22.09.2024 – Von Oakhurst nach Monterey

So langsam scheinen wir im Urlaub anzukommen. Selbst ich habe bis 6.30 Uhr geschlafen, ein Rekord. Und dass, wo ich mich schon so auf das Frühstück freue.

Bevor es in den Frühstücksraum geht (die Sonne lacht wieder vom blauen Himmel herunter), ein paar Impressionen von unserer gemütlichen Unterkunft. An der Säule neben unserem Zimmer klettert zum Glück nur ein Holzbär hoch.

Und eine hölzerne Freiheitsstatue zeigt, dass sie ein gutes Deo verwendet hat: Trotz der ansteigenden Temperaturen keine Schwitzflecken.

Nachdem wir alles in den Wagen verladen haben, checken wir noch aus: Null Euro dank der Verwendung von Best Western Punkten. Und das, wo eine Nacht locker 300 Euro gekostet hätte.

Zu Werbezwecken für das Hotel (das hat es verdient) ein Foto der gemütlichen Lobby.

Ein Blick auf die Tankuhr zeigt, dass wir noch ca. 120 Meilen im Tank haben. Und die Spritpreise sind hier nicht ohne. Für das Zahlen mit Karte verlangt man um die 4,55 USD/Ga. Aber in Fresno, ca. 40 Meilen entfernt, sagt mir die App Gasbuddy, dass der Sprit dort unter 4 USD/Ga bei Costco kostet. Bis dahin schaffen wir es.

Dort angekommen investieren wir das eingesparte Geld in dringend benötigte Kleidung und ein paar Nahrungsmittel für den Weg. Auch eines von den leckeren Broten landet im Einkaufskorb.

Vollgetankt (die Gallone kostet 3,88 USD) machen wir uns in der warmen Sonne auf den Weg.

Besonders interessant ist die Strecke nicht, es geht durch trockene Felder, bis die Landschaft wieder bergiger wird.

Und dann machen wir eine Pause am San Luis Reservoir. Dort ist schon einiges an Wasser entnommen worden.

Wir fahren in die Hügel, aber die Strecke bleibt ziemlich trocken. Die Temperatur außen erreicht die 94°Fahrenheit, das entspricht ca. 34-35°C.

Auch wenn diverse Bäume nicht darüber hinwegtäuschen können, dass ein Funke das ganze Gelände in Brand setzen könnte.

Als wir uns schließlich der Küste nähern, sinkt die Temperatur deutlich, aber auch der blaue Himmel verschwindet.

Das Hotel kennen wir von früher, mein Rechner erinnert sich sogar noch an das Passwort für das Internet. Wir beziehen ein schönes großes Zimmer im dritten Stock mit Blick in Richtung Küste, allerdings ohne das Wasser selbst zu sehen. Nennt man sowas Meerblick im Werbejargon?

Da die Sonne gerade so schön scheint in unserer Ecke, beschließen wir, auf eine Pause zu verzichten und das gute Wetter auszunutzen. Vorsichtshalber und zu Beweiszwecken hier ein Foto in der Wohngegend, in der sich unser Hotel befindet.

Am Hafen auch noch das schönste Wetter, aber uns treibt es weiter auf die weniger bevölkerte Halbinsel. Dort gehen wir vor Anker und nehmen auf der Ladefläche unseres Pickups das Abendessen ein.

Weiter südöstlich sehen wir den blauen Streifen des Hafens und der Cannery Row im schönsten Sonnenlicht liegen.

Ein Pärchen, das an unserem Dicken vorbeispaziert, fragt, ob wir die Wale gesehen hätten. Nein, wo denn? Im Wasser? Sie befinden sich ein paar hundert Meter Richtung Monterey. Also werfen wir den Truck an und fahren zu einem anderen Parkplatz.

Ich sehe all die Handyknipser mit ihren Knäckebrot-Telefonen, wie sie versuchen, mit zweifach-Zoom ein passables Bild auf den Chip zu bannen und weiß, dass jetzt doch wieder die Stunde für die Dicke Berta schlägt. Und so ein Truck hat seine Vorteile. Allerdings werde ich mir beim nächsten Mal eine Jacke aufs Dach legen, damit ich die Linse und Kamera auflegen kann.

Die Lichtverhältnisse sind besch…, aber ich versuche, mit technischen Mitteln das beste aus den verrauschten Aufnahmen rauszuholen. Hier eine Mutter mit Kind, die dem Nachwuchs gerade das Abtauchen mit erhobener Schwanzflosse beibringt.

Pelikane fliegen zu hauf vorbei, vielleicht bekomme ich sie ja in den nächsten Tagen auch mal im Sonnenlicht vor die Kamera.

Als wir uns dann auf den Rückweg machen, liegt die Cannery Row und der Hafen mittlerweile auch fast im Dunkeln.

20.09.2024 – Von Bishop nach Oakhurst – Yosemite National Park

Nun ist es soweit. Wir werden der 395 und damit der Eastern Sierra den Rücken kehren (müssen). Hinter uns liegen wunderbare Tage in dieser tollen Landschaft. Schöne Wanderungen, nette Gespräche und dann immer wieder der Blick in diese Berge.

Nun geht es auf die andere Seite der Bergkette. Durch den Yosemite National Park wollen wir nach Oakhurst fahren. Dort zwei Nächte bleiben und uns noch einmal in den Yosemite vertiefen.

Nach dem Auschecken geht es nach Norden, wie üblich auf der 395. Unsere Lieblingsbergkette strahlt in der Sonne, als wolle sie uns den Abschied absichtlich erschweren. Hat geklappt. Wir kommen wieder.

Dann stellen wir den Tempomat auf die erlaubten 65 Meilen ein und lassen uns bis Lee Vining tragen. Und immer, wenn wir diesen Namen zum Beispiel auf einem Straßenschild sehen, kommt uns die Aussprache einer Stuttgarterin in den Sinn, sie sprach es Lewining aus. Liegt wohl daran, dass im Schwabenland viele Städte mit „ingen“ enden. Ingen-Land halt.

Auf jeden Fall biegen wir auf die 120 Richtung Westen ab und klettern in die Berge. Der Tioga Pass ist offen, wir hatten uns heute morgen noch im Internet erkundigt.

Die Sonne lacht und wir haben nicht viel Verkehr (bisher jedenfalls).

Am Gate zum Nationalpark sind nur drei Autos vor uns, ich zücke den Nationalpark-Pass und meinen Perso und wir sind ruckzuck durch. Weiter unten stehen an Pfosten Hinweisschilder: Wenn Sie an diesem Pfosten in der Warteschlange sind, brauchen Sie noch 1,5 Stunden, bis sie im Park sind. Rosige Aussichten. Dann müssen wir morgen früh dran sein.

Als erstes begrüßt uns der Tioga Lake mit seinem stahlblauen Wasser. Wir folgen der Tioga Road und finden uns bald auf einer der schönsten Hochebenen wieder, der Toulumne Meadows.

Leider reicht unsere Zeit nicht für irgendwelche Wanderungen, denn unser Zeitplan ist straff.

Aber ein Halt am Tenaya Lake muss sein. Dieser See gehört zu den schönsten, den der Park zu bieten hat. Es sind die schroffen und grauen Berge, die die Küstenlinie einrahmen und einen tollen Kontrast zum Himmel bieten.

Das Internet sagt zu dem Namen:
In den indianischen Dialekten Mono und Paiute ist Tenaya der Name eines berühmten Ahwahnechee-Häuptlings und angesehenen Anführers aus dem 19. Jahrhundert sowie ein Titel, der „Vater unser“ bedeutet. Eine Etymologie wie diese erinnert Ihr Kind daran, dass Träume durch harte Arbeit, Mut und eine klare Vision Wirklichkeit werden.

Nächster Haltepunkt ist der Olmsted Point. Dieser verdankt seinen Namen dem Architekten Frederik Olmstedt, welcher auch für das Design des Central Parks verantwortlich zeichnet.

Hier tummeln sich reichlich Besucher, es wird immer voller. Aber der Blick in beide Richtungen entschädigt dafür.

Nun aber schnell auf die Straße. Diese führt ins Yosemite Valley, um sich von dort in verschiedene Richtungen zu verzweigen. Wir wählen die El Portal Road, die uns letztendlich nach Oakhurst bringen soll.

Wenn man aus dem Tal wieder den Berg hinauf fährt, gibt es einen Tunnel und direkt davor einen Parkplatz mit dem Aussichtspunkt „Tunnel View“. Da es fast unmöglich war, einen Parkplatz zu finden, schoss ich nur schnell ein Foto ins Tal.

Von der Straße 140 geht die Glacier Road ab, welche zum Glacier Point führt.

Bevor man diesen erreicht, kann man noch zum Taft Point wandern. Als wir vor einigen Jahren das erste Mal diese Wanderung unternommen haben, bestand der „Parkplatz“ aus einem Turnout mit Gravel. Ein kleines Holzschild wies auf den Trail hin.

Heute gibt es dort zwei richtig große Parkplätze und Toilettenhäuschen. Dass es dort keine Pommesbude und einen Andenkenverkauf gibt, wundert mich. Aber vielleicht kommt das ja noch.

Der Trail ist etwas über eine Meile lang und endet ein einer steilen und zu großen Teilen ungesicherten Felswand, ab der es hunderte von Metern nach unten geht. Und da ist nichts, was den Fall bremsen könnte.

Auf dem Weg kommt man an mehreren (genauso ungesicherten) Fissures – Felsspalten vorbei. Wem da das Handy reinfällt, der kann sich davon verabschieden.

Dann endlich stehen wir an dem Stückchen Gitter, welches uns vor dem Abgrund schützen soll. Aber meine Göttergatting traut diesem nicht so recht und bleibt lieber etwas weiter hinten.

Aber der Blick ist wirklich atemberaubend. Und dieser Punkt hat noch ein nettes Feature, was anscheindend die wenigsten von den vielen Touris kannten. Man kann sich auf einer der Felsklippen von dem Geländer aus fotografieren lassen.

Ich verzichte ausnahmsweise darauf, die Beine runterbaumeln zu lassen. Hätte meiner Göttergattin wahrscheinlich einen Herzinfarkt beschert.

Nachdem dieses Starfoto im Kasten war, machten wir uns a) auf den Rückweg zum Auto und b) auf den Weg zum Glacier Point. Kurz davor liegt noch der Washburn Point.

Ein etwas anderer Anblick ins Tal.

Und unten links in der Ecke kann man ein paar der wenigen Wasserfälle sehen, die zur Zeit noch Wasser führen: Vernal Falls und Nevada Falls.

Dann geht es weiter zum eigentlichen Glacier Point. Hier hat sich der Tourismus (wie ich es schon für den Taft Point befürchtet hatte) breit gemacht.

Und für die Squirrels und Skipmunks fällt trotz Fütterungsverbot noch immer genug ab. Und wird im Boden versteckt.

Auch hier ein schnelles Foto in die Runde, denn wir müssen zurück. Vor uns liegen ca. 45 Meilen Bergstraße. Was anstrengend, aber nicht weiter schlimm ist. Aber wenn man dann jemanden vor sich hat, der des Autofahrens unkundig ist, kann es zur Geduldsprobe werden. Und da es sich um einen BMW-Fahrer handelt, ist ein zur Seite fahren und vorbeilassen nicht im genetischen Code verankert.

Also üben wir uns in Geduld, betrachten die Auswirkungen eines der großen Feuer.

Und werfen einen Blick ins Abendlicht in die Bergsilhuoetten. Das besänftigt ein wenig.

Als wir den Park verlassen, haben sich ein Dutzend Autos in einem Korso zusammengefügt und rollen gemächlich nach Oakhurst rein.

Das Hotel kennen wir und haben es immer gemocht. Unser heutiges Zimmer hat ziemlich harte Betten und wir hoffen, trotzdem eine gute Nacht zu verbringen.

Auf das Frühstück freuen wir uns. Bisher wurde es nämlich im angrenzenden Restaurant immer mit Metallbesteck serviert. Wir werden sehen und berichten.

 

04.10.2019 – Fahrt von Oakhurst nach Anderson

Für heute steht im Endeffekt „nur“ die Fahrt von Oakhurst nach Anderson. Aber da das ja langweilig wäre, haben wir noch eine kleine Unterbrechung eingeschoben. Da an unserem Wagen ständig eine Kontrollleuchte anging, berieten wir uns mit Hertz und die rieten uns, den Wagen zu tauschen. Am besten in San Francisco.

Aber erstmal wird gemütlich gefrühstückt. Hier mal ein Bild unseres Frühstücksraumes.

Nach SFO ist der kürzeste Weg über die 49. Dort kommt man kurz hinter Oakhurst in Mariposa vorbei, einem anderen Einfallstor zum Yosemite NP.

Ein richtig nettes Nest, welches natürlich in der Hauptsache vom Tourismus lebt.

 
Ansonsten war die Fahrt ziemlich ereignislos, ab und zu waren die Autobahnen zu wechseln, aber nach ca. 3 Stunden kamen wir nach einem Tankstop bei Costco am Flughafen an. Der Wagen war schnell abgegeben, nur: Gibt es etwas Adäquates für uns? Ich sah nicht allzuviele Pickups in der Garage stehen. Wir bekamen einen weißen Silverado zugewiesen. Leider hat dieser keine „Crew-Cabin“ wie unsere Pickups zuvor, sondern nur eine „normale“ Kabine. Mehr schlecht als recht quetschten wir unser Gepäck auf den Rücksitz und machten uns auf den Weg nach Norden. Der Silverado war ein Baujahr 2018 und der Touch-Screen wirkte schon etwas „antiquiert“. Müssen bei der nächsten Anmietung mal darauf achten, ob die sich bei den neueren Modellen was anderes haben einfallen lassen. Ansonsten war alles sehr vertraut und ich fand mich schnell mit dem Mäusekino zurecht.

Der Weg nach Norden führte uns direkt durch San Francisco, mit allen Vor- und Nachteilen, die diese Strecke hat: Vorteil: Man kann auf der Fahrt durch die Innenstadt (ja wirklich, wir bogen an der 3rd Street auf die Oakland Bay Bridge ab) die tollen Häuser begutachten.

 
 

 

Nachteil: Ein Stau reihte sich an den anderen. Und auch die Ansage von Google Maps, dass wir mit einer Verzögerung von 8 Minuten hier, mit 15 Minuten da usw. zu rechnen hätten, machte das Ganze nicht besser.

Auf der Fahrt über die Bay Bridge beschleicht einen immer dieses etwas ungute Gefühl, wie es JETZT bei einem Erdbeben aussehen würde.

Erst hinter Vacaville wurde es dann besser. Für 67 Meilen hatten wir zwei Stunden gebraucht. Wenn ich das gewollt hätte, hätte ich mich auch zuhause auf die A3 setzen können…

Kurz vor Anderson ging die Sonne unter.

 
Das Hotel in Anderson erreichten wir gegen 19 Uhr. Der Rezeptionist empfing uns mit ungläubigem Staunen, als wir ihm erzählten, dass wir auf Urlaub hier seien.

Jetzt noch kurz zur Königsklasse der Fleischklopse, einen Burger einwerfen. Und morgen dürfen wir dann wieder ein wenig wandern, nachdem wir heute nur faul auf dem Hintern gesessen haben.

 

02.10.2019 – Fahrt von LA nach Oakhurst

Wie schon erwähnt, war die Nacht recht früh zu Ende.

Aber wir vergammelten die Zeit bis zum Frühstück, welches Best Western typisch war. Rührei, Würstchen, Bratkartoffeln, also das übliche. Auf dem Weg zum Frühstück ging gerade hinter uns die Sonne auf und tauchte den Himmel in ein tolles Farbenspiel.

Bevor wir unseren Wagen mit den Taschen vollluden, machten wir noch einen Abstecher zum Manhattan Beach, der nächstgelegene Strand, einmal das Meer sehen. Es war noch schön leer dort, nur einige Schulkinder tobten sich vor der Schule schon auf ihren Surfboards aus.

 
 

Der Sand war schön glattgezogen, nur mussten einige Möwen diesen mit ihren Fussspuren verunzieren.

Danach kurz durch den Ortsteil gefahren, sehr schön übrigens, wenn man dort eine preiswerte Unterkunft finden würde, das wäre schon was.

 
Zurück im Hotel den Wagen beladen und die Route nach Oakhurst eingeben (wir erinnern uns: Meine charmante Reisebegleitung hatte die Technik wieder fest im Griff und wir konnten uns via Smartphone Richtung Norden navigieren lassen). Leider klappte bisher die Zusammenarbeit von Android Auto und dem Telefon nicht, aber auch das ist kein Beinbruch.

Erster Zwischenstop in Santa Clarita. Dort gibt es einen Shop „The Walking Company“, wo wir einiges an Geld ließen.

Einen Walmart gab es auch direkt in der Nähe, so dass wir uns auch dort mit den notwendigsten Lebensmitteln eindecken konnten. Es hätte vielleicht auch einen Costco gegeben, aber noch war nicht Mittagszeit und ich hatte mal wieder Hunger auf die dortige Pizza. Einen Costco fanden wir eine Autostunde weiter nördlich in Bakersfield, wo wir uns die restlichen benötigen Vorräte kauften.

Jetzt noch ca. 2,5 Stunden fahren. Die Zeitverschiebung machte sich schon bemerkbar, so dass wir beschlossen, in der Gegend von Fresno einen Ross aufzusuchen. Ziel: Zwei Kaffee-Mugs, denn die kleinen Becher, die man im Hotel bekommt, sind viieeel zu schnell leer. Wie durch ein Wunder gesellten sich noch zwei Taschen für meinen weiblichen Gegenpart dazu.

Jetzt noch eine Stunde, dann haben wir es geschafft. OK, nicht so ganz, denn ich hatte eigentlich vorgehabt, den Sonnenuntergang im Park mitzunehmen, das konnte ich mir von der Backe streichen.

Auf dem Weg nach Oakhurst vor mir ein Pickup mit dem fettesten Auspuff, den ich je gesehen habe. Vermutlich hat der Besitzer in Ermangelung eines Besseren ein Ofenrohr angeflanscht. Wow.

An der Rezeption des Hotels fragten wir, wie lange man wohl zum Glacier Point fahren würde: 45 bis 60 Minuten war die Antwort. Das ließ in mir die Hoffnung aufkeimen, dort noch den Sternenhimmel abzulichten. Aber Google Maps zerstörte diese ganz schnell. Ich weiß nicht, mit welchem Rennwagen die Hotelangestellte ihre Zeitrechnung aufgestellt hatte, aber die Online-Recherche rechnete 1,5 Stunden aus. Also das doppelte. Drei Stunden unterwegs? Zu lange. Gestrichen.

Und den Sternenhimmel in der Nähe von Oakhurst? Ich holte meine Sternenapp raus, hielt sie gegen den Himmel und stellte fest: Mond geht genau in der Richtung auf. Also auch gestrichen.

Daher etwas für uns etwas ganz außergewöhnliches: Wir gingen in den Whirlpool und genossen den Sternenhimmel.

 

08.10.2018 – Yosemite Valley

Für den heutigen Tag hatten wir uns vorgenommen, eine Wanderung im Yosemite Valley durchzuführen.

Der Tag begann mit einem guten Frühstück. Wir lieben dieses Hotel. Es hat nicht den typischen „Langbaucharakter“, sondern erstreckt sich in den Hügeln von Oakhurst über mehrere „Etagen“. In diesem Jahr (im Gegensatz zu vor zwei Jahren) war diesmal auch das Frühstück eingeschlossen, welches wir im gegenüberliegenden Restaurant einnehmen durften. Vorteil: Sehr gemütliche Räumlichkeiten, PORZELLANTASSEN und -TELLER sowie metallisches Besteck. Das hatten wir den ganzen Urlaub noch nicht.

Wohlgestärkt verließen wir die Hütte und deponierten unser Gepäck im Hotel, denn die Wertsachen wollten wir tagsüber nicht unbedingt im Auto liegen lassen.

Auf in den Park. Erstes Ziel war eigentlich die Mariposa Grove, eine Ecke im Park, in der reichlich diese tollen Mammutbäume stehen. Aber auch hier hat mittlerweile der Tourismus zugeschlagen: Eine Durchfahrt mit dem eigenen Auto geht nicht (mehr), es muss das Shuttle-Bus-System des Parks genutzt werden.

Dazu hatten wir keine Lust (jedenfalls im Moment nicht) und beschlossen, direkt ins Tal zu fahren zu einer Wanderung zu den Upper Yosemite Falls. Aber auch hier wurde uns ein Strich durch die Rechnung gemacht. Es macht Menschen besonders viel Spaß, Wasserfälle zu beobachten, wenn auch wirklich Wasser fällt. Und das war bei DEN Fällen nicht der Fall (auch ein nettes Wortspiel).

Nächste Option waren die Vernal Falls. Die hatten wir gestern vom Glacier Point aus gesehen, da lief es feucht den Berg runter. Und tut es hoffentlich heute auch noch.

Zum Trailhead konnten wir auch diesmal nicht fahren, Shuttlebusse fahren alle 10 Minuten. Also suchten wir uns in der Nähe einen Parkplatz und genossen auf der Ladefläche unseres Silverado die Landschaft und das Mittagessen.

Die Bustour dauerte keine 5 Minuten und wir konnten uns neben einigen vielen anderen Menschen auf den Weg nach oben machen. Laut Wegweiser waren 2,4 Kilometer nach vorne und ca. 300 Meter nach oben zu bewältigen.

Der erste Teil (bis zur Brücke) ging steil, aber auf asphaltierter Strecke immer nach oben.

Danach wurde es noch deutlich steiler, meistens über Treppenstufen, die unregelmäßig in Höhe und Breite in den Fels gehauen waren. Der Wasserfall war auf der Brücke erstmalig zu sehen – da müssen wir noch rauf?

Und ab da begleitete uns der Anblick und das Rauschen ständig. Der untere Teil lag noch im Schatten, so dass ich ohne größere Fotoaktivitäten und auch größere Luftreserven nach oben stieg. Der letzte Teil des Weges wurde durch ein Geländer abgesichert und dann hatte man das Ende dieses Trails erreicht. Nach unten schauen ist nur was für Schwindelfreie.

Direkt anschließend lag noch der Emerald Lake, wo sich die meisten Bergsteiger ermattet auf die Felsen zum Trocknen gelegt hatten. War gar nicht leicht, den See und die im Hintergrund befindlichen Nevada Falls

OHNE viele Leute draufzubekommen.

Was mich in Bezug auf Lebewesen ja nicht stört, sind die kleinen, possierlichen Squirrels, die absolut ohne Scheu zwischen den Menschen herumwuselten.

Genug pausiert, jetzt geht es an die Arbeit. Schließlich habe ich mein Stativ eingepackt für Langzeitbelichtungen und meine „dicke Berta“, das 200-500er Tele, das alleine schon 2,3 Kilo wiegt. Ich schätze, mein Fotorucksack hat die 10 Kg locker überschritten.

Auf dem Weg nach unten stellten wir fest, dass wir wirklich nicht die einzigen (auch Deutschen) waren, die es bis hier hinauf geschafft hatten.

Weiter unten gab es dann einen Punkt, den ich mir auserkoren hatte, um die eine oder andere Langzeitbelichtung zu machen. Der Regenbogen im Wasserfall machte es besonders reizvoll.

Auch hier hatten die kleinen Stars keine Scheu vor Menschen.

Der Weg nach unten über gefühlt 1235 Treppenstufen und auch die anschließende Asphalt-Rennpiste steil nach unten taten meinen Knieen nicht wirklich gut und ich war froh, als wir wieder in den Bus steigen konnten, der uns innerhalb von 10 Minuten zum Parkplatz brachte.

Auf dem Weg aus dem Park heraus mal ein Foto von den Auswirkungen der heftigen Waldbrände, die dafür gesorgt hatten, dass die Zufahrt zum Park auf der 41 lange Zeit gesperrt war. Und die uns auch überlegen ließ, ob wir denn reinfahren sollten.

Jetzt nur noch 3,5 Stunden nach Fresno fahren und schon dürfen wir ins Bett fallen. HALT: Gepäck nicht vergessen. Haben wir nicht. Und dafür noch einen netten Plausch mit Tracie, die uns ihre neuesten 4-beinigen Errungenschaften zeigen musste, gehabt. Und noch einen Becher Kaffee fertig gemacht.

Die Fahrt ins Hotel verlief ereignislos. Unser Zimmer ist das kleinste, das wir während unseres Urlaubes hatten. Immerhin ein Upgrade auf ein King-Bett war drin. Dafür gibt es am Schreibtisch weder eine Lampe noch Steckdosen. Führt zur Abwertung. Dafür ist das Internet (wenn man es mal geschafft hat, sich mit selbigem zu verbinden) sauschnell.

Good night.