Für heute haben wir uns eine Mischung aus alt und neu vorgenommen. Neu in unserem Repertoire (und kann damit von der Bucket List gestrichen werden) ist die sogenannte Nautilus. Eine Nautilus ist unter anderem eine Tiergattung der Perlboote. Jetzt wüßtet ihr gerne, was das ist? Es sind Kopffüßer, Tiere, die im Wasser leben. Eines der auffallendsten Merkmale, das die Nautiliden von den übrigen Kopffüßern, den Tintenfischen (Coleoidea), unterscheidet, ist die spiralig aufgerollte, meist weißlich und bräunlich quergestreifte äußere Schale – auch Gehäuse genannt – deren Innenraum gekammert ist.
Und auf diese spiralig aufgerollte Form kommt es bei unserem nächsten Ziel an.
Wir verließen nach dem Frühstück Kanab wieder auf der 89 nach Süden, um in der Paria Contact Station Erkundungen einzuziehen. Denn, man glaubt es kaum, bei Google Maps ist diese Naturschönheit (noch) nicht gelistet.
Direkt hinter der Station geht die White House Road nach Süden los. Nach wenigen Meilen schon steht man vor einer Brücke über einen Wash und läuft in diesem flussaufwärts entlang. An den Seiten immer wieder Zeichen der Strömung, die das Wasser hinterlassen hat.

Nach kurzer Zeit steht man dann rechts vor einer Art „Höhle“, die aber nach oben durchgängig ist. Beim Näherkommen sieht man die Spiralform, in die man hineingehen und mit etwas Mühe auch nach oben durchklettern kann.

Natürlich kann man auch von außen nach oben klettern und hat dann von dort den direkten Einblick in dieses Wunder der Natur.

Wir schauten von unten nach oben

Von oben nach unten, von ganz oben nach ganz unten.

Und auf die Rückseite der Nautilus natürlich auch.

Wenn man dann nach unten blickt, sieht man, wie filigran die Natur den Sandstein hat wachsen lassen.

Wir machen uns auf den Rückweg und bevor wir wieder auf der Straße Richtung Highway losfahren, werde ich noch gedrängt, dieses „Gesicht“ abzulichten. Wer erkennt es?

Auf der 89 zurück sind es nur noch ca. 1,2 Meilen bis zu den Toadstool Hoodoos. Zur Aufklärung: Dieser Spitzname kam wahrscheinlich von der Tatsache, dass die Hoodoos wie ein perfekter Sitzplatz für eine Kröte aussahen.

Auch hier läuft man die meiste Zeit durch einen ausgetrockneten Wash, bis es ein wenig in die Höhe geht und man steht vor diesen wunderschönen, mittlerweile sehr bekannten Skulpturen, die sich in der Sonne strahlend in den Himmel recken. Leider haben viele Leute die Angewohnheit, darauf rumzuklettern, was dem Sandstein auf Dauer nicht gut tun wird. Abgesehen davon hindern sie mich daran, ein Foto zu machen, welches ohne Personen ist.

Nachdem wir die Hauptattraktion ausgiebig besichtigt haben (ohne sie zu besteigen), wenden wir uns nach links, denn von früher wissen wir, dass es dort noch eine größere Ansammlung sehr hübscher Hoodoos gibt.

Über Stein und Stein geht es, bis wir in diesem kleinen Tal stehen, wo sich in unregelmäßiger Formation ein paar Steine sehr dekorativ aufgestellt haben.

Geht man an den Rand der Schlucht, hat man einen fantastischen Blick in die Täler, die man sonst von der Straße aus sehen kann. Von oben sieht es viel besser aus.

Wir machen uns auf den Rückweg, nehmen noch ein paar andere Steinhaufen mit

und beraten, was sich heute Nachmittag noch erledigen lässt. Unsere Wahl fällt auf den Horseshoe Bend in Page.
Das ist eine Flußschleife des Colorado River, sehr spektakulär und es geht sehr, sehr tief und steil runter. Als wir das letzte mal dort waren, führte vom rudimentären Parkplatz ein ebenso rudimentärer Pfad bis zur Abbruchkante. Selbige war mit keinerlei Sicherung versehen, so dass selbst ich mich mit äußerster Vorsicht an den Rand gewagt hatte.

Das ist seit sechs Jahren alles vorbei. Es gibt einen großen Parkplatz, sogar mit Toiletten, ein rollstuhlgängiger Weg führt in Schleifen hinunter. Dafür darf man dann 10 USD bezahlen.
Für meine Göttergattin, die nicht mit hundertprozentiger Schwindelfreiheit gesegnet ist, war das Ganze ein Glücksfall, denn so konnte auch sie unbeschwert den Blick nach unten genießen. Natürlich war es mit der Ruhe hier vorbei. Wenn es einen großen Parkplatz gibt, dann will er auch benutzt werden. Und zwar von ganzen Scharen an Besuchern, die sich wie wir einen Platz am Geländer suchen,

aber auch das Risiko suchen und auf den Felsen nebenan posieren. Dabei ist das ausgesprochen dumm. Denn die vollständige Schleife bekommt man nur vom Geländer aus drauf.
Genug gesehen, wir fahren die landschaftlich schöne Strecke durch Page hindurch nach Kanab zurück. Theoretisch hätte man auch in Page übernachten können, aber das wäre fast doppelt so teuer geworden.

















Dann geht es auf die Piste und wir fahren ohne Stop durch bis Cameron zur Trading Post. Obwohl es einige zig Jahre her ist, erinnert sich meine Mutter noch bestens an den vollgestopften Laden.
Wir gehen nur kurz rum ums Haus, schauen uns die Brücke an
und auch den wunderschönen grünen Garten.
Sie machen sich offensichtlich um ihren Vitamin-D-Spiegel keine Sorgen. Hauptsache, es kommt keine Sonne an die Haut.
Da wir 2017 mal 4 Wochen in einem Ferienhaus in Flagstaff verbracht haben, ist uns alles sehr vertraut und es ist wie nach Hause kommen.
Danach ein Abstecher nach Best-Buy, dem Media Markt der USA. Hier braucht die beste Telefoniererin von allen neue Telefonkarten. Dorthin hat sie sich von Page aus drei Sim-Karten für jeweils einen USD hinschicken lassen. So eine Karte kann sie dann beim nächsten Urlaub über das Internet für einen Flat-Tarif unter anderem ins deutsche Festnetz freischalten lassen. 4 GB Datenvolumen sind auch drin.
Als wir aufwachen, ist es später Nachmittag und wir haben mehrere Optionen zur Auswahl: Einen Spaziergang durchs Dorf, gefolgt von einem Trip zu Ross, anschließend zu den San Francisco Peaks zum Sonnenuntergang. Die fortgeschrittene Zeit mahnt uns, die ersten zwei Ziele wegzulassen und direkt den Berg raufzufahren. Dort gibt es direkt außerhalb des Skizirkus einen Parkplatz mit weitem Blick ins Tal. Schon früher hatten wir diese herrlich friedliche Stimmung gerne genossen. Die Wiese vor unserem Stammplatz musste leider Erdarbeiten weichen, vermutlich wird dort ein weiterer Parkplatz gebaut.
Im Schnee stehen die Aspen, in der Ferne hämmert ein Specht seine Initialen in eine Baumrinde.
Der Sonnenuntergang ist schön wie immer
und als wir uns auf den Rückweg machen, ist es nur noch 3°C warm.
Besser als zu spät. Also umdrehen, die 10 Minuten zurück zum Hotel und doch noch frühstücken.






Nach einer Stunde stieg ich wieder auf den Sitz der Ladefläche und wurde zurück zum Ausgangspunkt kutschiert. Dort stiegen dann drei weitere Gäste zu und wir fuhren zum Rattlesnake Canyon. Auf der Ladefläche war es schneidend kalt und ich war froh, ausnahmsweise mal feste Schuhe, eine LANGE Hose und auch meine Regenjacke angezogen zu haben.






Dann ging es wieder zurück, um sechs weitere Fotobegeisterte abzuholen in den Upper Antelope Canyon. Hier trennte sich die Spreu vom Weizen. Die Mitglieder einer Fototour wurden deutlich besser behandelt als das normale Fußvolk. Aber auch hier war strikte Organisation angesagt: Wer hat extreme Weitwinkel? Du gehörst zu Lower Section, der Rest zur Upper Section. Was bedeutet das nun wieder? Das erfuhren wir am ersten Fotostop. Steven zeichnete mit dem Fuß einen Strich in den Sand und bedeutete der „Lower Section“, mit eingefahrenem Stativ hinzuknieen, damit sich die Upper Section mit ausgefahrenen Stativbeinen hinter uns aufstellen konnte und beide Parteien gleichzeitig knipsen konnten. Für die Zeit von zwei Minuten war der Canyon für uns Fotografen wirklich gesperrt. Kurz vor Ablauf hieß es: 30 Seconds, 15 Seconds und dann marschierten die Fußtruppen wieder durch unser Sichfeld. So ging es hin und her, kreuz und quer.






Und als kleinen Bonus bekamen wir dann noch 20 Minuten Zeit in einem Sidecanyon, um uns dort alleine auszutoben.

Weiter auf der 89 Richtung Flagstaff und dann irgendwann auf die 89a abbiegen.
Auf der Navajo Bridge, die sich imposant wie immer über den Fluss spannt, hatten wir früher mal das Nest eines Condor-Pärchen gesehen. Mal schauen, ob sie noch da sind. Das Nest bzw. die weißen Flecken der Darmausscheidungen waren nicht mehr zu sehen, dafür flogen uns drei verschiedene Jungtiere dieser gewaltigen Spezies um die Ohren. Majestätisch lassen sie sich von der Termik nach oben treiben, um ihre Flugkünste zu vervollkommnen oder nach Nahrung zu suchen.




Übrigens: Die Fotos der Condore sind KEINE nachträglichen Ausschnitsvergrößerungen.
Fort mussten wir auch, denn es ging auf den Abend zu und mir schwante Übles, was die Anzahl meiner Fotos betraf. Die warmen Abendsonne beschien die Berge und zwang mich dann doch noch zum einen oder anderen Fotostop.
Es wurden 688 Fotos, daher erscheint der Bericht für diesen Tag erst am 
nächsten Morgen (meiner Zeit)
Nichts wie hin. Nach einem guten Frühstück setzten wir uns ins Auto und fuhren in Richtung Glen Canyon Dam.
Und wenn dort die Sonne reinscheint, wer braucht da die Wave? Eine fantastische Felsenlandschaft öffnet sich, jeder Schritt ein neuer Blick, jeder Ecke ein anderer View. Wir hätten uns den ganzen Tag dort aufhalten können.
Aber noch gibt es anderes zu tun. Der Damm wartet. Wir parkten auf der Page-Seite und machten uns auf den Weg, um den einen oder anderen Blick in die Tiefe zu werfen (das ist übrigens das einzige, was man da runter werfen darf).
Auch aus der Höhe ist dieser Damm absolut imposant. Zwischendurch kurz die Straße überquert und einen Blick in das Tal des Colorado geworfen.
Übrigens waren die Erbauer des Zauns so umsichtig gewesen, alle paar hundert Meter ein „Fenster“ einzubauen, durch das man das Objektiv der Kamera stecken konnte, ohne den Maschendrahtzaun im Vordergrund zu haben. Danke.
Nächster TOP: Adventurous Antelope Canyon. Hier hatte ich eine Fototour in die Slot Canyons geschenkt bekommen und ich wollte mich über die Vorbedingungen erkundigen: Pro Person eine Bag, bleibt im Wagen, Kameras sind zwei erlaubt, Flasche Wasser, Stativ.
Aber da sich auch Arbeiter und andere Einheimische hier einfanden, konnte man einigermaßen sicher sein, dass es keine Touristenabzocke und authentisch war. Das Essen war auch lecker und gut gesättigt ging es wieder auf die Piste.
Die Sonne stahl sich immer wieder zwischendurch durch die Wolken und setzte einzelne Felsen in schönes Licht.
OK, Feierabend, in der Lobby werden die Fotos bei ein paar Tassen Kaffee vorbereitet und der Bericht geschrieben. Und morgen geht es auf Fototour.