20.09.2025 – Von Long Beach nach Lincoln City

Heute geht es nach Oregon, genauer gesagt, nach Lincoln City. Eigentlich gehört diese Stadt nicht zu einer Washington Rundreise, aber wir haben uns in diesem Küstenstädtchen so oft und so wohl gefühlt, dass wir mal eben zwei Stunden Fahrt an der Oregon-Küste entlang in Kauf nehmen, nur um eine besondere Entschleunigung zu erleben.

Wir starten aber erst in Richtung Norden auf der langgestreckten Halbinsel, um zumindest die Dörfer dort einmal gesehen zu haben. Auch hier hat der Tourismus längst nicht so ausgiebig hingespuckt wie weiter südlich in Californien.

Ein Schwenker nach links bringt uns mal wieder auf den Strand, die Sicht ist eher eingeschränkt.

Aber dann erwischt uns eine Welle kalt von links. Die Reifen stehen im Wasser und meine Göttergattin verknipst einen halben Film, nur um ein Auto im Wasser abzubilden.

Da wir vorher schon etwas tieferen Sand durchfahren haben, ist der 4-Rad-Antrieb eingeschaltet und unser Dicker zieht sich mühelos wieder auf festen Boden.

Vorbei an Sandkunstwerken, die den nächsten Regen und die nächste höhere Flut nicht überstehen werden.

Nun aber geht es los Richtung Süden. Sommer, Sonne und Wärme erwarten uns dort. Oder etwa doch nicht? Wir werden es sehen.

Nachdem wir erneut die Astoria Meggler Bridge überquert haben, biegen wir in das Gewerbegebiet ab. Karins Kaffeemug hat das Weite gesucht, bei Ross werden wir schnell fündig.

Bei Costco decken wir uns mit diversen Lebensmitteln ein und füllen unsere Tankkarte auch wieder auf. Preis pro Ga: 3,899 USD. Der günstigste Preis bisher auf unserer Reise.

Der Ziele, die man an der Oregon Küste besuchen kann, sie vielfältig, aber aufgrund der fortgeschrittenen Zeit picken wir uns ein paar Rosinen raus.

Ein absolutes Muss ist der Ecola Statepark. So wie ein wenig die Sonne durch den Wolken- und Nebel verhangenen Himmel dringt, ist das ein Gemälde in schwarz-weiß wert.

Ein Stückchen weiter (auf dem obigen Foto in der Mitte im Hintergrund) liegt der Haystack Rock. Bei Ebbe kann man zu ihm hingehen. Als wir da waren, gab es dort viel Wasser. Und nicht nur davon gab es eine Menge. Es ist Samstag und Cannon Beach ist mit Besuchern vollgelaufen. Einen Parkplatz zu suchen und auch noch zu finden, hätte uns wertvolle Zeit gekostet.

Aber wir entdeckten ein Stückchen Straße in einem Wohngebiet, wo man, ohne die Schuhe voll Sand zu bekommen, den Felsen ohne viele störende Kabel ablichten konnte.

Wir entfliehen dem Tourismus und machen noch einen einzigen Stop am Silverpoint Interpretive Overlook.

Die Küste sieht immer gleich und doch immer irgendwie anders und immer wild und schön aus.

Auf der weiteren Fahrt nach Süden passieren wir Tillamook, lassen die Tillamook Creamery links liegen und passieren auch Garibaldi, wo gerade ein Oldtimertreff stattfindet.

Endlich rollen wir von Norden in unser geliebtes Lincoln City ein. Die meisten Läden kommen uns bekannt und vertraut vor, die preiswerte Tankstelle an der Bücherei gibt es immer noch und auch die Birkenstockfiliale steht an der gleichen Stelle.

Beim Einchecken werden wir von der deutschen Managerin, Anita, begrüßt. Offensichtlich hatte sie uns noch in (guter?) Erinnerung. Denn anstelle des kleinsten Zimmers im Erdgeschoss hat sie uns eine Minisuite im zweiten Stock gegeben.

Wir können mit ein bisschen Fantasie sogar das Meer sehen. Zimmer mit Meerblick, wow.

Nach einer kurzen Pause geht es zum Taft-District, wo wir mit großer Energie und Geschwindigkeit ans Entschleunigen gehen.

Am Strand stehen viele Angler. Aber ich glaube, die baden nur ihre Würmchen, denn kein einziger hatte einen Eimer oder ein Behältnis für seinen Fang dabei.

Die anderen, die nicht gerade stehen, gehen der beliebten Beschäftigung des Achate-Sammelns nach. Was die können, das können wir auch. Und so schlendern wir gemütlich, den Blick nach unten und auch auf die Wellen gerichtet, am Strand entlang und füllen unsere Taschen mit den kleinen Steinchen. Die Beute wird morgen gezeigt.

Die Sonne ist mittlerweile untergegangen und Achate kann man jetzt wirklich nicht mehr erkennen.

Wir drehen um und laufen langsam die Southwest 51. Street entlang zum Auto zurück.

Was ein herrlich entspannender Abend. Zum Essen gibt es Pfannengemüse und Kartoffeln aus der Mikrowelle, eine fürstliche Mahlzeit. Gute Nacht, Lincoln City.

15.02.2015 – Im Norden Oregons – Cannon Beach – Ecola State Park – Astoria

Auch heute war (ausnahmsweise) wieder ein Reisetag angesagt. Unser 5-Tage Pass läuft (wie der Name schon sagt) nur fünf Tage, und die wollten wir auskosten. Plan war es, auf direktem Weg nach Tillamook zu fahren (diesmal nicht die 3 Capes mitzunehmen) und von dort weiter nach Norden, vielleicht sogar bis nach Astoria vorzustoßen.

Der langweiligste Teil der Strecke ist der im Inland, bis man nach Tillamook gelangt. Und er wird auch nicht dadurch interessanter, dass man ihn innerhalb von einer Stunde dreimal fährt. Nach ca. 12 Meilen Fahrt stellte die beste Handtaschenaufpasserin von allen fest, dass sie ihr gutes Stück (wahrscheinlich) zuhause hatte liegen lassen. Also rasanten U-Turn hingelegt und das gute Stück in LC aufgelesen.

Tillamook selbst ist ein typisches Durchgangsdorf, allerdings mit zwei Käsefabriken. Ansonsten „a nice place to come from“.

OR51296.jpg OR51298.jpgDie Blue Heron Cheese Factory glänzt durch viele Pröbchen in der Gewürz- und Marmeladenrichtung. Seeehr lecker.

OR51302.jpg OR51305.jpgAußerdem wird für die jungen Gäste einiges für die Unterhaltung getan.

OR51301.jpg OR51307.jpgDie Tillamook Cheese Factory

OR51308.jpgist ein riesiger Betrieb mit einer „Käsetheke“ und angeschlossenem Verkaufsbetrieb. Menschenmassen werden durchgeschleust.

OR51309.jpgMeine werten Herren Söhne haben das Vorbeimarschieren an der Probiertheke perfektioniert und ich habe von ihnen gelernt.

OR51310.jpgWir durchfuhren verschiedene Nester und machten in der „Hafenstadt“ Garibaldi Halt.

OR51312.jpgHerausragend (im wahrsten Sinne des Wortes) ist ein alter Fabrikschornstein und der Hafen. Ein Ort zum Urlauben wäre es für mich nicht.

OR51313.jpg OR51314.jpgRockaway Beach liegt ein paar Meilen entfernt. Es ist ein typisches Straßendorf OR51317.jpgmit einigen Strandzugängen.

OR51315.jpgEs ist hübsch aufgemacht und zieht die Touristen an.

OR51318.jpg OR51319.jpgEin Stückchen weiter nördlich beginnt Cannon Beach, gleichnamiger Ort und Strand.

OR51326.jpg OR51320.jpgDer Haystack Rock ist Hauptanziehungspunkt und wird bei Ebbe von Menschenmassen besucht. Grund dafür? Das Zusammentreffen von Valentins Day, Presidents Day,  Wochenende und 19°C im Februar wahrscheinlich. Die U-Bahn von Tokyo zur Stoßzeit wirkt leer gegen das, was uns hier begegnet ist.

OR51332.jpg OR51328.jpgSchnell wieder weg und Flucht nach Norden.

Der Ecola State Park bietet einen der schönsten Überblicke über die Küste und ist auch entsprechend gut besucht.

OR51338.jpgDie weitere Route führte vorbei am Seebad Seaside (tierisch voll dort) nach Astoria. Die Stadt selbst gehört mit zu den schönsten an der Oregonküste. Leider gibt es dort so gut wie keine Ferienwohnungen.

OR51352.jpg OR51354.jpg OR51367.jpgDie Sonne bewegte sich so langsam auf den Horizont zu und der Hügel mit der Astoria Column

OR51399.jpg ist einer der besten Plätze, um von dort aus den Sonnenuntergang zu beobachten.

OR51408.jpg OR51412.jpg OR51403.jpg OR51405.jpgIch stelle hier nicht alle Fotos ein, mehr davon gibt es in der Bildergalerie.

OR51472.jpgEs war schon dunkel, als wir den Hügel hinunterfuhren und das Ufer zeigte sich mit den Holzpfosten im schönen Licht. Also nochmal kurz das Stativ und die Kamera raus und wenigstens ein Foto gemacht.

OR51477.jpgIn Warrenton (direkt neben Astoria) gibt es einen Costco (den wir mal aufsuchen wollten, der aber leider schon geschlossen hatte um 19 Uhr) und einen Ross-Shop, der (leider?) noch nicht geschlossen hatte. Aber die beste Shopperin von allen hielt sich zurück und wir erleichterten den Laden „nur“ um eine Tommy Hilfiger-Handtasche.

Die Rückfahrt im Dunkeln zeigte so leere Straßen, wie wir es gewohnt waren. Alle Portlandier waren wieder zuhause. Und wir um 21.30 Uhr endlich auch…

Und zum guten Schluss noch eine zusammengesetztes Panoramafoto über den Columbia River.

astoria_panorama.jpg