16.05.2023 – von Cottonwood nach Flagstaff

Es geht nach Norden. Wir werden unser gemütliches Hotel verlassen. 5 Nächte mit kostenlosem Upgrade, das hat gut getan. Unser nächstes Ziel ist Flagstaff, wo wir 4 Nächte verbringen werden.

Flagstaff hat für uns immer etwas Heimisches gehabt. Vor einigen Jahren haben wir hier vier Wochen in einem Ferienhaus verbracht, eine wunderschöne Zeit. Diesmal bleiben wir nicht so lange, aber dafür haben wir ja auch schon viel anderes gesehen.

Die Fahrt hätten wir “schnell” über den Interstate 17 erledigen können, aber wir wählen die schönere Route über Sedona und den Oak Creek Canyon. Schon in den letzten Tagen, als wir zum Wandern in die rote Bergwelt von Arizona eingetaucht sind, war die Fahrt nach Sedona rein immer ein besonderes Highlight. So auch diesmal. Die roten und weißen Berge leuchten im Hintergrund im Sonnenlicht und wir durchfahren gutgelaunt den Troubel dieser Wüstenstadt.

Wir verlassen sie in nördlicher Richtung auf der 89A, wo andere Ecken dieser wunderschönen Bergwelt auf uns warten.

An einer Stelle – ich habe schon darauf gewartet – gibt es (mittlerweile) einen Turnout und relativ neu angelegt auch ein paar “Treppenstufen” zum Oak Creek.

Wir steigen sie hinunter, eine Familie tummelt sich am Wasser und wir marschieren ein wenig den Fluss abwärts, wo sich das Wasser beruhigt und mit den roten Felsen ein tolles Bild gibt.

Und dann sitzt vor meinen Füßen nicht nur eines dieser seltenen Exemplare von Schmetterling, gleich mehrere haben sich versammelt.

Aber nur dieser bleibt seelenruhig sitzen, so dass ich ihn in aller Ruhe fotografieren kann. Er hat bestimmt eine Flügelspannweite von 7-8 Zentimetern.

Weiter geht es am Bach entlang, wir machen an einer weiteren Picnic-Area eine Pause, um dann in gewundenen Kurven aus dem Tal nach oben zu fahren.

Am Ende  (bzw. Beginn) der Serpentinen gibt es eine Restarea, von der aus man einen herrlichen Blick in den Canyon hat. Leider ist diese gerade gesperrt und wir fahren unverrichteter Dinge weiter.

Es ist nach 12 Uhr mittags, als wir im Hotel eintrudeln. Ausnahmsweise hatten wir eine King-Suite gebucht, ein weiteres Upgrade ist nicht möglich. Aber das Zimmer ist noch nicht fertig, vermutlich ist es gegen 15 Uhr soweit. Also schnappen wir uns den Wagen und fahren gen Downtown, zum “Haupt-“bahnhof und Visitorcenter. Leider hat man dort die Segnungen des Geldes erkannt und es gibt keine kostenlosen Parkplätze mehr. Nicht so schlimm, auf der Hauptstraße kann man immer noch zwei Stunden kostenlos stehen. Der Weg ins Visitor-Center stört nicht so sehr, dafür aber der prasselnde Regen, der uns bis auf die Haut durchnässt, bis wir drin sind.

Wir besorgen uns hier eine Forest Road Karte, die auf unseren bisherigen Touren in dieser Gegend gute Dienste geleistet hat.

Es geht zurück durch den Regen, aber eigentlich hatte ich heute morgen schon geduscht.

Da wir noch reichlich Zeit bis zur Fertigstellung unseres Zimmers haben, statten wir dem Laden von REI einen Besuch ab. Kaufen ist nicht, dazu ist unser Gepäck jetzt schon zu voll. Aber Bummeln ist auch nett. Mittlerweile hat der Regen auch wieder aufgehört und wir steuern als nächstes Ziel den hiesigen Walmart an, um Vorräte zu ergänzen (diesmal nur Food).

Im Hotel hat man mittlerweile unsere Suite fertig und wir freuen uns, im Endeffekt zwei Zimmer zu bekommen. Eines mit Bett und Bad und eines mit Schreibtisch, Esstisch, Sofa und Bad.

Das Bett ist herrlich weich, um einiges besser als in Cottonwood, das wird meinem Rücken gut tun. Ausprobieren. Schööön.

Als wir wieder aufwachen, ist der Nachmittag schon fortgeschritten und es hat deutlich aufgeklart. Eines unserer Highlights für den Abend in Flagstaff ist immer der Sonnenuntergang an der Snowbowl in den San Francisco Mountains.

Eigentlich ein Skigebiet hat es dort reichlich Parkplätze, die jetzt nach Beendigung der Saison alle frei stehen.

Wir stellen uns an vorderste Front und warten, dass sich die Sonne gen Horizont bewegt.

Und werden nicht enttäuscht. Kurz bevor sie untergeht, taucht sie noch einmal zwischen den Wolken auf, um sich in ihrer vollen Pracht und Schönheit zu zeigen.

Das sind die 17 Meilen Fahrt zu einer 2.800 Meter hoch gelegenen Stelle, ein bisschen Zähneklappern und ein Sweatshirt wert.

Es geht wieder nach unten, ich ignoriere die Anweisungen des Navi, welches uns am nördlichen Rand von Flagstaff vorbeilotsen möchte und fahre bis zur Hauptstraße, durch Downtown durch und ganz gemütlich dann bis zum Hotel.

Wieder ein toller Tag in einer schönen Stadt.

02.06.2017 – San Francisco Mountains

Gestern ging es in den Süden, heute sollte es der “kühle” Norden sein. Die San Francisco Mountains waren das Ziel. Mächtig erhebt sich die Berggruppe nördlich von Flagstaff mit dem Humphrey Peak als höchstem Berg von Arizona mit 3.851 m in die Höhe.

Es gibt zwei “Zugangswege” dorthin. Das eine ist die Snowbowl, ein groß angelegtes Skigebiet, und eine Forest Road, die rund um den Berg führt.

Zuvor mussen wir allerdings noch Ross um einige Damenkleidung erleichtern, vielleicht hätte die dort die Sachen wegen des Verfallsdatums wegwerfen müssen…

Zur Snowbowl Skiarea geht es mit dem Auto sehr kommode bis auf ca. 9.500 Fuß = 2.917 m hinauf.

Von dort aus gibt es einen Sessellift, der auch im Sommer betrieben wird und bis nahe unter den Gipfel führt. Für schlappe 19 USD / Person hätten wir daran teilnehmen können, aber wir entschieden uns, lieber ein Picnic mit toller Aussicht “for free” zu genießen.

Danach ging es den Berg wieder runter und nach rechts abgebogen auf die SR 180, die auch zum Grand Canyon führt. Dort biegt wiederum die FR 151 ab, die uns in die Berge bringt.

Hier geht es auf der gut ausgebauten Dirtroad mal rauf mal runter, unter anderem zu Kehren, die einen fantastischen Überblick über die Landschaft freigeben.

Dir FR 151 verließen wir nach einer Weile auf die FR 418, um uns zum Lockett Meadow Campground in die Höhe zu schrauben.

Erinnerungen an alte Zeiten wurden wach, in denen wir mit Zelt und Auto oder Wohnmobil unterwegs waren.

Zwischendurch überkam uns auch eine Müdigkeitsattacke, die wir auf einer “dispersed Campsite” im Auto mit einem Nickerchen bekämpften.

Auf dem Rückweg ging es dann über die Schultz-Pass Road, die sich zu Teilen in deutlich schlechterem Zustand befand als die zuvor befahrenen Straßen. An einigen Stellen hätte ein Passenger Car gut zu kämpfen gehabt.

Hier hatte 2010 ein riesiges Waldfeuer gewütet, bei dessen Bekämpfung 600 Feuerwehrleute ca. 1,5 Monate im Einsatz waren und der Millionen gekostet hat.

Wenn man jetzt dort vorbei fährt, sieht man, wie sich die Natur langsam erholt.

Zurück auf der Hauptstraße,

noch vorher tanken, zeitig zuhause sein und auf ein leckeres Grillwürstchen freuen. Leider war die Gasflasche leer -> in den nächsten Tagen eine Flasche auffüllen lassen…