Am Morgen ging es nach einem Mangosmoothie wieder in Richtung Süden, zur Honaunau Bay. Dort wollten wir Karins neues Spielzeug ausprobieren. Die Kamera löste auch brav und richtig aus, nur kamen nicht allzuviele scharfe Fotos dabei raus. Am Objektiv kann es nicht gelegen haben, das hatte ja schon mit der D200 gute Fotos gemacht. Und an Land war auch noch alles in Ordnung gewesen. Wahrscheinlich lag es am Wasser, welches aufgrund von Dichteunterschieden nicht klar genug war. Spaß hatte die beste Schnorchlerin von allen trotzdem.
Auf jeden Fall lag Pu`uhonua O Hōnaunau schön in der Sonne, da konnte ich nicht wiederstehen.
Da die Delfine heute „off duty“ waren, konnte ich mein Augenmerk auf andere Attraktionen richten. Standup-Paddleboarder kreutzen den Weg
und „Sonnenanbeter“ begrüßten den Tag.
Danach konnten wir uns verabschieden und nach Süden fahren. Am „Wegesrand“ lag die Miloli’i Bay, die wir mal anfahren wollten. Von der Hauptstraße geht es ca. 5 Meilen den Berg runter, steil und gewunden. Liegen am Hang noch schöne Häuser,
ändert sich das Bild leider, wenn man im Tal ankommt.
Hier leben eindeutig die weniger Begüterten der Insel, wie man an den Häusern, den Autowracks am Wegesrand
und auch den traurigen Augen der streunenden Hunde sehen kann.
Wir machten am Beachpark Pause und genehmigten uns ein paar der eingepackten Sandwiches.
Nächstes Ziel etwas weiter südlich war der South Point, der südlichste Punkt der USA.
Die Straße führt 12 Meilen von der Hauptstraße nach Süden. Farmen säumen den Weg, Windräder haben dort durchaus ihre Berechtigung, da es dort ständig bläst.

Kurz bevor man ihn erreicht, geht nach links eine Straße ab, welche zuerst noch asphaltiert nach Osten führt. Nach etwa einer halben Meile ein „Zeltlager“, ein Parkplatz und viele Leute. Der Startpunkt zum Green Sand Beach. Schilder warnen davor, dass es „kapu“ sei, die Straßen zu verlassen. Wobei „Straße“ ganz zart übertrieben ist.
Die Strecke führt über für Offroad-Fahrzeuge gerade noch geeignete Pisten. Das ist auch der Grund dafür, dass die Einheimischen auf ihren Pickup-Trucks für 15 USD die 3-Meilen-Tour zum Green Sand Beach anbieten. Vor ein paar Jahren hatten wir die Strecke schon mal im Rahmen eines Insel-Umzuges befahren, waren dann aber – weil mit vollem Gepäck – oben am Rand stehengeblieben. Auch hatten wir in Unkenntnis der Sachlage die Strecke so nah wie möglich an der Küste entlang genommen – wir wussten ja nicht, wohin es geht. Und das war stellenweise eine wirklich üble Piste. Als wir dann ins Landesinnere schauten, sahen wir die „kommerziellen Touren“ wesentlich weiter oben am Berg, mit passabler Geschwindigkeit, herfahren. Es geht also auch anders.
Diesmal waren wir schlauer (hofften wir jedenfalls) und hängten uns einfach auf der Hinfahrt an einen solchen Pickup dran (in genügender Entfernung, Staub fressen hatten wir für den Urlaub nicht gebucht). Und kamen dann auch relativ problemlos am oberen Rand der Bucht an.
Ein wahnsinniger Anblick. Der Abstieg war leicht und unten erwarteten uns mächtige Wellen. Ich hatte mein Quantum Ozean schon hinter mir, aber die beste Schnorchlerin von allen musste sich unbedingt noch die Klamotten nass machen (lassen).
Wieder nach oben aufgestiegen, ein kurzer Abstecher „on top of the ridge“, meine Göttergattin todesmutig nur 3 Meter von der Abbruchkante entfernt.
Zurück ging es natürlich nicht auf dem gleichen Weg, wir hatten vergessen, Brotkrumen auszustreuen und die „Guides“ waren auch schon alle weg. Also suchten wir uns „Straßen“ so nah wie möglich am Berg. Im Zweifelsfall immer die bergseitige Spur.
Mann, war ich froh, dass ich im letzten Urlaub in Utah soviel Offroad-Erfahrung sammeln konnte. So konnte ich ganz locker über „Unebenheiten“ drüberhoppeln, über die ich mir früher ernsthaft Gedanken gemacht hätte. Oder Karin vorausgeschickt, um zu schauen, ob ich das mit dem Jeep auch schaffe. So hatte ich für das Gelände nur ein müdes Lächeln über.
Und wir kamen auch wohlbehalten wieder am Parkplatz an. Jetzt noch kurz zur „Broken Road“, ein misslungener Versuch, eine Straße an der Küste entlang zu führen.
Und dann zur Sprungstelle, die meine Söhne früher gerne für Mutproben nutzten. In meinem Alter habe ich das nicht mehr nötig.
Etwas Zeit hatten wir noch und wir beschlossen, dem berühmten Schildkrötenstrand von Punalu’u einen Besuch abzustatten. An einem Turnlout ein schöner Blick auf den Küstenstreifen, im Vordergrund der Whittington Park.
Auf der Hauptstraße ca. 10 Meilen weiter liegt die Bucht üblicherweise unter Wolken. Und auf einem Strandabschnitt üblicherweise ein Pulk von Schildkröten. Mittlerweile von einem kleinen Zaun vor zu neugierigen Touristen geschützt. Diesmal war natürlich alles anders: Sonne war (etwas) da, dafür keine Turtles.
Egal. Kurze Mampfpause,
um dann den Weg nach Hause anzutreten. Es ging (wie schon auf der Hinfahrt) durch die Berge – bis auf ca. 1500 feet – und es wurde regnerisch und kühler. In mir kamen schon Gedanken an eine lange Hose auf. Das Thermometer zeigte 20 Grad Celsius. OK, vielleicht hätte ich als erstes mal die Seitenscheibe hochfahren sollen. Aber das geht gegen meine persönliche Ehre. In Hawaii wird OFFEN gefahren. Wenn wir schon das Verdeck nicht abnehmen.
Kurz vor Sonnenuntergangszeit passierten wir die Abfahrt zum Pu`uhonua O Hōnaunau National Historic Park (das Wort habe ich gerade von oben hier reinkopiert). Bzw. wir passierten sie nicht, sondern fuhren noch eben die drei Meilen den Berg runter, um dort den Sonnenuntergang zu erleben.
Für Hawaiianische Verhältnisse nicht Aufsehen erregend, aber schon ganz nett.
So langsam machte sich eine gewisse Erschöpfung bemerkbar. Aber da uns Eier und Brot ausgegangen waren, machten wir noch einen kurzen Zwischenstop im KTA-Superstore. Das einzige, was an diesem Walmart-ähnlichen Laden super ist, sind die Preise. 8.49 USD für ein Brot ist das teuerste, was ich bisher für dieses Lebensmittel gezahlt habe.
Totmüde zuhause angekommen fielen wir in die Betten. Deshalb entsteht dieser Teil des Reiseberichts „erst“ am Morgen. Und da lassen wir es ruhiger angehen.
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Weiter geht es den Berg hinauf, die Regenwolken werden noch dichter (was in Volcano Village übrigens keine Seltenheit ist, dort wird sogar GEHEIZT), vorbei am National-Park-Eingang und weiter auf der 11. Kurz nach dem Eingang geht rechts eine Straße ab, die Mauna Loa Road. Die wollte ich schon immer mal fahren, 11 Meilen kurvenreiche Strecke mit einem tollen Blick auf den aktiven Vulkan.
Am Wegesrand stehen viele Ohi’a Lehua-Bäume, die Nationalpflanze der Hawaiianer, mit ihren hübschen roten Büschelchen (nicht die Hawaiianer, die Pflanze natürlich).
Auch ein Rebhun-ähnlicher Vogel lief uns über den Weg (Erckel’s Frankolin antworten sie auf Nachfrage nach ihrem Namen).
Und Karin musste natürlich eine Beere einer organoleptischen Prüfung unterziehen, von denen sie glaubte, dass sie essbar sei. Ist nochmal gut gegangen.
Das Ende der Straße erreichten wir nicht, schon auf der Hälfte zeichnete sich ab, dass die Sicht nicht besser würde, wenn wir weiter fahren. Also umgedreht und Mittagspause gemacht auf dem wunderschönen Namakanipaio-Campground, auf welchem wir früher schon gezeltet hatten.
Die herrlichen Eukalyptus-Bäume verströmen ein tolles Aroma.
Weiter ging es (zur Zeit mal ohne Regen, hinter Mile-Post 30 wird es meistens schöner) auf der glatten Straße
bis zum Punalu’u Black Sand Beach, der wegen seiner Schildkrötenkolonie bekannt ist.
Aber auch Vacation-Rentals kann man dort direkt am Strand mieten. Ich persönlich wäre nicht so davon angetan, da ich diesen Küstenstreifen bei all meinen Besuchen noch nie in der Sonne erlebt habe.
Wieder ein paar Meilen weiter liegt der Whittington Park, ein kleiner Beach Park mit mäßigen Schwimmmöglichkeiten, aber einer eigentlich hübschen Anlage, meiner Ansicht nach zu unbekannt und etwas unterbewertet. Gut, die alte Mole, die so langsam vor sich hinrottet, trägt nicht unbedingt zur Schönheit bei.
So langsam wurde die Straße kurviger, der Regen dichter, aber dann geschah es. Ich musste Karin zu einer Vollbremsung nötigen, weil ich die ersten Mangobäume (mit Früchten) gesichtet hatte. Also aussteigen, nass werden, aber die ersten selbstgejagten Mangos und Guaven einsacken. Mmmmh.
und schafften es dann ohne Karte, zu unserem Feriendomizil zu finden und unsere Wertsachen dort zu verstauen. Hier der
Aber wie heißt es so schön: Ohne Mampf kein Kampf. Der Supermarkt direkt um die Ecke glänzt mit horrenden Preisen, also auf zum Costco, wo wir eigentlich schon ein wenig auf die Probierständchen lauerten.
Aber Pustekuchen, um 18 Uhr waren schon alle Stände abgebaut und wir schlenderten (ich eigentlich schon ein wenig in Eile, weil ich noch einen Sonnenuntergang im Auge hatte, Karin ganz gemütlich, sie hatte in den Shopping Modus geschaltet) durch die Gänge, um die notwendigsten Lebensmittel einzukaufen. Nach der Kasse am Brillenstand hieß es: Nur noch ganz kurz (und das, liebe Fotographen-Ehegatten, kann den Unterschied zwischen einem Sonnenuntergang und einem vergangenen Sonnenuntergang bedeuten) und wir hetzten zu einer Stelle, wo wir ganz toll feststellen konnten, wie schön es ausgesehen hätte, wenn wir eine oder zwei Minuten früher dagewesen wären. So kann ich euch nur noch den Rest zeigen.
Denn das „Nachbrennen“, was häufig den Himmel so richtig toll aussehen lässt, fand leider nicht so richtig statt.
Aber dafür konnte ich mich umdrehen und den Kona Small Harbour, also den Hafen, von dem die Fisch-Törns ausgehen, mal bei Dunkelheit ablichten. Ob wohl ein Hafenbenutzer seine Anlegestelle jemals so gesehen hat?
Jetzt aber schnell nach Hause, Internet und Rechner einrichten und schauen, was die Kamera so alles auf die Platte gebannt hat.