Uns hat es wieder gepackt. Dieses Mal zieht es uns nach San Francisco. Von dort aus werden wir den Norden der kalifornischen Küste erkunden und uns durch Oregon bis zur Grenze von Oregon vorarbeiten. An der Columbia River Gorge geht es dann an Wasserfällen vorbei nach Osten, bis wir nach Süden einbiegen und über Bend und den Crater Lake Nationalpark langsam wieder unseren Ausgangspunkt erreichen.
Was ist diesmal anders? Auf unserer letzten Reise hatten wir extra zwei Plätze am Gang gebucht, in der Hoffnung, genügend Raum zu haben. Aber unsere Mittelmänner dehnten sich so aus, dass dies so gut wie nicht möglich war. Und die freundlichen Bediensteten kommen mit ihren Wagen vorbei, da ist ein Herauslehnen auf den Gang nicht möglich. Was also tun? Bisher hatten wir uns immer ein Upgrade auf Economy Plus gegönnt, was uns zumindest ausreichend Beinfreiheit bescherte. Dieses Mal wollten wir noch ein wenig mehr investieren und Karin schoss uns zwei Plätze in der wenig verfügbaren Premium-Economy-Klasse. Eine 2er-Reihe, dann Gang. Aber da diese Konstellation nur auf sehr wenigen Inlandsflügen angeboten wird, entschieden wir uns für einen Non-Stop-Flug von Frankfurt nach San Francisco. Ich bin gespannt, wie wir damit klar kommen.
Eine weitere Besonderheit war, dass wir diesmal die Einreise mit der sogenannten MPC-App versuchen wollten. Dabei gibt man zuhause in die App die wichtigsten Daten ein und wenn man dann am Flughafen angekommen ist, öffnet man die App erneut und macht ein Foto von sich. Daraufhin erhält man einen QR-Code, welche an speziellen Terminals (geht auch nicht an allen Flughäfen) eingelesen wird und angeblich ist die Einreise ohne Schlange stehen in Minuten erledigt. Ich lasse mich überraschen. Und werde dann eine gefühlte Ewigkeit auf das Gepäck warten… Man kann mit der App übrigens auch mehrere Personen einchecken. Wir sind experimentierfreudig und stehen auch nicht gerne in Schlangen.
Aber jetzt geht es los. Entgegen meinen Gewohnheiten hatte ich die Nacht etwas unruhig geschlafen, sollte ich etwa aufgeregt sein? Jedenfalls hatten wir nicht die geringsten Probleme, zeitig auf der Piste zu sein. Die Sonne schien, als bekäme sie es bezahlt. Warum fliegen wir eigentlich in die USA?
Die Autobahn war so frei, wie ich es lange nicht mehr erlebt habe. Staufrei kamen wir gegen 9 Uhr am Parkhaus an und stellten uns auf Rat eines Verwandten ins Parkhaus 3. Am Ende einer Reihe, Ebene 707 (gut zu merken wegen des gleichnamigen Flugzeugtyps) fanden wir einen Eckplatz, so dass wir wenigstens auf einer Seite auch hinterher ins Fahrzeug kommen. Andere Besucher hatten deutlich weniger Platz. Ob wir mit unserem Dicken wirklich hierhin wollen?

Das Einchecken des Gepäcks ging auch sehr bequem. Da Karin in weiser Voraussicht allen „Papierkram“ vorher elektronisch erledigt hatte, wiesen unsere Bordpässe den Status „Travel ready“ auf. Vor uns gerade mal 9 Personen, die anderen Schlangen waren deutlich länger.
Jetzt geht es ganz gemütlich in die Lounge, Brühwürstchen, Kaffee, Teilchen und alles andere, was der Schuppen zu bieten hat.
Wir machen uns zeitig auf den Weg zum Gate, Security ist relativ harmlos, nicht mal meine Kameraausrüstung wird abgestaubt. Ein wenig warten wir noch am Gate, dann geht es mit Boarding-Group 2 direkt nach der Business Class in den Flieger. Wir haben nach vorne Platz ohne Ende.

Das Essen wird zwar nicht frisch für uns gekocht, aber Metallbesteck und Stoffservietten lassen schon einen Hauch von Luxus erkennen. Auch der Salat macht einen sehr frischen Eindruck.

Irgendwann übermannt uns die Müdigkeit und wir dösen vor uns hin. Kurz vor der Landung wird uns noch eine Art Käse-Teilchen serviert, war gut.
Das Aussteigen klappte aufgrund der vorne liegenden Sitzplätze ebenfalls schnell und sobald wir Verbindung zum Netz hatten, erstellten wir in der MPC (Mobile Passport Control) die obligatorischen Fotos.
An der Einwanderungsstelle erwarteten uns wie üblich lange Schlangen mit geschätzt hunderten von Menschen. Diese konnten wir aber rechts liegen lassen und reihten uns in die wesentlich kürzere mit ca. 40 Personen ein. Hier ging es recht flott durch, keine Fingerabdrücke, keine Fotos. Und ein Koffer war auch schon da. Zwar nicht auf dem Band, das zu unserem Flug gehörte. Aber unsere Koffer dürfen selbst entscheiden, mit welcher Gesellschaft sie fliegen. Hauptsache, sie sind pünktlich da.
Mit dem Skytrain ging es in kurzer Zeit zur Autovermieter-Garage. Und entgegen der Befürchtungen meiner Göttergattin stand auf dem für uns reservierten Platz ein wunderschöner Ford F150, ein Lariat, also schon recht gut ausgestattet. Einziger winziger Wehmutstropfen: Der Klappmechanismus des rechten Außenspiegels klappte nicht so ganz. Aber das werden wir überleben.

Auf geht es ins Hotel. Das El Rancho hatten wir vor ca. 30 Jahren schon einmal besucht. Im Hacienda-Stil gehalten liegt es nur wenige Minuten vom Flughafen entfernt.

Wir bekamen auch ein Zimmer-Upgrade (entfernt von den Eisenbahnschienen) und machten es uns gemütlich.

Aber noch ist der Tag nicht zu Ende. Obwohl sich so langsam Müdigkeit breit machte, mussten wir zumindest noch zu Costco und nach Möglichkeit zu einem Walmart.
Ersteren fanden wir auch ganz in der Nähe, ein Walmart leider nicht. Aber ein Grocery Outlet verkaufte uns auch die allernötigsten Lebensmittel für den Start. Jetzt aber langsam ins Bett. Das Jetlag wartet schon.



Und diese ergatterte sie durch schnelle Reaktionszeit. Kurz: Wir landeten auf den Sitzen der Premium-Plus Klasse. Die Sitze sind besonders, der Bildschirm richtig groß.
Allerdings gab es auch ein paar Wehmutstropfen, die in meinen Augen zur Abwertung führen:
Außerdem waren von der Filmauswahl nur wenige auch deutsch synchronisiert. OK, irgendwie bekommen wir die Zeit auch rum.
Was erwartet uns in Kanada? Genau wissen wir es nicht, aber unsere Vorstellung geht im Osten, an der Atlantik-Küste in Richtung Schweden/Norwegen mit den Felsen und der Natur.
Ca. 7 Stunden später. Wir hatten einen sehr angenehmen Flug, Platz war ausreichend vorhanden,
das Essen war in Ordnung (auf Porzellangeschirr).
Beim Anflug einen schönen Blick auf Montreal
Unten angekommen, ging der Ausweismarathon los. Zuerst war die Zollerklärung durchzuführen. Am Kiosk ging das relativ problemlos, die Schlange an der Einwanderung war auch nicht allzulange (vielleicht auch deshalb, weil wir sehr weit vorne saßen?).
Die Tische, derer früher deutlich mehr in den Räumen standen, waren großzügig verteilt.
Meine Lieblingswasservögel, ein paar Haubentaucher tummelten sich wie üblich in der Nähe.
Dann ging es nach Schwerin. OK, nicht so direkt, erst wollten wir am Südufer des Schweriner Sees die Reste der Reppiner Burg besichtigen. Vom Parkplatz aus (sogar kostenlos) ging es ca. 1 km durch den Wald, bis wir vor der hübschen Ruine standen.
Innen ist sie gut renoviert, so dass man auf stabilen Metalltreppen auf den Turm steigen kann.
Weiter geht es nach Schwerin. Dort gibt es am Nordende des „Fauler Sees“ die Schleifmühle Schwerin. Übrigens gibt es dort auch kostenlose Parkmöglichkeiten am Straßenrand, welche man auch für einen Schlossspaziergang nutzen kann.

Über eine Brücke gelangt man dann auf die Schlossinsel. Das Schloss selbst beherbergt mittlerweile Regierungsinstitutionen, aber von außen ist es eines der schönsten Schlösser, die ich kenne.
Strahlend im Sonnenlicht kann man das Gebäude umrunden. Speziell von hinten im Garten bieten sich großartige Blicke auf das mittlerweile fast vollständig restaurierte Gebäude.
Nach dem Umrundung geht man über eine Brücke in die Stadt.
Auch hier wurde viel für den Wiederaufbau getan. Allerdings wurde hier nicht so wie in Ahlbeck auf einen gleichmäßigen Stil geachtet.
Imposant ragt vom Marktplatz aus der Dom in die Höhe. Von innen unterscheidet er sich wohltuend durch seine Nüchternheit von den überladenen Kirchen im Süden Deutschlands.
Die Stadt hatten wir der Länge und Breite nach durchquert und marschierten auf einem ähnlichen Weg wieder zurück.
Auf der schwimmenden Wiese machten wir ein Päuschen und beobachteten einen Reiher, der sich an einem riesigen Fisch versuchte. Ich glaube, er gab irgendwann auf und ließ den Fisch im Wasser liegen.
Zurück durch die Gärten ging es wieder zum Auto. 
Letztes Ziel für heute: Schloss Wiligrad. Dies liegt nördlich von Lübsdorf am Schweriner Außensee.
Das faszinierende an diesem Schloss sind die toll verzierten Backsteinornamente, welche sich kontrastreich vom weißen Hintergrund abheben.