28.03.2025 – Heimreise nach Deutschland – Resumée

Der Morgen begann leider nicht optimal. Meine Göttergattin hat sich was eingefangen, was sich in heftiger Übelkeit äußerte. Selbst das Frühstück ließ sie heute aus.

Gut, dass wir im Endeffekt so gut wie nichts zu packen hatten (sehen wir mal von unserem Raubzug gestern bei Ross ab). Eigenartigerweise passten die ganzen neu gekauften Klamotten doch noch ins Handgepäck, hätte man das vorher gewusst, hätte man ganz anders geplant.

Natürlich mussten wir den Wagen wieder volltanken. Zum Glück liegt der nächste Costco nur 800 Meter vom Hotel entfernt. Da hätten wir den Sprit auch zu Fuß holen können.

Ich habe zur Zeit nicht die Tankabrechnung vorliegen, aber selbst mit den Daten komme ich auf einen Durchschnittsverbrauch von 10,18 l/100 km.

Zugegeben, wir hatten weniger Landstraße und mehr Stadtverkehr in knapp 87 gefahrenen Meilen, aber entweder war der Chevy Blazer kein besonders sparsamer Wagen oder aber unser GMC Sierra war in diesem Punkt hervorragend (habe ich übrigens auch von anderer Seite bestätigt bekommen, dass der 5,3 V8 Motor sehr sparsam sein soll für einen derartigen Koloss).

Die Abgabe klappte problemlos und wir ließen uns vom Skytrain zum International Terminal bringen.

Dort standen wir an der Security trotz Premier Access einige Minuten an, bis wir zu unserem Gate laufen konnten.

Das Flugzeug stand schon bereit und meine Göttergattin konnte sich auf den halbwegs bequemen Bänken zum Ausruhen niederlassen.

Pünktlich ging das Boarden los und wir legten einen schönen Start in Richtung Downtown San Francisco hin. Zarte Wolken hüllten die Stadt wie in Watte ein.

Nach einer kurzen Drehung sieht man das Schachbrettmuster deutlich und im Hintergrund grüßt zierlich die Golden Gate Brücke.

Endlich haben wir unsere Reiseflughöhe erreicht und es geht in 11 Stunden über den Wolken Richtung Osten.

Als Mittagsmalzeit habe ich mir das Seared flat Iron Steak ausgesucht.

Schmeckt auch wie Steak, müsste nur erstmal weich geritten werden. Ob das für die 1. Klasse Passagiere jemand vom Personal vorher macht?

In Frankfurt angekommen, warten wir gefühlt eine Ewigkeit auf unsere Koffer. Der Priority-Aufkleber verfehlt seine Wirkung komplett.

Dann schiebe ich die Koffer zum Platzhirsch-Abholplatz, wir warten ca. 20 Minuten und können kurze Zeit später unseren SUV mit dem Gepäck beladen.

Während meine Göttergattin die Fahrt verschläft, schaffe ich es, in den vorher angekündigten 2h 20 min wieder zuhause anzukommen.

Resumée

Wie ich – glaube ich – auch in früheren Urlauben ähnlich formuliert habe: Es war ein wunderbarer Urlaub. Danke an alle, die uns das ermöglicht haben. Wir haben wieder viel Altbekanntes gesehen, aber auch sehr viele Gegenden neu erwandert, was unseren Horizont erweiterte. Die Reisezeit war für den Teil von Utah genau richtig und Karin konnte sich ihren Wunsch erfüllen, den Bryce Canyon im Schnee zu sehen.

Ich hingegen war froh, dass ich endlich mal alle vier großen amerikanischen Trucks von allen vier großen Truckherstellern fahren durfte: GMC Sierra nach Dodge RAM, Ford F150 und Chevy Silverado. Und einen Nissan Titan hatten wir auch schon zweimal.

Dass GMC und Chevy fast baugleich sind, habe ich an unserem Bonustag bei unserem kleinen Blazer gemerkt. Das letzte Mal, dass wir einen Silverado unter dem Hintern hatten, ist lange her. Und damals klappte die Kopplung mit Android Auto so gut wie nicht,

Der Sierra ist ein wunderbares Auto, bequem vom Handling, das Armaturendisplay ist riesig (ohne über das Dashboard oben herauszuragen), die Rückfahrkameras (ja, es gibt derer zwei) zeichnen ein überzeugend scharfes Bild, wenn sich nicht gerade von uns zugedreckt wurden.

Weniger gut gefallen hat mir die Tatsache, dass der Ganghebel zumindest bei diesem Auto immer noch den dicken Schalthebel am Lenkrad hat. Das war bei unserem letzten Dodge RAM elektrisch durch ein kleines Rädchen besser gelöst. Gut gefallen hat mir auch die elektrische Parkbremse, die man nicht reintreten muss, nur ein Knöpfchen drücken reicht. Und beim Anfahren wird sie automatisch gelöst.

Auch nicht so richtig gefallen haben mir die Flaschenhalter in der Mittelkonsole. Die hätten etwas größer ausfallen können. So, dass unsere Mugs da reinpassen. Beim Ford und auch beim Dodge passte das besser. Oder lag es daran, dass der Wagen ein 6-Sitzer war und wir hier „nur“ von der Rückenlehne des Mittelsitzes sprechen?

Sehr gut gefallen hat mir die teilbare Heckklappe, die man schön runterklappen kann und hat dann eine wunderbare Sitzgelegenheit. Ich vermute, dass dieses Feature die Verkaufzahlen dieser Trucks in die Höhe getrieben hat, denn ich habe selten gefühlt soviele Silverados und Sierras – alle mit dieser speziellen Klappe – gesehen.

In Kalifornien sind uns sehr viele Teslas begegnet, auch einige Cybertrucks darunter. Auf dem Lande waren sie deutlich seltener anzutreffen.

Ach ja, wie versprochen jetzt noch das Polaroid-Foto:

Nett und schnell, aber ein Handy-Foto kann es nicht ersetzen:

Da wäre mein Vorschlag, einen portablen bluetooth Printer zu verwenden, wenn man schnell Fotos machen und ausdrucken möchte.

So, das wars für heute. Danke fürs Mitreisen, Mitlesen. Hoffe, es hat Euch Spaß gemacht. Übrigens gibt es für jeden Tag einen Mitschnitt auf Video sowohl auf IG bei @allmytravelmemories als auch auf Youtube. Manches kann man in Motion noch besser erfassen als als Einzelbild.

27.03.2025 – Bonustag in San Francisco

Nun sitzen wir hier also, gestrandet. In einer der schönsten Städte der Welt. Machen wir das beste draus. Von unserem letzten Urlaub wussten wir, dass das Frühstück sehr gut war und freuten uns entsprechend darauf. Und wurden nicht enttäuscht.

Was steht heute auf dem Plan? Wir müssen den Wagen abholen und den Tag irgendwie rumkriegen. Beides kein Problem für uns.

Der Shuttlebus vom Hotel bringt uns um 9.30 Uhr zum Flughafen, von wo wir den Skytrain nehmen, um zur Hertz Autovermietung zu gelangen. Am Tableau steht schon unser Name, Platz 280. Schon irgendwie ungewohnt, keinen dicken Truck dort stehen zu sehen. Es ist ein schwarzer Chevy Blazer, ein schnuckeliges Auto mit allem, was man für so eine Stadttour benötigt, aber das echt amerikanische Flair fehlt, obwohl es eine Ami-Marke ist.

Wir geben als erstes Pacifica ein, von dort wissen wir, dass die Stadt einen schönen Pier hat und man auch den Strand besuchen kann.

Als wir in einer Wohngegend direkt am Wasser parken, sind wir einigermaßen überrascht, denn hohe Wellen brechen sich sowohl am Pier,

an der Kaimauer und auch auf See.

Hoffen wir mal, dass der Pier nicht, wie andernorts in Californien jüngst geschehen, unter der Gewalt des Wassers zusammenbricht. Spaziergänger, die den Gehweg direkt an der Mauer gewählt haben, werden stellenweise ordentlich feucht.

Wir fahren etwas weiter südlich zum Pedro Point, wo der Devils Slide Trail losgeht.

Früher ging hier der offizielle Highway längs, aber zuviele Steinschläge haben dafür gesorgt, dass man nebenan einen Tunnel gebohrt hat, der für Autofahrer sicherer ist.

Es geht wieder Richtung Norden, da uns im Süden der Himmel zu grau erschien.

Am Rockaway Beach scheint die Sonne durch und die Wellen branden auch dort mit ungeheurer Gewalt an die Küste.

Nicht nur ich bin fasziniert von dem Naturschauspiel, auch die beste Handyknipserin von allen lässt sich das nicht entgehen und füllt fröhlich den Chip ihres Smartphones.

Ich könnte stundenlang dort stehen oder besser sitzen und mit dem Tele in die Wellen halten. Immer gibt es die Hoffnung auf eine noch schönere, noch malerischere, DIE große Welle.

 

Aber wir müssen weiter, die Pflicht ruft. Da wir nur unser Handgepäck im Hotel haben, sieht es mit frischer Wäsche nicht ganz so gut aus. Ich überlege zwar, ob ich das gleiche Hemd und die restliche Wäsche einfach 4 Tage am Stück trage, um mir im Flugzeug Platz zu verschaffen. Aber meine Nachbarin (die es dann auch treffen würde) redet es mir aus.

In Pacifica gibt es einen Ross und ein wenig Unterbekleidung ist schnell gefunden. Wozu meine Göttergattin allerdings 4 Blusen und zwei Hosen für die nächsten 36 Stunden braucht, ist mir ein Rätsel. Eines dieser Rätsel, die Männer niemals lösen werden.

Ein mir gefallendes Hemd gibt es dort nicht (auch Männer können wählerisch in Bezug auf Kleidung sein). Aber wir haben sowieso vor, zum Mittagessen bei Costco vorbeizufahren und dort nach einem Oberteil für mich zu schauen. Ein solches ist schnell gefunden und wir können uns unserer Schlemmsucht hingeben.

Darf ich vorstellen: Jede Pizza Slice kostet 1,99 USD, ein unschlagbarer Preis, den hier keine Pizzeria unterbieten kann. Und lecker sind die Dinger auch noch.

Und dann das zweite Preiswunder: Ein Hotdog mit einem beliebigen Getränk zum Nachfüllen, die Wurst bitte selbst belegen, kostet 1,50 USD.

Zusammen haben wir für diese Mahlzeit incl. Tax 6,02 USD bezahlt. Da kann man nicht meckern. Für das Geld bekommt man in einem beliebigen Fastfood-Tempel noch nicht einmal EIN Menü.

Gut gesättigt geht es weiter nach Norden. Wir wollen die Sutro Baths etwas näher erkunden. Das hatten wir bisher unter anderem aus Zeitgründen immer schleifen lassen.

Wikipedia schreibt dazu:

Sutro Baths war ein privat betriebenes Meerwasser-Hallenbad an der Pazifikküste im Westen von San Francisco. Das Schwimmbad wurde im Auftrag des deutschen Einwanderers Adolph Sutro gebaut und war bei seiner Eröffnung im Jahr 1896 das größte Hallenbad der Welt. Die Anlage brannte im Jahr 1966 ab und ihre in der Golden Gate National Recreation Area gelegenen Ruinen gehören heute zu den Touristenattraktionen von San Francisco.

Über die Ruinen kann man drüberklettern. Und es gibt auch einen Tunnel durch einen Felsen hindurch. Am anderen Ende wie erwartet Steilküste mit großen Wellen.

Wir schauen noch ein wenig so in die Wellen, immer die Kamera im Anschlag, immer in der Hoffnung auf die besonders schöne Welle.

Dann noch ein letzter Blick auf die Badeanstalt und wir machen uns wieder auf die Reifen.

Mittlerweile habe ich mich an den kleinen Flitzer gewöhnt. Schön ist, dass die Bedienelemente aufs Haar dem Truck gleichen. Kein Wunder, GMC und Chevrolet sind eine Firma.

Nächstes und letztes Ziel ist mal wieder die Golden Gate Brücke. Unsere erste Sichtung ist vom Coastal Trail.

Aber näher ran kommt man beim Golden Gate Overlook. Auf dem Weg dorthin gibt es auf der Clement Street eine Möglichkeit für ein Foto der Skyline von San Francisco.

Schließlich erreichen wir die Batterie Cranston und machen die obligatorischen Fotos.

Bevor es jetzt wieder zum Hotel geht, fahren wir kurz zum Fort Point hinunter. Eigentlich in der Erwartung, die Brücke und alles weitere im Schatten vorzufinden. Weit gefehlt.

Als wir den Lincoln Blvd. runterfahren, liegt die Stadt im schönsten Abendlicht.

Und wir kommen gar nicht bis zum Ende der Straße, wo das alte Fort Point liegt, sondern sehen direkt am Pier einen freien Parkplatz, den wir natürlich nutzen.

Dort liegt die Brücke im schönen Gegenlicht. Wir begegnen einem polnischen Pärchen, welches unter anderem mit einer Polaroid-Kamera (einer modernen) unterwegs ist. Wir geben ein paar Tipps zu schöne Aussichtspunkten, fotografieren die beiden mit ihrer Kamera und werden dafür zum Dank auch einmal abgelichtet. Wenn das Foto entwickelt ist, werde ich es nachreichen.

Eines der Fotos, die entstehen, ist das Titelbild ganz oben. Und da die Sonne noch nicht ganz untergegangen ist, erleuchtet sie die Skyline der Stadt ein letztes Mal an diesem Tag.

Jetzt sollten wir wirklich nach Hause fahren. So langsam füllen sich meine Speicherkarten.

OK, ein Sonnenuntergangsfoto ist noch drin. Im Hotel angekommen hole ich mir für unser Auto noch eine Park-Permission. Soll eigentlich 9 USD kosten, aber weil Bianca uns so nett findet, wird uns das erlassen.

Jetzt nur noch Fotos bearbeiten, Bericht schreiben und dann schnell ins Bett.

Für einen Bonus-Tag haben wir eine ganze Menge unternommen, auch viel Neues gesehen. Vielleicht sollten wir öfters den Flug verpassen.

 

26.03.2025 – Gestrandet in San Francisco

Eigentlich hatte der Morgen gut begonnen. Es hatte in der Nacht geregnet, aber das störte uns nicht.

Wir delektierten uns am gesunden und nahrhaften Frühstück (die Bananen haben eine Alibi-Funktion) und machten uns auf den Weg nach Norden.

Da wir reichlich Zeit hatten, stoppten wir im Ort Dana Point.

Hier waren wir schon einmal gewesen. Ein netter Küstenort mit einer tollen Steilküste.

Der Strand war fast menschenleer, aber das satte Grün lockte trotz des ganz zarten Nieselregens ein paar Kinder zum Spielen.

Rechts geht steil die Straße auf die Klippe hinauf und man hat vom Aussichtspunkt einen sehr guten Blick auf den Hafen.

Danach geht es weiter und nach einer weiteren Stunde Fahrt füllen wir unseren Tank beim Costco am Flughafen. Preis unter 4 USD: 3,979 USD/Ga.

Als wir den Wagen abgeben, fotografiere ich das Display mit den Tripdaten unseres gesamten Urlaubes:

10 l/100 km. Das können andere Autos besser, aber für einen V8-Motor mit 5,3l Hubraum ist das in meinen Augen ein sehr guter Wert. Unser letzter Dodge RAM 2500 lag einige Liter höher. 5543 km gefahren, das ist ein bei uns üblicher Wert.

Unsere Koffer werden wir schnell los und um die Wartezeit zu überbrücken, gibt es über den Priority Pass nur die Option, bei einer Spielstation „Gameway“ einzuchecken. Um uns herum flackern die Monitore der Spielekonsolen, verbissene Jugendlich haben Kopfhörer auf den Ohren und Kontroler in den Händen. Ich schätze, wir erhöhen den Altersdurchschnitt um 1000%. Aber es gibt Snacks und Getränke zu Flughafenpreisen inclusive, wir nehmen zwei Tüten Studentenfutter und Coke Zero.

Nachdem wir uns noch eine ganze Weile mit einem sehr netten Angestellten unterhalten haben, latschen wir zum Gate.

Das Wahrzeichen des Flughafen von LA zur Linken schlurfen wir gemütlich über die Teppiche der langen Gänge.

Endlich sind wir am Gate angelangt und reihen uns in die Schlange zum Boarden ein.

Wir sitzen schon eine Weile im Flieger, als der Aufruf zum „Deplaning“ kommt. Alle müssen raus, das Flugzeug startet noch nicht. Aufgrund von Überlastung in SFO und auch Wetterbedingungen kommen wir erst 2 1/2 Stunden später los. So gut wie keine Chance mehr, unseren Anschlussflieger nach Frankfurt zu bekommen.

Dafür ein herrlicher Sonnenuntergang über den Wolken. Im Flugzeug noch checken wir unseren Anschlussflug. Er wird als „Delayed“, verspätet, geführt. Vielleicht schaffen wir es ja doch noch. Die Mitinsassen ohne Weiterflug bleiben brav sitzen, damit die Transitkunden schnell aus der Blechbüchse rauskommen. Und dann beginnt die Rennerei. Von Gate E10 müssen wir nach G9. Zum Glück ohne Security. Aber es reicht nicht. Als wir am Gate ankommen, hat sich das Personal aus dem Staub gemacht. Wie sehen das Flugzeug noch am Gate stehen, aber alle Türen sind zu, die Brücke wird gerade zurückgeschoben. Das wars dann.

Wir geht es weiter? Die Computer haben schon mitbekommen, dass wir nicht in diesem Flieger sitzen und haben uns auf einen anderen Flug für morgen umgebucht. Leider nicht in der für uns gebuchten Klasse und auch kein Nonstop-Flug. Und außerdem sind wir nur auf der Warteliste.

Am Schalter einen United-Bediensteten zu erreichen, ist mittlerweile ein Ding der Unmöglichkeit, man muss am Handy einen Tasten-Chat starten. Dort kann uns ein „Agent“ auf einen Flug zwei Tage später umbuchen, wo wir nonstop noch Sitzplätze in unserer Klasse vorfinden.

Dann schauen wir weiter. Als erstes nach Hotels. Zwei stehen zur Auswahl: Das Rancho Grande und das Grosvenor. Ersteres hätten wir gerne gehabt, aber das hat keinen Hotel Shuttle. Und noch haben wir keinen Wagen. Also buchen wir uns vorsichthalber im Grosvenor Hotel (wir kennen es von früher, gutes Frühstück) ein Zimmer für zwei Nächte. Und das war gut so. Denn bei Hertz gibt es für den heutigen Abend keine Autos mehr. Dann nehmen wir halt ab morgen früh einen vierrädrigen Untersatz. Wir müssen zwar wieder zum Flughafen, die Transferbusse benutzen, aber wir haben uns entschieden, unser Gepäck (es sind mittlerweile 4 Koffer geworden) nicht abzuholen, sondern am Freitag direkt nach Deutschland schicken zu lassen.

Ca. 20 Minuten später kommt der Transfer Shuttle und wir checken im Hotel ein. Es ist mittlerweile 22.30 und wir fallen doch etwas müde auf die Betten.

Dann schauen wir uns morgen halt in Ruhe nochmal San Francisco an. Gute Nacht, Deutschland.

 

03.03.2025 – Flug nach Los Angeles

Zum Glück geht es wieder los. Nachdem wir ein paar turbulente Monate hinter uns haben, sind wir froh, doch wieder auf dem Weg in den Westen zu sein. Ausgewählte Teile von Utah und Nevada stehen diesmal auf dem Plan.

Auf der Straße nach Süden (also zum Flughafen) sind wir um 6.31 Uhr. Zum Fahren selbst ein guter Tag. Es ist Rosenmontag und die Straßen sind relativ frei. Nachteil: Auf den NRW-Radio-Sendern dudelt auf allen Kanälen Karnevalsmusik. Da schaffen die Nachrichten und der Wetterbericht eine angenehme Abwechselung. Als wir dann schließlich auf SWR3 wechseln, geht es besser.

Die Sonne lacht, als bekäme sie es bezahlt, aber die Temperaturen liegen zwischen -3 und 3° Celsius.

Wir haben uns diesmal im Parkhaus Platzhirsch eingebucht für 170 Euro für 3 Wochen. War die preiswerteste Alternative. Mal schauen, wie das funktioniert. Das Parkhaus liegt nördlich der A3 und ist von der Autobahn gut zu erreichen. Die Parkplätze sind (für meinen Geschmack) relativ großzügig bemessen, wir sehen auch einen Ford Ranger dort stehen. Das macht uns Hoffnung, dass wir demnächst auch mit unserem Dicken hier landen können.

Wir haben Glück, gerade als wir im Wartebereich ankommen, trudelt der Shuttle-Bus ein. Die Fahrt zum medizinischen Zentrum dauert nur 6 Minuten, das empfinden wir als angenehm.

Bevor wir die Koffer abgeben, wiegen wir sie noch einmal an den öffentlichen Waagen. Da ist noch Luft nach oben. Also stopfen wir unsere dicken Winterjacken auch hinein in der Hoffnung, sie bis LA nicht zu benötigen.

Die Schalter bei United sind so gut wie leer, genau drei Stunden nach dem Start zuhause haben wir unser Gepäck abgegeben und die Bordkarten (zur Sicherheit) in der Tasche.

Die Luxx-Lounge wartet schon auf uns, viele Bereiche sind umgestaltet worden. Die Tische mit den Stühlen sind nicht ganz so bequem wie die Ledersessel, aber dafür lässt sich mit dem Computer hervorragend hier arbeiten. OK, der Urlaub kann beginnen.

Pünktlich machen wir uns auf den Weg zum Gate, an der Security eine etwas längere Schlange. Aber nur für die Premium-Kunden. Für das normalsterbliche Volk ist alles frei und wir sind schnell durch.

Wir haben wie beim letzten Mal Premium Eco gebucht und zwei sehr gute Sitze bekommen.

 

 

 

Das Essen ist mehr oder weniger geschmacksneutral, aber essbar (hier unsere Frühstücks-Pizza gegen Ende des Fluges).

Nach ca. 11 Stunden starten wir den Landeanflug auf SFO. Der Flieger war nicht sonderlich gut gefüllt und wir hoffen, bei der Einreise nur kurz warten zu müssen.

Karin startet die MPC-App, wir melden uns mit unseren eigenen Gesichtern an. An dem Kiosk für MPC-Willige haben wir kaum die Zeit, unsere Pässe aus der Hosentasche zu holen, schon stehen wir vor dem Beamten, machen das Frage- und Antwortspiel und sind schon in den USA eingereist.

Während wir auf die Koffer warten, versuchen wir, unsere Handys startklar zu machen für den USA-Empfang. Wir haben beide mittlerweile relativ teure Telekom-Verträge, um aus familiären Gründen unter unserer „normalen“ Rufnummer erreichbar zu sein. Bei meiner Göttergattin klappt dies auf Anhieb, meine sprechende Knäckebrotscheibe widersetzt sich.

Wir bringen unsere Koffer zum „Re-Checkin“ und gehen wir erstmal zum nächsten Gate, von wo der Weiterflug nach LA starten soll. Wir müssen wieder durch die Security und bekommen diesmal das volle Programm geboten.

Am Gate vergleichen wir dann die Einstellungen für den Mobilfunk, aber mein Gerät kann sich nicht mit den hiesigen Netzen anfreunden. Schließlich finden wir eine Auslands-Hotline, wo wir einen Telekom-Mitarbeiter zur nachschlafenden Stunde erreichen. Aber er kann uns auch nicht weiterhelfen. Wir mögen es doch mal zu deutscher Tageszeit bei der Hotline versuchen.

Etwas müde setzen wir uns in den Flieger nach LA und verschlafen einen Großteil des Fluges.

In LA erneute vergebliche Versuche, mein Handy zum Laufen zu bringen, während wir auf die Koffer warten.

Als diese schließlich vor uns stehen, machen wir uns auf den Weg zu den Shuttle-Bussen. Auf die Busse von Hertz haben wir bisher immer relativ lange gewartet, die Kutsche von Alamo kommt erfreulich schnell. Warum diesmal Alamo? Erstens war die gewünschte Wagenklasse mehr als 150 Euro billiger und wir hatten die Befürchtung, bei Hertz wieder ein „Upgrade“ auf die 250er Serie zu bekommen.

Bei Alamo hatte sich Karin extra in langwieriger Kleinarbeit zuhause durch den Anmeldeprozess gekämpft, um den Schalter zu umgehen und direkt am Kiosk „mal eben“ die notwendigen Dokumente zu bekommen. Und warum? Nur, um dort einen Zettel mit unserer Buchungsnummer ausgedruckt zu bekommen, auf dem stand: Melden sie sich am Schalter.

Der Bedienstete ging also noch einmal den Buchungsvorgang durch und schließlich konnten wir uns auf den Weg zum Auto machen.

Zur Auswahl standen ein Dodge RAM und GMC Sierra. Letzten hatten wir noch nie gefahren. Logisch, dass wir uns den genauer anschauten: Knapp 5000 Meilen auf der Uhr, Ledersitze mit Sitzheizung, das ist alles was für meine Beifahrerin zählte. Nehmen wir.

Das Rückabteil ist erwartungsgemäß riesig und wir verladen unsere Koffer. Da ist noch Platz für mehr…

Im Hotel klappt alles gut und da es mittlerweile in Deutschland nach 7 Uhr morgens ist, versuchen wir es mit Hotline erneut. Offensichtlich muss etwas bei der Telekom intern für meine SIM-Karte umgestellt werden, dann nach gefühlt einer weiteren Stunde endlich die Nachricht meines Handys: Im Netz registriert. Eigentlich hatte uns ein Mitarbeiter der Telekom versprochen, dass er uns diesbezüglich in der nächsten halben Stunde zurückruft. Aber wir fallen einfach nur totmüde ins Bett.

Als dann etwas später wirklich das Telefon klingelt und die Stimme fragt: Was kann ich für sie tun?, lautet meine spontane Antwort: Auflegen. Aber ich raffe mich doch noch auf, ihm zu bestätigen, dass jetzt alles funktioniert. Bitte nur schlafen.

11.09.2024 – Von San Francisco nach Dixon

Wie üblich endet die erste Nacht in den USA sehr früh. Um neun Uhr am Vortag war der Ofen aus, dafür stand ich um 11 Uhr wieder wach im Bett. Also wurden Melatonin-Tabletten eingeworfen und versucht, den Matrazen-Horchdienst fortzusetzen.

Aber da das Hotel direkt am Flughafen liegt, gibt es zum Glück schon ab sechs Uhr Frühstück. Viel länger hätte ich auch nicht durchgehalten. Dieses war sehr gut, die Fleischpatties waren deutlich besser gewürzt, als ich es bisher kannte. Und als ich schon satt war, wurden noch Omlette bereitgestellt. Pech gehabt.

Der Blick aus dem Fenster auf die Bucht von Süden offerierte eigentlich einen schönen Tag.

Also machten wir uns auf den Weg nach Pazifica, welches nur eine Viertelstunde westlich liegt. Wie auch üblich liegt in den Morgenstunden die Küste im Nebel, die Friesen würden sagen: Küstennebel. Und sich drüber freuen.

Aber es begann schnell aufzuklaren. Am äußersten westlichen Rand des Golden Gate Parks liegt die Dutch Windmill. Was die Amis nicht alles importieren. Ich sage nur: Leavenworth in Washington State.

Fährt man die Straße ein Stückchen weiter, geht es in einer weiten Kurve bergauf und man sieht links unter sich die Sutro Baths liegen. Vom Lands End Lookout hat man einen schönen Blick auf das blaue Wasser. Und da der Lookout von der Nationalpark-Verwaltung betrieben wird, konnten wir dort sofort einen neuen Nationalpark-Pass zum Preis von 80 USD erstehen.

Etwas oberhalb liegt der Camino del Mar, von dessen Parkplatz ein schöner Blick auf die Golden Gate Bridge möglich ist.

Ein Schild wies darauf hin, dass man die „Legion of Honor“ in 0,4 Meilen erreichen könne. Also machte ich mich zu Fuß auf den Weg. Aber irgendwo bog ich wohl falsch ab, so dass ich in einem riesigen Krankenhauskomplex landete. Kontrolle bei Google Maps: Ich weiß jetzt, wo ich hingehen muss, aber das wäre mir inclusive Rückweg dann doch zu weit gewesen. Also geht es die gleiche Strecke zurück.

Man kann das Museum auch mit dem Auto innerhalb von ein paar Minuten erreichen.

Dies taten wir dann auch und ich machte zumindest einen Rundgang durch den Innenhof des imposanten Gebäudes.

Besonders sprach mich die Säulengalerie an. Der Innenhof war fast menschenleer, eine friedliche Stille, nur das Rauschen des Windes und des Meeres umgab mich.

Vom Parkplatz aus kann man mit einem entsprechenden Tele Downtown etwas näher ranholen. Dort hatte es die Sonne noch nicht geschafft, die Wolken und den Nebel zu vertreiben.

Folgt man dem Lincoln Boulevard weiter Richtung Norden, lohnt sich immer ein Abstecher an den Baker Beach.

Dort stand unsere Black Beauty schön in der Sonne und ich stellte zum Größenvergleich einmal meine Göttergattin daneben. Bei diesem Wagen braucht man die Runningboards auf jeden Fall. Auch das Heraufklettern auf die heruntergeklappte Ladeklappe gestaltet sich nicht so einfach wie bei den kleineren Pickups.

Nächster Halt ist der vielfotografierte Aussichtspunkt, der Golden Gate Overlook.

Danach wollten wir eigentlich noch direkt an der Brücke parken, aber es war leider nichts frei.

Ok, nächster TOP: Das Museum of fine arts hatte es mir früher schon angetan, ich hatte es sowohl bei Tag als auch bei Nacht vom gegenüberliegenden Ufer des kleinen Sees abgelichtet.

Aber ich wolllte es aus der Nähe sehen. Und ich war mächtig beeindruckt.

Man kommt sich vor, als wäre man ins alte Griechenland versetzt worden: Säulen, aber ohne die Trümmer.

Und wenn wir schon soviel Glück mit Parkplätzen haben, dann versuchen wir es auch einmal mit den Painted Ladies. Diese wunderschönen viktorianischen Häuser sind eine der großen Sehenswürdigkeiten von San Francisco. Und es gibt rund um den Alamo Square (den direkt angrenzenden Park) so gut wie keine Parkplätze. Schon gar nicht für unsere Black Beauty. Aber das Glück war uns hold. Zwischen zwei Ausfahrten war gerade genug Platz, um den Hausbesitzern noch das Herauskommen zu ermöglichen. Also hüpfte ich schnell wie ein Reh in den oberen Teil des Parks, um endlich mal ein Foto der Häuser zu bekommen.

Und man hat von dort aus auch einen schönen Blick auf Downtown.

Für die weitere Planung des Tages (es war mittlerweile Mittag geworden) hatten wir uns vorgenommen, auf der Durchreise quasi von der Oakland Bay Bridge einen Abstecher nach Treasure Island zu machen.

Beim Befahren der Brücke hat man zuerst ein Highlight: Man kommt sehr nah an den in der Sonne glänzenden Hochhäusern vorbei.

Nachteil danach: Fährt man auf dem unteren Teil der Brücke, beschleicht einen der Gedanke: Was, wenn jetzt ein Erdbeben kommt…?

Die entsprechende Fotolocation war schnell gefunden. Allerdings trieb mich eines fast in den Wahnsinn: Das GPS der Kamera war nicht in der Lage, ein Ortssignal festzumachen. Ich vermute, dass dort irgendwo ein militärischer Störsender aufgestellt ist, der den Empfang unmöglich macht.

Jedenfalls verließen wir Treasure Island und fuhren im direkt angrenzenen Yerba Buena Island zum Panoramapark, wo das Satellitensignal genauso schlecht, aber die Aussicht noch ein bisschen besser war.

Der Blick nach Westen zeigt die Skyline von San Francisco und die Oakland Bay Bridge,

im Osten sieht man den anderen Teil: „The Bay Bridge“.

Und schaut man nach oben, sieht man eine spitze Nadel, die wohl die Wolken ansticht, was das Wetter in SFO erklären würde. Es ist der „Point of Infinity“ von Hiroshi Sugimoto.

Genug gesehen und fotografiert, wir wollen ins Hotel. Und an dieser Stelle begann unsere große Odyssee.

WIR kennen es, dass die aus SFO führenden Brücken ohne Gebühren zu befahren sind, in die Stadt hinein bezahlt man Brückenzoll. Im Navi meiner Göttergattin war deshalb vermutlich verankert: Mautstraßen vermeiden.

Die Strecke nach Dixon (wo sich unser Hotel befindet) sollte ungefähr 79 Meilen betragen.

Aber plötzlich leitete uns das Navi über eine komplett andere Route um. Wegstrecke über 140 Meilen, Fahrzeit eine Stunde länger. Wir waren etwas verwirrt. Starteten das Navi neu, wendeten Beschwörungsformeln an :“Ommm“. Aber nichts half. Bis Karin bei einem erneuten Neustart die Option „Mautstraßen vermeiden“ ausschaltete. Des Rätsels Lösung: Folgende Brücken sind „outbound“ mittlerweile mautpflichtig:

  • Alfred Zampa Memorial Bridge
  • Benicia-Martinez Bridge (so laut Google, sie hat mittlerweile einen anderen Namen: Congressman George Miller Bridge)
  • Antioch Bridge

Wenn man sich das auf der Karte anschaut, wird man sehen, dass wir eine halbe Weltreise hätten unternehmen müssen, um ohne Maut an unser Ziel zu gelangen.

Als wir dann die Mautpflicht akzeptiert hatten, ging es komischerweise deutlich schneller. Ein paar Staus gab es immer noch, aber kurz nach 17 Uhr erreichten wir unser Hotel.

Obwohl wir nicht vorher mit der Herberge gesprochen haben (die Telefonverbindung klappte mehrfach nicht),

gab uns die gute Anabelle ein Upgrade auf eine King Suite, die ich hiermit kurz präsentiere.

Ach ja, ein kleines Update zu unserer Black Beauty: Es ist äußerst praktisch, die doppelten Spiegel zu haben. Eigentlich sind sie für den Anhängerbetrieb gedacht, aber richtig eingestellt zeigen sie sehr gut den toten Winkel.

Und die Einstellung für den Bordcomputer habe ich mittlerweile auch gefunden.