02.10.2025 – Rückflug nach Frankfurt

Es geht wieder nach Hause. Die letzten zwei Nächte in unserem Hotel waren nicht so schlimm, wie es die Bewertungen vermuten ließen, nur der Verkehrslärm des angrenzenden Interstates war schon störend. Dafür war das Frühstück besser als in Oak Harbour. Und das Personal nicht so persönlich, wie wir das vielen anderen Hotels kennen.

Kleines lustiges Detail, welches mir im Walmart auffiel: Woran merkst Du, dass Du in Washington bist? Es werden Schutztüten für die Regenschirme angeboten, wenn du den Supermarkt betrittst. Wofür braucht man hier Regenschirme????

Großer Vorteil unseres Hotels: Wir sind laut Google Maps innerhalb von 10 Minuten am Flughafen. Was auch stimmte. Die Abgabe des Wagens war innerhalb von Minuten erledigt, der Shuttlebus zum Terminal stand ebenfalls schon da und wartete.

Das Einchecken ging ratz-fatz über die Bühne, der schwerste Koffer war mit 64 Pounds noch unter den erlaubten 70 Pounds, also keine Probleme.

Die Security lief auch sehr schnell ab und wir buchten uns in der United Lounge ein.

Hier gibt es keine Polaris Lounge, aber das Essen war überraschend gut, hätten wir denn mehr Hunger gehabt.

Denn die Völlerei geht ja vermutlich in SFO weiter. Das Boarden lief ebenfalls ohne Probleme ab und schon bald saßen wir im Flieger nach San Francisco.

Da Karin am Fenster saß, durfte sie die ganzen schönen Fotos machen (sie hat sowieso das bessere Handy).

Im Hintergrund grüßt vermutlich der Mount Rainier.

Und schon bald überfliegen wir die Bucht mit Treasure Island und der Oakland Bay Bridge.

Auch die Downtown Area ist klar und deutlich zu erkennen.

Jetzt noch das Handgepäck schnappen und ein bisschen spazieren gehen. Wir landen an einem D-Gate und müssen zum Abflug und zur Polaris Lounge an ein G-Gate. Zum Glück ist das mittlerweile in SFO so geregelt, dass man da nicht mehr durch die Security durch muss. So blieben uns die Querelen, die dort eventuell wegen des Lock-Downs hätten anstehen können, erspart.

In der Polaris Lounge wollen wir endlich einmal wieder mit richtigem Besteck essen und buchen uns im dazugehörigen Restaurant ein. Dies gehört dort mit zum Service. Die Speisekarte ist die gleiche wie auf dem Hinflug.

Ich entscheide mich wieder für den Burger, diesmal mit diversen „Toppings“ und als Nachtisch für das Chocolate Chip Skillet Cookie. Das ist ein Cookie, der in einer Mini-Pfanne „gebacken“ und mit einer Kugel Eis gekrönt wird. Nette Idee, wird auch immer frisch zubereitet.

Meiner Göttergattin geht es ebenfalls sehr gut, wie man sieht.

Anschließend geht sie noch duschen, während ich den Ruheraum ausprobiere. Dort halte ich es allerdings nicht lange aus, die Liege in S-Form ist sehr unbequem. Danach ist die Dusche frei und auch ich gönne mir den Luxus.

Der ist dann bald schon vorüber und wir müssen/dürfen ins Flugzeug einsteigen. Diesmal (weil es draußen sowieso dunkel ist) haben wir eine „Honeymoon Suite“ gebucht. Das sind zwei Sitze im Gang, die durch eine herunterlassbare Trennwand direkt nebeneinander liegen.

Den zweiten Teil des Fluges kann ich nicht so richtig genießen, irgend etwas ist mir auf den Magen geschlagen. Vielleicht nur Müdigkeit?

Pünktlich, sogar etwas eher, landen wir in Frankfurt. Unser Gepäck ist da, unbeschädigt und wir gehen die wenigen Meter zum Medical Center, um dort in den Bus zum Parkhaus einzusteigen.

Dort wartet schon unser Dicker auf uns, eine Freude und Wohltat, damit nach Hause fahren zu können.

Dank des Feiertages kommen wir nicht in Staus und landen um ca. 18.30 Uhr wieder zuhause. Ein langer Trip.

Resumée

Wir haben mal wieder einen fantastischen Urlaub verleben dürfen. Der Staat Washington hat soviel mehr zu bieten als das, was wir in vorigen Urlauben dort sehen konnten. Und wir haben jetzt „nur“ den westlichen Teil, also vieles westlich und einschließlich Mount Rainier und Mount St. Helens gesehen. Aber die Schärenlandschaft am Puget Sound und die Olympic Halbinsel sind schon verflixt schöne Landstriche. Und der Abstecher nach Oregon war auch nicht von schlechten Eltern.

Unser Wagen war mal wieder ein „großer“ Pickup. Das Platzangebot haben wir sehr genossen, schließlich hatten wir zum Schluss auf den Rücksitzen drei große Koffer. Macht das mal mit einem Fiat Panda. Die Ausstattungsvariante war ein Bighorn, allerdings mit einigen weiteren Extras bestückt, die normalerweise nicht dazu gehören. Der Spritverbrauch war dem 6-Liter Motor mit 400 PS geschuldet nicht optimal, wir haben insgesamt 205 Gallonen getankt. Daraus ergibt sich ein Durchschnittsverbrauch von 14,72 l/100 km. Da komme ich mit meinem Dicken mit ca. der Hälfte hin. Vielleicht gibt es ja nächstes ja eine kleinere Variante zu mieten.

Mit den Hotels sind wir ebenfalls sehr gut gefahren. Bis auf Sequim, wo wir nicht auf Best Western zurückgreifen konnten. Aber auch dort haben wir uns sehr wohl gefühlt. Das Frühstück war in den allermeisten Fällen gut, wenn man von der Tatsache absieht, dass das Plastikbesteck häufig so labberig ist, dass es sich nicht durch eine Toastscheibe durchbohren lässt, ohne zu verbiegen. Da müssen wir beim nächsten Mal dran denken, was besseres mitzunehmen.

Ach ja, durch die Kochkünste meiner lieben Frau waren wir in diesem Urlaub nicht ein einziges Mal in einem Fastfood Restaurant, Costco und auch diverse andere Groceries haben uns mit Lebensmitteln versorgt, die sich sehr schmackhaft in mitgebrachter Tupperware in der Mikrowelle zubereiten ließen. Kartoffeln gehen da auch sehr gut.

09.09.2025 – Flug nach Seattle

Es geht wirklich los. Die Vorbereitungen sind ausnahmsweise mal ohne Hektik abgelaufen und wir hoffen, dass wir nichts vergessen haben. Gebiss ist dabei, Perücke und was man sonst vielleicht noch braucht: Kamera, Handy…

Am Morgen machen wir uns gegen 6 Uhr auf die Straße, leichter Nieselregen begleitet uns. Wir sind uns bewusst, dass wir sehr genau in den Berufsverkehr kommen werden, ich kenne die Strecke über Köln nach Süden sehr genau.

Und direkt hinter dem Breitscheider Kreuz sehen wir die ersten Blaulichter. Mehrere Wagen haben sich touchiert und die Autobahn ist voll gesperrt.

Zum Glück in der Gegenrichtung. Dusel gehabt. Mehrere Baustellen bremsen zwar das zügige Vorankommen aus, aber es gibt keine Anzeichen für einen längeren Stau. Und so landen wir nach ca. 2 h 45 Minuten im Parkhaus Platzhirsch, welches sehr gut besucht ist. Aufgrund der Erfahrungen unseres letzten Besuches wissen wir, dass die Parklücken groß genug sind, um auch unseren Ranger dort abzustellen. Und deshalb haben wir und den Luxus gegönnt, mit dem Dicken nach Süden zu gondeln.

Der Shuttle-Bus zum Flughafen, Medical Center, dauert genau 7 Minuten. Länger hätte ich es in der qualvollen Enge dieses Gefährts nicht ausgehalten. Ein kurzer Spaziergang bring uns zu den Checkin-Schaltern, diesmal „Polaris“-Klasse. Die freundliche Begrüßung unterscheidet sich aber nicht von der anderer Klassen. Wir erhalten unsere Bordkarten – unser Gepäck bekommt einen „Priority“-Kleber, wie auch schon früher bei Flügen mit Premium Economy. Aber ich glaube nicht, dass das irgend etwas bewirkt.

Soweit alles normal. Jetzt kommt der erste große Unterschied. Bisher waren wir mit unserem Priority Pass immer in der Luxx Lounge im Flughafen abgestiegen, um die Zeit zum Flug zu überbrücken. Brühwürstchen und Toast hat mich nicht vom Hocker gerissen, aber es ist noch immer besser, sich in den bequemen Sesseln zu fläzen als auf dem unbequemen Gestühl der Gates.

Diesmal dürfen wir mit unseren Boardkarten in die Business-Lounge der Lufthansa. United selbst hat in FRA keine Lounge, aber aufgrund der Zugehörigkeit der Star Alliance gewährt man uns gnädigerweise den Zutritt. Ich bin gespannt und mein Puls klopft mit wenigstens 180. Nein, tut er nicht. Wäre auch übertrieben gewesen. Es sieht alles hier sehr nett aus, so ein bisschen farblich in Lufthansa Anmutung gehalten, aber ehrlich gesagt hätte ich für Business-Kunden ein wenig mehr erwartet. Es gibt neben den üblichen Getränken noch Müsli mit verschiedenen Joghurts und Bratkartoffeln mit Rührei und Klopsen.

Aber das ist Lästern auf sehr hohem Niveau. Theoretisch hätten wir sogar duschen können. Das sparen wir uns für die Lounge in SFO nach dem langen Flug auf.

Ich mache mich auf ans Buffet und muss mein Urteil über das Nahrungsangebot gründlich revidieren. Die Klopse haben einem Hühnerfrikasse mit Spätzle Platz gemacht (aber ich konnte noch ein paar ergattern),

die Müsli-Bar ist größer als erwartet

und die Nachtisch-Auswahl ist auch nicht ohne.

Da brauche ich im Flugzeug gar nicht mehr zu essen. Hoffentlich lassen die mich mit dem zusätzlichen Gewicht noch in den Flieger.

Ich werde weiter berichten.

Sodele, wir haben uns nach einer gemütlichen Zeit in der Lounge auf den Weg zu unserem Gate gemacht. Vorteil der LH-Lounge? Sie liegt jenseits der Security bei den Z-Gates, wo wir auch einsteigen müssen. D.h. kein Zeitverlust durch lange Schlangen an der Sicherheitskontrolle. By the way: Meine Kameraausrüstung wurde erstmalig nicht „abgestaubt“, ich wundere mich. Liegt es daran, dass mein Supertele, die Dicke Berta, in einem Koffer mitreist?

Dadurch, dass wir mit unseren Tickets die Boarding Gruppe 1 haben, trödeln wir ein wenig herum mit dem Resultat, dass wir erst an Platz 10 in der Schlange stehen. Normalerweise hätte das üble Konsequenzen bzgl. des Verstauens des Gepäcks, aber hier bekomme ich meine Kameratasche in den Overhead Bin und die Computertasche wandert in den Fußraum. Auf Anraten meiner Göttergattin besorge ich mir einen „Topper“, eine extra Matraze, um auf dem Gestühl weicher zu liegen. Guter Tip. Der Platz ist so, wie er in unzähligen Videos beschrieben wird, eine Flasche Wasser steht in einem kleinen Schränkchen. Das Kopfkissen ist eine Wucht, ich freunde mich direkt damit an.

Man wird freundlich bedient – ob besser, als in anderen Klassen? Ich vermisse die Getränkedosen, denn z.B. der Apfelsaft wird nur in einzelnen Gläsern serviert.

Zwei Tage vor dem Abflug konnten wir uns über die United App schon unser Menü aussuchen. Ich hatte mich für Steak entschieden. Als es kam, war ich sehr angenehm überrascht. Das war das beste Essen, was ich je in einem Flugzeug serviert bekommen habe.

Der Flug selbst war vor allem zu Anfang ziemlich „bumpy“. Ich hatte den Eindruck, dass wir auf einer Nebenstraße in Ostdeutschland und nicht in der Luft unterwegs sind.

Ich schaue mir auf dem „Großbildschirm“ ein paar Filme an und mache es mir richtig gemütlich. Probiere die verschiedenen Stellungen des Sitzes aus und stelle fest: Die Sitze sind top, nur ich bin etwas zu breit. Da wir erst Mittags losgeflogen sind, will sich die Müdigkeit nicht so recht einstellen und ich döse und daddele am Handy ein wenig rum, bis das Essen vor der Landung serviert wird.

Ach ja, die vielgelobte Eis-Sensation war ganz nett, aber ich hatte mir mehr davon versprochen.

Die letzte Mahlzeit auf diesem Flug war bei mir Nudeln mit Hackfleischsauce. Auch diese hat mir ausnehmend gut gemundet. Und ich habe mich nicht ein einziges Mal bekleckert.

Die Einreise klappt dank MPC problemlos und unsere Koffer sind auch beide da. Wir begeben uns in die Polaris Lounge, um uns dort überraschen und verwöhnen zu lassen.

Ein echt großzügiges Buffet ist aufgebaut, aber ich entschließe mich, ausnahmsweise à la carte zu dinieren (ist im Preis inbegriffen).

Während ich noch diese Zeilen schreibe, gönnt sich meine Göttergattin eine Dusche. Das werde ich dann auch machen, sobald sie zurück ist. Und dann geht es sauber zum Essen.

Der Burger war nicht schlecht, aber durch das Essen im Flugzeug bin ich mittlerweile so abgesättigt, dass ich in der nächsten Woche wahrscheinlich kein Essen mehr benötigen werden. Na ja, schauen wir, was mein Magen morgen dazu sagt.

Von unserer Lounge müssen wir ins Terminal E wechseln, das geschieht durch einen viertelstündigen Spaziergang, zum Glück ohne weitere Sicherheitskontrollen. Dort könnten wir uns nochmal in eine „normale“ United Lounge setzen, aber wir sind mittlerweile ein wenig erschöpft. Der Flug geht pünktklich los, nur in Seattle benötigt der Flugkapitän etwas mehr Zeit als üblich mit der Parkplatzsuche. Hoffentlich weitet sich das nicht auf unseren Trip aus. Der Transfer-Bus kommt nach Anruf recht zügig und bringt uns in unser Surestay Plus Best Western SeaTac Airport. Hier fallen wir einfach nur noch ins Bett, werfen ein wenig Melatonin ein und schlafen nach ca. 26 Stunden von Haustür zu Haustür ein. Gute Nacht, Amerika.

 

03.03.2025 – Flug nach Los Angeles

Zum Glück geht es wieder los. Nachdem wir ein paar turbulente Monate hinter uns haben, sind wir froh, doch wieder auf dem Weg in den Westen zu sein. Ausgewählte Teile von Utah und Nevada stehen diesmal auf dem Plan.

Auf der Straße nach Süden (also zum Flughafen) sind wir um 6.31 Uhr. Zum Fahren selbst ein guter Tag. Es ist Rosenmontag und die Straßen sind relativ frei. Nachteil: Auf den NRW-Radio-Sendern dudelt auf allen Kanälen Karnevalsmusik. Da schaffen die Nachrichten und der Wetterbericht eine angenehme Abwechselung. Als wir dann schließlich auf SWR3 wechseln, geht es besser.

Die Sonne lacht, als bekäme sie es bezahlt, aber die Temperaturen liegen zwischen -3 und 3° Celsius.

Wir haben uns diesmal im Parkhaus Platzhirsch eingebucht für 170 Euro für 3 Wochen. War die preiswerteste Alternative. Mal schauen, wie das funktioniert. Das Parkhaus liegt nördlich der A3 und ist von der Autobahn gut zu erreichen. Die Parkplätze sind (für meinen Geschmack) relativ großzügig bemessen, wir sehen auch einen Ford Ranger dort stehen. Das macht uns Hoffnung, dass wir demnächst auch mit unserem Dicken hier landen können.

Wir haben Glück, gerade als wir im Wartebereich ankommen, trudelt der Shuttle-Bus ein. Die Fahrt zum medizinischen Zentrum dauert nur 6 Minuten, das empfinden wir als angenehm.

Bevor wir die Koffer abgeben, wiegen wir sie noch einmal an den öffentlichen Waagen. Da ist noch Luft nach oben. Also stopfen wir unsere dicken Winterjacken auch hinein in der Hoffnung, sie bis LA nicht zu benötigen.

Die Schalter bei United sind so gut wie leer, genau drei Stunden nach dem Start zuhause haben wir unser Gepäck abgegeben und die Bordkarten (zur Sicherheit) in der Tasche.

Die Luxx-Lounge wartet schon auf uns, viele Bereiche sind umgestaltet worden. Die Tische mit den Stühlen sind nicht ganz so bequem wie die Ledersessel, aber dafür lässt sich mit dem Computer hervorragend hier arbeiten. OK, der Urlaub kann beginnen.

Pünktlich machen wir uns auf den Weg zum Gate, an der Security eine etwas längere Schlange. Aber nur für die Premium-Kunden. Für das normalsterbliche Volk ist alles frei und wir sind schnell durch.

Wir haben wie beim letzten Mal Premium Eco gebucht und zwei sehr gute Sitze bekommen.

 

 

 

Das Essen ist mehr oder weniger geschmacksneutral, aber essbar (hier unsere Frühstücks-Pizza gegen Ende des Fluges).

Nach ca. 11 Stunden starten wir den Landeanflug auf SFO. Der Flieger war nicht sonderlich gut gefüllt und wir hoffen, bei der Einreise nur kurz warten zu müssen.

Karin startet die MPC-App, wir melden uns mit unseren eigenen Gesichtern an. An dem Kiosk für MPC-Willige haben wir kaum die Zeit, unsere Pässe aus der Hosentasche zu holen, schon stehen wir vor dem Beamten, machen das Frage- und Antwortspiel und sind schon in den USA eingereist.

Während wir auf die Koffer warten, versuchen wir, unsere Handys startklar zu machen für den USA-Empfang. Wir haben beide mittlerweile relativ teure Telekom-Verträge, um aus familiären Gründen unter unserer „normalen“ Rufnummer erreichbar zu sein. Bei meiner Göttergattin klappt dies auf Anhieb, meine sprechende Knäckebrotscheibe widersetzt sich.

Wir bringen unsere Koffer zum „Re-Checkin“ und gehen wir erstmal zum nächsten Gate, von wo der Weiterflug nach LA starten soll. Wir müssen wieder durch die Security und bekommen diesmal das volle Programm geboten.

Am Gate vergleichen wir dann die Einstellungen für den Mobilfunk, aber mein Gerät kann sich nicht mit den hiesigen Netzen anfreunden. Schließlich finden wir eine Auslands-Hotline, wo wir einen Telekom-Mitarbeiter zur nachschlafenden Stunde erreichen. Aber er kann uns auch nicht weiterhelfen. Wir mögen es doch mal zu deutscher Tageszeit bei der Hotline versuchen.

Etwas müde setzen wir uns in den Flieger nach LA und verschlafen einen Großteil des Fluges.

In LA erneute vergebliche Versuche, mein Handy zum Laufen zu bringen, während wir auf die Koffer warten.

Als diese schließlich vor uns stehen, machen wir uns auf den Weg zu den Shuttle-Bussen. Auf die Busse von Hertz haben wir bisher immer relativ lange gewartet, die Kutsche von Alamo kommt erfreulich schnell. Warum diesmal Alamo? Erstens war die gewünschte Wagenklasse mehr als 150 Euro billiger und wir hatten die Befürchtung, bei Hertz wieder ein „Upgrade“ auf die 250er Serie zu bekommen.

Bei Alamo hatte sich Karin extra in langwieriger Kleinarbeit zuhause durch den Anmeldeprozess gekämpft, um den Schalter zu umgehen und direkt am Kiosk „mal eben“ die notwendigen Dokumente zu bekommen. Und warum? Nur, um dort einen Zettel mit unserer Buchungsnummer ausgedruckt zu bekommen, auf dem stand: Melden sie sich am Schalter.

Der Bedienstete ging also noch einmal den Buchungsvorgang durch und schließlich konnten wir uns auf den Weg zum Auto machen.

Zur Auswahl standen ein Dodge RAM und GMC Sierra. Letzten hatten wir noch nie gefahren. Logisch, dass wir uns den genauer anschauten: Knapp 5000 Meilen auf der Uhr, Ledersitze mit Sitzheizung, das ist alles was für meine Beifahrerin zählte. Nehmen wir.

Das Rückabteil ist erwartungsgemäß riesig und wir verladen unsere Koffer. Da ist noch Platz für mehr…

Im Hotel klappt alles gut und da es mittlerweile in Deutschland nach 7 Uhr morgens ist, versuchen wir es mit Hotline erneut. Offensichtlich muss etwas bei der Telekom intern für meine SIM-Karte umgestellt werden, dann nach gefühlt einer weiteren Stunde endlich die Nachricht meines Handys: Im Netz registriert. Eigentlich hatte uns ein Mitarbeiter der Telekom versprochen, dass er uns diesbezüglich in der nächsten halben Stunde zurückruft. Aber wir fallen einfach nur totmüde ins Bett.

Als dann etwas später wirklich das Telefon klingelt und die Stimme fragt: Was kann ich für sie tun?, lautet meine spontane Antwort: Auflegen. Aber ich raffe mich doch noch auf, ihm zu bestätigen, dass jetzt alles funktioniert. Bitte nur schlafen.

01.10.2024 – Marina – SFO – Heimreise

Nun ist er angebrochen, der letzte Tag unserer wunderbaren Kalifornien-Reise. Den wollen wir voll auskosten. Unser Flieger ab SFO geht erst um 19.30 Uhr, wir haben mehr als genug Zeit, von Marina gemütlich an der Küste nach Norden und dann zum Flughafen zu fahren.

Beim Auschecken wäre beinahe noch ein Malheur passiert. Wir hatten vor zwei Tagen zwei Travelcards mit abgegeben. Diese kann man unter anderem bei Payback gegen Punkte erwerben. Auf jeder „Karte“ sind 20 Euro drauf.

Die müssen bei der Abrechnung in USD umgerechnet und dann von der Rechnung abgezogen werden. Aber das erfordert etwas mehr Sachkenntnis als ein übliches Einchecken und wird daher gerne von den weniger hoch dotierten Kräften an „Spezialisten“ weitergeleitet. Wenn es denn geschieht. So auch in diesem Fall. Ich fragte nach der Rechnung, und ob die Travelcards berücksichtigt worden wären. Welche Travelcards? Die Angestellte war erstaunt. Aber wir konnten sie überreden, nach den Papierdokumenten zu suchen und nach einiger Zeit wurde sie auch fündig. Und sie war sogar in der Lage, den Euro-Betrag in USD umzurechnen, so dass uns von der Rechnung 44,26 USD abgezogen wurden.

Dem Strand von gestern Abend (dem Marina State Beach) müssen wir noch einen Besuch abstatten.

Wie üblich sind die Parkplätze auch zu früher Morgenstunde gut besucht, aber wir wollen nicht lange bleiben, wir haben unser volles Gepäck im Auto.

Bei einer vorigen Reise hatten wir vor der Küste noch Delfine gesehen, die waren anscheinend gerade beim Einkaufen.

Jetzt geht es nach Norden, immer an der Bucht entlang bis hinauf nach Santa Cruz. Es geht vorbei an Feldern, auf denen die Pflücker fleißig arbeiten/ernten.

Südlich von Santa Cruz liegt noch die Stadt Capitola mit ca. 10.000 Einwohnern. Ich hatte ein Foto von dort gesehen mit vielen bunten Häusern.

Der erste Parkplatz oberhalb der Bucht ließ zwar den Pier gut zur Geltung kommen, aber von den Häusern ist nicht viel zu sehen.

Also machten wir uns auf den Weg nach Downtown und fanden einen passablen Platz für zwei USD/Stunde.  Das ist fair.

Auf der anderen Straßenseite eine hübsche Häuserzeile, die mit ihren Vorgärten schon fast einen englischen Touch hatte.

Dann quetschten wir uns durch zwei Häusern durch und standen vor dieser allerliebsten Hausreihe, so bunt, wie man sie selbst bei den Painted Ladies in San Francisco nicht findet. Die Sonne scheint und die Gebäude spiegeln sich im Wasser. Das Ganze nennt sich historic Venetian Court.

Auf dem Pier blickt man auf eine wilde Steilküste.

Auch die nicht zum Venetian Court gehörenden Häuser sind hübsch und malerisch.

Auf dem Rückweg queren wir den Soquel River mit einer imposanten Eisenbahnbrücke im Hintergrund.

Jetzt geht es weiter nach Norden. Das nächste Ziel, was gerade noch in unsere Zeitplanung passt, ist das Shark Fin Cove. Zumindest ist die Bucht unter diesem Namen im Internet gelistet. Wenn man von oben auf das Wasser schaut, erkennt man auch, warum.

Bevor es den Weg runtergeht, lesen wir allerdings Shark Tooth Beach. Was denn nun?

Unten gibt es eine Höhlung im Felsen, durch die man die komplett im Wasser liegenden Felsen sehen und auch fotografieren kann. Aber die Flut spült immer wieder Wellen hoch an den Strand, so dass ich nicht zu einem Schuss komme, auf dem der Shark Tooth komplett sichtbar ist. Das hätte für mich (und wahrscheinlich auch für die Kamera) ein Vollbad bedeutet. Heute am letzten Tag so kurz vor der Abreise keine Option.

Ich begnüge mich mit dem kleineren Felsen und einem Ausschnitt mit dem Shark Tooth, soweit ich ihn mit trockenen Füßen draufbekomme.

Wir mühen uns den Berg wieder rauf, es ist am ersten Oktober ganz schön warm und fahren weiter nach Norden.

Einen Stop machen wir noch vor dem südlich von Pacifica liegenden Tunnel, um noch ein letztes Stück Steilküste

und den Tunneleingang abzulichten.

Von Pacifica geht es direkt zum Costco, mein Koffergewicht lässt noch genau eine Dose M&Ms (ca. 1,7 kg) zu. Bevor wir tanken, ziehen wir uns noch die Reisekleidung an, tanken noch ein letztes Mal voll und geben den Wagen ab.

Gepäckaufgabe und einchecken klappen problemlos und kurz vor unserem Gate gibt es ein Restaurant, welches uns mit unserem Priority Pass einen sehr leckeren Burger spendiert.

Da es bis zum Abflug noch etwas dauert, kann ich mir eine Steckdose suchen und Bilder und Text vorbereiten.

Der Flug startet pünktlich und es gibt – im Gegensatz zu anderen Reisen, wie wir im Internet mitlesen – keine Komplikationen. Kurz nach 15 Uhr setzen wir auf deutschem Boden auf.

Die Einreiseformalitäten sind in Sekunden erledigt, so wünsche ich mir das in den USA auch.

Das Gepäck ist vollständig dabei. Aber dann geht es zum ersten Mal nicht direkt zu Fuß zum Parkhaus, sondern zu Holiday Parking Süd. Wir marschieren aus dem Zollgebiet raus und stehen schon direkt am Ausgang. Müssen uns nur links halten und ca. 100 Meter zur Bushaltestelle am Medical Centre laufen.

Der Bus fährt pünktlich los (ok, wir haben ca. 20 Minuten gewartet, aber es ist nicht zumutbar, die Ankunftzeit des Flieges mit Gepäckabholung etc. genau auf einen Abfahrttermin abzustimmen). So sitzen wir denn 50 Minuten nach Verlassen des Flughafengebäudes im Auto und verlassen das Parkhaus. Die reine Laufstrecke war deutlich geringer als zum direkt angrenzenden Parkhaus, dafür war die Gesamtdauer deutlich länger. Es kann sich jeder überlegen, wie er es gerne hätte.

Aber die Rückfahrt gestaltete sich leider so verstaut wie selten. Es dauerte bis 20.30, bis wir uns wieder in Essen befanden.

Resumée

Ihr wart doch schon in Amerika. Warum schon wieder? Die Frage bekommen wir häufig gestellt und die Antwort lautet: Ja, wir waren schon öfters dort und wir haben festgestellt, dass wir noch immer nicht alles gesehen haben, obwohl wir uns immer „nur“ im Westen rumtreiben. Auch diese Reise hat viel Schönes und Bekanntes mit genauso viel Neuem verknüpft. Aber warum soll man nicht bewährte Hotels wieder besuchen? Orte, die vertraut und schön sind, erneut besichtigen? Die Waltour war ein Special und auch Carmel haben wir noch nie so gesehen. Bishop war wieder der Ausgangspunkt für viele schöne Wanderungen zu Seen, die bisher noch weiße Flecken auf unserer Karte waren. Den Lake Tahoe konnten wir erstmal so sehen und erkunden, wie wir es immer wollten. Capitola war die Überraschung des Tages.

Ich sage, wir haben alles richtig gemacht. Was war anders als sonst? Wir sind wieder ca. 3000 Meilen gefahren. Aber diesmal mit einem anderen Auto als sonst. Es war ein Dodge RAM 2500. Das ist eine Kategorie höher als die Pickups, die wir bisher unter dem Hintern hatten. Und da sind die Unterschiede nicht zu vernachlässigen:

  • Der Wagen ist deutlich höher als die F150-Klasse. Für das nächste Mal müssen wir uns einen Fußtritt besorgen, damit man halbwegs bequem auf die Ladefläche aufsteigen kann
  • Der Spritverbrauch ist deutlich höher. Ohne jetzt genau gemessen zu haben, lag er bei den Tankfüllungen ungefähr bei 15-16 mpg, das entspricht 14-15 l /100 km
  • Aufgrund des höheren Chassis sind die oberen Griffe an den Türöffnungen eine Notwendigkeit, das Runningboard eine willkommene Hilfe
  • Die Bedienung verlief intuitiv, da gab es nur wenig Eingewöhnungsprobleme
  • Interessant ist bei dem Wagen, dass er beim Bergabfahren die Geschwindigkeit sehr gut hält, das auch, wenn der Tempomat abgeschaltet ist
  • Wenn der Wagen, um die Geschwindigkeit zu halten, hochschaltet, schaltet er erst sehr spät wieder runter
  • Ein sehr praktisches Feature, welches ich sehr schätzen gelernt habe: Hinter dem Fahrersitz gibt es im Fußraum eine Klappe mit einem Staufach. In dieses passte meine Dicke Berta exakt rein. So musste ich sie nicht immer mitschleppen und hatte sie trotzdem sichtgeschützt immer schnell griffbereit.

10.09.2024 – Flug nach San Francisco

Und wieder geht es los. Der weite und wilde Westen lockt. Diesmal haben wir einen Direktflug nach San Francisco gebucht. Von dort aus geht es nach Reno, dann südlich auf der 395 an der Sierra Nevada entlang und über den Yosemite Nationalpark zur Küste zurück.

Der Tag vor der Abreise war ziemlich hektisch, so dass wir nicht sicher waren, ob wir wirklich nichts vergessen haben. Wir werden sehen (oder auch nicht).

Relativ pünktlich sogar vor sieben Uhr waren wir auf der Straße, Staus wurden nicht angezeigt, wir sollten um 9.31 Uhr am Parkhaus ankommen. Besonderheit diesmal: Die beste Reisebucherin hatte im Parkhaus „Holiday Parking Süd“ ein Ticket für ca. 60 Euro geschossen, dafür nimmt man ein paar Unannehmlichkeiten gerne in Kauf. Unter anderem, dass man vom Parkhaus mit einem Shuttle Bus zum Flughafen fahren muss. Selbiger fährt jeweils zur vollen und halben Stunde. Wenn wir den um 9.30 Uhr erreichen wollen, müssen wir uns ein wenig sputen. Zu Anfang sah es auch gut aus, ich konnte unter Beachtung der Geschwindigkeitsbeschränkungen ca. 12 Minuten rausholen. Aber kurz vor Wiesbaden erwischte es uns dann doch. Eine Wanderbaustelle – wir haben keine Ahnung ob und was dort gearbeitet wurde – kostete uns dann eine knappe halbe Stunde.

Das Parkhaus fanden wir trotz Baustellen und merkwürdiger Ausschilderung dank Google Maps präzise und schnell. Und auch in der Nähe des Aufzuges einen Parkplatz.

Der Bus fuhr pünktlich um 10 Uhr los und landet am Terminal 1 am Medical Center. Von dort aus ist es ungefähr die gleiche Strecke zu laufen wie bei einem Terminal-nahen Parkhaus. Wir betraten das Gebäude dort, wo die Arrivals landen, also sind wir auf dem Rückwg gut dran.

Da wir auf unserer United App schon den eingescheckt-Status hatten und dieses auch für uns „Travel Ready“ auswies, war die Abgabe der Koffer auch in kurzer Zeit erledigt. Jetzt ab in die Luxx-Lounge und noch ein wenig entspannen. Diese war gut gefüllt, aber für uns gab es noch Plätze und ein paar leckere Snacks. Der Urlaub kann beginnen.

Nachdem wir uns ordentlich gesättigt hatten (die nächste Mahlzeit im Flieger gibt es erst in paar Stunden), trabten wir zu unserem Gate im Z-Bereich. Die US-Kontrolle war sehr lax, Security ebenfalls. Obwohl die Mitarbeiter darauf bestanden, meine Kameraausrüstung zu reinigen. OK, wird nicht schaden. Vor dem Fließband stand zwar, dass alle Gegenstände in den Taschen bleiben könnten – auch Computer, aber dann musste der Laptop doch extra gelegt werden. Dafür konnte ich die Schuhe anbehalten. Für alle Beteiligten die beste Lösung.

Im Flieger hatte Karin uns in der Premium Economy die vordersten Plätze geschossen. Auf dem Platz vor unseren Sitzen hätten wir Tango tanzen können.

Nach einiger Zeit wurde das Mittagessen zelebriert. Nicht nur optisch ein Genuss, auch der Magen freute sich. Interessantes Detail: Die Stoffserviette hatte ein Knopfloch, um sie am obersten Hemdenknopf zu befestigen. Nicht dass es mir viel genutzt hätte, aber der Gedanke zählt.

Wir flogen fast über den Nordpol und die Stunden vergingen mit Filme gucken und dösen.

Zum „Frühstück“ noch einmal eine schmackhafte Mahlzeit. Der Salat war leider mit Gurken verseucht, so dass ich mich opfern musste.

Schließlich waren wir froh, in SFO anzukommen. Gepäck kam komplett an und dank der MPC (Mobile Passport Control) waren wir innerhalb von fünf Minuten durch. Wir mussten noch nicht einmal wie beim letzten Urlaub uns selbst mit dem Handy fotografieren.

Per Skytrain ging es dann zum Rental Car Service.

Wie üblich hatten wir einen Pickup der Klasse Ford F150 bestellt. Aber diese Größe war nicht vorhanden. Statt dessen standen in den Boxen ausschließlich Dodge Rams, und zwar eine Nummer größer: 2500 Heavy Duty, Ausstattung Bighorn.

Oh ha, was steht uns da bevor? Unsere erste Wahl fiel auf einen schönen roten Truck, der hatte allerdings schon fast 20.000 Meilen runter.

Der nächste schöne war in Nachtblau gehalten, aber Android Auto lief damit auf einen Fehler.

Schließlich landeten wir beim dritten Laster, ab sofort mit „Black Beauty“ tituliert.

Eigentlich hatte ich von der Ausstattung „Bighorn“ eine sehr luxuriöse Variante erwartet, aber weit gefehlt. Bordcomputer? Bisher nicht gefunden. Display für Android Auto? Etwas größer als Briefmarke, aber noch ablesbar.

Immerhin hat er einen Tempomat und das Blubbern des Motors erinnert an einen Öltanker. Den werden wir vermutlich auch brauchen bei dem Spritverbrauch.

Das Hotel fanden wir sehr schnell und waren froh, in der obersten, der neunten, Etage unser Zimmer beziehen zu können.

Jetzt noch kurz zu Costco und zu Smart and Final, um die wichtigsten Lebensmittel zu bunkern.

Eigentlich wollten wir ja noch bei Abendlicht von einem der südlichen Hügel einen Blick auf die Stadt werfen, aber der Nebel ließ uns davon Abstand nehmen.