21.09.2024 – Yosemite National Park

Man macht nur einmal einen Plan. Und den ändert man, bis er passt.

Aber fangen wir vorne an. Wir hatten trotz (oder wegen?) der harten Betten gut geschlafen und gingen ausgeruht zum Frühstück. Dieses wurde – wie in diesem Hotel üblich, an einer Theke von einem freundlichen und gut gelaunten Bediensteten ausgeschenkt.

Kaffee aus Porzellantassen, Porzellanteller und Metallbesteck, das hatten wir in diesem Urlaub noch nicht. Üblicherweise poste ich ja mein Essen nicht im Netz, aber hier ist es eine Erwähnung wert.

Zum heutigen Plan: Es war angedacht, zum Hetch Hetchy Reservoir zu fahren, um dort die Wapama Falls zu besichtigen. Leider erfuhren wir über das Internet, dass diese komplett ausgetrocknet seien. Und nur für das Reservoir 2,5 Stunden zu fahren, erschien uns dann doch ein wenig übertrieben.

Das geht also schonmal nicht. Als Alternativplan Nummer 1 gibt es noch den Sentinel Dome, eine merkwürdige Erhebung inmitten der Berge, die man aber problemlos und ohne schwindelig zu werden, raufkraxeln kann. Der Parkplatz war der gleiche wie gestern zum Taft Point. Nur eines war anders: Der Wochentag.

Heute, Samstag, sind viele andere Reisende unterwegs.

Wir verlassen relativ zeitig unsere Herberge

und machen uns auf den Weg in die Berge. Ca. 17 Meilen gewundene Bergstraße mit einem Maximaltempo von 35 mph kosten ihren Zeit. Und so stehen wir SCHON um 9.17 Uhr am Gate zum Yosemite National Park. Bzw. wir stehen in der Schlange mit vielen anderen.

Ca. 47 Minuten dauerte es, bis wir unser spezielles Permit, den Nationalpark Pass und den Ausweis vorzeigen konnten. Ob die Ranger in dem Bus vor uns jedem einzelnen eine Karte verkauft haben?

Kurz hinter Wawona (mit eigenem Golfplatz, das braucht der Amerikaner) biegen wir auf die Glacier Point Road ab. Nach weiteren ca. 11 Meilen kommen die beiden Parkplätze in Sicht. Und, oh Wunder, alles rappelvoll. Selbst mit meinen Parkkünsten hätte ich mich nirgendwo legal hinstellen können.

Kommen wir also zu Plan b). Vom Glacier Point aus geht angeblich auch ein Trail zum Sentinel Dome. Und dort wissen wir, sind viele Parkplätze, von denen immer welche frei werden. Wenn wir es denn schaffen, erstmalig einen zu bekommen. Denn gerade als wir dort ankommen, blockiert ein Abschleppwagen in Aktion die gesamte Straße. Abreisende können nicht raus, wir können nicht in eine Parklücke. Ob es ein defekter oder illegal geparkter Wagen war, wir wissen es nicht.

Schließlich quetschen wir unsere Black Beauty in eine hinreichend große Lücke und beschließen, erstmal in Ruhe den Glacier Point zu besichtigen.

Da gibt es einen kleinen – auch rollstuhlgängigen – Weg, der am Endpunkt den Blick in beide Seiten des Tals freigibt.

Aber keine Angst, es ist alles gut abgesichert. Man kann übrigens auch von dort aus ca. vier Meilen ins Tal runterlaufen (bzw. raufsteigen), muss es aber nicht.

Dann suchen wir den Trailhead zum Sentinel Dome. Der ist schnell gefunden, es sind auch nur 1,3 Meilen. Aber dieses nur bergauf. Wir beschließen, dass das aufgrund unsere jetzt schon erlangten Höhe inkompatibel ist, zumal wir auf den Dome ja auch noch raufkraxeln müssten.

Wir versuchen unser Glück lieber noch einmal auf einem der anderen Parkplätze. Nachdem wir ca. 15 Minuten in der Sonne gebraten haben und sich kein Auto bequemte, uns einen Platz freizumachen, beschlossen wir, zu Plan C überzugehen:

Wir fahren ins Tal und schauen uns da um. Vielleicht laufen wir sogar anfänglich den Weg zu den Vernal Falls.

Auf dem Weg nach unten machen wir an einem Aussichtspunkt einen Stop und können gerade noch sehen, wie ein Raubvogel etwas Atzung von der Straße aufliest und wieder verschwindet. In der Hoffnung, diesen wiederzusehen, warten wir und starren in den Himmel und die Landschaft.

Das einzige, was sich zu uns gesellt, sind zwei Krähen, die sich auch über ein frisches Stück Squirrel freuen.

Offensichtlich schon mit Kräutern gewürzt, da braucht man nicht mehr ins Regal zu greifen.

Von der Glacier Point Road biegen wir wieder auf die Wanona Road ein, um durch den Tunnel ins Tal zu fahren.

Diesmal gelingt es uns, auf einem der gut besuchten Parkplätze unseren Dicken unterzubringen. Der Anblick ist wie immer besonders.

Aber ich klettere den Weg zum Inspiration Point ein paar Meter hoch, um auch den Parkplatz zu Dokumentationszwecken zu zeigen. Dort werden pro Minute geschätzt 100 Selfies und Fremdies geschossen.

Als ich wieder unten auf dem Parkplatz bin, kommt mir ein Ranger entgegen. Sieht aus wie ein Gemütsmensch. Ich frage ihn, was man wohl mit ihm machen würde, wenn er allen Besuchern erzählt, dass sie für ein Selfie-Foto ein spezielles Permit brauchen? Er vermutet lachend, dass man ihn tottrampeln würde.

Kurze Zeit später sind wir im Tal angekommen und lassen den Abzweig zu den Bridalveil Falls rechts liegen. Brauchen wir nicht? Doch. Aber ein paar Meter weiter an der Straße gibt es einen Parkstreifen, von dem aus man ohne zu Laufen den Fall auch schön sehen kann. Hier ist er. Je nach Wind in immer anderer Form.

Auf dem weiteren Weg durch das Tal linker Hand El Capitan. Senkrecht und mächtig reckt er sich in den Himmel.

Wie klein Menschen in Relation dazu sind, sehen wir erst auf dem Rückweg, als die Straße näher an dem Felsbrocken vorbeiführt.

Kleiner als Ameisen hängen ein halbes Dutzend Kletterer in der Wand. Ich bräuchte das nicht.

Auf der Straße geht es noch ein wenig weiter zu einem der schönsten Punkte zum Fotografieren in diesem Tal.

Der Fluss macht eine Biegung und die Felsen und die Bäume spiegeln sich im ruhigen Wasser.

Auch hier finden wir einen Parkplatz und ich kann in Ruhe den besten Punkt ausprobieren. Die Vernal Falls bekommen wir nicht mehr mit, mittlerweile ist es schon 16 Uhr und wir müssen schließlich noch die 40 Meilen in ca. 1 1/4 Stunden zurücklegen. Und im Grocery Outlet noch etwas für das Abendessen organisieren.

Soviel zu Plänen. Aber das sind unsere Urlaube.

03.10.2010 – Yosemite National Park

Eigentlich wollte ich mich heute kurz fassen, um die geneigten Leser nicht zu überfordern: Wir waren im Yosemite NP wandern. Einwand meiner Göttergattin: VIEL. Also nochmal: Wir waren im Yosemite NP VIEL wandern.

Aber dann regte sich doch das schlechte Gewissen in mir. Das kann ich meinen drei treuen Lesern/innen (meine Frau, meine Mutter und ???) nicht antun.

Los gehts: Um 6.30 Uhr machten wir uns auf den Weg zum Frühstücksraum. Das ist in Oakhurst immer ein besonderer Genuss, weil man das Essen auf Porzellangeschirr und mit metallenem Besteck genießen kann. Abgesehen davon schmeckt es auch gut.

Hauptziel für heute (wie schon oben angekündigt): Der Yosemite NP. Wilde Felslandschaften und auch ebensolche Tiere erwarten uns. Wir wollten den Taft-Point erwandern, welcher von der Straße zum Glacier Point abgeht. Und weil direkt in der Nähe, erweitern wir die Loop doch gleich noch um den Roosevelt Point und den Sentinel Dome.

Problem beim  Yosemite Park ist, dass die Anfahrt zu den Schönheiten wenigstens eine bis 1,5 Stunden kostet, wenn man nicht gerade in einer der Lodgen direkt am oder im Park schläft. Und von Schlafen kann dann auch keine Rede mehr sein bei den Preisen.

Ca. um 9 Uhr machten wir uns vom Parkplatz auf den Weg. Der Himmel bläute vor sich hin, was das Zeug hielt. Die Temperaturen waren der Jahreszeit entsprechend: In den 40igern (also Fahrenheit). Zum Taft Point waren 1,1 Meilen angekündigt, die meiste Zeit ging es angenehm bergab = hinterher müssen wir wieder rauf.

Auf dem Weg zu den Klippen sollte man ein wenig auf seinen Weg achten. Zwischendurch gibt es immer wieder „Fissures“, Spalten, die schlecht ersichtlich sind und auf direktem Weg mehrere hundert Meter in die Tiefe führen.

Aber das stört die oben angekündigten wilden Tiere nicht. Sie suchen die letzten Vorräte zusammen, um die Speisekammer zu füllen. Dann noch den Videorecorder auf 6 Monate im Voraus programmieren und der Winter kann kommen.

 
An den Klippen gibt es ein zum Glück mit einem Gitter absichertes Areal, von wo aus man ungestört den Blick in die Tiefe genießen kann.

Oder aber Fotos von geliebten Personen machen, die sich todesmutig auf eine der Klippen gegenüber begeben haben.

 
 
 
OK, wenn man sich dann mal gegenüber befindet, sieht es total harmlos aus. Liegt halt immer im Auge des Betrachters.

Genug fotografiert, wir mussten ca. eine halbe Meile zurück, bevor wir uns auf den Weg zum Sentinel Dome trafen. Das bedeutet nochmal 2,3 Meilen. Auf dem Weg liegt der Roosevelt Point, ebenfalls ein toller Blick nach unten.

 
Und wenn man den Blick von der Schlucht abwenden kann, erhebt sich auf der anderen Seite des Weges steil und unnahbar der Sentinel Dome.

Als ich näher kam, beschlichen mich die ersten Zweifel, wie ich da raufkommen sollte mit ca. 15 kg Gepäck auf dem Rücken. Habe an mir selbst schon genug zu tragen und die dünne Luft machte es auch nicht besser.

Aber die Parkverwaltung hatte an alles gedacht. Wenn auch nicht gerade rollstuhltauglich, so war es doch normal Sterblichen bei entsprechender Zeit durchaus möglich, dort heraufzuklettern.

Und das lohnte sich. Da es keinen 480°-Rundblick gab, begnügte ich mich mit 360°.

Und weil es so schön ist mit dem Half Dome im Hintergrund, machen wir auch die obligatorischen Fotos und lassen uns auch von einem anderen Nikonian ablichten.

 
 
 
 
Kurze Snackpause, trinken, verschnaufen, Sauerstoffmasken zurechtrücken (2467m Höhe) und dann noch die 1,1 Meilen zum Auto zurücklaufen.

Was nun? Wir hatten viele Optionen offen. Wir entschieden uns, erstmal zum Glacier Point weiterzufahren (2 Meilen) und dort Mittagspause zu machen. Sowohl das Essen als auch die Ruhepause auf der Ladefläche taten uns beiden sehr gut.

 
 
 
 
Anschließend beschlossen wir, ins Valley zu fahren und dort eine Runde zu drehen. Zu einer weiteren Wanderung hätte die Zeit nicht mehr gereicht.

Unter anderem sind dort die berühmtesten Sehenswürdigkeiten abzulichten: Als da wären der Bridaveil Fall, der El Capitan und das Valley als solches.

 
 
 
 

 
Um 19.30 Uhr waren wir dann wieder im Hotel, totmüde, aber glücklich.

08.10.2018 – Yosemite Valley

Für den heutigen Tag hatten wir uns vorgenommen, eine Wanderung im Yosemite Valley durchzuführen.

Der Tag begann mit einem guten Frühstück. Wir lieben dieses Hotel. Es hat nicht den typischen „Langbaucharakter“, sondern erstreckt sich in den Hügeln von Oakhurst über mehrere „Etagen“. In diesem Jahr (im Gegensatz zu vor zwei Jahren) war diesmal auch das Frühstück eingeschlossen, welches wir im gegenüberliegenden Restaurant einnehmen durften. Vorteil: Sehr gemütliche Räumlichkeiten, PORZELLANTASSEN und -TELLER sowie metallisches Besteck. Das hatten wir den ganzen Urlaub noch nicht.

Wohlgestärkt verließen wir die Hütte und deponierten unser Gepäck im Hotel, denn die Wertsachen wollten wir tagsüber nicht unbedingt im Auto liegen lassen.

Auf in den Park. Erstes Ziel war eigentlich die Mariposa Grove, eine Ecke im Park, in der reichlich diese tollen Mammutbäume stehen. Aber auch hier hat mittlerweile der Tourismus zugeschlagen: Eine Durchfahrt mit dem eigenen Auto geht nicht (mehr), es muss das Shuttle-Bus-System des Parks genutzt werden.

Dazu hatten wir keine Lust (jedenfalls im Moment nicht) und beschlossen, direkt ins Tal zu fahren zu einer Wanderung zu den Upper Yosemite Falls. Aber auch hier wurde uns ein Strich durch die Rechnung gemacht. Es macht Menschen besonders viel Spaß, Wasserfälle zu beobachten, wenn auch wirklich Wasser fällt. Und das war bei DEN Fällen nicht der Fall (auch ein nettes Wortspiel).

Nächste Option waren die Vernal Falls. Die hatten wir gestern vom Glacier Point aus gesehen, da lief es feucht den Berg runter. Und tut es hoffentlich heute auch noch.

Zum Trailhead konnten wir auch diesmal nicht fahren, Shuttlebusse fahren alle 10 Minuten. Also suchten wir uns in der Nähe einen Parkplatz und genossen auf der Ladefläche unseres Silverado die Landschaft und das Mittagessen.

Die Bustour dauerte keine 5 Minuten und wir konnten uns neben einigen vielen anderen Menschen auf den Weg nach oben machen. Laut Wegweiser waren 2,4 Kilometer nach vorne und ca. 300 Meter nach oben zu bewältigen.

Der erste Teil (bis zur Brücke) ging steil, aber auf asphaltierter Strecke immer nach oben.

Danach wurde es noch deutlich steiler, meistens über Treppenstufen, die unregelmäßig in Höhe und Breite in den Fels gehauen waren. Der Wasserfall war auf der Brücke erstmalig zu sehen – da müssen wir noch rauf?

Und ab da begleitete uns der Anblick und das Rauschen ständig. Der untere Teil lag noch im Schatten, so dass ich ohne größere Fotoaktivitäten und auch größere Luftreserven nach oben stieg. Der letzte Teil des Weges wurde durch ein Geländer abgesichert und dann hatte man das Ende dieses Trails erreicht. Nach unten schauen ist nur was für Schwindelfreie.

Direkt anschließend lag noch der Emerald Lake, wo sich die meisten Bergsteiger ermattet auf die Felsen zum Trocknen gelegt hatten. War gar nicht leicht, den See und die im Hintergrund befindlichen Nevada Falls

OHNE viele Leute draufzubekommen.

Was mich in Bezug auf Lebewesen ja nicht stört, sind die kleinen, possierlichen Squirrels, die absolut ohne Scheu zwischen den Menschen herumwuselten.

Genug pausiert, jetzt geht es an die Arbeit. Schließlich habe ich mein Stativ eingepackt für Langzeitbelichtungen und meine „dicke Berta“, das 200-500er Tele, das alleine schon 2,3 Kilo wiegt. Ich schätze, mein Fotorucksack hat die 10 Kg locker überschritten.

Auf dem Weg nach unten stellten wir fest, dass wir wirklich nicht die einzigen (auch Deutschen) waren, die es bis hier hinauf geschafft hatten.

Weiter unten gab es dann einen Punkt, den ich mir auserkoren hatte, um die eine oder andere Langzeitbelichtung zu machen. Der Regenbogen im Wasserfall machte es besonders reizvoll.

Auch hier hatten die kleinen Stars keine Scheu vor Menschen.

Der Weg nach unten über gefühlt 1235 Treppenstufen und auch die anschließende Asphalt-Rennpiste steil nach unten taten meinen Knieen nicht wirklich gut und ich war froh, als wir wieder in den Bus steigen konnten, der uns innerhalb von 10 Minuten zum Parkplatz brachte.

Auf dem Weg aus dem Park heraus mal ein Foto von den Auswirkungen der heftigen Waldbrände, die dafür gesorgt hatten, dass die Zufahrt zum Park auf der 41 lange Zeit gesperrt war. Und die uns auch überlegen ließ, ob wir denn reinfahren sollten.

Jetzt nur noch 3,5 Stunden nach Fresno fahren und schon dürfen wir ins Bett fallen. HALT: Gepäck nicht vergessen. Haben wir nicht. Und dafür noch einen netten Plausch mit Tracie, die uns ihre neuesten 4-beinigen Errungenschaften zeigen musste, gehabt. Und noch einen Becher Kaffee fertig gemacht.

Die Fahrt ins Hotel verlief ereignislos. Unser Zimmer ist das kleinste, das wir während unseres Urlaubes hatten. Immerhin ein Upgrade auf ein King-Bett war drin. Dafür gibt es am Schreibtisch weder eine Lampe noch Steckdosen. Führt zur Abwertung. Dafür ist das Internet (wenn man es mal geschafft hat, sich mit selbigem zu verbinden) sauschnell.

Good night.

07.10.2018 – Von San Francisco zum Yosemite

Heute geht es von der See in die Berge. Der Yosemite Nationalpark hat es uns angetan, wie schon zwei Jahre zuvor. Und dass man in der Zeit nicht alles sehen kann, haben wir damals schon festgestellt.

Also machten wir uns (nachdem wir bei Costco nochmal vollgetankt hatten) auf die über 3-stündige Fahrt gen Südosten.

Vorbei durch die Agrarlandschaften Californiens mit Mandelbäumen und Zitrusplantagen, Avocados wurden uns für 10 Stück/1 USD fast nachgeworfen.

Zuerst über die 152, vorbei am San Luis Reservoir,

dann ein Stück auf die 99 und dann ging es querfeldein. Wobei mich das Gefühl beschlich, die Namensgeber der Straßen hätten zuviel Harry Potter gesehen:

Die Landschaft wurde hügeliger, Landwirtschaft wurde von Viehwirtschaft abgelöst.

Am frühen Nachmittag ereichten wir dann Oakhurst, das Hotel kannten wir schon von vor zwei Jahren, hier fühlten wir uns damals wohl, hier fühlen wir uns heute wohl.

Schnell eingecheckt und die Sachen aufs Zimmer gebracht, denn wir wollten noch in den Park und das ist (so schön der Park auch ist) immer ein Schlauch. Ca. 23 Meilen über gewundene Straßen bis zum Parkeingang. Dann die Auswahl eines Ziels. Eigentlich hatten wir uns die Mariposa Grove mit ihren Mammutbäumen vorgenommen. Und wollten anschließend noch zum Glacier Point. Kurze „Krisensitzung“: Wenn wir zuerst zu den Bäumen fahren, liegt am Glacier Point das Tal im Schatten. Aber den Anblick wollten wir nicht verpassen. Die Grove können wir uns evtl. noch morgen früh ansehen.

Von der Hauptstraße geht die Straße zum Glacier Point nochmal 16 Meilen in die Berge bis auf eine Höhe von ca. 2200 Meter.

Von oben wie gewohnt ein wahnsinniger Ausblick. Und wie man an den Schatten erkennen kann, kamen wir keinen Augenblick zu früh. Majestätisch erhebt sich gegenüber der Half Dome, im Augenblick mal ohne Kletterer. Unten im Tal die Vernal Falls und die Nevada Falls.

Natürlich gibt es neben den felsigen Schönheiten auch noch weibliche Schönheiten (zumindest eine) zu bewundern.

Als die Sonne dann langsam hinter dem Berg verschwand, machten wir uns auf den Rückweg, ca. 1,5 Stunden hatte das Navi prophezeit. Und wir wollten nicht bei totaler Dunkelheit die Strecke abfahren (schließlich hatten wir bei Hertz zu unserem Auto keinen Jagdschein für Rotwild mitgebucht).

Auf dem Weg nach unten musste ich leider doch noch einen Stop einlegen. Gegenüber schickte sich die Sonne an, hinter den Bergen zu verschwinden. Und wenn ich diese Silhouetten sehe, werde ich immer schwach. Da müsst Ihr jetzt durch.

Endlich war die Sonne weg und wir konnten weiterfahren. Hätten wir gekonnt, wäre da nicht so ein schönes Nachglühen aufgetaucht.

Jetzt aber wirklich nach Hause (bzw. zum Hotel). Aber was ist das? Plötzlich ein heller Fleck am Himmel. Strahlen brachen durch die Wolken. Der Mond konnte es nicht sein, dazu war der Lichtpunkt zu klein. Bleiben nur noch ein Raumschiff oder ein Hubschrauber mit Suchscheinwerfer. Mal sehen, wovon morgen in den Nachrichten berichtet wird.

26.10.2016 – Yosemite National Park – Tioga Pass

Nachdem wir ja, wie schon angekündigt, in Oakhurst zwei Nächte verbrachten, stand uns heute die Überquerung des Tioga Pass bevor. Dieser ist ein Teil des Yosemite National Parks. Prickelnd dabei war für uns, ob er überhaupt (noch) geöffnet war. Bei einer Höhe von ca. 3000 m ist das gerade die Zeit, wo er aufgrund von Schneefällen plötzlich und für den Rest des Winters gesperrt wird. Und wenn er gesperrt ist, dann heißt das entweder die nächste Überquerung eines Passes nördlich vom Yosemite (ob der wohl offen ist?), Zeitbedarf + 3 Stunden 10 Minuten, oder man fährt einen noch weiteren Umweg über den Süden, Lake Isabella etc., was auch zusätzlich über drei Stunden bedeutet hätte. So rechnete Google Maps für die 140 Meilen eine Zeit von etwas über 3 Stunden aus. Acht Uhr losgefahren, kurz nach 13 Uhr ankommen. So der Plan. Aber der Nationalpark warf uns immer wieder Steine in den Weg. In Form von riesigen Felsen, die fotografiert werden wollten.

Und der Himmel bläute, was das Zeug hielt und wir machten uns auf die altbekannte Route ins Yosemite Valley.

Zuerst noch ein kleiner Stop an einer Baustelle. Was macht man, wenn man im Frühtau zu Berge unterwegs ist? Man fotografiert den Frühtau.

CA60375.jpgAuf dem Weg durchquerten wir den Tunnel und machten von einem Wanderweg (den wir immer gesucht, aber nicht gefunden hatten) noch ein schönes Foto ins Tal.

CA60382.jpgDa uns der Bergsteigerfelsen El Capitan geradezu magisch anlockte (nur fotografisch natürlich), konnte (durfte) ich nicht einfach so vorbeifahren.

CA60384.jpgDas Tal selbst sieht im Sonnenlicht auch gaaaanz anders auch als gestern.

CA60388.jpg CA60386.jpgDann wieder den Berg auf in Richtung Tioga Pass und Toulumne Meadows.

Und schon wieder ein Stop in Form eines Wasserfalls.

CA60401.jpgEndlich on Top, und eine fantastische Bergkulisse tat sich auf. Wir waren die Strecke schon ein paar Mal gefahren, aber so hatten wir sie nicht mehr in Erinnerung. Eine Dame neben mir meinte nur „outstanding“ und sie hatte Recht damit.

Bergseen, in denen sich die Bäume spiegeln,

CA60406.jpgschroffe graue Felsen unter einem stahlblauen Himmel. Toll.

CA60411.jpg CA60420.jpgGegen Mittag erreichten wir den Tenaya-Lake, ein weiteres Highlight auf dem Trip. Wir verputzten Kartoffelsalat und wanderten ein wenig um den See herum.CA60430.jpg

CA60445.jpg CA60444.jpg CA60443.jpgVorbei an der Hochebene Toulumne Meadows

CA60451.jpgund an diversen anderen Seen. CA60464.jpg CA60449.jpg CA60459.jpg

Dass die Jungs mit mehr Schnee rechnen, kann man hier sehen.

CA60462.jpgWir hatten den Nationalpark schon verlassen, als wir ein Schild zum Saddlebag-Lake sahen. 2 Meilen. Why not? Es ging über eine gut gegradete Dirt-Road zu einem süßen kleinen Stausee, die Ränder zum Teil völlig eingeschneit. Ein Geheimtip für den Sommer.

CA60470.jpgDann runter die Straße (120). CA60487.jpgKurz vor dem Abzweig auf die 395 kam schon der Mono Lake in Sicht.

In Mammoth Lakes nahmen wir unser Hotelzimmer in Beschlag, wo wir die nächsten zwei Nächte verbringen werden.

CA60490.jpgAuf der Suche nach einem Fast-Food-Tempel wurden wir nur bei Carls Jr. fündig. Da waren wir noch nie, also warum nicht? Eine besondere Erfahrung: Pappiges Brötchen mit gepresstem Fleisch, drei Scheiben Bacon, zwei Salatblätter und eine undefinierbare Sauce. Die hatten das Rad total neu erfunden.

Es war schon witzig, durch diesen Wintersportort zu fahren. Riesige Hotels mit Namen wie Alpenblick und Innsbruck Lodge gehören hier zum üblichen Straßenbild. Vielleicht schaffe ich morgen ein paar Aufnahmen.

Ach ja, wir waren um 17 Uhr im Hotel. Soviel zum Plan…

By the way, das Internet hier ist grottenschlecht.