29.05.2014 – Natural Lava Pool – Isaak Hale Park – MacKenzie Park

So langsam scheint sich die Erholung breitzumachen, ich stehe nicht mehr in aller Herrgottsfrühe auf, um an den Klippen meine Fotogier auszuleben. Es wird gemütlich gefrühstückt und schon um 12 Uhr sitzen wir im Jeep und fahren den Kahakai Blvd. runter bis zum Ende, um bei anderem Licht in die Brandung zu schauen.

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HAW7275.jpgNach rechts abbiegend führt die Government Beach Road (welche wir kürzlich an einem anderen Stück in fürchterlich schlechtem Zustand erlebt hatten)

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bis zum Abzweig, wo es zum Leuchtturm geht, ausgeschildert als “mostly two wheel drive”. Na, das werden wir ja sehen. Auf genau diesem Wegstück lag der Abzweig zu einem Trampelpfad, der zu einem Natural Lava Pool führen sollte. Von der Dschungelstraße in einen Dschungelweg. Die Beschreibung für diesen Abzweig wäre auch schon in deutscher Sprache was für Rätselkönige gewesen, für uns in Englisch nochmal schwieriger, weil sie den Weg aus der anderen Richtung kommend beschrieb. Was taten wir also? Das, was wir immer tun: Watch the country. In einer asphaltierten Straßensenke, von wo ein Pfad abging, standen mehrere Autos. Bingo, hier sind wir richtig.

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Der Weg, der sogar breit genug gewesen wäre für unseren Jeep (auf dem Rückweg begegnete uns ein Quad) sah wirklich aus wie ein Dschungelpfad. Über uns ein dichtes grünes Blätterdach, unter uns zwei matschige Fahrrinnen, in die sporadisch das Sonnenlicht fiel und einzelne der vielen hundert runtergefallenen Blüten beleuchtete.

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HAW7298.jpgAm Ende des Weges eine wilde Lavalandschaft, über die die Wellen des Meeres ihre Gischt hineinwarfen.

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Nur noch ein paar Meter durch die Lava huschen, und schon standen wir vor den beiden Pools, umsäumt von riesigen Menschenmassen. Na ja, vielleicht ist Massen zart übertrieben, genau eine Frau, ein Mann und zwei Hunde bevölkerten das Gelände. Raus aus den Klamotten und ab ins Wasser. Dieses ging mir zwar nur bis zur Brust, war aber wunderschön klar. Und zum Abzählen der Fische brauchte man nicht allzuviele Hände.

Kurze Zeit später waren ganz alleine und genossen die Landschaft um uns herum, während ab und zu eine Welle ins Becken hereinschwappte.

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Der weitere Weg lud immer wieder zu Fotostops ein, sei es die Brandung

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oder die Fauna in Form von Orchideen oder wilden Ananas am Wegesrand.

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HAW7317.jpgMittlerweile knurrten unsere Mägen vernehmlich und der Isaak Hale Park lag voraus. Und das liebe ich so an diesem Land: wir suchten uns ein freies Plätzchen hinter dem “Deich”, stellten den Wagen ab und die Stühle auf und genossen unsere vorgebackene kalte Pizza, während wir auf die wilde Brandung schauten.

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Danach noch ein kurzer Besuch im warmen Pool (siehe Bericht von gestern) und Karin geht noch an der Mole tauchen. Jetzt wissen wir, warum in den Lava Pools (fast) keine Fische waren: Sie waren ALLE hier. Kein Wunder also.

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So, und jetzt wollen wir doch mal sehen, ob wir es schaffen, ein wenig weiter auf der Straße zu fahren als wieder nur bis zu diesem Park. Als nächste “Attraktion” auf der Küstenstraße (die Kalapana Kapoho Road) liegt der MacKenzie State Park. Zum Baden ist er definitiv ungeignet, da die Klippen geschätzt 25 Meter tief ins Meer stürzen. Gut, man käme vielleicht noch mit einem beherzten Sprung rein und müsste dann nur (so man diesen überlebt) die paar Meilen zu Isaak Hale zurückschwimmen. Für die Kollegen vom Iron-Man wahrscheinlich kein Problem. Trotzdem empfand ich diesen Park als angenehm, weil man so schön in die Wellen schauen konnte

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(Karin nach Honus suchen, ihr neuestes Hobby, das ich dann ausbaden darf, weil ich dann das Teleobjektiv und den Telekonverter auf die Kamera schnallen muss und dann feststelle, dass die Viecher schon längst irgendwo anders sind).

Die Angler stecken ihre Ruten in die Felsen und hoffen, dass mal ein Fisch anbeißt.

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Und die Nadelbäume geben einen schönen Schatten, kein feuchtes Grüngehölz, wo man von Mücken direkt aufgefressen wird.

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Übrigens weiß ich jetzt, welchen eindeutigen Vorteil ein Papierbuch gegenüber einem E-Book hat: Habt Ihr schonmal versucht, mit einem Tablet oder E-Book-Reader eine Mücke an der Wand oder Decke totzuschlagen? Und das Tablet hat es überlebt? Eben.

Zuhause gab es wieder lecker Gegrilltes und ich konnte während der Grillphase auf dem iPad (mini) anfangen, schonmal diesen Bericht zu schreiben.

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28.05.2014 – Gegensätze – Puna Coast – Lava Tree State Park – Champagne Ponds – Isaak Hale State Park

Okay, den Begriff Gegensätze werden die meisten erstmal mit Regen und Sonnenschein, mit Massentourismus und Einsamkeit verbinden.

Mir bot sich heute morgen (man möge mir den technischen Abstecher verzeihen) die Möglichkeit, das Meer auf zwei komplett verschiedene Arten einzufangen.

Als ich aufwachte und aus dem Fenster schaute, bot sich erstmal dieser Anblick, Sunrise at its best.

HAW6880.jpgAlso Kameraausrüstung und Stativ geschultert und an der Steilküste entlang gewandert. Und da waren sie auch schon: Die Gelegenheiten, die Wellen auf zwei total unterschiedliche Arten einzufangen. Erstens mit einer extremen Langzeitbelichtung (für die Technik-Freaks: ISO 50, Dank an die D4, ND Filter variabel, Blende 22, Zeitautomatik und dann am Filter solange gedreht, bis Belichtungszeiten von ca. 20 sek. dabei rauskamen):

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HAW6927.jpgHAW6890.jpgUnd dann das komplette Gegenteil: Die Wellen im Gegenlicht, durchscheinend, so dass sie wie geschmolzenes Glas aussehen (Belichtungszeit 1/4000 sek, Blendenautomatik)

HAW6955.jpgHAW6977.jpgGut, im letzten Urlaub auf Kauai gelangen mir noch bessere Fotos. Aber dies hängt sehr stark vom Sonnenstand ab, vom Winkel, mit dem man die Welle einfängt und auch vom Untergrund, der die Wellen auf Kauai stärker zu einem Tunnel formt als an diesem Küstenabschnitt. Aber wir sind ja zum Glück noch ein paar Tage hier.

So, jetzt erstmal gemütlich frühstücken. Und dann geht es in Richtung Champagne Ponds.

Auf dem Weg dahin liegt ein lange vergessenes Kleinod am Wegesrand, der Lava Tree State Park.

HAW7109.jpgLange vergessen deshalb, weil wir vor Ewigkeiten (Jahrzehnten) mal da waren und verdrängt hatten, wie schön es dort ist. Entstanden sind diese Formationen durch einen Lavafluss. Die feuchte Rinde der Bäume dort schaffte es, der Hitze zu widerstehen und die Lava “wickelte” sich um die Stämme herum, welche im Laufe der Zeit abstarben und diese merkwürdigen Formen (Lava Erectus) hinterließen.

HAW7104.jpgAber daneben gibt es noch so einige andere exotische Pflanzen und Geschöpfe zu besichtigen.

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HAW7115.jpgHAW7122.jpgHAW7125.jpgVorbei an Papaya-Plantagen (die sind für unser leckeres Frühstück verantwortlich)
HAW7134.jpgging es weiter zu den Champagne Ponds. Um dorthin zu gelangen, muss man zuerst die 132 bis zum Ende durchfahren, zum Cape Kumukahi-Lighthouse.

HAW7140.jpgDas Besondere an diesem Leuchtturm ist die Tatsache, dass der Lavafluss von 1960 freundlicherweise direkt davor Halt gemacht und den Turm verschont hat (wahrscheinlich hat der Zaun das bewirkt).

HAW7142.jpgVon hier aus kann man sich nach rechts an der Küste entlang zu Fuß auf den Weg machen, ca. eine Meile, oder man verwendet einen Wagen mit ausreichend Bodenfreiheit und robusten Reifen.

HAW7143.jpgHAW7147.jpgMan landet dann direkt vor einem “Wohngebiet”, welches allerdings hermetisch abgeriegelt ist, so dass von der Straße her nur Bewohner rein dürfen. Diesen allerdings steht dann der direkte Zugang zum Meer über ein System von Kanälen zur Verfügung.

HAW7152.jpgDSCN7958.jpgSchnorcheln war insofern interessant, als unterschiedlich warme Wasserschichten das Gefühl erweckten, als ob man sich in einer Gallertmasse (optisch) bewegte. Scharfe Aufnahmen von Fischen sind allerdings kaum welche entstanden.

Ach ja, dann lagen da auch noch Kokosnüsse rum, die sich nach Öffnen mit der Machete als genau richtig herausstellten. Die ersten selbst gejagten.

HAW7159.jpgWir wollten gerade wieder los, als ein absolut heftiger Regenschauer uns in den Wagen zwang und anstatt zu fahren, genossen wir einfach das Schauspiel um uns herum.

HAW7160.jpgNächstes Ziel war mal wieder der Isaak-Hale-Statepark, diesmal an einem Wochentag, also nicht ganz so überlaufen wie am Wochenende. Wenn man die Mole auf der rechten Seite verlässt und den Weg entlang der Küste geht, kommt man nach ca. 100 Metern zu einer warmen Quelle, die mich an die Wild Rose Hotspring in Idaho erinnerte. Himmlisch, einfach darin auszuspannen.

HAW7207.jpgUnd die Küste darum herum ist auch nicht ohne.

HAW72035386c412aea05.jpgAuf der anderen Seite des Parks liegen zwar keine Badestrände, aber zumindest Gelegenheiten für Surfer, ins Wasser zu kommen, mit richtig schönen Wellen. Und wenn man sich einen Augenblick Zeit nahm, konnte man ein halbes Dutzend Honus sehen, die in den Wellen treibend vor sich hin grasten.

HAW7210.jpgHAW7217.jpgGenug gesehen für heute. Ab nach Hause und den Grill anwerfen. Dieser ging dreimal zwischendurch aus, einmal, weil die Gaskartusche leer war, zweimal durch den Wind, der gerade zur Abendessenzeit zu richtigen Böen anschwoll.

Fazit des Tages:

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