Was machen wir heute, nachdem die Nacht (mit Unterbrechungen) gegen 5 Uhr zu Ende war? Und was sehen wir? Vor schönstem Sonnenschein die Skyline des Strips.

Wenn wir in Las Vegas sind, gehört unbedingt ein Besuch des Hoover Dam dazu.
Aber vorher sind noch einige Sachen zu erledigen: In einer Mall wollte ich mich nach speziellen Socken umsehen, wir mussten bei Walmart noch einige Dinge besorgen und Karin benötigte bei REI einen neuen Hut und – falls vorhanden – neue Wanderschuhe.
Da die Läden (bis auf Walmart) erst um 10 Uhr aufmachen, beschlossen wir, einen kurzen Ritt über den Strip zu unternehmen und zu scouten, wo man denn parken kann. Mittlerweile sind die früher kostenlosen Parkplätze der Kasinos zu wichtigen Einnahmequellen geworden. Und wir wollten doch unbedingt mal die neueste Attraktion „The Sphere“ sehen. Chanael vom Empfang unseres Hotels empfahl uns, das Parkhaus des Treasure Island zu benutzen, das sei als einziges noch kostenlos. Also gaben wir dies in unser Navi ein und bummelten gemütlich mit dem Auto über den Strip dorthin.
An einer Ampel nutze ich die Gelegenheit, das New York, New York abzulichten. Rechter Hand der Löwe des MGM Grand.

Was ein wenig wehmütig stimmt, sind die Erinnerungen an vergangene Kasinos, an die nur noch die Straßennamen erinnern: Sands Blvd und die Tropicana Av.
Auf dem Weg können wir (diesmal noch bei Tageslicht) die Sphere sehen, wie sich bunt und bunter in den Himmel reckt.

Im Parkhaus werden wir nach dem Zweck des Besuches gefragt. Natürlich antworte ich im Brustton der Überzeugung: „Visiting the casino“. Die einzig richtige Antwort.
Wir verlassen das Parkhaus wieder und machen uns auf den Weg zum Walmart, um dort noch diverse benötigte Lebensmittel zu bunkern.
Anschließend geht es zu den Las Vegas South Premium Outlets. Leider gibt es den Laden, wie ich ihn kannte, nicht mehr, aber zumindest kann ich ein schönes Jeans-Hemd erstehen.
Auf dem Weg zum Hoover Dam richten wir es so ein, dass wir in Henderson dem dortigen REI einen Besuch abstatten. Ein echtes Outdoor Paradies mit guter Beratung. Und liegt inmitten einer netten Einkaufsstraße.

Meine Göttergattin wird auch fündig mit sowohl einer Kopfbedeckung als auch ein paar neuen Merrels.

Dann können wir weiter fahren in Richtung Hoover Dam.
Etwas oberhalb des Damms gibt es einen Aussichtspunkt, den man mit einem zusammengesetzten Panoramafoto auch komplett zeigen kann.

Die Straße führt bergab und an einem großen Parkplatz halten wir, um den obligatorischen Gang über die Mike O’Callaghan – Pat Tillman Bridge anzutreten. Ist einfach notwendig, um meiner Wanderin die Höhenangst abzutrainieren. Noch steht sie nicht am Geländer, aber das üben wir noch.

Abgesehen davon hat man einen der besten Blicke auf die Staumauer.

Es ist nicht übermäßig voll und wir machen uns auf den Weg über die Mauer. Jenseits, mittlerweile haben wir die Staatsgrenze nach Arizona überquert und alle Uhren umgestellt, gibt es auf beiden Seiten zu zahlende Parkplätze. Aber wir wissen, dass es weiter oben mit gutem Blick auf den Damm auch kostenlose Gelegenheiten gibt.

Nach dem ersten Stop fahren wir den Rest der Straße bis nach ganz oben, parken den Dicken mit der Ladefläche zum Damm ein und genießen auf der Ladeklappe (die Trittstufe eignet sich hervorragend um Abstellen der Füße, wenn man auf der Klappe sitzt) ein kleines Picknick.

Auch von hier ist die Sicht nicht ohne.

Der frühe Nachmittag ist hereingebrochen und wir wollen zumindest noch bei Costco tanken, bevor es morgen auf eine längere Wegstrecke geht.
Logisch, dass wir auch noch einen Gang durch den Laden machen (und beim Verlassen des Geländes natürlich das Tanken vergessen).
An einem der Probierstände fällt uns ein Indisches Fleischgericht mit Tomatencurry auf, was so gut schmeckt, dass wir direkt eine Portion in den Wagen legen. Unter anderem gesellt sich auch noch ein Kapuzenpullover (die jüngeren dürfen Hoodie dazu sagen) und endlich auch die geliebt Vanille-Soja-Milch dazu.
Wie schon gesagt, das Tanken vergessen wir über das Glück unserer Beute und müssen noch einmal umkehren. Was man nicht im Kopf hat, muss man im Tank haben.
Zurück im Hotel räumen wir nur noch die zu kühlenden Sachen in den Kühlschrank ein und machen uns direkt danach auf den Weg. In ca. 15 Minuten ist Sonnenuntergang.

Das Parkhaus ist dank der strategischen Vorbereitung rasch gefunden und wir laufen ganz brav durch das Kasino – hatten wir ja schließlich so angegeben – auf die Straße, um auf einer der Fußgängerbrücken einen schönen Platz für Fotografie der riesigen Kugel zu finden.

Laut Wikipedia hat das Gebilde einen Durchmesser von 157 Metern und eine Außenfläche von 81.300 m². Diese ist mit 57,6 Millionen LEDs bestückt, eine faszinierende Anlage. Die Baukosten betrugen über 2 Milliarden USD und zur Zeit fährt die Anlage rote Zahlen.

Im Inneren haben 23.600 Menschen Platz. Die Beleuchtung er Außenhülle wechselt ständig und man kann sich eigentlich gar nicht satt sehen.

Aber irgendwann ist auch dieser Reiz vorbei und wir machen uns am Palazzo vorbei auf den Weg zum Venezian mit Blick auf das Treasure Island.

Auch hier scheint man langsam den Betrieb herunterzufahren. Gab es bei unseren ersten Besuchen (und die sind jetzt über 30 Jahre her) noch eine regelrechte Schlacht auf den Piratenschiffen, so liegen diese heute trist und noch nicht einmal angeleuchtet im „Hafen“.

Von einer Fußgängerbrücke werfen wir noch einen Blick in Richtung Venezian und den Strip und dann geht es auf dem schnellsten Weg zum Hotel zurück. Schließlich haben wir dort etwas Leckeres zu essen. Und ich kann Euch sagen, es schmeckte mit frischen Kartoffeln vorzüglich.

Nettes Detail: Ein Hydrant, angemalt wie ein Feuerwehrmann.
Als wir ankamen, mussten wir die obligatorische Sicherheitskontrolle durchlaufen. Haben wir Waffen dabei? Nein ich schieße nur mit der Kamera (habe ich natürlich nicht gesagt, die verstehen da absolut keinen Spaß). Der Wachmann war so vermummt, man konnte nichts von seinem Gesicht sehen, dunkle Sonnenbrille, da bekommt man schon ein beklemmendes Gefühl. Auf jeden Fall eine arme Socke, in der Hitze vollständig bekleidet.
Der Blick von der Brücke ist immer wieder atemberaubend, manchmal tummeln sich Dutzende von Leuten auf der Brücke, manchmal ist sie nahezu leer.
Wir liefern bis zum Ende durch (um unserem Schrittzähler wenigstens etwas Futter zu geben) und machten dann die obligatorischen Fotos. Todesmutig lehnte sich meine Göttergattin sogar mit der Hand ans Geländer, die Hitze muss das Angstgen ausgeschaltet haben.
Mit dem Fisheye sieht es doch auch interessant aus?
Dann fährt man die Serpentinen runter und im Schritttempo über den Damm, um die ganzen Fußgänger nicht von der Straße zu schubsen. Wir passieren das riesige Parkhaus, das schätzungsweise 400 Autos Zuflucht bietet (für 10 USD pro Auto) und klettern auf der anderen Seite wieder den Berg hoch. Mehrere Aussichtspunkte geben den Blick auf den Lake Mead frei.
Erschreckend ist der niedrige Wasserstand.
Ich habe mal in alten Reiseberichten geblättert. Auf den
Die riesige Geröllfläche war in früheren Jahren mit Wasser bedeckt, heute freuen sich die Besitzer der Marina über die zahllosen Parkplätze.
Am Lakeshore Drive geht es weiter, bis zum Sunset View Scenic Overlook. Hier waren wir schon am ersten Tag gewesen, um die Reste des Sonnenuntergangs zu genießen.
Wir trafen auf 4 abenteuerlustige weibliche Mittsechziger, die anhand meiner dicken Kamera messerscharf darauf geschlossen hatten, einen hervorragenden Fotografen vor sich zu haben und baten ausgerechnet MICH, mit ihrem Handy ein Foto von allen zu schießen. Hoffe, dass es was geworden ist.
Auf dem Weg zum nächsten Costco (erschien uns am reizvollsten, da man Essen und Shoppen auf die angenehmste Art verknüpfen kann) durchfuhren wir dann auch einige Wohngebiete, die ich exemplarisch hier mal vorstelle:
und hier den Eingang zum Tuscany Recreation Center.
Auf dem weiteren Weg kommt man am Cowabunga Bay Water Park vorbei, ein Beispiel für den extrem schlechten Umgang mit Wasser in der Wüste. Und einer der Gründe, warum der Lake Mead einen so niedrigen Wasserstand hat.
Costco war wie immer eine Freude, sowohl textiltechnisch (auch ich leistete mir noch ein Hawaii-Hemd) wie auch kulinarisch.
Das nächste Hotel auf dem Weg war das Mandala Bay. Altbekannt und glitzernd wie immer.
Hier einmal der Strip in relativ leerem Zustand. Wir hatten weder Wochenende noch war es Abend.
Links ragt die Pyramide des Luxor empor, kräftig beklebt mit Werbung.
Fährt man ein paar Meter weiter, liegt hinter der nächsten Straßenkreuzung das New York, New York.
Rechter Hand ein paar kleinere Läden, mich fasziniert immer die riesige Colaflasche.
Die Show läuft schon lange nicht mehr, aber für die Kids war es damals eine Gaudi.
Und dann wird es interessant. Links vor uns ragt ein riesiger roter Tower empor, das Hilton. Ist komplett neu für uns, ist uns auf früheren Touren nie aufgefallen.
Schräg gegenüber liegt ein glänzender Turm mit Insignien, die ich nicht so recht deuten kann. Selbst Google Maps schweigt sich zur Zeit darüber aus, wie dieses Casino heißt. Ob das f und b? für Facebook steht? Dann würde aber der Daumen fehlen.
Zum guten Schluss noch der Stratosphere Tower, der am nördlichen Ende des Strips liegt.
OK, alles gecheckt, Neuheiten registriert. Wir können zurück zum Hotel fahren und uns noch ein wenig aufs Ohr legen.
Nachdem wir uns am gestrigen Tag ziemlich ausgepowert hatten, stand der heutige Tag im Zeichen der Entspannung. Auf weiblich heißt das Shoppen. Und damit wir all unsere Ziele auch erreichten, ging es erstmal nach Costco, um den Tank aufzufüllen. Und wie durch ein Wunder wurden wir dann in den Laden reingespült und kamen doch nicht mit einem leeren Einkaufswagen wieder raus.
Und wenn wir sowieso schon auf dem LV-Boulevard sind, fahren wir ihn einmal runter. Der Verkehr hielt sich in Grenzen und meine Mutter sollte es noch einmal bei Tag mitbekommen.
Danach ging es weiter in die Green Valley Mall, zu REI, dem großen Outdoor-Outfitter des Westens.
Im Outdoor-Shop wurde meine bessere Hälfte bei Wanderschuhen fündig, sie hat ja auch erst ein Paar für die Wochentage. Und für Samstag und Sonntag noch keine.
Bei Einbruch der Dunkelheit machten wir uns trotzdem nochmal auf den Weg und verfehlten das kostenlose Parkhaus des Treasure Island Casinos prompt.
Aber auch ein Canabis Superstore.
Meine Mutter war vor allen Dingen am Venetian interessiert und auch wir lieben es, durch die riesigen Hallen zu spazieren. Diesmal hatte ich ausschließlich das Fishey anmontiert, also nicht wundern.
Wieder draußen, erwarteten uns so einige Regenschauern, selten genug für die Stadt. Die Fashion Show Mall, die wir eigentlich dringend gebraucht hätten, lag direkt vor uns, aber leider geschlossen.
Ich machte noch einen schnellen Abstecher zum Cesars Palace
und auf dem Rückweg zum Hotel noch ein letzter Stop am Las Vegas Sign bei Nacht.
Jetzt schnell nach Hause, ein weiterer unvergesslicher Tag liegt hinter uns.































und direkt gegenüber das Excalibur.
Während meine Göttergattin mit Sohn Nummer 2 ein Frühstück einnimmt, begebe ich mich in direkter Nachbarschaft in die „Boot-Barn“. Dies ist ein seit 1986 existierendes Geschäft, welches alles an Zubehör und Kleidung verkauft, was das Cowboy-Herz begehrt. Mir war bei meinem Hut das Band abgerissen und ich wollte es reparieren lassen. Dort begegnete ich Michael, einem Hutmacher aus Passion und Leidenschaft.
Bestimmt eine Viertelstunde konnte ich ihm zuschauen, wie er liebevollst einen schwarzen Stetson wieder in Form brachte, mit Dampf und diversen Sprays bearbeitete und der Länge und Breite nach abbürstete. Danach war dann mein gutes Stück dran. Die Reparatur war schnell erledigt und auch meine Kopfbedeckung erfuhr selbstverständlich eine Dampf-Form-Kur und eine Bürstenbehandlung. Ich hoffe, ihr wisst es zu würdigen, wenn ihr demnächst mal Fotos von dem guten Stück seht.
Auch Zeit für ein Family-Selfie musste sein (allerdings ohne Deppen-Zepter, dafür aber regulär mit Stativ).
Dann ab nach unten (gut merken, wie man zum und in das Parkhaus kommt) und gegenüber ins Venecian. Dort wurden die Kanäle der italienischen Stadt nachgebildet,
ein künstlicher Himmel spannt sich über dem Canale Grande
und die Gondoliere (ja, die fahren da wirklich rum, in etwas verkleinerten „Schiffchen“, die Seefahrtsbehörde hat die Dinger abgenommen) schmettern in italienisch mit amerikanischem Akzent ihr „O sole mio“ und die Menschen sind glücklich und staunen.
By the way, die Venezianer sind ja doch ein merkwürdiges Volk: Die Straßen stehen unter Wasser, aber sie singen.

Übrigens: Drinnen werden Aufnahmen mit Stativ nicht gerne gesehen, also aufpassen.
Bis zum Bellagio schafften wir es (bei uns Fotografen geht das nicht ganz so schnell), nahmen noch die Lightshow mit
zurück an Celine Dion vorbei
zum Treasure Island. Dort liegen zwei Piratenschiffe „vor Anker“ und in früheren Zeiten wurde dort eine tolle Show abgeliefert. Die Live-Show musste der Technik weichen und zurück blieben zwei aufwändig illuminierte Schiffe.
Dann endlich zur Parkgarage und zum Auto. Sohn Nummer zwei im Hotel abliefern und nach Henderson, wo wir unsere zweite Nacht gebucht hatten. Außerhalb vom Strip, aber ein total neues Hotel, in dem wir dank unseres Diamond-Status ein super Zimmer bekamen.
Mein Sohn meinte, dass seine Studentenbude nicht so groß sei. Sei’s drum. Um 1.30 fielen wir todmüde in die Federn.