06.03.2025 – Las Vegas und Hoover Dam

Was machen wir heute, nachdem die Nacht (mit Unterbrechungen) gegen 5 Uhr zu Ende war? Und was sehen wir? Vor schönstem Sonnenschein die Skyline des Strips.

Wenn wir in Las Vegas sind, gehört unbedingt ein Besuch des Hoover Dam dazu.

Aber vorher sind noch einige Sachen zu erledigen: In einer Mall wollte ich mich nach speziellen Socken umsehen, wir mussten bei Walmart noch einige Dinge besorgen und Karin benötigte bei REI einen neuen Hut und – falls vorhanden – neue Wanderschuhe.

Da die Läden (bis auf Walmart) erst um 10 Uhr aufmachen, beschlossen wir, einen kurzen Ritt über den Strip zu unternehmen und zu scouten, wo man denn parken kann. Mittlerweile sind die früher kostenlosen Parkplätze der Kasinos zu wichtigen Einnahmequellen geworden. Und wir wollten doch unbedingt mal die neueste Attraktion „The Sphere“ sehen. Chanael vom Empfang unseres Hotels empfahl uns, das Parkhaus des Treasure Island zu benutzen, das sei als einziges noch kostenlos. Also gaben wir dies in unser Navi ein und bummelten gemütlich mit dem Auto über den Strip dorthin.

An einer Ampel nutze ich die Gelegenheit, das New York, New York abzulichten. Rechter Hand der Löwe des MGM Grand.

Was ein wenig wehmütig stimmt, sind die Erinnerungen an vergangene Kasinos, an die nur noch die Straßennamen erinnern: Sands Blvd und die Tropicana Av.

Auf dem Weg können wir (diesmal noch bei Tageslicht) die Sphere sehen, wie sich bunt und bunter in den Himmel reckt.

Im Parkhaus werden wir nach dem Zweck des Besuches gefragt. Natürlich antworte ich im Brustton der Überzeugung: „Visiting the casino“. Die einzig richtige Antwort.

Wir verlassen das Parkhaus wieder und machen uns auf den Weg zum Walmart, um dort noch diverse benötigte Lebensmittel zu bunkern.

Anschließend geht es zu den Las Vegas South Premium Outlets. Leider gibt es den Laden, wie ich ihn kannte, nicht mehr, aber zumindest kann ich ein schönes Jeans-Hemd erstehen.

Auf dem Weg zum Hoover Dam richten wir es so ein, dass wir in Henderson dem dortigen REI einen Besuch abstatten. Ein echtes Outdoor Paradies mit guter Beratung. Und liegt inmitten einer netten Einkaufsstraße.

Meine Göttergattin wird auch fündig mit sowohl einer Kopfbedeckung als auch ein paar neuen Merrels.

Dann können wir weiter fahren in Richtung Hoover Dam.

Etwas oberhalb des Damms gibt es einen Aussichtspunkt, den man mit einem zusammengesetzten Panoramafoto auch komplett zeigen kann.

Die Straße führt bergab und an einem großen Parkplatz halten wir, um den obligatorischen Gang über die Mike O’Callaghan – Pat Tillman Bridge anzutreten. Ist einfach notwendig, um meiner Wanderin die Höhenangst abzutrainieren. Noch steht sie nicht am Geländer, aber das üben wir noch.

Abgesehen davon hat man einen der besten Blicke auf die Staumauer.

Es ist nicht übermäßig voll und wir machen uns auf den Weg über die Mauer. Jenseits, mittlerweile haben wir die Staatsgrenze nach Arizona überquert und alle Uhren umgestellt, gibt es auf beiden Seiten zu zahlende Parkplätze. Aber wir wissen, dass es weiter oben mit gutem Blick auf den Damm auch kostenlose Gelegenheiten gibt.

Nach dem ersten Stop fahren wir den Rest der Straße bis nach ganz oben, parken den Dicken mit der Ladefläche zum Damm ein und genießen auf der Ladeklappe (die Trittstufe eignet sich hervorragend um Abstellen der Füße, wenn man auf der Klappe sitzt) ein kleines Picknick.

Auch von hier ist die Sicht nicht ohne.

Der frühe Nachmittag ist hereingebrochen und wir wollen zumindest noch bei Costco tanken, bevor es morgen auf eine längere Wegstrecke geht.

Logisch, dass wir auch noch einen Gang durch den Laden machen (und beim Verlassen des Geländes natürlich das Tanken vergessen).

An einem der Probierstände fällt uns ein Indisches Fleischgericht mit Tomatencurry auf, was so gut schmeckt, dass wir direkt eine Portion in den Wagen legen. Unter anderem gesellt sich auch noch ein Kapuzenpullover (die jüngeren dürfen Hoodie dazu sagen) und endlich auch die geliebt Vanille-Soja-Milch dazu.

Wie schon gesagt, das Tanken vergessen wir über das Glück unserer Beute und müssen noch einmal umkehren. Was man nicht im Kopf hat, muss man im Tank haben.

Zurück im Hotel räumen wir nur noch die zu kühlenden Sachen in den Kühlschrank ein und machen uns direkt danach auf den Weg. In ca. 15 Minuten ist Sonnenuntergang.

Das Parkhaus ist dank der strategischen Vorbereitung rasch gefunden und wir laufen ganz brav durch das Kasino – hatten wir ja schließlich so angegeben – auf die Straße, um auf einer der Fußgängerbrücken einen schönen Platz für Fotografie der riesigen Kugel zu finden.

Laut Wikipedia hat das Gebilde einen Durchmesser von 157 Metern und eine Außenfläche von 81.300 m². Diese ist mit 57,6 Millionen LEDs bestückt, eine faszinierende Anlage. Die Baukosten betrugen über 2 Milliarden USD und zur Zeit fährt die Anlage rote Zahlen.

Im Inneren haben 23.600 Menschen Platz. Die Beleuchtung er Außenhülle wechselt ständig und man kann sich eigentlich gar nicht satt sehen.

Aber irgendwann ist auch dieser Reiz vorbei und wir machen uns am Palazzo vorbei auf den Weg zum Venezian mit Blick auf das Treasure Island.

Auch hier scheint man langsam den Betrieb herunterzufahren. Gab es bei unseren ersten Besuchen (und die sind jetzt über 30 Jahre her) noch eine regelrechte Schlacht auf den Piratenschiffen, so liegen diese heute trist und noch nicht einmal angeleuchtet im „Hafen“.

Von einer Fußgängerbrücke werfen wir noch einen Blick in Richtung Venezian und den Strip und dann geht es auf dem schnellsten Weg zum Hotel zurück. Schließlich haben wir dort etwas Leckeres zu essen. Und ich kann Euch sagen, es schmeckte mit frischen Kartoffeln vorzüglich.

08.06.2022 – Lake Mead – Las Vegas

Ich gestehe, uns hat eine gewisse Trägheit überfallen. Gewiss eine Folge der Wärme, die uns ausserhalb des Hotels und des Autos umgibt. Auf der anderen Seite kann man es aber auch Erholung nennen, die sich nach knapp drei Wochen breit macht.

Unser Wunsch auf eine weitere kürzere bis mittlere Wanderung wurde durch die Hitze zunichte gemacht. Aber wir waren ja auch noch nicht auf den üblichen touristischen Spuren gewandelt. Das können wir heute nachholen.

Ein touristisches Highlight ist mit Sicherheit immer der Hoover-Dam, der ca. eine halbe Stunde östlich liegt. Ich gewöhne mir schon langsam an, Entfernungsangaben durch Zeitangaben zu ersetzen, ein Zeichen dafür, dass ich hier angekommen bin.

Die Fahrt führte uns durch Boulder, einem netten Nest, in dem wir früher schon einmal genächtigt hatten. Vom Berg aus hat man einen schönen Überblick über das ganze Tal.

Nettes Detail: Ein Hydrant, angemalt wie ein Feuerwehrmann.

Als wir ankamen, mussten wir die obligatorische Sicherheitskontrolle durchlaufen. Haben wir Waffen dabei? Nein ich schieße nur mit der Kamera (habe ich natürlich nicht gesagt, die verstehen da absolut keinen Spaß). Der Wachmann war so vermummt, man konnte nichts von seinem Gesicht sehen, dunkle Sonnenbrille, da bekommt man schon ein beklemmendes Gefühl. Auf jeden Fall eine arme Socke, in der Hitze vollständig bekleidet.

Und es sieht so aus, als stelle sich man auf mehr ein. Anstelle der provisorischen zwei Spuren wird direkt daneben ein richtiges Kontrollzentrum mit drei Einlässen (und auch Schatten für die Bediensteten) gebaut.

Üblicherweise fängt man mit einem Walk über die relativ neu gebaute Autobahnbrücke an, die Nevada und Arizona miteinander verbindet.

Die Mike O’Callaghan–Pat Tillman Memorial Bridge wurde erst im Jahre 2010 fertiggestellt, wir mussten davor noch über den Damm fahren und dann über relativ kleine Straßen weiter.

Der Blick von der Brücke ist immer wieder atemberaubend, manchmal tummeln sich Dutzende von Leuten auf der Brücke, manchmal ist sie nahezu leer.

Wir liefern bis zum Ende durch (um unserem Schrittzähler wenigstens etwas Futter zu geben) und machten dann die obligatorischen Fotos. Todesmutig lehnte sich meine Göttergattin sogar mit der Hand ans Geländer, die Hitze muss das Angstgen ausgeschaltet haben.

Mit dem Fisheye sieht es doch auch interessant aus?

Dann fährt man die Serpentinen runter und im Schritttempo über den Damm, um die ganzen Fußgänger nicht von der Straße zu schubsen. Wir passieren das riesige Parkhaus, das schätzungsweise 400 Autos Zuflucht bietet (für 10 USD pro Auto) und klettern auf der anderen Seite wieder den Berg hoch. Mehrere Aussichtspunkte geben den Blick auf den Lake Mead frei.

Erschreckend ist der niedrige Wasserstand.

Ich habe mal in alten Reiseberichten geblättert. Auf den Fotos dieses Tages kann man sehen, wie weit der Wasserspiegel innerhalb von drei Jahren gesunken ist.

Zurück geht es ebenfalls wieder über den Damm, die Straße, die früher nach Arizona weiterging, ist mit einem dicken Gatter gesperrt.

Wenn man die Kontrollstelle wieder passiert hat, liegt rechter Hand noch ein Abzweig zu einem Viewpoint. Den sollte man nicht verpassen. Auch hier ein sehr schöner Überblick über den Lake Mead und die Marina, den Hemenway Harbour und Boat Launch.

Die riesige Geröllfläche war in früheren Jahren mit Wasser bedeckt, heute freuen sich die Besitzer der Marina über die zahllosen Parkplätze.

Am Lakeshore Drive geht es weiter, bis zum Sunset View Scenic Overlook. Hier waren wir schon am ersten Tag gewesen, um die Reste des Sonnenuntergangs zu genießen.

Wir trafen auf 4 abenteuerlustige weibliche Mittsechziger, die anhand meiner dicken Kamera messerscharf darauf geschlossen hatten, einen hervorragenden Fotografen vor sich zu haben und baten ausgerechnet MICH, mit ihrem Handy ein Foto von allen zu schießen. Hoffe, dass es was geworden ist.

Einige weitere Aussichtspunkte streiften wir nur, weil die Hitze nicht zu größeren (aber auch nicht zu kleineren) Fußmärschen einlud.

Der East Lake Mead Parkway (die 564) führt von einem Hügel aus nach Henderson runter. Kurzer Stop und Foto in Richtung der Stadt der Sünde.

Auf dem Weg zum nächsten Costco (erschien uns am reizvollsten, da man Essen und Shoppen auf die angenehmste Art verknüpfen kann) durchfuhren wir dann auch einige Wohngebiete, die ich exemplarisch hier mal vorstelle:

Hier seht ihr die Durchfahrt der North Water Street,

und hier den Eingang zum Tuscany Recreation Center.

Auf dem weiteren Weg kommt man am Cowabunga Bay Water Park vorbei, ein Beispiel für den extrem schlechten Umgang mit Wasser in der Wüste. Und einer der Gründe, warum der Lake Mead einen so niedrigen Wasserstand hat.

Costco war wie immer eine Freude, sowohl textiltechnisch (auch ich leistete mir noch ein Hawaii-Hemd) wie auch kulinarisch.

Und jetzt geht es gut gesättigt auf den Strip. Einmal müssen wir zumindest drüber fahren. Laufen? Bei 45°C? Nein danke.

Wir begannen unsere Fahrt im Süden beim Las Vegas Welcome Sign. Wir hätten sogar einen Parkplatz bekommen, aber in der Schlange in der Sonne stehen? Ebenfalls nein danke. Hätten wir mit dem Auto vorfahren dürfen, ich hätte es mir noch überlegt.

Das nächste Hotel auf dem Weg war das Mandala Bay. Altbekannt und glitzernd wie immer.

Hier einmal der Strip in relativ leerem Zustand. Wir hatten weder Wochenende noch war es Abend.

Links ragt die Pyramide des Luxor empor, kräftig beklebt mit Werbung.

Fährt man ein paar Meter weiter, liegt hinter der nächsten Straßenkreuzung das New York, New York.

Rechter Hand ein paar kleinere Läden, mich fasziniert immer die riesige Colaflasche.

Das Treasure Island hat nach meinem Gefühl einen neuen Anstrich bekommen, aber sicher bin ich mir da nicht.

Die Show läuft schon lange nicht mehr, aber für die Kids war es damals eine Gaudi.

Wenden wir den Blick nach rechts, kommt (weil freie Straße) kurz das Venetian vor die Linse, ein Hotel, welches wir immer sehr kurzweilig fanden.

Und dann wird es interessant. Links vor uns ragt ein riesiger roter Tower empor, das Hilton. Ist komplett neu für uns, ist uns auf früheren Touren nie aufgefallen.

Schräg gegenüber liegt ein glänzender Turm mit Insignien, die ich nicht so recht deuten kann. Selbst Google Maps schweigt sich zur Zeit darüber aus, wie dieses Casino heißt. Ob das f und b? für Facebook steht? Dann würde aber der Daumen fehlen.

Zum guten Schluss noch der Stratosphere Tower, der am nördlichen Ende des Strips liegt.

OK, alles gecheckt, Neuheiten registriert. Wir können zurück zum Hotel fahren und uns noch ein wenig aufs Ohr legen.

Wir haben mittlerweile auch die leeren Koffer aufs Zimmer geschleppt und machen die erste Packorgie.

Derweil geht die Sonne hinter Las Vegas unter. Warum müssen wir für einen Sonnenuntergang erst soweit fahren?

 

07.05.2019 – Las Vegas

Was wäre Las Vegas ohne Las Vegas?

Von unserem Balkon aus konnten wir beobachten, wie die Sonne hinter den Wolken aufging.

Nachdem wir uns am gestrigen Tag ziemlich ausgepowert hatten, stand der heutige Tag im Zeichen der Entspannung. Auf weiblich heißt das Shoppen. Und damit wir all unsere Ziele auch erreichten, ging es erstmal nach Costco, um den Tank aufzufüllen. Und wie durch ein Wunder wurden wir dann in den Laden reingespült und kamen doch nicht mit einem leeren Einkaufswagen wieder raus.

Nächstes Ziel war der Laden VF = Vanity Fair, wo ich mich mit Hosen und Karin sich mit diversen anderen Damenkleidungsstücken eindecken wollte. Zwei Hosen probierte ich noch an (wohl wissend, dass sie passen würden), die anderen legte ich einfach nach Größe in den Einkaufskorb, um sie zu Hause zu testen.

Da wir schon relativ nahe am Strip waren, nutzten wir die Gelegenheit, dem Las Vegas Sign einen Besuch abzustatten. Eingedenk des Ratschlages unseres Sohnes stellten wir uns nicht in die lange Schlange GERADE vor dem Zeichen, sondern schräg davor und ließen das Stativ die Kamera halten.

Und wenn wir sowieso schon auf dem LV-Boulevard sind, fahren wir ihn einmal runter. Der Verkehr hielt sich in Grenzen und meine Mutter sollte es noch einmal bei Tag mitbekommen.

 
 
Danach ging es weiter in die Green Valley Mall, zu REI, dem großen Outdoor-Outfitter des Westens.

Auf dem Weg am I15 fieberhafte Bautätigkeit. Ein großes Stadion entsteht.

Im Outdoor-Shop wurde meine bessere Hälfte bei Wanderschuhen fündig, sie hat ja auch erst ein Paar für die Wochentage. Und für Samstag und Sonntag noch keine.

Letztes Ziel war „The Walking Company“ für ihre Sandalen. Hier atmete die Kreditkarte erleichtert auf, es gab im Laden nichts. Dafür aber dann in der Fashion Show Mall am Strip. Ob wir da reinkommen, wissen wir noch nicht, denn Parken am Strip ist immer problematisch. Da unsere Mägen uns mitteilten, dass sie der Nahrungsaufnahme bedurften, befragten wir Mr. Google, ob es nicht einen Panda Express in der Nähe gäbe. Gab es. 250 m vom Schuhladen entfernt.

Um die letzten Nachwirkungen des Jetlags zu überwinden, ging es danach zum Hotel zu einem kleinen Nickerchen. Als wir wieder wach wurden, entlud sich gerade ein heftiges Unwetter über LV.

Bei Einbruch der Dunkelheit machten wir uns trotzdem nochmal auf den Weg und verfehlten das kostenlose Parkhaus des Treasure Island Casinos prompt.

Auf geht es. Gamblen, Glücksspiel und alle Laster der Stadt warten auf uns. Vor allen die mit der Leuchtreklame rundherum.

Aber auch ein Canabis Superstore.

Meine Mutter war vor allen Dingen am Venetian interessiert und auch wir lieben es, durch die riesigen Hallen zu spazieren. Diesmal hatte ich ausschließlich das Fishey anmontiert, also nicht wundern.

 
 
 
Wieder draußen, erwarteten uns so einige Regenschauern, selten genug für die Stadt. Die Fashion Show Mall, die wir eigentlich dringend gebraucht hätten, lag direkt vor uns, aber leider geschlossen.

Ich machte noch einen schnellen Abstecher zum Cesars Palace

 
und auf dem Rückweg zum Hotel noch ein letzter Stop am Las Vegas Sign bei Nacht.

Jetzt schnell nach Hause, ein weiterer unvergesslicher Tag liegt hinter uns.

22.06.2018 – Fahrt von Kanab nach Las Vegas

Nun ist es soweit. Wir müssen unser gemütliches Heim in Kanab verlassen. Die roten Felsen, die wir an jedem Morgen beim Frühstück von unserem Frühstückstisch aus gesehen haben, werden uns fehlen. Ebenso diese fantastische Landschaft, diese in Stein gegossenen Kunstwerke in rot, gelb, weiß und anderen Farben.

Obwohl das Navi nach Hurricane die südliche Route vorschlägt, fahren wir auf der 89 nach Norden bis Mt. Carmel Junction, um dort auf die 9 in Richtung Zion Nationalpark abzubiegen.

Auf dem Weg dahin schon die Felsen im Morgenlicht.

Ein unbekannter Canyon lockt mit einem tollen Ausblick.

Der Zion Nationalpark sieht, wenn man von Osten kommt, total anders aus als aus der Gegenrichtung und ich muss zwischendurch immer wieder Stopps einlegen.

Dann kommen wir zum Tunnel und haben reichlich Zeit, uns umzuschauen, weil einige Busse und RVs nur in einer Richtung durch die Röhre passen. Man bekommt beim Fahren quasi einen Tunnelblick und freut sich, wenn man durch ein Fenster schauen kann.

Nachdem wir Springdale und Rockville hinter uns gelassen haben (die Straßen waren übrigens bis weit hinter Springdale am Rand zugeparkt und selbst bis Rockville gibt es „Groschengräber“).

Kurze Zeit später erreichen wir Hurricane, wo sich Yvonne vor kurzem nach einem einjährigen Aufenthalt in Hawaii niedergelassen hat. Wir „deponieren“ dort unsere Kühlkiste und Campingstühle, weil wir sie nicht mehr brauchen und nach ein wenig Smalltalk und dem Versprechen, demnächst wiederzukommen, geht es gemütlich nach Las Vegas. Wir haben uns wie schon im letzten letzten Jahr im Rose Parkway Best Western Hotel einquartiert. Dort gibt es schöne große Zimmer, vernünftige Preise und ein gutes Frühstück.

Der Weg dahin wird durch unser Navi etwas verkompliziert. Offensichtlich kennen auch die hiesigen „Bärbels“ sowas wie Verkehrsnachrichten. Jedenfalls ist die Interstate 15 dicht, weshalb wir einen kleinen Abstecher ins Nord-Las Vegas machen. Wieder auf dem Highway sehen wir, was wir in Kanab absolut nicht vermisst haben: Hochhäuser, Staus, 5-spurige Autobahnen und viel Verkehr. Selbst die imposanten Casino-Türme können darüber nicht hinwegtrösten.

Und in den Laden würde ich für kein Geld in der Welt einziehen.

Im Hotel angekommen gibt man uns ein Upgrade auf eine Suite, sehr gemütlich.

Aber bevor es ans Zocken, Spielen und auf den Strip geht, müssen wir noch ein paar Sachen erledigen. Für Karin hatten wir auf dem Hinweg bei „The Walking Company“ Einlagen für ihre Schuhe bestellt, die wir nur noch abholen mussten. Und da wir noch einen 20-Dollar Gutschein bei REI hatten, wollten wir auch den verprassen. Zu Beginn des Urlaubs waren wir einmal quer durch Las Vegas gefahren, um im nordöstlichen REI Schuhe zu erstehen.

Und jetzt stellten wir fest, dass quasi um die Straßenecke zur „Walking Company“ die Filiale von Henderson lag. Suuuper.

Wieder zurück, erstmal duschen, dann geht es auf die Piste.

Um 9 Uhr ging es wirklich los, wir konnten uns aufraffen. Und ein Urlaub, bei dem man in LV nächtigt, aber nicht wirklich auf dem Strip war, ist kein Urlaub.

Die Fahrt über den Highway ging noch recht zügig und unser Navi schlug uns zum Treasure Island einen Weg über den Interstate vor. Warum gerade dieses Casino? Laut Informationen meiner Göttergattin verlangen jetzt ALLE Casinos (hatte sie irgendwo gelesen) Parkgebühren. So ähnlich wie vor dem Zion Nationalpark. Ich konnte das nicht so recht glauben und befragte die allwissende Seite im Netz. Es mag noch mehr geben, aber diese bestätigte mir, dass die Lage noch nicht ganz so aussichtslos sei.

Wir hatten ziemlich großkotzig den Vorschlag mit dem Interstate in den Wind geschlagen, wenn es denn welchen gegeben hätte. Aber auch weil wir es genießen, im Auto den Strip runterzufahren (zumindest einmal), stellten wir uns zu vielen anderen in den üblichen Stau bei 102° Fahrenheit (knapp 39°C) um halb 10 Uhr abends.

Auf der linken Seite leuchtete das New York.

Ca. eine halbe Stunde später standen wir in der sechsten Etage des Parkhauses. Das war eine echte Zitterpartie, da wir ständig in der Furcht lebten, unser schöner Truck würde bei einem der Überhänge oben ankratzen. Aber alles ging gut. Stellplatz gemerkt (6f) und mit dem Aufzug nach unten.

Und dann begann das Drama: Wenn ihr jemanden dabei habt, der unter akuter oder auch permanenter Desorientierietis leidet, nehmt euch ein großes Wollknäuel (wahlweise auch eine Hundeleine mit Selbstaufroller) mit und bindet das andere Ende an den Menschen ohne eingebautes Navi fest. Ich weiß nicht, wieviele Apps meine Göttergattin bemühte (Find my Car, Find my Husband), um ihren Standort zu fixieren und dann noch den Weg zum nächsten Casinoziel einzugeben. Für mich war die Sache klar: An der nächsten Straßenecke rechts abbiegen und wir sind auf dem Strip.

Da gab es logischerweise zuerst das Treasure Island mit seinen Schiffen und der nicht mehr vorhandenen Show.

Von einer Brücke, die zum Venetian führt, mal eine Langzeitbelichtung auf den zuweilen doch fließenden Verkehr.

Dann mal das Venetian aus einer anderen Perspektive.

Auf dem Weg durch die Katakomben kamen wir an einer langen Schlange von Leuten vorbei: Herrlich aufgebrezelt und für den Abend fein gemacht. Wie die Ladies das mit ihren High Heels durchhalten, ist mir schleierhaft. Aber auch so machte es mir Freude, das ganze Volk zu beobachten, von normal über stylisch bis skurril, in LV ist alles erlaubt.

Wenn wir schon in Europa sind, schnell beim Eifelturm vorbei.

Auf der anderen Seite begannen im Bellagio die Wasserspiele, immer wieder sehenswert.

Vorbei an einigen anderen „namenlosen“ Impressionen, bis wir nach ca. 2 Kilometern beschlossen, wieder zurückzukehren.

Wir hatten eingedenk unserer Erfahrungen in der Wüste genügend Wasser eingepackt, so dass wir dort nicht zu leiden hatten.

Auf dem Rückweg noch vorbei am Glanz vergangener Tage: Das Cesars Palace hat schon bessere Tage erlebt, für die Wasserspiele und deren Beleuchtung fehlt wohl das Geld.

Das Auto zu finden war kein Problem und den Rückweg traten wir dann über den Interstate ein. Ging komischerweise bedeutend schneller.

Um 0.30 Uhr waren wir dann wieder im Hotel. Den südlichen Teil des Strip nehmen wir uns ein anderes Mal vor. Wenn wir dort eine kostenlose Parkmöglichkeit finden… Und unser Auto wiederfinden.

21.08.2015 – Las Vegas bei Tag und bei Nacht

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Um 5 Uhr war die Nacht zu Ende. Mister Jetlag hatte wieder zugeschlagen. Eigentlich keine schlechte Uhrzeit dank Melatonintablette, ohne wäre ich wohl schon zwei Stunden früher wach gewesen.

Erstmal Fotos sichten, die Ereignisse des vergangenen Tages zusammenfassen und den Tag langsam beginnen lassen. Heute steht auf dem Programm ein wenig Shopping, d. h. wir müssen für die nächsten 4 Wochen unsere Grundnahrungsmittel einkaufen, da in Moab, unserer Endstation, kein wirklich großer und preiswerter Supermarkt ist.

Aber erstmal Frühstück. Das Hotel wirbt für 8.95 USD mit einem fabelhaften Frühstücksbüffett, mit allem, was das Herz begehrt. Ich erinnere mich an die letzten Hotelfrühstücke in Best Western Hotels in Deutschland und freue mich schon darauf. Aber irgendwie verstehen die Amis darunter was anderes als die Deutschen. Appetitlich ist was anderes. Wir drehen unverrichteter Dinge wieder um und beschließen, das Frühstück bei einer der vielen Fast-Food-Ketten auf dem Weg zum Einkauf einzunehmen. Ein weiser Entschluss.

Da wir ja immer noch keine „Telefon-Verbindung“ zu unseren Kids haben, kommt es zu einem kleinen Missverständnis. Sohn Nummer eins ist sowieso in diversen Pool-Parties unterwegs, und Sohn Nummer zwei wollte sich uns zwecks Shopping anschließen. Aber erst ab 15 Uhr, so die Kommunikation. Um 10.30 erhalten wir per Whatsapp die Anfrage, wo wir denn bleiben, wir hatten uns doch um 10 verabredet. Ob uns da die NSA einen Streich spielen wollte? Also auf zum Exkalibur. Die Sonne scheint und es gibt die erste Möglichkeit für ein paar Fotos bei Tag.

Hier das New York, New York UTA1212.jpgund direkt gegenüber das Excalibur.

UTA1215.jpgWährend meine Göttergattin mit Sohn Nummer 2 ein Frühstück einnimmt, begebe ich mich in direkter Nachbarschaft in die „Boot-Barn“. Dies ist ein seit 1986 existierendes Geschäft, welches alles an Zubehör und Kleidung verkauft, was das Cowboy-Herz begehrt. Mir war bei meinem Hut das Band abgerissen und ich wollte es reparieren lassen. Dort begegnete ich Michael, einem Hutmacher aus Passion und Leidenschaft. UTA1216.jpgBestimmt eine Viertelstunde konnte ich ihm zuschauen, wie er liebevollst einen schwarzen Stetson wieder in Form brachte, mit Dampf und diversen Sprays bearbeitete und der Länge und Breite nach abbürstete. Danach war dann mein gutes Stück dran. Die Reparatur war schnell erledigt und auch meine Kopfbedeckung erfuhr selbstverständlich eine Dampf-Form-Kur und eine Bürstenbehandlung. Ich hoffe, ihr wisst es zu würdigen, wenn ihr demnächst mal Fotos von dem guten Stück seht.

Den Shopping-Teil überspringe ich jetzt mal, wir waren sowohl nahrungsmittel- als auch kleidungstechnisch recht erfolgreich.

Nach Einbruch der Dunkelheit erreichten wir dann wieder den Strip. Wo parken? Jedes Casino möchte natürlich Gäste zu sich hereinlocken und daher gibt es dort überall kostenlose Parkhäuser und Parkplätze. Der Nachteil ist, dass es immer etwas im hinteren Teil liegt und man ein paar Minuten anlaufen muss. Im Gegensatz dazu gibt es das Valet-Parking: Man gibt seinen Wagen am Haupteingang des Casinos ab und hofft, dass man ihn dann wohlbehalten gegen die Zahlung von ein paar USD wiederbekommt. Aber auch da vergeht Zeit mit Warten, bis die Hotelangestellten den Wagen vorfahren.

Wir entschieden uns für das Mirage als zentralen Ausgangspunkt unserer Unternehmungen. Und hatten eine gute Wahl getroffen. Beim Befahren des Parkhauses wurde mir zwar zu Anfang Angst und Bange, weil ich befürchtete, mit unserem etwas höheren Wagen oben an die Decken zu kratzen, aber es ging alles gut. Wir fuhren auf das oberste Parkdeck (8. Etage) und hatten einen sensationellen Ausblick in der Runde. Logisch, dass die ersten Minuten des Warmschießens hier oben erfolgten.

UTA1229.jpgAuch Zeit für ein Family-Selfie musste sein (allerdings ohne Deppen-Zepter, dafür aber regulär mit Stativ).

UTA124355d8838ded72d.jpgDann ab nach unten (gut merken, wie man zum und in das Parkhaus kommt) und gegenüber ins Venecian. Dort wurden die Kanäle der italienischen Stadt nachgebildet, UTA1250.jpgein künstlicher Himmel spannt sich über dem Canale Grande UTA1262.jpgund die Gondoliere (ja, die fahren da wirklich rum, in etwas verkleinerten „Schiffchen“, die Seefahrtsbehörde hat die Dinger abgenommen) schmettern in italienisch mit amerikanischem Akzent ihr „O sole mio“ und die Menschen sind glücklich und staunen. UTA1263.jpgBy the way, die Venezianer sind ja doch ein merkwürdiges Volk: Die Straßen stehen unter Wasser, aber sie singen.UTA1254.jpg

UTA1253.jpg
Auch Gondoliere müssen mal eine Zigarettenpause machen – back to work

Das Innere des Hotels ist voll Prunk und Pracht. UTA126855d8851474b70.jpgÜbrigens: Drinnen werden Aufnahmen mit Stativ nicht gerne gesehen, also aufpassen.

Danach ging es auf dem Strip Richtung Süden. UTA1245.jpgBis zum Bellagio schafften wir es (bei uns Fotografen geht das nicht ganz so schnell), nahmen noch die Lightshow mit UTA1307.jpgund dann drehten wir um und stapften am Cesars Palace vorbei

UTA1312.jpg zurück an Celine Dion vorbei

UTA1313.jpgzum Treasure Island. Dort liegen zwei Piratenschiffe „vor Anker“ und in früheren Zeiten wurde dort eine tolle Show abgeliefert. Die Live-Show musste der Technik weichen und zurück blieben zwei aufwändig illuminierte Schiffe.

UTA1328.jpg UTA1325.jpgDann endlich zur Parkgarage und zum Auto. Sohn Nummer zwei im Hotel abliefern und nach Henderson, wo wir unsere zweite Nacht gebucht hatten. Außerhalb vom Strip, aber ein total neues Hotel, in dem wir dank unseres Diamond-Status ein super Zimmer bekamen.

UTA1218.jpgMein Sohn meinte, dass seine Studentenbude nicht so groß sei. Sei’s drum. Um 1.30 fielen wir todmüde in die Federn.

Viva Las Vegas.

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