1 am Medical Center. Von dort aus ist es ungefähr die gleiche Strecke zu laufen wie bei einem Terminal-nahen Parkhaus. Wir betraten das Gebäude dort, wo die Arrivals landen, also sind wir auf dem Rückwg gut dran.

Da wir auf unserer United App schon den eingescheckt-Status hatten und dieses auch für uns „Travel Ready“ auswies, war die Abgabe der Koffer auch in kurzer Zeit erledigt. Jetzt ab in die Luxx-Lounge und noch ein wenig entspannen. Diese war gut gefüllt, aber für uns gab es noch Plätze und ein paar leckere Snacks. Der Urlaub kann beginnen.

Nachdem wir uns ordentlich gesättigt hatten (die nächste Mahlzeit im Flieger gibt es erst in paar Stunden), trabten wir zu unserem Gate im Z-Bereich. Die US-Kontrolle war sehr lax, Security ebenfalls. Obwohl die Mitarbeiter darauf bestanden, meine Kameraausrüstung zu reinigen. OK, wird nicht schaden. Vor dem Fließband stand zwar, dass alle Gegenstände in den Taschen bleiben könnten – auch Computer, aber dann musste der Laptop doch extra gelegt werden. Dafür konnte ich die Schuhe anbehalten. Für alle Beteiligten die beste Lösung.

Im Flieger hatte Karin uns in der Premium Economy die vordersten Plätze geschossen. Auf dem Platz vor unseren Sitzen hätten wir Tango tanzen können.

Nach einiger Zeit wurde das Mittagessen zelebriert. Nicht nur optisch ein Genuss, auch der Magen freute sich. Interessantes Detail: Die Stoffserviette hatte ein Knopfloch, um sie am obersten Hemdenknopf zu befestigen. Nicht dass es mir viel genutzt hätte, aber der Gedanke zählt.

Wir flogen fast über den Nordpol und die Stunden vergingen mit Filme gucken und dösen.

Zum „Frühstück“ noch einmal eine schmackhafte Mahlzeit. Der Salat war leider mit Gurken verseucht, so dass ich mich opfern musste.

Schließlich waren wir froh, in SFO anzukommen. Gepäck kam komplett an und dank der MPC (Mobile Passport Control) waren wir innerhalb von fünf Minuten durch. Wir mussten noch nicht einmal wie beim letzten Urlaub uns selbst mit dem Handy fotografieren.

Per Skytrain ging es dann zum Rental Car Service.

Wie üblich hatten wir einen Pickup der Klasse Ford F150 bestellt. Aber diese Größe war nicht vorhanden. Statt dessen standen in den Boxen ausschließlich Dodge Rams, und zwar eine Nummer größer: 2500 Heavy Duty, Ausstattung Bighorn.

Oh ha, was steht uns da bevor? Unsere erste Wahl fiel auf einen schönen roten Truck, der hatte allerdings schon fast 20.000 Meilen runter.

Der nächste schöne war in Nachtblau gehalten, aber Android Auto lief damit auf einen Fehler.

Schließlich landeten wir beim dritten Laster, ab sofort mit „Black Beauty“ tituliert.

Eigentlich hatte ich von der Ausstattung „Bighorn“ eine sehr luxuriöse Variante erwartet, aber weit gefehlt. Bordcomputer? Bisher nicht gefunden. Display für Android Auto? Etwas größer als Briefmarke, aber noch ablesbar.

Immerhin hat er einen Tempomat und das Blubbern des Motors erinnert an einen Öltanker. Den werden wir vermutlich auch brauchen bei dem Spritverbrauch.

Das Hotel fanden wir sehr schnell und waren froh, in der obersten, der neunten, Etage unser Zimmer beziehen zu können.

Jetzt noch kurz zu Costco und zu Smart and Final, um die wichtigsten Lebensmittel zu bunkern.

Eigentlich wollten wir ja noch bei Abendlicht von einem der südlichen Hügel einen Blick auf die Stadt werfen, aber der Nebel ließ uns davon Abstand nehmen.

 

01.05.2024 – Flug nach San Francisco

Uns hat es wieder gepackt. Dieses Mal zieht es uns nach San Francisco. Von dort aus werden wir den Norden der kalifornischen Küste erkunden und uns durch Oregon bis zur Grenze von Oregon vorarbeiten. An der Columbia River Gorge geht es dann an Wasserfällen vorbei nach Osten, bis wir nach Süden einbiegen und über Bend und den Crater Lake Nationalpark langsam wieder unseren Ausgangspunkt erreichen.

Was ist diesmal anders? Auf unserer letzten Reise hatten wir extra zwei Plätze am Gang gebucht, in der Hoffnung, genügend Raum zu haben. Aber unsere Mittelmänner dehnten sich so aus, dass dies so gut wie nicht möglich war. Und die freundlichen Bediensteten kommen mit ihren Wagen vorbei, da ist ein Herauslehnen auf den Gang nicht möglich. Was also tun? Bisher hatten wir uns immer ein Upgrade auf Economy Plus gegönnt, was uns zumindest ausreichend Beinfreiheit bescherte. Dieses Mal wollten wir noch ein wenig mehr investieren und Karin schoss uns zwei Plätze in der wenig verfügbaren Premium-Economy-Klasse. Eine 2er-Reihe, dann Gang. Aber da diese Konstellation nur auf sehr wenigen Inlandsflügen angeboten wird, entschieden wir uns für einen Non-Stop-Flug von Frankfurt nach San Francisco. Ich bin gespannt, wie wir damit klar kommen.

Eine weitere Besonderheit war, dass wir diesmal die Einreise mit der sogenannten MPC-App versuchen wollten. Dabei gibt man zuhause in die App die wichtigsten Daten ein und wenn man dann am Flughafen angekommen ist, öffnet man die App erneut und macht ein Foto von sich. Daraufhin erhält man einen QR-Code, welche an speziellen Terminals (geht auch nicht an allen Flughäfen) eingelesen wird und angeblich ist die Einreise ohne Schlange stehen in Minuten erledigt. Ich lasse mich überraschen. Und werde dann eine gefühlte Ewigkeit auf das Gepäck warten… Man kann mit der App übrigens auch mehrere Personen einchecken. Wir sind experimentierfreudig und stehen auch nicht gerne in Schlangen.

Aber jetzt geht es los. Entgegen meinen Gewohnheiten hatte ich die Nacht etwas unruhig geschlafen, sollte ich etwa aufgeregt sein? Jedenfalls hatten wir nicht die geringsten Probleme, zeitig auf der Piste zu sein. Die Sonne schien, als bekäme sie es bezahlt. Warum fliegen wir eigentlich in die USA?

Die Autobahn war so frei, wie ich es lange nicht mehr erlebt habe. Staufrei kamen wir gegen 9 Uhr am Parkhaus an und stellten uns auf Rat eines Verwandten ins Parkhaus 3. Am Ende einer Reihe, Ebene 707 (gut zu merken wegen des gleichnamigen Flugzeugtyps) fanden wir einen Eckplatz, so dass wir wenigstens auf einer Seite auch hinterher ins Fahrzeug kommen. Andere Besucher hatten deutlich weniger Platz. Ob wir mit unserem Dicken wirklich hierhin wollen?

Das Einchecken des Gepäcks ging auch sehr bequem. Da Karin in weiser Voraussicht allen „Papierkram“ vorher elektronisch erledigt hatte, wiesen unsere Bordpässe den Status „Travel ready“ auf. Vor uns gerade mal 9 Personen, die anderen Schlangen waren deutlich länger.

Jetzt geht es ganz gemütlich in die Lounge, Brühwürstchen, Kaffee, Teilchen und alles andere, was der Schuppen zu bieten hat.

Wir machen uns zeitig auf den Weg zum Gate, Security ist relativ harmlos, nicht mal meine Kameraausrüstung wird abgestaubt. Ein wenig warten wir noch am Gate, dann geht es mit Boarding-Group 2 direkt nach der Business Class in den Flieger. Wir haben nach vorne Platz ohne Ende.

Das Essen wird zwar nicht frisch für uns gekocht, aber Metallbesteck und Stoffservietten lassen schon einen Hauch von Luxus erkennen. Auch der Salat macht einen sehr frischen Eindruck.

Irgendwann übermannt uns die Müdigkeit und wir dösen vor uns hin. Kurz vor der Landung wird uns noch eine Art Käse-Teilchen serviert, war gut.

Das Aussteigen klappte aufgrund der vorne liegenden Sitzplätze ebenfalls schnell und sobald wir Verbindung zum Netz hatten, erstellten wir in der MPC (Mobile Passport Control) die obligatorischen Fotos.

An der Einwanderungsstelle erwarteten uns wie üblich lange Schlangen mit geschätzt hunderten von Menschen. Diese konnten wir aber rechts liegen lassen und reihten uns in die wesentlich kürzere mit ca. 40 Personen ein. Hier ging es recht flott durch, keine Fingerabdrücke, keine Fotos. Und ein Koffer war auch schon da. Zwar nicht auf dem Band, das zu unserem Flug gehörte. Aber unsere Koffer dürfen selbst entscheiden, mit welcher Gesellschaft sie fliegen. Hauptsache, sie sind pünktlich da.

Mit dem Skytrain ging es in kurzer Zeit zur Autovermieter-Garage. Und entgegen der Befürchtungen meiner Göttergattin stand auf dem für uns reservierten Platz ein wunderschöner Ford F150, ein Lariat, also schon recht gut ausgestattet. Einziger winziger Wehmutstropfen: Der Klappmechanismus des rechten Außenspiegels klappte nicht so ganz. Aber das werden wir überleben.

Auf geht es ins Hotel. Das El Rancho hatten wir vor ca. 30 Jahren schon einmal besucht. Im Hacienda-Stil gehalten liegt es nur wenige Minuten vom Flughafen entfernt.

Wir bekamen auch ein Zimmer-Upgrade (entfernt von den Eisenbahnschienen) und machten es uns gemütlich.

Aber noch ist der Tag nicht zu Ende. Obwohl sich so langsam Müdigkeit breit machte, mussten wir zumindest noch zu Costco und nach Möglichkeit zu einem Walmart.

Ersteren fanden wir auch ganz in der Nähe, ein Walmart leider nicht. Aber ein Grocery Outlet verkaufte uns auch die allernötigsten Lebensmittel für den Start. Jetzt aber langsam ins Bett. Das Jetlag wartet schon.

13.10.2021 – Go West – Flug nach Montreal

Ja, Ihr lest richtig. Wir sind wieder auf dem Weg über den großen Teich. Allerdings steht uns nicht der gesamte nordamerikanische Kontinent zur Verfügung. USA hat vor kurzem angekündigt, dass sie für europäische Touristen öffen wollen, aber Kanada hatte diesen Schritt im September vollzogen.

Also machten wir uns auf, um wenigstens ein paar Wochen dem Alltag und Europa zu entfliehen. Warum Kanada? Warum nicht? Corona hält uns alle in Atem und der nördliche Nachbar der USA hat vergleichsweise gute Coronazahlen und ist sich offensichtlich einig, was Tests und Impfungen betrifft. Dies schlägt sich logischerweise in den Vorbereitungen nieder. Neben der normalen Reiseplanung – wo wollen wir hin, reiten wir oder nehmen wir ein Auto, Hotels buchen oder unter Brücken schlafen – stand die Bürokratie der kanadischen Gesundheitsbehörden diesmal fast im Vordergrund. Was mussten wir beibringen?

1. mussten wir den üblichen Impfstandard aufweisen (Kreuzimpfung Astra/Biontech wird akzeptiert).
2. mussten wir einen PCR-Test vorlegen, der nicht älter als 72 Stunden vor Abflug war. Spannend, weil davon abhing, ob wir überhaupt fliegen konnten.
3. musste die Arrive-Can-App mit genau diesen Daten gefüttert werden und wir steckten sowohl Impfpässe als auch die Impfnachweise in Papierform ins Gepäck.
4. Eta musste ausgefüllt/beantragt werden, das kanadische Äquivalent zum USA-ESTA
5. Für den „Übertritt“ in die Provinz New Brunswick musste auch ein Online-Zertifikat ausgefüllt werden.

Nachdem wir all diese Hürden bewältigt hatten, fühlten wir uns wohlgerüstet für die Reise. Unsere Standard-Airline United fiel leider aus, weil sie keine Direktflüge nach Kanada anbot, folglich einigten wir uns auf Air Canada. Die auch einen sehr guten Ruf hat. Wir werden testen und berichten.

Leider kommt man auf einem solchen Flug doch immer wieder in innigen Kontakt mit anderen Menschen, die wieder in Kontakt mit anderen Menschen waren, welche wiederum….

Kurz: Wir wollten uns soviel Platz wie möglich verschaffen im Flieger und buchten ausnahmsweise Premium Economy, was uns eine Zweierreihe verschaffte.

Aber erstmal müssen wir zum Flughafen kommen. Frankfurt ist 2,5 Stunden entfernt, Baustellen auf der A3 sind unkalkulierbar. Deshalb war die Nacht um 3 (in Buchstaben: DREI) Uhr zu Ende und wir schafften es tatsächlich, um ca. 3.30 Uhr auf der Piste zu sein. Die Straßen waren erwartungsgemäß und wie erhofft frei und so konnten wir relativ pünktlich um 6 Uhr unseren Stellplatz im Parkhaus P2 einnehmen.

Gewitzt durch schlechte Erfahrungen aus einem der vorigen Urlaube, wo wir lange umhergeirrt waren, um unser Parkhaus bei der Rückfahrt wiederzufinden, streuten wir aus der Kekspackung (Reiseverpflegung) Krumen aus, um später den Weg leichter wiederzufinden. Aber da auf die altbewährten Mittel auch nicht unbedingt Verlass ist, machten wir an auffälligen Landmarken noch Fotos. Sicher ist sicher.

Der Schalter von Air Canada war so gut wie leer und wir konnten direkt um 6.30 Uhr einchecken. Dort wurden unsere Impfnachweise, unser PCR-Test und ETA geprüft und wir erhielten unsere Bordkarten. Puh, bis hierher alles gut gegangen. Keine 100 m weiter war die Rolltreppe zur Luxx-Lounge, wo wir die ca. 2 h bis zum Boarding verbringen konnten. Erstmal frühstücken, dann ein wenig Reisebericht anfangen. Der Urlaub kann beginnen.

Was erwartet uns in Kanada? Genau wissen wir es nicht, aber unsere Vorstellung geht im Osten, an der Atlantik-Küste in Richtung Schweden/Norwegen mit den Felsen und der Natur.

Wer eine Einstimmung auf dieses wunderschöne Land hören möchte, kann sich diese Liebeserklärung mal anhören:

Ca. 7 Stunden später. Wir hatten einen sehr angenehmen Flug, Platz war ausreichend vorhanden,

das Essen war in Ordnung (auf Porzellangeschirr).

Beim Anflug einen schönen Blick auf Montreal

Unten angekommen, ging der Ausweismarathon los. Zuerst war die Zollerklärung durchzuführen. Am Kiosk ging das relativ problemlos, die Schlange an der Einwanderung war auch nicht allzulange (vielleicht auch deshalb, weil wir sehr weit vorne saßen?).

Dann das Warten auf das Gepäck. Während der Wartezeit versucht Karin ihr Handy zum Laufen zu bringen, vergeblich. Ich stelle im Flughafen WLAN die Route zum Hotel her. Zum Glück hatte ich die Karten von unseren Reisezielen schon als Offline-Karten runtergeladen. Aber noch sind wir nicht draußen. Als offensichtliche Nicht-Kanadier wurden wir noch einem PCR-Test unterzogen. Ergebnis kommt innerhalb von 72 Stunden per E-Mail…

Dann durften wir den langen Gang zum Hertz-Schalter antreten. Nur gut, dass alle Gepäckstücke Rollen haben.

Am Schalter die obligatorische Frage: Haben Sie auch Pickup-Trucks (in Deutschland konnten nämlich NUR SUVs gebucht werden, wahrhaft traurig). Und oh Wunder, der Angestellte hatte einen Ford F150 zur Verfügung, den er uns für 15 CAN-Dollar Aufpreis anbot. Zuviel für meinen Geschmack. Also fragte ich kackfrech, wie es denn mit 10 Dollar Aufpreis wäre. Geht auch. Den Wagen fanden wir ohne Probleme, er hatte schon etwas mehr als 50.000 km runter und die Ladefläche hatte schon bessere Zeiten erlebt. Aber Hauptsache, Truck. Mein Handy verband sich ohne Murren und Knurren mit Ford Sync und so konnten wir dank der Offline-Karten problemlos das Hotel finden. Die Straßenbezeichnungen sind fast alle in französisch gehalten, nicht mein Favorit, aber geht. Als Hotelzimmer bekamen wir ein Update auf eine Junior-Suite, was sich im Endeffekt nur als ein großer Raum rausstellte, aus dem man ein Doppelbett entfernt hatte. Dafür Herd, Kühl- und Eisschrank. Allerdings fehlte bei der Kaffeemaschine sowohl Milch als auch etwas zum Umrühren, führt zur Abwertung. Einen großen Teil des Nachmittages verbrachten wir mit dem Versuch, die SIM-Karte in Karins Handy zum Laufen zu bringen, leider vergeblich.

Das WLAN im Hotel ist auch nur sehr schleppend, aber es reichte für unsere Zwecke.

Nachdem wir vom Telefon Basteln genug angenervt waren, machten wir uns auf den Weg zum nächsten Walmart. Zum Glück nur ca. 2 km entfernt. Und die Route im Hotel-WLAN ins Navi eingegeben, klappte auch. Kanada ist so groß, und doch gibt es reichlich Staus. Der Walmart kam mir nicht so ausladend vor wie die amerikanischen Pendants, irgendwie war das Angebot deutlich kleiner. Aber irgendwie schafften wir es, die allerwichtigsten Lebensmittel einzukaufen. Im Walmart-WLAN suchte ich mir den Weg ins Hotel bei Google Maps. Dieser führte uns durch Nebenstraßen eines Wohngebiets. Und gefühlt an jeder Kreuzung ein Stopschild. Ob die Stadt die bei großen Stückzahlen billiger gekommen hat? So langsam entwickle ich eine Aversion gegen „Arret“. Natürlich auf Französisch, wie alles beim Walmart auch. Die Angestellten sprechen zwar alle auch Englisch, aber keiner lässt das raushängen.

Im Hotel angekommen, Nudelsalat mit Würstchen, Möhrchen und Vanille-Hafermilch sowie zwei Mini-Töpfchen Joghurt.

Eigentlich hatte ich noch vorgehabt, Montreal bei Nacht zu besichtigen, aber plötzlich war der Ofen aus.

Gute Nacht Kanada, morgen ist auch noch ein Tag.

15.10.2019 – Rückflug nach Deutschland

3.25 Uhr, der Wecker schellt. Unser Flieger geht um 6 Uhr nach Chicago. Für 4 Uhr haben wir den Shuttle-Bus geordert. Hoffentlich ist  nicht so viel Verkehr am Flughafen wie gestern abend.

Wir bekommen vom Hotel jeder noch eine Banane, einen Apfel und eine Flasche Wasser als Wegzehrung eingepackt – warum können die ihr Frühstücksbuffet nicht schon um 3 Uhr öffnen?

Am Flughafen ist erfreulich wenig los, die Gepäckabgabe funktioniert auch problemlos. Ob des Gewichts zuckt der Mitarbeiter von UA nicht mit der Wimper, Karins Tasche (mit den Zeitschriften, dem Zucker und dem Backzubehör) wiegt 66 pounds, meine kleine Tasche 60 pounds.

Der Flug dauert 3,5 Stunden, verläuft problemlos. Zwischendurch geht die Sonne auf

und schon bald kommt Chicago näher.

Als wir ankommen, ist die nächste für uns zugängliche Lounge zu weit entfernt, als dass es sich gelohnt hätte, dort noch rüberzulatschen. Unser Abflug-Gate ist nur wenige Meter von unserem Ankunftsgate entfernt und wir machen es uns in der Nähe von Steckdosen gemütlich. Unsere Nachbarin hat eine so lecker aussehende Pizza vor sich stehen, dass wir ganz gegen unsere Gewohnheit selbst losstiefeln und uns eine besorgen.

Während die Pizza im Ofen ist, schalte ich mich online und bin überrascht. Es gibt das schnellste Internet, was ich in diesem Urlaub in den USA angeboten bekommen habe. Da hätte ich auch hier alle Fotos auf meinen Server hochladen können…

Ach ja, habe ich gestern vergessen: Hier die Tripdaten unseres Chevy Silverado, aufgezeichnet von dem Zeitpunkt, als wir ihn in San Francisco übernahmen. Einmal in amerikanischen Maßen, einmal in europäischen.

Nochmal ach ja, diesmal hatte ich auch eine andere Fototasche dabei als im letzten Urlaub. Nachdem die relativ teure Gitzo-Tasche am Hauptriemen angerissen war, hatte ich nicht mehr so recht Vertrauen in diese Marke. Gute Erfahrungen hatte ich mit Lowe gemacht und mich für eine ProTactic BP 450 AW II entschieden. Dort bekam ich meine beiden Teles, das große Weitwinkel, ein Macro und neben der Hauptcam noch eine D500 rein. Schön ist, dass man die Tasche auch von oben öffnen kann, um die am meisten benutzte Kamera herausnehmen zu können, ohne die Tasche komplett öffnen zu müssen.


Es geht weiter nach Frankfurt. Die 7,5 Stunden vergehen schnell, ein paar Filme anschauen, zwischendurch ein wenig dösen und zack, sind wir da. Gepäck ist auch mitgekommen, auch unsere rote Kühlbox (stand allerdings bei Sperrgepäck). Aber dann begann das größte Abenteuer der ganzen Reise. Wir haben uns in Großstädten wie Los Angeles und San Francisco wunderbar zurecht gefunden, wir haben dank einer Anfahrtskizze auch unser Parkhaus gefunden. Aber meint Ihr, es gäbe im Flughafen eine vernünftige Beschreibung, wie man von den Terminals zu UNSEREM Parkhaus kommt? Wir hatten uns aufgeschrieben: P2, 701, Stellplatz 41. Klasse. Aber woher geht es zu P2? Ca. eine halbe Stunde irrten wir in verschiedenen Parkhäusern umher, bis wir die dritte Person vom Flughafenpersonal trafen, die uns endlich korrekt sagen konnte, wo wir hinmüssen. Für alle, die auch Terminalparken machen und in P2 ihr Auto abgestellt haben: Vom Terminal kommend erst in die Unterführung, am Bahnhof vorbei und dann links abbiegen.

Als wir unser Auto dann beladen hatten – die hintere Achse hing schon etwas durch (hätten wir nur unseren Truck mitgebracht) – ging es zügig und so gut wie ohne Staus zurück nach Essen. Home, sweet home.

Danke fürs Mitlesen, Mitreisen.