Wie üblich schlug das Jetlag zu. Ich erinnere mich nicht an die genaue Uhrzeit, aber es war noch dunkel draußen. Aber man kann die Zeit gut für den Reisebericht und das Sichten der (paar wenigen) Fotos nutzen.
Und dann haben wir ein Ritual: Bevor es aus der Stadt der Engel in irgendeine Himmelsrichtung weitergeht, „gönnen“ wir uns einen klitzekleinen Ausschnitt der riesigen Stadt. Mal sind es die Strände, mal das Griffith Observatorium. Diesmal lag unser Hotel in der Nähe von Long Beach, also besuchten wir die gute alte Queen Mary.
Die Koffer waren gepackt und eingeladen (wie, zeige ich demnächst mal) und wir starteten Richtung Nordosten nach Las Vegas. Auf dem Weg der unvermeidliche Einkauf im Walmart – Getränke, Snacks, eine Kühltruhe, Campingstühle und was man so an Kleinkram noch braucht.
Die Straßen waren am Sonntag Morgen so frei, wie ich sie in LA noch nie erlebt habe.
In Victorville machten wir noch einen kurzen Stop. Einerseits, um meiner Mutter einen Costco zu zeigen – die auch ob der Größe schier erschlagen war – andererseits, um hier restliche Vorräte und den Tankvorrat zu ergänzen.
Nächstest Ziel war eigentlich Primm, weil ich in der dortigen Outletmall ein paar Kleidungsstücke erwerben wollte, die ich nur dort bekomme in einem Laden namens Vanity Fair. Aber dank des klugen Mr. Google fanden wir schon vorher raus, dass es den Laden dort nicht mehr gibt und er das südliche Las Vegas umgesiedelt war. Hoffentlich.
Die Fahrt ging durch die Wüste, Felder von Joshua Trees säumten den Weg. Und sie sahen so aus, als hätten sie Knospen und würden gleich blühen. Habe ich noch nie gesehen.
An einer Raststätte versuchte ich dann, mit dem Tele etwas näher
heranzukommen. Klappte nicht so richtig, aber ich weiß, wo wir noch weitere dieser Pflanzen in den nächsten Tagen zu sehen bekommen.
Dann kam Las Vegas in Sicht. Die Stadt ist mittlerweile riesig geworden, hauptsächlich hat sie sich in alle Himmelsrichtungen als Wohnstadt für die Mitarbeiter/innen der Casinos ausgedehnt.

Überall fieberhafte Bautätigkeit.
Und die üblichen Easy Rider dürfen auch nicht fehlen.
Unser Hotel liegt im Südosten von Las Vegas, in einem Vorort namens Henderson. Hier waren wir schon ein paar Male abgestiegen. Ein sauberes Hotel mit freundlichem Personal und gutem Frühstück.
Meine Mutter bekam ein schönes großes Zimmer, wir als Upgrade eine Suite.
Angekommen, waren die unsere Batterien leer und wir begannen mit einem zweistündigen Matratzenhorchdienst.
Als wir wieder so einigermaßen unter den Lebenden waren, war es mittlerweile 18 Uhr geworden und die Sonne neigte sich dem Horizont zu. Wir beschlossen, noch zum Hoover Dam zu fahren und dort den Sonnenuntergang/Abend zu genießen. Da meine Göttergattin darauf bestand, dass ab 17 Uhr dort alles geschlossen und gesperrt ist, fuhren wir auf den Parkplatz des Stateline Casinos (hat mitterweile den Namen Hoover Dam Lodge), packten unsere Campingstühle und die Kühlbox aus dem Auto und ließen ganz in Ruhe den Abend ausklingen.
Als es dann dunkel geworden war, ließ mir der Staudamm keine Ruhe. Wir fuhren also doch noch in Richtung des Dammes und standen dann wie üblich vor der Security. Ich äußerte meinen Wunsch, fotografieren zu dürfen. Und auch wenn der Walkway über die Autobahnbrücke nach Arizona wirklich gesperrt war ab 17 Uhr, so durften wir doch zumindest über den Hoover Dam fahren. Was wir nach einer kurzen Inspektion unseres Wageninneren auch taten und ich dort zum ersten Mal Aufnahmen des Dammes bei Dunkelheit machen durfte.
Auf dem Weg zurück machten wir noch einen Abstecher durch Boulder City, was uns früher schon als gemütliches Nest aufgefallen war. Und ist denn heut schon Weihnachten? Alle Bäume der Hauptstraße waren mit Lichterketten umwickelt.
Nach einem kurzen Fotostop ging es aber dann wirklich nach Hause. Total platt, aber glücklich. Der Urlaub hat begonnen.

Einer der Gründe, warum wir Frankfurt gewählt hatten, waren die Gepäckbestimmungen. Zur Zeit ist im internationalen Luftverkehr in der Bretterklasse ein Gepäckstück à 23 kg üblich. Weil wir letztes Jahr zwei Flüge absolviert und uns damit 25.000 Meilen erflogen hatten, erreichten wir bei UA den sogenannten „Silver Status“. Das bedeutet, dass jeder von uns 2×32 kg Gepäck mitnehmen dürfte. Und der Abflug ab Frankfurt bedeutet, dass die Handgepäckbestimmungen von United greifen. Während bei Eurowings ein Handgepäckstück mit 8 kg Gewicht zugelassen ist, geht es bei UAL nur um die Größe. Und das kam mir bei meinem neuen Gitzo-Fotorucksack (danke an das freundliche Personal von Calumet in Essen für die Beratung) sehr zu pass.
Der Flug nach Newark verlief störungsfrei, das Essen war flugzeug-typisch. An der Immigration erwischte es uns dann: Über 2,5 Stunden brauchten wir, bis wir die Schlangen der Einwanderungsbehörde und des Agrarministeriums überwunden hatten. Und an der Security zu unserem Abflugterminal nahmen sie meine Computertasche so richtig auseinander. Die Schlange der einzelnen Kästen belegte fast das ganze Band. Dass sie die Computermaus nicht in einen einzelnen Tray legten, war alles. Da am gleichen Gate keine Lounge zur Verfügung stand, begaben wir uns diesmal direkt ans Abfluggate und vertrödelten die restliche Zeit .







