09.03.2025 – The Vortex

Heute morgen wurden wir eigentlich nur durch den zimmereigenen Wecker geweckt, den unser Vorgänger auf 6 Uhr gestellt hatte. Sehen wir mal, was das Frühstück bringt und machen uns dann auf zum Wandern.

Die wichtigste Mahlzeit des Tages konnte nicht mit Las Vegas konkurrieren, aber es war in Ordnung.

Auf geht es zur Vortex, auch The Bowl genannt. Dies ist eine außerordentlich schöne Felsenlandschaft, die wie im Zion Nationalpark wie eine Checkerboard Mesa aussieht.

Um dorthin zu gelangen, fuhren wir zuerst den Old Highway 91 nach Nordwesten aus St. George heraus, um nach einiger Zeit auf die Gunlock Road abzubiegen. Diese führt am Gunlock Reservoir vorbei, einem Stausee mit Freizeitmöglichkeiten.

Am Ausfluss des Reservoirs gibt es eine „Felsentreppe“, über die das Wasser normalerweise in Form einen hübschen Wasserfalls plätschert. Wenn denn genug Wasser vorhanden ist.

Heute war das nicht der Fall, trocken liegen die Felsen vor unseren Augen.

Der Statepark am Reservoir ist mäßig besucht, obwohl wir Wochenende haben. Vielleicht doch noch zu kalt?

Dabei spiegeln sich die schneebedeckten Berge und der stahlblaue Himmel schön im klaren Wasser.

Kurz danach geht es nach Osten ab auf die Lower Sand Cove Road. Nach wenigen Meilen erreichen wir den Parkplatz wie ein paar andere Fahrzeuge vor uns.

Vor uns liegen die roten und gelben Felsen. Da müssen wir rein.

Um sie zu erreichen, müssen wir erstmal den Berg runter über grobes Lavagestein, durch einen Wash (zum Glück trocken) hindurch und anschließend durch dieses Tal wieder hoch.

Wir kennen die Strecke, sind wir sie vor 6 Jahren bereits einmal gelaufen. Und es hat sich nichts geändert.

Der Blick zurück ins Tal ist genauso schön wie das, was vor uns liegt.

Dann heben wir den Kopf und sehen die zwei weißen Felsen. Irgendwo links des linken Piddels liegt die Vortex.

Päuschen machen, Krönchen richten und weiter geht es.

Auf dem Sattel angekommen ein weiter Blick in die Ferne. Tief durchatmen und ein schönes Panoramafoto erzeugen.

Auch von weiter oben ein schöner Blick auf den gegangenen Weg.

Und dann sehen wir es:

Die Vortex (zu deutsch Wirbel) liegt direkt vor und unter uns. Ein tiefes Loch mit einem kleinen Tümpel am Grunde. Ich erinnere mich daran, dass sich bei unserem letzten Besuch ein Hund nach dort unten verirrt hatte. Die Besitzer hatten ihre liebe Mühe, das Tier wieder nach oben zu bekommen.

Es geht weiter, ein anderer Tümpel ist bei weitem nicht so tief und eine Familie spielt mit ihrem Hund Stöckchen werfen. Ich gedulde mich, bis alle müde sind und kann dann endlich ein Lebewesen freies Foto machen.

Wir genießen eine ganze Zeit die Stille, die uns in dieser wunderschönen Landschaft umgibt, bis wir uns auf den Rückweg machen.

Natürlich sieht aus dieser Richtung alles total anders aus, so dass ich die Kamera doch nicht im Rucksack lassen kann.

Auch dieses Mal müssen wir wieder durch den Wash durch und uns nach oben kämpfen.

Ein letzter Blick auf die weißen Berge und wir sind froh, wieder am Auto zu sein.

Dort beratschlagen wir, was zu tun ist.

Nicht allzuweit entfernt liegt ein anderer Teil des Zion Nationalparks, der Kolob Canyon. Woher kommt der Name Kolob? Das Internet sagt dazu, dass der Mormone Joseph Smith schrieb: Kolob ist die erste Schöpfung und steht dem Himmlischen oder dem Wohnsitz Gottes am nächsten.

Ihn erreichen wir, in dem wir die Lower Sand Cove Road einfach weiterfahren, bis wir auf der 18 (gleiche Straße wie gestern) in Richtung St. George hoppeln.

Auf dem Weg auf dem Interstate 15 überfällt uns eine kleine Hungerattacke, der wir zum Glück im nahegelegenen Costco entgegenwirken können. Und weil es soviel Spaß macht, tanken wir auch gleich noch einmal voll. Wir bezahlen 2,929 USD/Ga, das ist der billigste Sprit seit langem (auch vorige Urlaube eingeschlossen).

Wir fahren noch ca. 30 Meilen nach Norden, um dann auf die Kolob Canyon Road im Nationalpark einzubiegen.

Wir steigen schnell in die Höhe, was man auch an den höher werdenden Schneeresten am Straßenrand sieht.

Mächtig ragen die roten Felsen in den Himmel. Hier herrscht schon fast ein Übermaß an Farben vor: Blau der Himmel, grün die Vegetation, rot die Felsen und dazu noch der weiße Schnee.

Am Ende der Straße könnten wir auch noch eine knapp 2 Meilen lange Wanderung machen, aber die Rangerin im Visitorcenter hatte uns schon gewarnt, dass es matschig dort sein könnte.

Die rot gefärbte Hose einer zurückkommenden Wanderin konnte davon ein buntes Zeugnis ablegen.

Und da wir heute schon fast 5 Kilometer gelaufen sind, begnügen wir uns mit diesem fantastischen Anblick. Zum ersten Mal haben wir diese Felsen so schön in der Sonne gesehen.

Auf dem Rückweg springen wir noch beim Walmart rein und bunkern weitere Lebensmittel. Mittlerweile ist es recht warm geworden, lockere 20°C zeigt das Thermometer an.

Eigentlich eine gute Gelegenheit, das Abendessen in unserer Lounge-Ecke einzunehmen.

 

10.05.2019 – Kolob Canyon – Red Cliffs

Guten Morgen, liebe Sonne, guten Morgen, St. George. Die Sonne scheint auf unser Domizil und von unserem Balkon können wir die Landschaft bewundern.

 

Leider ist das Frühstück auf dem Balkon nicht möglich, dazu ist alles noch zu nass vom Regen in der Nacht. Das merkten wir auch, als wir unseren Wagen beluden. Die Stühle auf der Ladefläche hatten logischerweise auch ein wenig Feuchtigkeit abbekommen.

Aber hält uns das vom Reisen ab? Neiiin. Wir bestiegen unseren (immer noch weißen) Pickup und setzten uns auf den Interstate 15 Richtung Norden. Im Sonnenlicht glänzten auf der westlichen Seite die Berge um Silver Reef.

 
Ca. 40 Meilen ging es Richtung Norden bis zur Kolob Section des Zion National Parks. Der Zion Park hat drei Zugänge. Der am meisten befahrene und bekannte ist der südliche Zugang. Ein weiterer führt zum Lava Point und der dritte zum Kolob Canyon. Dieser liegt in der nordwestlichen Ecke des Parks und war in den letzten Jahren aufgrund umfangreicher Straßenbauarbeiten komplett gesperrt. Am Visitor-Center erstanden wir einen Nationalpark Pass für das nächste Jahr und fuhren in die Berge. Majestätisch ragten die roten Felsen bis in die tief hängenden Wolken.

 
Auch der Blick zurück war nicht ohne.

Am Ende der Straße, die zum Teil durch ein Pilot-Car begleitet wurde, beginnt dann der Timber Creek Overlook Trail. Er bietet auch fantastische Ausblicke auf die gegenüberliegenden Berge.

 
 
Der Weg führt teilweise über merkwürdige Bohlenstege, die mehr nach Landgewinnung als nach Wegen aussehen.

Und dann: Top of the hill auf ca. 1900 m Höhe, die Wanderin.

Auf dem Weg zurück wieder das Makro aufgesteckt und Blümchen aus der Nähe betrachtet.

Wir hatten noch ein wenig Zeit, also beschlossen wir, auf dem Rückweg noch einen Abstecher in die Red Cliffs Recreation Area zu machen. Aus früheren Urlauben wussten wir, dass dass man dort schön am Fluss entlang bis zu einem Wasserfall und an diesem vorbei laufen kann. Und nach den Erfahrungen vom Gunlock Reservoir nahmen wir an, dass der Fluss mehr Wasser führen dürfte als bei früheren Urlauben.

Dem war auch so. Auf dem Weg eine Baumformation, aus der selbst ich unschwer etwas elefantöses erkennen konnte.

Der Weg führte so einige Male über steinige Übergänge. Auch hier meisterten Karins Treter die Steine souverän.

Am Wasserfall selbst high live in allen Gassen, der Trail wird von Familien mit Kindern gerne gelaufen. Den Pre-Waterfall bekam ich nicht ohne Menschen drauf.

Der Hauptfall selbst war dann irgendwann von Menschen befreit und stellte sich mir für eine Langzeitbelichtung zur Verfügung.

Dann ging es rechts an den Felsen rauf. Kameras und Handys wegpacken, denn man braucht beide Hände frei, um sich mit Hilfe der Seile die Stufen hochzuarbeiten.

Oben dann schöne weitere Ausblicke in das enge Tal.

 
 
Auf dem Rückweg schaffte es meine Göttergattin dann doch noch, sich beim Herabklettern mit dem Allerwertesten ins Wasser zu setzen. Aber das war nicht das einzige feuchte Trauma, was sie erlebte. Es fing so richtig schön an zu schütten und als wir den Parkplatz erreichten, waren wir bis auf die Haut nass. Meine Mutter, die es sich an der Picnic Area gemütlich gemacht hatte, stand zum Glück etwas trockener unter Bäumen. Beim Einladen schaffte ich es dann endgültig, den GPS-Sender von seinem Fuß abzureißen. Mist. Also auf dem Rückweg kurz zum Walmart reinsprinten und 2-Komponentenkleber holen.

Hoffentlich hält die Klebestelle, wenn der Kleber morgen ausgehärtet ist.