Zum Glück geht es wieder los. Nachdem wir ein paar turbulente Monate hinter uns haben, sind wir froh, doch wieder auf dem Weg in den Westen zu sein. Ausgewählte Teile von Utah und Nevada stehen diesmal auf dem Plan.
Auf der Straße nach Süden (also zum Flughafen) sind wir um 6.31 Uhr. Zum Fahren selbst ein guter Tag. Es ist Rosenmontag und die Straßen sind relativ frei. Nachteil: Auf den NRW-Radio-Sendern dudelt auf allen Kanälen Karnevalsmusik. Da schaffen die Nachrichten und der Wetterbericht eine angenehme Abwechselung. Als wir dann schließlich auf SWR3 wechseln, geht es besser.
Die Sonne lacht, als bekäme sie es bezahlt, aber die Temperaturen liegen zwischen -3 und 3° Celsius.
Wir haben uns diesmal im Parkhaus Platzhirsch eingebucht für 170 Euro für 3 Wochen. War die preiswerteste Alternative. Mal schauen, wie das funktioniert. Das Parkhaus liegt nördlich der A3 und ist von der Autobahn gut zu erreichen. Die Parkplätze sind (für meinen Geschmack) relativ großzügig bemessen, wir sehen auch einen Ford Ranger dort stehen. Das macht uns Hoffnung, dass wir demnächst auch mit unserem Dicken hier landen können.
Wir haben Glück, gerade als wir im Wartebereich ankommen, trudelt der Shuttle-Bus ein. Die Fahrt zum medizinischen Zentrum dauert nur 6 Minuten, das empfinden wir als angenehm.
Bevor wir die Koffer abgeben, wiegen wir sie noch einmal an den öffentlichen Waagen. Da ist noch Luft nach oben. Also stopfen wir unsere dicken Winterjacken auch hinein in der Hoffnung, sie bis LA nicht zu benötigen.
Die Schalter bei United sind so gut wie leer, genau drei Stunden nach dem Start zuhause haben wir unser Gepäck abgegeben und die Bordkarten (zur Sicherheit) in der Tasche.
Die Luxx-Lounge wartet schon auf uns, viele Bereiche sind umgestaltet worden. Die Tische mit den Stühlen sind nicht ganz so bequem wie die Ledersessel, aber dafür lässt sich mit dem Computer hervorragend hier arbeiten. OK, der Urlaub kann beginnen.
Pünktlich machen wir uns auf den Weg zum Gate, an der Security eine etwas längere Schlange. Aber nur für die Premium-Kunden. Für das normalsterbliche Volk ist alles frei und wir sind schnell durch.
Wir haben wie beim letzten Mal Premium Eco gebucht und zwei sehr gute Sitze bekommen.
Das Essen ist mehr oder weniger geschmacksneutral, aber essbar (hier unsere Frühstücks-Pizza gegen Ende des Fluges).
Nach ca. 11 Stunden starten wir den Landeanflug auf SFO. Der Flieger war nicht sonderlich gut gefüllt und wir hoffen, bei der Einreise nur kurz warten zu müssen.
Karin startet die MPC-App, wir melden uns mit unseren eigenen Gesichtern an. An dem Kiosk für MPC-Willige haben wir kaum die Zeit, unsere Pässe aus der Hosentasche zu holen, schon stehen wir vor dem Beamten, machen das Frage- und Antwortspiel und sind schon in den USA eingereist.
Während wir auf die Koffer warten, versuchen wir, unsere Handys startklar zu machen für den USA-Empfang. Wir haben beide mittlerweile relativ teure Telekom-Verträge, um aus familiären Gründen unter unserer „normalen“ Rufnummer erreichbar zu sein. Bei meiner Göttergattin klappt dies auf Anhieb, meine sprechende Knäckebrotscheibe widersetzt sich.
Wir bringen unsere Koffer zum „Re-Checkin“ und gehen wir erstmal zum nächsten Gate, von wo der Weiterflug nach LA starten soll. Wir müssen wieder durch die Security und bekommen diesmal das volle Programm geboten.
Am Gate vergleichen wir dann die Einstellungen für den Mobilfunk, aber mein Gerät kann sich nicht mit den hiesigen Netzen anfreunden. Schließlich finden wir eine Auslands-Hotline, wo wir einen Telekom-Mitarbeiter zur nachschlafenden Stunde erreichen. Aber er kann uns auch nicht weiterhelfen. Wir mögen es doch mal zu deutscher Tageszeit bei der Hotline versuchen.
Etwas müde setzen wir uns in den Flieger nach LA und verschlafen einen Großteil des Fluges.
In LA erneute vergebliche Versuche, mein Handy zum Laufen zu bringen, während wir auf die Koffer warten.
Als diese schließlich vor uns stehen, machen wir uns auf den Weg zu den Shuttle-Bussen. Auf die Busse von Hertz haben wir bisher immer relativ lange gewartet, die Kutsche von Alamo kommt erfreulich schnell. Warum diesmal Alamo? Erstens war die gewünschte Wagenklasse mehr als 150 Euro billiger und wir hatten die Befürchtung, bei Hertz wieder ein „Upgrade“ auf die 250er Serie zu bekommen.
Bei Alamo hatte sich Karin extra in langwieriger Kleinarbeit zuhause durch den Anmeldeprozess gekämpft, um den Schalter zu umgehen und direkt am Kiosk „mal eben“ die notwendigen Dokumente zu bekommen. Und warum? Nur, um dort einen Zettel mit unserer Buchungsnummer ausgedruckt zu bekommen, auf dem stand: Melden sie sich am Schalter.
Der Bedienstete ging also noch einmal den Buchungsvorgang durch und schließlich konnten wir uns auf den Weg zum Auto machen.
Zur Auswahl standen ein Dodge RAM und GMC Sierra. Letzten hatten wir noch nie gefahren. Logisch, dass wir uns den genauer anschauten: Knapp 5000 Meilen auf der Uhr, Ledersitze mit Sitzheizung, das ist alles was für meine Beifahrerin zählte. Nehmen wir.
Das Rückabteil ist erwartungsgemäß riesig und wir verladen unsere Koffer. Da ist noch Platz für mehr…
Im Hotel klappt alles gut und da es mittlerweile in Deutschland nach 7 Uhr morgens ist, versuchen wir es mit Hotline erneut. Offensichtlich muss etwas bei der Telekom intern für meine SIM-Karte umgestellt werden, dann nach gefühlt einer weiteren Stunde endlich die Nachricht meines Handys: Im Netz registriert. Eigentlich hatte uns ein Mitarbeiter der Telekom versprochen, dass er uns diesbezüglich in der nächsten halben Stunde zurückruft. Aber wir fallen einfach nur totmüde ins Bett.
Als dann etwas später wirklich das Telefon klingelt und die Stimme fragt: Was kann ich für sie tun?, lautet meine spontane Antwort: Auflegen. Aber ich raffe mich doch noch auf, ihm zu bestätigen, dass jetzt alles funktioniert. Bitte nur schlafen.